Steuern (Bild: Stockvault)

Diese 5 Steuer-Fehler sollten Gründer vermeiden

  • Letztes Update:2 Jahren 
  • Lesezeit:3Minuten

Wenn du ein Unternehmen gründest, machst du zwangsläufig einige Fehler. Bei der Steuer lassen sich aber viele Probleme leicht umgehen.

Stress mit dem Finanzamt ist ärgerlich – und vermeidbar

„Success is not built on success. It’s built on failure. It’s built on frustration. Sometimes its built on catastrophe.“ Diesen Satz sagte der US-Unternehmer Sumner Redstone. Das Zitat passt bestens zu StartUps. Deren Gründer betreten oft komplett neues Terrain.

Somit gehören Fehler zum Gründer-Alltag dazu. Hierbei gibt es allerdings Fehler, die sich auch komplett vermeiden lassen – zum Beispiel der Ärger mit dem Finanzamt.

Typische Steuer-Probleme, die du als Existenzgründer vermeiden solltest

Wenn du dich als Solo-Unternehmer selbstständig machst oder ein StartUp gründest, musst du dich um unzählige Dinge kümmern. Dazu gehören auch die Steuer-Angelegenheiten. Da es sich hierbei meist um langweiligen und komplizierten Papierkram handelt, werden die Sachen fürs Finanzamt gerne vernachlässigt – das kann im Nachhinein teuer für dich werden. Denn ob du es willst oder nicht: Früher oder später musst du Steuern zahlen!

Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gibt es fünf typische Fehler, die Existenzgründer in Sachen Steuern begehen.

Steuer-Fehler Nr. 1: Die Wahl der falschen Rechtsform

Soll das Unternehmen als GbR, UG oder als GmbH gestartet werden? Eine Frage, die oft mit „GmbH“ beantwortet wird. Diese Rechtsform hat aber einen Nachteil: Obwohl das junge Unternehmen in den ersten Jahren eventuell noch gar keine Gewinne erzielt, musst du für das Geschäftsführergehalt Lohnsteuer abgeben.

Steuer-Fehler Nr. 2: Die Steuervorauszahlungen sind zu niedrig

Erst rund zwei Jahre nach Gründung eines Unternehmens liegt der erste Einkommensteuerbescheid vor. Hast du in dieser Zeit höhere Umsätze und Gewinne erzielt, als entsprechende Vorauszahlungen geleistet, kommt es zu einer Nachzahlung. So etwas kann einen Existenzgründer in finanzielle Nöte bringen.

Deswegen ist es ratsam, dass du bei sprudelnden Einnahmen die Vorauszahlungen freiwillig anpasst. Zudem solltest du dir von Anfang an ein kleines finanzielles Polster aufbauen.

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Steuer-Fehler Nr. 3: Mangelhafte Belege und schlechte Buchführung

Wenn du Waren für dein Unternehmen kaufst, kannst du die Vorsteuer abziehen. Das geht aber nur, wenn du ordnungsgemäße Belege beim Finanzamt einreichst. Achtest du beispielsweise nicht darauf, ob die Mehrwert- bzw. Umsatzsteuer richtig ausgewiesen ist, wird der entsprechende Vorsteuerabzug aberkannt.

Auch Mängel in der Buchführung  führen dazu, dass du Probleme bei den Umsatzsteuer-Zahlungen bekommst. Um diese zu vermeiden ist es unerlässlich, dass du deine Unterlagen und Belege richtig sortierst. Für Ordnung können unter anderem ordentlich beschriftete oder bedruckte Aktenordner und deutlich erkennbare Registerblätter sorgen.

Steuer-Fehler Nr. 4: Keine Verträge mit Familienangehörigen

Viele junge Unternehmen können nicht ohne die tatkräftige Unterstützung der Familie überleben. Das geht in Ordnung. Allerdings solltest du mit allen Familienmitgliedern einen Vertrag abschließen. Denn bei der Einkommensteuer hat jedes Familienmitglied eine ganze Reihe persönlicher Freibeträge, die oft ungenutzt verfallen.

Und: Stellen dir Familienangehörige ihre Räumlichkeiten zur Verfügung? Oder leihen sie dir Geld? Auch das solltest du schriftlich festhalten. Es ist steuerlich von Vorteil, Miet- und Darlehensverträge abzuschließen.

Steuer-Fehler Nr. 5: Verschobene Umsatzsteuer-Zahlung

Die Frist zur Voranmeldung der Umsatzsteuer lässt sich dauerhaft verschieben, was einige Gründer gerne nutzen. Du auch? Allerdings werden so auch deine möglichen Vorsteuer-Erstattungen nach hinten geschoben.

Bild: Stockvault

11 Kommentare

  1. Einige meiner Freunde und ich sind dabei ein Start Up zu gründen, kennen uns aber in Steuerrecht nicht sonderlich aus. Daher ist Ihr Artikel sehr hilfreich. Uns ist bewusst, dass man einen geschätzten Wert an Umsätzen/Gewinnen errechnen muss und demensprechend eine Steuervorauszahlung leisten muss. Dabei dachten wir, dass das alles flexibel gestaltet ist. Wir hätten nicht gedacht, wie von Ihnen in Punkt 2 genannt, dass bei „falscher Schätzung“ indem man höhere Gewinne erwirtschaftet als erwartet, dass man dann eine Steuernachzahlung leisten muss, die höher ausfallen kann als erwartet und einen in den Ruin treiben kann, da die Gewinne in den Anfangsjahren in einem irrelevanten Niveau sein können, von den man nicht leben kann.

  2. Treffende und gut durchdachte Tipps, danke! Mir ist die falsche Rechtsform aufgefallen, denn der Sohn will im Moment mit seinem Freund einen Lieferservice gründen, indem aber die beiden die Transportmittel zur Acht nicht nehmen wollen. Dies könnte zu einer fehlerhaften Finanzführung führen. Die Anmerkungen der Mutti bleiben aber immer außer Acht. Hier habe ich doch die Bestätigung der Gedanken gefunden, danke!

  3. Dass erst zwei Jahre nach Gründung der erste Einkommenssteuerbescheid vorliegt, stimmt. Viele bedenken nicht, dass dann aufgerechnet wird. Deswegen ist es gut, als Gründer einen Steuerberater zu haben.

  4. Mein Mann hat gerade ein Unternehmen gegründet und er beschwert sich über den Stress mit der Finanz. Gut zu wissen, dass sogar mit Familienmitgliedern einen Vertrag abgeschlossen werden soll. Ich werde ihm darüber reden. Das soll auf jeden Fall berücksichtigt werden. Danke für den Tipp!

  5. Danke für die Tipps zu Steuern für Gründer. Mein Cousin möchte sich selbstständig machen, hat aber keine Ahnung von Steuern. Gut zu wissen, dass oft die Steuervorauszahlungen zu niedrig sind. Das werde ich meinem Cousin sagen.

  6. Mein Onkel hat mich letztens zum Thema Steuerberatung etwas gefragt, aber ich wusste darüber nichts. Deswegen bin ich echt froh, dass ich diesen Beitrag gefunden habe. Nächstes Mal, wenn ich ihn sehe, kann ich ihm erzählen, was ich hier gelesen habe.

  7. Das sind sehr hilfreiche Infos! Den Artikel werde ich auf jeden Fall an meine Freundin weiterleiten. Sie wird das sicherlich auch sehr interessant finden, da sie vor kurzem ein Start-up gegründet hat. Das scheint, dass eine schlechte Buchführung vieles ändern kann. Ich würde wahrscheinlich lieber mit einem Steuerberater arbeiten, weil ich nicht so organisiert bin und es wäre mir zu stressig sein.

  8. Danke für die Tipps und Gedanken über Steuern. Die Rechtsform gibt mir persönlich Schwierigkeiten. Es gibt so viele Gesetzte und alles rund um Steuern. Daher finde ich immer einen Steuerberater sehr lohnenswert.

  9. Meinem Bruder ist der 2. Fehler mit seinem Unternehmen auch passiert. Seitdem hat er sich Rat bei einer Steuerberaterin geholt und hat dadurch diese und weitere Fehler vermeiden können. Interessant, dass man auch mit allen Familienmitgliedern einen Vertrag abschließen sollte.

  10. Vielen Dank für die Tipps! Es ist gut zu wissen, dass eine mangelhafte Buchführung solche Konsequenzen mit sich ziehen kann. Mein Partner und ich kennen uns beide leider nicht allzu gut mit dem Thema aus. Es scheint langsam so, als müssten wir uns wirklich dauerhaft jemanden für die Steuerberatung suchen.

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