Digital Jetzt Förderung Staat (Bild: Pixabay / BMWi)

Wie der Staat die Digitalisierung deines Unternehmens fördert

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Bis zu 100.000 Euro pro Unternehmen: So kriegen kleine & mittelständische Unternehmen Fördermittel für ihre Digitalisierung.

Digitalisierung: Mittelständler brauchen Zeit und Geld

Smartphone-Apps, Onlinebanking, Smart-Home-Geräte, E-Commerce, Cloud Computing, Big Data, Künstliche Intelligenz oder Internet of Things – die Digitalisierung ist nicht mehr aufzuhalten. Sie verändert unser aller Leben, im Privatleben und im Business.

Damit dein Unternehmen Schritt halten kann und nicht wie viele andere den Anschluss verliert, musst du mit deinem Team ständig am Ball bleiben. Und viel Zeit und Geld investieren. Letzteres ist gerade für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) oft eine Herausforderung, denn die Budgets sind knapp – und durch die Corona-Krise weiter geschrumpft. Deshalb greift der deutsche Staat den KMU nun unter die Arme.

Digitalisierung: Die deutsche Wirtschaft schwächelt und verliert im Vergleich zu anderen Ländern. Ein Grund ist der schlecht digitalisierte Mittelstand.
Digitalisierung: Die deutsche Wirtschaft schwächelt und verliert zunehmend im Vergleich zu anderen Ländern. Ein Grund ist der schlecht digitalisierte Mittelstand. Um dem entgegen zu wirken, gibt es das Förderprogramm „Digital Jetzt“.

„Digital Jetzt“: Fördermittel für die Digitalisierung des Mittelstandes

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), auch bekannt als Wirtschaftsministerium, startete im Mai 2020 ein Förderprogramm namens “Digital Jetzt”. Das unterstützt den deutschen Mittelstand bei seiner Digitalisierung in Form von Zuschüssen.

“Digital Jetzt” läuft bis Ende 2023, 203 Millionen sind insgesamt im Fördertopf.

Wer erhält die “Digital Jetzt”-Förderung?

Mit diesem Förderprogramm unterstützt das Wirtschaftsministerium explizit mittelständische Unternehmen von drei bis 499 Mitarbeitern aus allen Branchen. Auch Handwerksbetriebe, StartUps und Freiberufler mit mehreren Angestellten können das Fördergeld beantragen.

Für was gibt es die Digital-Fördermittel?

Es soll die Digitalisierung von kleinen und mittelständischen Unternehmen unterstützt werden. Die KMU müssen das Geld in Hard- und/oder Software investieren, zum Beispiel für KI-Systeme, Cloud-Anwendungen, 3D-Drucker oder für die Verbesserung der IT-Security. Zudem wird die Weiterbildung der Mitarbeiter gefördert, um sie fit für die digitalen Herausforderungen zu machen.

Das Ziel der Bundesregierung ist, dass die Betriebe mit der Förderung ihre Digitalstrategie voranbringen und somit ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken können. Das ist bitter nötig! Laut aktueller Studien sind über die Hälfte der deutschen Mittelständler schlecht bis gar nicht digitalisiert, über ein Drittel besitzen keine Digitalkompetenz.

Was wird nicht gefördert?

Bei der Förderung durch „Digital Jetzt“ gibt es ein paar Ausnahmen. Dazu gehören unter anderem:

    • die digitale Grundausstattung eines Unternehmens mit Hard- und Software
    • Investitionen in Standard-Software, bspw. Betriebssysteme oder Office-Programme
    • neue Computer für das Wachstum deines KMU
    • bereits laufende Digitalisierungsprojekte

Ebenso erhältst du kein Geld, wenn dein Unternehmen Zahlungsschwierigkeiten hat – zum Beispiel, weil es insolvent ist.

Wie viel Geld gibt es pro KMU?

Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von deiner Unternehmensgröße, dem Standort und den gewählten Modulen.

    • Die kleinste Fördersumme beträgt 3.000 Euro, die größte liegt bei 100.000 Euro je Unternehmen.
    • Das „Digital Jetzt“-Programm bietet zwei Module. Modul 1 fördert unterstützt die Investitionen in digitale Technologien (Mindestförderung: 17.000 Euro), Modul 2 gilt für die Qualifizierung der Mitarbeiter (Mindestförderung: 3.000 Euro).
    • Das Fördergeld ist eine prozentuale Beteiligung an den Ausgaben für die Digitalisierung deines Unternehmens. Hat es weniger als 50 Beschäftigte, kannst du mit zu 50% finanzielle Unterstützung für deine neuen Digitalprojekte rechnen.
    • Ist dein Unternehmen in einer strukturschwachen Region angesiedelt, gibt es 10% mehr Förderung.

Das bedeutet: Du musst für die Digitalisierung deines Unternehmens mindestens 6.000 Euro (Modul 2) bzw. 34.000 Euro (Modul 1 alleine oder Modul 1 & 2 kumuliert) ausgeben, um die Förderung zu erhalten.

Hinweis: Aufgrund der hohen Nachfrage kommt es immer wieder zu Verzögerungen und Stopps. Aktuell (04. November 2020) sind die Fördermittel erschöpft. 

Wie läuft die Beantragung der “Digital Jetzt”-Förderung ab?

Hier eine vereinfachte Darstellung:

Schaubild Digitalisierung Förderung Staat (Bild: BMWi)

Wo kann der Antrag für die Digitalisierungsförderung gestellt werden?

Für den Antrag gibt es ein Online-Tool unter www.digitaljetzt-portal.de

In dem Antrag musst du unter anderem deinen Digitalisierungsplan genau erläutern. Eine Vorschau auf das gesamte Dokument bekommst du hier.

Kann „Digital Jetzt“ mit anderen Förderungen kombiniert werden

Ja, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Eine gute Kombination ist „Digital Jetzt“ plus das Förderprogramm „go-digital„. Bei diesem bezuschusst das Wirtschaftsministerium die Digitalberatung und Umsetzungsleistung durch autorisierte Dienstleister.

“Digital Jetzt”-Fördermittel: Weitere Fragen und Antworten

Wie genau wird gefördert? Welche Investitionen sind ein- oder ausgeschlossen? Wie schnell muss die Umsetzung erfolgen? Welche Abstufungen gibt es bei der Fördersumme? Diese und weitere Antworten beantworten dir die FAQ von “Digital Jetzt”.

Weiter Informationen über Fördergelder

… bekommst du in dieser Folge des StartUpWissen Podcast:

Bilder: Pixabay, BMWi, Plattformindex

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