Handwerk StartUp (Bild: Pixabay)

Gründung eines Handwerk-StartUps: Wichtige Tipps

  • Letztes Update:3 Jahren 
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Möchtest du dich als Handwerker selbstständig machen oder ein innovatives StartUp im Bereich Handwerk gründen? Diese Dinge musst du unbedingt beachten.

Ein Handwerksunternehmen zu gründen ist kein Zuckerschlecken!

Eine Studie des Statistischen Bundesamts zum Produzierenden Gewerbe fand heraus, dass es in Deutschland im Jahr 2015 rund 462.000 Handwerksunternehmen mit insgesamt über vier Millionen Arbeitnehmern gab. Das klingt schon nach ziemlich viel, doch bei den Zahlen fehlen noch unter anderem Kleinstbetriebe, handwerkliche Nebenbetriebe und Personen, die sogenannte „Schwarzarbeit“ verrichten.

Das Handwerk ist also ziemlich groß, der Konkurrenzkampf dementsprechend hart. Trotzdem gibt es in diesem Bereich jedes Jahr zigtausende Unternehmensneugründungen und Solo-Existenzgründer. Darunter sind auch einige, die mit ganz neuen sowie mit mehr oder weniger innovativen Ideen an den Start gehen. Bekannte Handwerk-StartUps sind unter anderem Renovinga, das an die Plattform MyHammer erinnert, und Thermondo.

Möchtest auch du ein Handwerk-StartUp gründen, so musst du ein paar wichtige Dinge beachten:

Konzept

Wer, Wie, Wo, Was, Wann, Warum. Diese und weitere W-Fragen musst du unbedingt klären, bevor du dich in deine Selbstständigkeit wagst. Schreibe deine Geschäftsidee nieder, verfeinere sie, studiere den Markt und die Konkurrenzsituation und gieße all das in ein Konzept.

> 10 Wege, um eine erfolgreiche StartUp-Idee zu finden

Businessplan

Wie soll deine Unternehmung finanziert werden? Welche Investitionen werden benötigt, mit welchen Umsätzen ist zu rechnen? Diese und weitere Informationen gehören in einem Businessplan hinein. Er ist unter anderem wichtig, um Startkapital zu erhalten.

> Businessplan: Die Struktur

Startkapital

Gleichgültig, ob du eine zukunftsweisendes Handwerk-StartUp oder einen ganz normalen Handwerksbetrieb gründest: ohne Startkapital geht das nicht. Vom Bootstrapping über klassische Kredite und Darlehen bis hin zu Fördermitteln – es gibt verschiedene Wege, um an Geld zu kommen.

> Die besten Möglichkeiten, um ein StartUp zu finanzieren

Meisterpflicht

Die erstgenannten Punkte sind für jeden, der sich selbstständig machen oder ein Unternehmen gründen möchte, allgemein gültig. Darüber hinaus gibt es auch spezifische Anforderungen im Bereich des Handwerks. Dazu zählt zum Beispiel die Meisterpflicht.

“Wenn Sie sich im Handwerk selbstständig machen möchten, müssen Sie verschiedene Anforderungen bei der Qualifikation der Handwerksberufe beachten. So gibt es Handwerksberufe mit Meisterpflicht, zulassungsfreie Handwerksberufe und handwerksähnliche Betriebe“, erklärt die Seite Für-Gründer.

Handwerksberufe mit Meisterpflicht sind beispielsweise Steinmetze, Bootsbauer und Optiker. Dagegen besteht bei Metallschleifern, Holzschuhmachern und Steindruckern keine Meisterpflicht. Mehr Informationen hierzu gibt es beim Zentralverband des Deutschen Handwerks.

Handwerkskammer-Mitgliedschaft

Handwerker, die sich selbstständig machen möchten, müssen sich einer Handwerkskammer anschließen. Hierfür gibt es allerdings spezielle Aufnahmekriterien. Diese sind ebenso beim Zentralverband des Deutschen Handwerks oder den regionalen Handwerkskammern erfragbar.

Arbeitskleidung

Benötigt man Existenzgründer oder als StartUp im Handwerksbereich eine spezielle Arbeitskleidung? „Hinter der Frage nach dem richtigen Outfit steckt in der Handwerksbranche weit mehr als nur der persönliche Geschmack“, so der Workware-Spezialisten Skillers. „Eine professionelle und passende Arbeitsbekleidung ist das A und O für den Schutz des eigenen Körpers und für die Produktivität und Repräsentanz des eigenen Betriebs.“

> Mehr zum Thema Arbeitsbekleidung

Genehmigungen

Gewerbeaufsicht, Gesundheitsamt oder Bauamt: Wer sich in Deutschland selbstständig machen oder ein Unternehmen gründen will, benötigt dafür unter Umständen spezielle Genehmigungen. Welche Genehmigungen erforderlich sind, hängt von der Art der Unternehmung ab: Ein Schreiner muss sich mit anderen Anträgen herumschlagen als ein Tech-StartUp, das eine Handwerker-App entwickelt.

Um herauszufinden, welche Genehmigungen erforderlich sind, kannst du zum Beispiel eine lokale Handwerkskammer und den Einheitlichen Ansprechpartner in den verschiedenen Bundesländern befragen.

Rechtsform

Welche Art von Genehmigungen du benötigst spielt auch bei der Wahl der Rechtsform eine Rolle. Soll dein StartUp eine GbR, UG oder eine GmbH sein?

> Welche Rechtsforms sollte ein StartUp wählen?

Je nachdem, für welche Rechtsform du dich entscheidest, gelten andere Maßgaben. Hier ein Beispiel für eine Handwerks-GmbH:

> Diese Besonderheiten gelten für eine Handwerks-GmbH

Fazit

Du merkst: Es ist in der Theorie ganz einfach, sich selbstständig zu machen. In der Praxis musst du aber unzählige Dinge beachten. Welche das sind, kann man leider nicht pauschal sagen. Es hängt sehr davon ab, WAS du machen möchtest.

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3 Kommentare

  1. Mein Onkel möchte ein Handwerksunternehmen gründen und sucht dafür erst nach weiteren Informationen. Gut zu wissen, dass man dafür verschiedene Genehmigungen braucht. Eine gute Idee, eine lokale Handwerkskammer zu befragen.

  2. Eine gute Idee finde ich eine bestehende Werkstatt zu übernehmen. Dann kann man langsam aber sicher auch auf eine neues (ähnliches) Geschäftsmodell umschwenken hat aber finanziell nicht so große Risiken da man ja noch das bestehende Modell hat. Beispielsweise eine Tischlerer kann zum Messebau wechseln

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