Strategie Frage und Entscheidung (Bild: Freepik)

Single Product Strategy vs. Single Target Group Strategy: Was passt besser zu deinem Unternehmen?

Die Qual der Wahl: Solltest du dich auf ein einziges Produkt fokussieren oder dich auf eine Zielgruppe konzentrieren? Welche Strategie bringt mehr?

Die Entscheidung, die alles verändert

Der Boden ist voller Notizen und Mindmaps. Du hast tausende Ideen, dein Business Angel auch. Genau deshalb bist du unschlüssig, wie dein StartUp loslegen kann.

Solltest du ein einziges, perfektes Produkt entwickeln und über Jahre mit voller Kraft optimieren? Oder wäre es klüger, eine genau definierte Zielgruppe mit mehreren Produkten zu bedienen?

Diese Entscheidung ist richtungsweisend für den Erfolg deiner Firma. Sie beeinflusst, wie du deine Ressourcen einsetzt, wie du wächst und wie du mit Herausforderungen umgehst.

In diesem Ratgeber erfährst du, ob die Single Target Group Strategy oder die Single Product Strategy besser zu deinem StartUp passt, welche Vor- und Nachteile jede Strategie hat – und wie du sie jeweils umsetzen kannst.

Was ist eine Single Target Group Strategy?

Die Single Target Group Strategy stellt eine klar definierte Zielgruppe in den Mittelpunkt. Ein Unternehmen entwickelt deshalb mehrere Produkte oder Dienstleistungen, die optimal auf die Bedürfnisse der Target Group zugeschnitten sind.

🔹 Beispiel
Creamie spricht hauptsächlich Frauen mit Problemzonen an. Für diese Zielgruppe bietet der Onlineshop verschiedene Bekleidungsstücke, unter anderem Shaping-Slips und Strings.

Was macht die Single Product Strategy aus?

Die Single Product Strategy setzt darauf, dass ein Unternehmen ein einziges Produkt anbietet, welches aber unter Umständen verschiedene Zielgruppen anspricht. Der Fokus: Das beste Produkt seiner Art anzubieten.

🔹 Beispiel
Fishermen’s Friend kann man zwar in verschiedenen Geschmackssorten kaufen – doch es gibt nur ein Produkt: die Anis-Pastillen. Nicht mehr.

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Die Vor- und Nachteile der Strategien

Die Konzentration auf eine Ausrichtung (einzelne Zielgruppe versus einzelnes Produkt) bringt spezifische Chancen und Herausforderungen mit sich. Hier ein Überblick:

Single Target Group Strategy

✅ Gezielte Kundenansprache
Die Bedürfnisse einer spezifischen Zielgruppe werden genau erfüllt.

✅ Erhöhte Kundenbindung
Kunden bleiben dem Unternehmen treu, weil es mehrere Lösungen für sie bietet.

✅ Risikominimierung
Durch mehrere Produkte ist man nicht von einem einzigen Erfolg abhängig.

⛔ Komplexere Geschäftsprozesse
Mehr Produkte bedeuten höhere Kosten in Entwicklung, Marketing und Vertrieb.

⛔ Schwierigere Markenführung
Eine klare Positionierung kann schwieriger sein, wenn das Portfolio wächst.

⛔ Langsamere Entscheidungsprozesse
Die Entwicklung und Markteinführung neuer Produkte erfordert mehr Zeit.

Single Product Strategy

✅ Maximale Fokussierung
Alle Ressourcen fließen in die Perfektionierung eines Produkts.

✅ Klare Markenidentität
Ein gut positioniertes Produkt macht es Kunden leicht, sich mit der Marke zu identifizieren.

✅ Effizienz in Produktion und Vertrieb
Ein einziges Produkt reduziert die Komplexität in Entwicklung, Lagerhaltung und Marketing.

⛔ Eingeschränkte Anpassungsfähigkeit
Marktveränderungen können die Relevanz des Produkts verringern.

⛔ Hohe Abhängigkeit
Wenn das Produkt nicht erfolgreich ist oder der Markt sich verändert, gerät das gesamte Unternehmen in Gefahr.

⛔ Begrenzte Wachstumschancen
Ohne Diversifikation fehlen alternative Einnahmequellen.

Marketing-Strategie (Bild: Freepik)

Wie kannst du die Strategien umsetzen?

Egal, welchen Weg du gehen möchtest – starte niemals planlos! Folgend ein paar Tipps, damit du deine jeweilige Strategie mit Köpfchen umsetzt.

Single Product Strategy erfolgreich umsetzen

➡ Marktforschung betreiben
Stelle sicher, dass es eine klare Nachfrage für dein Produkt gibt.

➡ Produktentwicklung optimieren
Das Produkt sollte einen einzigartigen Mehrwert (USP) bieten.

➡ Skalierbare Produktion aufbauen
Automatisierung und Effizienzsteigerung sind entscheidend.

➡ Marke konsequent aufbauen
Dein Produkt sollte sofort mit deiner Marke assoziiert werden.

➡ Auf Perfektion setzen
Positioniere das Produkt als beste Lösung in seiner Kategorie.

Single Target Group Strategy erfolgreich umsetzen

➡ Zielgruppe genau definieren
Kläre: Wer sind deine Kunden? Welche Probleme haben sie?

➡ Produktpalette strategisch erweitern
Entwickle ergänzende Produkte, die zur Zielgruppe passen.

➡ Synergien zwischen Produkten nutzen
Dein Sortiment sollte ein stimmiges Gesamtangebot sein.

➡ Kundenerlebnisse optimieren
Biete einen Mehrwert über verschiedene Produkte hinweg.

➡ Datenanalyse gezielt einsetzen
Nutze Kundenfeedback und Daten, um dein Angebot zu verbessern.

Welche Strategie führt zum Erfolg?

Zurück zu unserem Ausgangsszenario: Du blickst auf deine Notizen und Konzepte. Doch diesmal hast du eine klare Richtung.

💡 Wenn du mit einem einzigen, herausragenden Produkt eine Marktnische dominieren willst, könnte die Single Product Strategy perfekt sein. Sie bietet eine starke Markenidentität und Effizienz, birgt aber das Risiko einer zu starken Abhängigkeit von einem Produkt.

💡 Wenn du eine bestimmte Zielgruppe langfristig binden möchtest, ist die Single Target Group Strategy sinnvoller. Sie erlaubt eine breitere Risikostreuung und stärkere Kundenbindung, erfordert aber mehr Ressourcen und eine komplexere Unternehmensführung.

💡 Es gibt aber noch eine Lösung: eine hybride Strategie.

Hybride Strategie: Die Besonderheiten

Warum nur eine Strategie verfolgen, wenn beide Stärken kombiniert werden können? Manche Unternehmen setzen bewusst auf verschiedene Elemente der Single Product Strategy sowie der Single Target Group Strategy.

Das bedeutet: Dein StartUp beginnt beispielsweise mit einem einzigen, klar definierten Produkt, das den Kern des Geschäfts bildet. Nach erfolgreicher Markteinführung werden weitere Produkte entwickelt – allerdings gezielt für eine bestimmte Zielgruppe.

🔹 Beispiel
Apple baute sein Geschäft einst auf den Macintosh-Computern auf (= Single Product Strategy). Später expandierte das Unternehmen und entwickelte eine Produktfamilie: MacBooks, iPhones, iPads und so weiter. Diese sprachen eine spezifische Zielgruppe an: technologieaffine und gut betuchte Konsumenten mit hohen Ansprüchen (= Single Target Group Strategy).

💪 Wann macht eine hybride Strategie Sinn?

Du willst zunächst ein starkes Produkt etablieren. Wenn deine Zielgruppe deiner Marke treu und offen für weitere passende Angebote ist, erweiterst du langsam dein Portfolio. Dabei achtest du aber immer auf Qualität und nicht auf Quantität.

Wann du deine Portfolio-Strategie wechseln solltest

Keine Strategie sollte in Stein gemeißelt sein! Gerade in der dynamischen StartUp-Welt kann es notwendig sein, die Mission und Vision anzupassen. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt? Achte auf diese Zeichen:

🔻 Marktveränderungen
Veränderungen wie Makrotrends oder Megatrends machen das aktuelle Produkt oder die bisherige Zielgruppe weniger relevant.

🔻 Wachstumsstagnation
Die Kundenbasis vergrößert sich nicht mehr, deine Umsätze stagnieren oder sind sogar rückläufig.

🔻 Steigender Wettbewerb
Konkurrenten kopieren dein(e) Produkt(e) oder bieten bessere Alternativen an.

🔻 Neue Chancen
Der Markt zeigt Potenzial für eine Erweiterung des Produkts oder eine Neupositionierung.

Das bedeutet: Ein Wechsel der Strategie kann dein StartUp retten oder auf das nächste Level heben – vorausgesetzt, alles wird gut durchdacht und professionell umgesetzt.

Fazit

Am Ende gibt es keine pauschale Antwort – die Wahl hängt von deinen Zielen, deinem Markt und deiner Vision ab. Egal, für welchen Weg du dich entscheidest: Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, eine Strategie konsequent umzusetzen und flexibel auf Veränderungen zu reagieren.

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