ROI Return on Investment (Bild: Pixabay)

Was bedeutet eigentlich … ROI? Wie berechnet & verbessert man ihn? [inkl. gratis ROI-Rechner]

  • Letztes Update:7 Monaten 
  • Lesezeit:8Minuten

Was steckt hinter der betriebswirtschaftlichen Kennzahl ROI? Wie wird sie berechnet? Und was sind gute ROI-Werte? Wir haben die Antworten.

Lohnen sich die Investments?

Ist dein StartUp profitabel? Oder verbrennst du mit deinem Business dein Geld oder das Geld deiner Investoren? Lohnen sich die Marketing-Aktivitäten? Haben die Gründung einer Firma in der Schweiz oder die Eröffnung einer Niederlassung in Österreich den finanziellen Erfolg gebracht? Oder fallen die Ausgaben für den neuen Onlineshop im Verhältnis zum Ertrag zu niedrig aus? Das sind Fragen, die sich so oder so ähnlich viele Gründer immer wieder stellen.

Um die Rentabilität deiner Unternehmung zu berechnen, gibt es verschiedene Kennzahlen. Eine der bekanntesten ist der Return on Investment – kurz ROI genannt.

Definition: Was bedeutet ROI?

Return on Investment heißt übersetzt nichts anderes als “Rückkehr der Investition”. Andere deutsche Begriffe sind Kapitalrentabilität und Kapitalrendite. Die Kennziffer des ROI beschreibt das prozentuale Verhältnis zwischen dem investierten Kapital und dem Gewinn, den dein Unternehmen erwirtschaften kann

Woher hat der ROI seinen Namen?

Der Return on Investment stammt aus der Finanzwelt und bezieht sich auf eine Kennzahl, die verwendet wird, um das Verhältnis zwischen dem Gewinn oder der Rendite einer Investition und dem investierten Kapital auszudrücken.

Der Begriff „Return on Investment“ selbst stammt aus dem Englischen und setzt sich aus zwei Wörtern zusammen:

„Return“
Das ist der Gewinn oder die Rendite, die aus einer Investition erzielt wird. Es kann sich um Einnahmen, Gewinne oder andere positive finanzielle Ergebnisse handeln, die aus der Investition resultieren.

„Investment“
Dieses Wort steht für das investierte Kapital, also die finanziellen Mittel, die in eine Investition gesteckt werden, um Erträge oder Renditen zu erzielen.


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Die Berechnung des Return on Investment kann kompliziert sein. Mach es dir einfach, indem du unseren simplen ROI-Calculator einsetzt!

Return on Investment (ROI) Rechner

ROI-Rechner




Was ist ein guter ROI?

Vereinfacht gesagt: Wenn die errechnete Kennzahl größer als 100% bzw. größer als 1,0 ausfällt (je nachdem, welche Art der Berechnung du verwendest), ist das Ergebnis positiv. Je höher, desto besser. Denn hier wird deutlich mehr erwirtschaftet als ausgegeben.

Doch: Du darfst bei der Berechnung des Return On Investment nicht den Fehler begehen, die Zahl isoliert zu betrachten! Zum Beispiel solltest du den ROI um eine zeitliche Dimension erweitern.

Und es muss auch bedacht werden, von welchen Summen die Rede ist – dementsprechend verändert sich der Blick auf das Risiko einer Investition.

ROI-Formel: Wie berechnet man den Return on Investment?

Die Formel für die Berechnung des Return On Investment lautet:

ROI = (Gewinn / Umsatz) * (Umsatz / Gesamtkapital) x 100

Was du bei der ROI-Berechnung bedenken musst

Wir erinnern uns an den Matheunterricht zurück und stellen fest: Der Umsatz im Zähler und der Umsatz im Nenner wird gekürzt. So entsteht dann diese einfache ROI-Formel:

ROI = Gewinn / Gesamtkapital

Die vorherige Betrachtung inklusive Umsatz macht jedoch Sinn, da dadurch erkennbar wird, dass die Zusammenhänge aus Umsatzrendite (Gewinn / Umsatz) und Umschlaghäufigkeit des Gesamtkapitals (Umsatz / Gesamtkapital) für die Ermittlung des ROI relevant sind. 

Warum ist der Return on Investment so wichtig?

Der ROI gehört zu den wichtigsten Kennzahlen im E-Commerce und im Marketing. Mit ihm bewertest du die Wirtschaftlichkeit deines gesamten Unternehmens oder einer einzelnen Aktivität.

Kannst du den Umsatz und die Kosten einer Aktivität – zum Beispiel einer Marketing-Kampagne – eindeutig zuordnen, dann kennst du auch den Gewinn, der hierdurch erzielt wurde. Im Verhältnis zum eingesetzten Kapital ermittelst du so den ROI.

Fällt er positiv aus, so lohnt sich die Marketing-Kampagne. Ergibt deine Berechnung einen negativen Wert, so bringen deine Kampagnen zu wenig Ertrag im Verhältnis zum Einsatz.

Hast du verschiedene Investitionsalternativen, wähle die, die den höchsten ROI zu einem bestimmten Zeitpunkt bietet. So wird der ROI zu einem Instrument im Controlling, um deine unternehmerischen Entscheidungen zu bewerten.

6 Tipps, wie du den Return on Investment verbessern kannst

Du bist mit deinem ROI unzufrieden? Dann ändere daran etwas, indem du folgende Ratschläge anwendest:

Steigere deinen Gewinn
Eine offensichtliche Möglichkeit, deinen ROI zu verbessern, ist es, deinen Gewinn zu steigern. Du kannst das erreichen, indem du deine Verkäufe erhöhst, deine Preisstrategie anpasst oder neue Einnahmequellen erschließt.

Reduziere deine Kosten
Eine weitere Möglichkeit, deinen ROI zu verbessern, ist es, deine Kosten zu reduzieren. Du kannst das erreichen, indem du ineffiziente Prozesse optimierst, deine Produktionskosten senkst oder unnötige Ausgaben eliminierst.

Optimiere deine Investitionen
Eine sorgfältige Planung und Durchführung von Investitionen kann deinen ROI verbessern. Hilfreich kann es hierbei sein, deinen Investitionsplan komplett neu zu denken. Das beinhaltet die Auswahl von Investitionen mit höherem Potenzial für Rendite, das Vermeiden von unnötigen oder riskanten Investitionen und die ständige Überwachung der Performance von Investitionen.

Verbessere deine Kapitalstruktur
Die Optimierung deiner Kapitalstruktur kann deinen ROI verbessern, indem du die richtige Mischung aus Eigenkapital und Fremdkapital verwendest. Denn eine zu hohe Verschuldung führt zu hohen Zinszahlungen, was deinen Return on Investment belastet.

Effizientes Management von Vermögenswerten
Eine effiziente Verwaltung von Vermögenswerten wie Lagerbeständen, Anlagen und Forderungenmag deinen ROI verbessern, indem du kapitalbindende Maßnahmen reduzierst und den Umsatz von Vermögenswerten optimierst.

Fokussiere auf Kundenbindung
Wenn du bestehende Kunden langfristig bindest und wiederholte Geschäfte generierst, wirkt sich das positiv auf deinen ROI-Wert aus. Kundenbindung erreichst du, indem du exzellenten Kundenservice bietest, die Kundenzufriedenheit überwachst und Kundenbindungsprogramme implementierst.

Wichtig: Der beste Ansatz zur Verbesserung des ROI kann von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein und von vielen Faktoren abhängen. Zu diesen Faktoren gehören deine Branche, die Größe deines Unternehmens, die Wettbewerbssituation und die aktuellen Marktlage. Daher ist eine gründliche Analyse und Planung erforderlich, um die besten Maßnahmen zur Verbesserung des ROI zu identifizieren und umzusetzen.

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Achtung, der ROI alleine kann zu wenig sein!

Wenn man den Return on Investment berechnet, kommen dabei in der Regel nur direkte Kosten in die Betrachtung – zum Beispiel die Ausgaben für eine Werbekampagne. Doch was ist mit den indirekten Kosten wie der Büromiete oder den Gehälter deiner Mitarbeiter? So etwas wird bei der ROI-Formel meist vergessen.

„Bei komplexen Projekten und langfristigen Investitionen lassen sich direkte und indirekte Kosten kaum mehr unterscheiden, was zu einer Verzerrung des Return on Investment führen kann. Ein weiterer Kritikpunkt: Der Wert sagt nichts über die konkrete Höhe des Kapitalrückflusses aus“, erklärt Gevester in seiner ROI-Kritik.

Was ist der ROMI?

Die Berechnung des Return on Investment wird je nach Branche und Anwendungsfall etwas abgeändert bzw. an die Gegebenheiten angepasst. So redet man bei einem ROI im Bereich des Marketings auch vom ROMI – dem Return On Marketing Investment. 

Der ROMI lässt sich auf verschiedene Disziplinen anwenden. Zum Beispiel kannst du damit den Content Marketing ROI berechnen. Oder zumindest versuchen, die Effizienz deiner Aktivitäten ansatzweise zu ermitteln.

Wie kann man den Wert von Content Marketing berechnen?

Beiträge für den Firmenblog, Whitepaper für die Unternehmenswebseite oder Erklärvideos auf Youtube: Es gibt verschiedene Wege, wie du Content Marketing betreiben kannst. Meist fließt viel Zeit und Energie in die Erstellung, Optimierung und Verbreitung der Inhalte. Aber lohnt sich das alles überhaupt? Kannst du das irgendwie berechnen?

Die Antwort: Ja, mit dem Content ROI!

Die Formel dafür lautet:

ROI = (Profit – Investitionen) / (Investitionen)

Wir zeigen dir anhand des folgenden Beispiels, wie du das für dein Content Marketing anwendest:

Kosten / Investitionen

    • Ein externer Autor verfasst für deinen Firmenblog drei Texte für insgesamt 300 Euro. Für die Abstimmung mit dem Autoren, die Überarbeitung und Optimierung der Texte (zum Beispiel mit einem Call to Action wie „Möchten Sie mehr über das Thema wissen? Melden Sie sich bei uns!“) sowie das Übertragen in das firmeneigene Redaktionssystem ist in deinem Unternehmen Arbeitszeit angefallen, die umgerechnet rund 200 Euro kostet.
    • Um mehr Leser zu erreichen, schaltest du Anzeigen bei Twitter und Facebook. Diese kosten dich 500 Euro.
    • Unterm Strich hast du insgesamt 1.000 Euro für deine Content-Marketing-Kampagne ausgegeben.

Umsätze / Profit

    • Durch deine Maßnahmen werden die Blogbeiträge zahlreich gelesen. Mehrere Leser melden sich darauf hin bei dir, ein paar Monate später ergeben sich daraus drei Aufträge.
    • Die drei Aufträge bringen dir zusammen einen Umsatz von 10.000 Euro, die Gewinnmarge lag bei 25%. Du erzielst somit einen Profit von 2.500 Euro.
    • Laut der Formel lautet der ROI des Beispiels: (2.500 – 1.000) / 1.000 = 1,5
    • Das heißt, du hast mit jedem Euro, den du in dein Content Marketing investiert hat, daraus 1,50 Euro erwirtschaftet. Das Ergebnis fällt somit positiv aus.

Das solltest du beim Content ROI bedenken

    • Bei diesem Beispiel handelt es sich um eine Modellrechnung. Da Content Marketing eine nachhaltige, langfristige und keine punktuelle Marketingaktivität ist, lassen sich die Ausgaben und Umsätze nicht 1:1 aufschlüsseln. Gerade, da die Leser/Kunden im Rahmen ihrer Customer Journey an verschiedenen Touchpoints mit deinem Unternehmen in Kontakt treten. So gibt es nicht den einen Auslöser für eine Aktion bzw. Konvertierung zum Kunden.
    • Das bedeutet: Die Berechnung des ROI macht zwar Sinn, um zu überprüfen, ob deine Ausgaben tendenziell richtig sind oder nicht. Trotzdem solltest du nicht zu zahlengetrieben agieren.
    • Denn die Wirkung Ihres Content Marketings lässt sich nicht nur mit nackten Zahlen berechnen! Maßnahmen wie kostenlose eBooks, Erklärvideos oder Blogbeiträge beeinflussen unter anderem auch das Image deines Unternehmens und somit die Wirkung der Marke (Stichwort: Branding).

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Bild: Pixabay

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