Mitarbeiterüberwachung im Home Office (Bild: Shutterstock)

Home Office: Diese Methoden der Mitarbeiterüberwachung sind zulässig

  • Letztes Update:2 Jahren 
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Halten deine Mitarbeiter im Home Office ihre Arbeitszeiten ein? Welche legalen Maßnahmen darfst du ergreifen, um das zu überprüfen?

Corona verändert massiv die Arbeitsweise

Auch wenn Home Office im Laufe der letzten Jahre immer beliebter wurde, ist die Situation seit der Corona-Pandemie eine ganz andere: Zahlreiche Arbeitnehmer und -geber müssen ihrer Arbeit von zu Hause aus nachgehen, sie haben kaum eine andere Wahl. Rund 24 Prozent sind es laut einer Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung Anfang 2021 gewesen.

Strenge Ausgangsbeschränkungen und gesonderte Regelungen, was das Arbeiten in Firmenräumen angeht, machen das sogenannte Remote Work erforderlich.

Home Office Nutzung in Corona-Zeiten (Bild: Hans Böckler Stiftung)

Die Vor- und Nachteile von Remote Work und Home Office

Wer von zu Hause aus arbeitet, spart jede Menge Zeit und Nerven, da unter Umständen lange Arbeitswege wegfallen. Die zusätzlich gewonnene Freizeit wirkt sich meist motivierend auf die Arbeit aus.

Allerdings hat der fehlende, enge Kontakt zu den Kollegen negative Auswirkungen auf Psyche und Arbeitsleistung. Dazu kommt, dass die Arbeitsbedingungen zu Hause nicht immer eine konzentrierte Arbeit zulassen: Ein Arbeitszimmer gehört nicht zu der Standardausrüstung in deutschen Wohnungen.

Und wenn dann noch abwechselnd Kinder betreut und Haustiere Gassi geführt werden wollen, muss die Arbeit öfter zurückstecken, als einem lieb wäre.

Die Freiheiten sind verlockend

Acht Stunden lang konzentriert am Computer sitzen und seine Arbeit erledigen, ohne sich von Haushalt, Kindern oder möglichen Freizeitaktivitäten ablenken zu lassen – das kriegt nicht jeder hin.

Zum Glück gibt einem das Remote Work gewisse Freiheiten: Was man morgens nicht abgearbeitet bekommt, kann ja abends nachgeholt werden. Allerdings sollten die Unterbrechungen nicht Überhand nehmen!

Darf ein Unternehmen seine Mitarbeiter überwachen?

Um sicherzustellen, dass deine Mitarbeiter tatsächlich ihrer Arbeit nachgehen und nicht etwa bezahlte Arbeitszeit genießen, während sie Freizeitaktivitäten nachgehen, gibt es einige Methoden. Eine Option dafür ist die Mitarbeiterüberwachung durch eine Detektei.

Unternehmen dürfen Mitarbeiter jedoch nur durch einen Detektiv überwachen lassen, wenn ein Anhaltspunkt für eine Straftat besteht. Dazu gehört der Verdacht des Diebstahls oder die begründete Vermutung der Untreue, des Krankschreibungs- oder Spesenbetrugs.

Wie sieht es mit der Überwachung des Arbeitscomputers aus?

Gleich einen Detektiv loszuschicken, weil du eine Vermutung hast, kann eine überzogene Maßnahme sein. Wie sieht es dagegen mit einer digitalen Überwachung aus?

Geht es um die Leistungskontrolle, so ist eine permanente Überwachung unzulässig! Heimliche Aufnahmen – beispielsweise per Webcam – sind ein No-Go.

Doch: Ist die Nutzung des Firmen-Laptops für private Netze untersagt, oder soll die VPN-Verbindung nur für Firmenzwecke verwendet werden, darfst du als Arbeitgeber unter Umständen den Browserverlauf deiner Angestellten auswerten. Aber nur, wenn du einen erhärteten Verdacht hast, deine Mitarbeiter verstoßen gegen die Regeln.

Welche Software als Beweismaterial dienen kann

Eine Keylogger-Software, mit der sich Tastatureingaben protokollieren lassen, gibt zwar Aufschluss über das Arbeitsverhalten deiner Angestellten – doch die Erkenntnisse darfst du nicht als Beweismaterial anwenden!

Dafür ist das Erfassen der Arbeitszeiten über das Einloggen und Ausloggen am PC durchaus erlaubt. Denn es handelt sich um die digitale Variante des Ein- und Abstempelns, wie es im Büro der Fall wäre.

Fazit

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Diese alte Weisheit kannst du als Vorgesetzter nur bedingt beim Remote Work anwenden. Arbeiten deine Mitarbeiter im Home Office, solltest du sie stets dazu ermuntern, das Beste zu geben – eben wie im Büro.

Hast du die Vermutung, ein Angestellter verfällt dem „Schlendrian“, dann sprich zuerst mit ihm. Der Einsatz von Überwachungssoftware oder das Einschalten einer Detektei sollte sehr gut durchdacht sein, denn du begibst dich damit auf rechtlich dünnes Eis.

Hörtipp: Wie solltest du deinen Home-Office-Arbeitsplatz einrichten?

Wusstest du, dass es gesetzliche Vorgaben gibt, wie ein sogenannter Teleheimarbeitsplatz gestaltet sein muss? Mehr Infos dazu erhältst du in dieser Folge des StartUpWissen Podcasts:

Bilder: Shutterstock, Boeckler.de

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