Tischkicker (Bild: Pixabay)

StartUps sollten beim Recruiting mit Originalität punkten

  • Letztes Update:1 Jahr 
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StartUps ticken anders als normale Firmen. Das muss auch beim Recruiting bedacht und herausgestellt werden.

Ein Gastbeitrag von Nadja Bangert

Spaß am Arbeitsplatz? Na klaro!

StartUps sind gerade bei der jüngeren Generation beliebte Arbeitgeber, immer mehr Bewerbungsschreiben gehen an diese jungen und dynamischen Unternehmen. An die Stelle starrer Strukturen mit Chefetage, langsamen Prozessen und wenig abwechslungsreichen Aufgabenfeldern treten hier Team-Events, ein lockerer Umgangston, individuell eingerichtete Büros mit Tischkicker oder Popcornmaschine und vor allem kurze Entscheidungswege.

Doch aller Lockerheit und allem Spaß am Arbeitsplatz zum Trotz muss das Tagwerk erledigt werden. Dafür braucht es motivierte und fähige Mitarbeiter. Diese sind allerdings oft teuer und sollen sich daher natürlich rentieren.

Mit diesen Maßnahmen können StartUps neue Mitarbeiter rekrutieren:

#1: Recruiting direkt an der Ursprungsquelle

Oft erscheinen Praktikanten wie die einfachste, weil kostengünstigste Wahl. Sie sind begierig, handfeste Erfahrungen für ihren weiteren Berufsweg zu sammeln. Das Problem: Praktikanten kommen ebenso schnell wie sie wieder gehen, um in einer besser bezahlten Festanstellung Fuß zu fassen.

Die langfristigere Alternative: Studenten. Ebenso motiviert und unverbraucht wie Praktikanten stimmen auch bei ihnen die Grundqualifikationen. Und auch die Gehaltsvorstellungen bewegen sich noch in einem eher überschaubaren Rahmen als bei Berufserfahrenen. Hinzu kommt der Bonus, dass sie sich an den städtischen Universitäten zuhauf tummeln. Es reichen also bereits einfache Maßnahmen, um eine große Masse von ihnen anzusprechen und mitunter auch zu ködern.

Neben den klassischen Aushängen am schwarzen Brett, die allerdings gerne in einer Flut von Angeboten für gebrauchte Matratzen, Nachhilfe für Statistikklausuren und WG-Gesuche untergehen, können auch Mitmach-Aktionen auf dem Campus angeboten werden. Wieso nicht einfach einen Tischkicker vor die Bibliothek stellen und ein Turnier veranstalten? Die Resonanz wird an einem so viel besuchten Ort auf jeden Fall hoch sein, gerade zwischen den Vorlesungen oder in der Prüfungsphase vor der vorlesungsfreien Zeit, wenn viele Studenten auf dem Campus unterwegs sind.

#2: Messe heißt nicht Kirche!

Große Unternehmen machen es bereits seit Jahren vor: Den Auftritt auf Jobbörsen oder -messen. Hier können bereits durch einfache Maßnahmen Interessierte über aktuelle Jobangebote informiert werden. Die Konkurrenz ist allerdings hoch. So wächst das Budget, das Unternehmen für die Besetzung freier Stellen auszugeben bereit sind, stetig.

Da diese Messen und Karrieretage zudem für die Besucher oft kostenlos sind, heißt es auch hier: ein guter Auftritt ist die halbe Miete. Gerade StartUps haben mit ihrer Mentalität der nicht nur gelockerten, sondern ganz weggelassenen Krawatte sowie ihrem Fokus auf das gemeinsame Arbeiten im Team und Treffen von Entscheidungen ein attraktives Alleinstellungsmerkmal, das vor allem bei jungen Menschen ankommt.

Mit der Aussicht auf einen 9-to-5-Job im Kostüm oder Anzug unter dem Stern des unsympathisch klingenden „Wechselarbeitsplatzes“ wird heutzutage keiner mehr aus den Socken gehauen. Nicht nur die Ansprüche des Arbeitsmarktes haben sich verändert. Auch die Bewerber fordern mehr vom Arbeitgeber. Dazu gehört mittlerweile weit mehr als ein geregeltes Gehalt, auch die Möglichkeit, den Job flexibel in den oft vollen Alltag einzubringen, eine angenehme Atmosphäre und das Gefühl, die eigenen Ideen wirksam einzubringen und somit tatsächlich für Veränderung zu sorgen, sind Attribute, die gesucht werden.

Euer StartUp hat eine Wii? Dann heißt die Devise: Aufbauen und mit Interessierten eine Runde auf der „Regenbogenstrecke“ bei „Mario Kart“ fahren! Hierbei können auch gleichzeitig Hard- und Soft-Skills potenzieller Bewerber abgefragt werden.

#3: Postest du noch oder instagramst du schon?

Xing und LinkedIn sind seit Jahren bekannte und fleißig genutzte Online-Portale, um potenzielle Bewerber auf das eigene Unternehmen aufmerksam zu machen. Die breite Masse erreicht man allerdings damit nur bedingt. Aus diesem Grund ist es wichtig, das eigene Profil auch auf Facebook, Twitter und Instagram zu pflegen. Kurz: Sei aktiv beim sogenannten Social Recruiting!

Wichtig: Ein abwechslungsreicher Content muss her, aber auch die persönliche Ebene darf nicht zu kurz kommen. Das gelingt zum Beispiel mit witzigen Fotos vom Team oder kurzen Videos von der letzten Firmenfeier.

Fazit

Egal, ob im realen Leben bei Karrieremessen und auf dem Uni-Campus oder im virtuellen Raum: Die Möglichkeiten für StartUps, neue Mitarbeiter zu gewinnen, sind zahlreich. Wichtig hierbei ist, dass die wachsenden und sich wandelnden Ansprüche der Bewerber an den Arbeitgeber beachtet werden. Statt verstaubter Prozesse und dem immer gleichen Hamsterrad sollten Alleinstellungsmerkmale möglichst wirksam präsentiert werden.

Hierbei lohnt sich Kreativität. Gerade junge Menschen, die die Uni hinter sich gelassen haben und ihre Fähigkeiten praktisch umsetzen möchten, sprühen oft vor Tatendrang über. Sie erblühen in einem Umfeld, das das Mitwirken an Veränderungen zulässt.

Das bedeutet: Ein StartUp sollte auch beim Recruiting ganz klar zeigen, dass es ein StartUp und kein gewöhnliches Unternehmen ist.


Über den Autor:

Nadja Bangert ist Head of Operations von richtiggutbewerben.de und Expertin für digitale Jobprofile. Nachdem sie sich während des Studiums bereits mit Human Ressources und Controlling beschäftigt hat, konnte sie weitere Erfahrungen im Consulting für die Gastronomie sammeln, bevor sie ins Management des Bewerbungsservices wechselte.


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Bild: Pixabay

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