Selbstständigkeit und Rente (Bild: Freepik)

Selbstständigkeit & Rente: 11 Fakten, die du unbedingt kennen musst, um dich besser abzusichern

Bist du selbstständig, aber ohne Rentenplan? Keine gute Idee! Erfahre hier, warum und wie du für deinen Ruhestand vorsorgen solltest.

„Ich kümmere mich später darum …“

Frank sitzt an seinem Schreibtisch, vertieft in ein wichtiges Kundenprojekt. Altersvorsorge? Damit will er sich gerade nicht beschäftigen. Er ist erst seit ein paar Wochen selbstständig und hat genug andere Themen im Kopf: Aufträge akquirieren, Rechnungen schreiben, Netzwerken.

Die Rente scheint weit weg – bis ein Freund ihn darauf anspricht: „Hast du eigentlich schon mal über das Thema Renteneintritt und alle damit verbundenen Fragen nachgedacht?“

Frank winkt ab: „Dafür ist später noch Zeit!“ Doch ist das wirklich so? Oder gehört er zu den vielen Selbstständigen, die im Alter finanzielle Engpässe haben werden?

Damit dir das nicht passiert, solltest du dich frühzeitig mit dem Thema „Selbständigkeit und Rente“ beschäftigen. Damit du einen guten Einstieg findest, bekommst du hier essentielle Informationen und wichtige Tipps.

Altersvorsorge beginnt mit der Gründung

Viele Selbstständige konzentrieren sich in den ersten Jahren ausschließlich auf die Erfüllung des Businessplans und auf den Geschäftsaufbau. Das ist verständlich, denn Herausforderungen wie Kundengewinnung und Umsatzsteigerung haben oberste Priorität. Doch wer dabei die eigene Altersvorsorge ignoriert, könnte später große finanzielle Probleme bekommen.

Vergiss nie: Die Rente ist nicht nur ein Thema für ältere Menschen! Je früher du dich damit auseinandersetzt, desto besser kannst du vorsorgen. Gerade am Anfang deiner Selbstständigkeit hast du noch viele Gestaltungsmöglichkeiten. Du kannst zum Beispiel entscheiden, ob du in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlst, eine private Altersvorsorge aufbaust oder andere Sparformen nutzt.

👉 Setze das Thema Rente auf deine To-Do-Liste und entwickle einen Plan, der zu deiner Lebenssituation passt.

Für viele Selbständige gilt die Rentenversicherungspflicht

Nicht alle Selbstständigen können frei entscheiden, ob sie in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Bestimmte Berufsgruppen unterliegen der Rentenversicherungspflicht und müssen Beiträge abgeben.

Dazu gehören unter anderem:

  • Handwerker in zulassungspflichtigen Berufen
  • Künstler und Publizisten
  • Lehrer, Coaches und Erzieher
  • Pflegekräfte, die selbstständig arbeiten

👉 Informiere dich bei der Deutschen Rentenversicherung, ob du betroffen bist. Falls ja, solltest du die Beiträge von Anfang an in deine Kalkulationen aufnehmen.

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Freiwillige Beiträge als Option sehen

Falls für dich keine Rentenversicherungspflicht besteht, kannst du dich freiwillig für die gesetzliche Rentenversicherung entscheiden. Das ist eine gute Möglichkeit, um Rentenansprüche aufzubauen oder spätere Versorgungslücken zu vermeiden.

Der Vorteil: Die Beiträge fallen flexibel aus. Das heißt, du kannst selbst festlegen, wie viel du einzahlen möchtest. Zudem kannst du deine Einzahlungen jederzeit anpassen, falls sich deine finanzielle Lage verändert.

👉 Viele Selbstständige schrecken vor regelmäßigen Beitragszahlungen zurück. Doch bedenke: Auch eine kleine monatliche Summe kann sich über die Jahre zu einer stabilen Rente entwickeln.

Es gibt kostenlose Beratungsangebote

Die Deutsche Rentenversicherung bietet Beratungen speziell für Selbstständige an. Diese solltest du unbedingt nutzen, um dir einen Überblick über deine Möglichkeiten zu verschaffen.

Dort erhältst du unter anderem Antworten auf folgende Fragen:

  • Bin ich rentenversicherungspflichtig oder nicht?
  • Welche freiwilligen Beiträge machen für mich Sinn?
  • Wie hoch wäre meine Rente, wenn ich jetzt in die Versicherung einzahle?

👉 Dank einer professioneller Beratung kannst du eine Strategie entwickeln, die zu dir passt.

Keine Beiträge gezahlt? Eine heikle Entscheidung!

Viele Selbstständige entscheiden sich, keine Beiträge in die Rentenversicherung zu zahlen – sei es aus finanziellen Gründen oder weil sie sich auf andere Altersvorsorgeformen verlassen. Doch diese Entscheidung kann später gravierende Folgen haben.

Wer selbstständig keine Rentenversicherung gezahlt hat, hat im Alter keinen Anspruch auf eine gesetzliche Rente! Das bedeutet: Kein finanzielles Polster, keine Absicherung im Ruhestand.

Noch problematischer wird es, wenn du aufgrund von Krankheit oder Erwerbsminderung nicht mehr arbeiten kannst. Ohne Rentenversicherung gibt es dann keine Erwerbsminderungsrente, was deine Existenz bedrohen kann.

👉 Wenn du dich gegen die gesetzliche Rentenversicherung entscheidest, musst du unbedingt alternative Wege finden, um deine Altersvorsorge richtig abzusichern.

Du kannst steuerliche Vorteile nutzen

Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung oder private Altersvorsorge senken deine Steuerlast! Das ist ein wichtiger Punkt, den viele Selbstständige unterschätzen.

Die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung kannst du als Sonderausgaben von der Steuer absetzen. Das bedeutet: Du zahlst weniger Einkommensteuer und baust gleichzeitig eine Altersvorsorge auf.

👉 Interessant für Selbstständige ist die sogenannte Rürup-Rente. Sie wurde speziell für diese Berufsgruppe entwickelt und bietet steuerliche Vorteile, die du in deine Finanzplanung einbeziehen solltest.

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Mehrere Säulen der Altersvorsorge aufbauen

Die beste Strategie für eine stabile Altersvorsorge ist es, nicht alles auf eine Karte zu setzen. Eine Mischung aus verschiedenen Vorsorgeformen kann dir helfen, dein Risiko zu minimieren.

Baue, wenn du möchtest, auf diese Säulen:

  • Gesetzliche Rentenversicherung
  • Private Rentenversicherungen oder Sparpläne
  • Kapitalanlagen wie ETFs, Aktien oder Immobilien

👉 Ein breit aufgestelltes Vorsorgekonzept schützt dich vor wirtschaftlichen Schwankungen und sorgt dafür, dass du auch in schwierigen Zeiten abgesichert bist.

Die Vorsorge regelmäßig überprüfen

Deine finanzielle Situation verändert sich im Laufe der Zeit. Deshalb solltest du regelmäßig schauen, ob deine Altersvorsorge noch zu deiner Situation passt.

Einmal im Jahr kannst du dir folgende Fragen stellen:

  • Wie hoch sind meine bisherigen Rentenansprüche?
  • Reichen meine bisherigen Einzahlungen aus?
  • Gibt es neue steuerliche Vorteile oder Fördermöglichkeiten?

👉 Wer regelmäßig seine Ausgaben für die kommende Rente überprüft, kann rechtzeitig Anpassungen vornehmen und Versorgungslücken vermeiden. Die investierte Zeit lohnt sich – heute, morgen und übermorgen.

Das Renteneintrittsalter ist fest und flexibel

Das Renteneintrittsalter für Selbstständige entspricht dem für Angestellte. Je nach Geburtsjahr liegt es zwischen 65 und 67 Jahren.

Doch als Selbstständiger hast du mehr Flexibilität. Falls du finanziell gut aufgestellt bist, kannst du früher aufhören zu arbeiten. Hast du aber keine ausreichende Altersvorsorge, musst du möglicherweise länger arbeiten.

👉 Aus diesen Gründen ist es eminent wichtig, dass du frühzeitig eine klare Strategie entwickelst, wann und wie du von deiner Sebständigkeit in die Rente übergehen möchtest.

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BU-Absicherung ist ein „must have“

Neben der Altersvorsorge solltest du dich auch gegen Berufsunfähigkeit (BU) absichern. Denn was passiert, wenn du aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kannst?

Angestellte haben oft eine gesetzliche Absicherung. Als Selbstständiger musst du dich privat um eine Berufsunfähigkeitsversicherung kümmern.

👉 Ohne diese Absicherung riskierst du, im Krankheitsfall ohne Einkommen dazustehen.

Deine Vorsorge muss zu dir passen

Es gibt keine Universallösung für die Altersvorsorge von Selbstständigen. Jeder hat eine andere Lebenssituation, ein anderes Einkommen und andere Pläne für seine Renten-Zukunft.

👉 Wichtig ist, dass du dich aktiv mit dem Thema beschäftigst und regelmäßig überprüfst, ob deine Strategie noch passt. Sei bereit, in finanziell guten Zeiten mehr zurück zu legen. 

Fazit

Zurück zu Frank. Nach dem Gespräch mit seinem Freund hat er sich endlich mit seiner Altersvorsorge beschäftigt. Und er hat erkannt: Ohne Planung könnte es später eng werden. Wenn er weiterhin selbstständig bleibt und keine Rentenversicherung zahlt oder anders für den Ruhestand vorsorgt, wird sein Lebensabend eher dürftig ausfallen.

Das heißt auch für dich: Warte nicht zu lange! Beschäftige dich jetzt mit deiner Altersvorsorge, damit du später entspannt und mit einem guten Polster in den Ruhestand gehen kannst.

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