Businessplan Check (Bild: Freepik)

Achte auf die richtig Struktur: Was bei einem Businessplan _wirklich_ wichtig ist!

Ein Businessplan muss überzeugen – vor allem deine Bank. Passe ihn gezielt an, um Vertrauen zu schaffen und den benötigten Kredit zu bekommen.

Ein Gastbeitrag von Michael Pilgram / Simbly.ai

Warum Banken einen Businessplan verlangen

Du willst ein StartUp gründen und brauchst einen Bankkredit zur Finanzierung? Dann führt kein Weg am Businessplan vorbei! Denn für Banken ist dieser „Masterplan“ das zentrale Dokument. Sie wollen damit unter anderem diese Fragen beantworten:

❓ Wie aussichtsreich ist das Geschäftsmodell?

❓ Kann der Gründer den Kredit zurückzahlen?

❓ Hat er überhaupt die Eignung für sein Business?

Wirst du zu einem Banktermin eingeladen, solltest du deinen Businessplan auf jeden Fall dabei haben. Sei dir dabei bewusst: Der Kreditgeber wird das Dokument nicht wie einen Roman von vorne bis hinten durchlesen. Stattdessen geht er selektiv vor.

Die Executive Summary entscheidet über alles

Bevor sich ein Banker mit den Details deines Businessplans beschäftigt, wirft er zuerst einen Blick auf die Executive Summary – die Zusammenfassung deines Vorhabens. Das ist die erste Seite, die alle lesen. Wirklich alle.

In dieser kompakten Übersicht muss alles Wesentliche stehen: Was du vorhast, warum das funktioniert, wie du Geld verdienen willst und wie viel Kapital du brauchst. Gerade bei Banken in größeren Städten, die täglich mehrere Businesspläne prüfen, zählt der erste Eindruck doppelt. Wenn deine Executive Summary nicht überzeugt, wird der Rest oft gar nicht mehr gelesen.

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Im Fokus: Die Finanzzahlen

Hat die Zusammenfassung das Interesse geweckt, folgt der nächste entscheidende Blick – der auf deine Finanzplanung. Das Ziel der Bank ist simpel: Sie will wissen, ob dein Unternehmen Gewinn macht.

Kein Gewinn, kein Kredit. Punkt.

Wenn dein Finanzplan und speziell der Finanzierungsplan einen Profit ausweist, prüft der Banker, wie dieser zustande kommt oder kommen soll. Er schaut sich den Umsatz an, die Kostenstruktur und stellt sich die Frage: Ist das realistisch? Stimmen die Zahlen zur Marktsituation und zur Kapazität des Unternehmens?

Je plausibler deine Zahlen sind, desto größer wird das Vertrauen des Bankers sein. Sind sie zu optimistisch oder schlecht begründet, verlierst du schnell an Glaubwürdigkeit. Dabei ist es egal, wie gut deine StartUp-Idee klingt.

Der Businessplan als Nachschlagewerk

Ein Businessplan wird Seite für Seite gelesen – ein Irrglaube! In Wirklichkeit springen Banker direkt zu den Abschnitten, die ihnen helfen, offene Fragen zu klären. Vor allem solche, die sich aus den Finanzzahlen ergeben.

Wenn also zum Beispiel deine Personalplanung hohe Kosten aufweist, schaut der Banker nach, wie du dein Team planst und welche Rollen du besetzen willst. Oder wenn deine Umsatzprognose ambitioniert erscheint, sucht er nach Informationen zu Marketingmaßnahmen oder Marktpotenzial.

Deshalb ist es wichtig, deinen Businessplan klar zu strukturieren und Informationen verständlich aufzubereiten. So erleichterst du es der Bank, sich ein Bild zu machen. Und du erhöhst deine Chancen auf eine Zusage.

Keine Copy-Paste-Statistiken!

Ein echter Negativpunkt sind pauschale Marktstatistiken oder globale Wirtschaftsdaten, die offensichtlich aus dem Internet kopiert wurden. Die wirken nicht nur beliebig, sondern sind oft auch irrelevant für dein konkretes Vorhaben.

Beispiel: Wenn du ein Café eröffnest und im Businessplan steht, wie stark der Gastronomiemarkt in Deutschland wächst, bringt das der Bank wenig. Interessant ist nur, was in deinem Ort, deinem Stadtviertel und bei deiner Zielgruppe passiert.

Schreib also nur rein, was auch wirklich zu deinem Konzept passt, und lass die allgemeinen Branchenfloskeln weg.

Der Gründer zählt – mehr als du denkst

Am Ende ist ein Businessplan auch ein Vertrauensvorschuss für dich als Gründer. Banken wollen wissen:

❓ Wer bist du?

❓ Welche Qualifikationen bringst du mit?

❓ Kennst du dich in deiner Branche aus?

❓ Bist du verlässlich?

Daher will der Entscheider nicht nur deinen Businessplan durchsehen, sondern dich auch persönlich kennenlernen. Das Gespräch zählt genauso viel wie dein Konzept. Wenn du dich hier souverän und vorbereitet präsentierst, kannst du kleine Schwächen im Businessplan ausgleichen.

Fazit

Die größte Erkenntnis ist: Banken lesen Businesspläne nicht chronologisch, sondern selektiv – mit dem Fokus auf Risiko und Rückzahlungsfähigkeit. Ihre Reihenfolge: Executive Summary, Finanzteil, Gründerbeschreibung, danach folgt der Rest. Mach es also deiner Bank einfach – und erhöhe so die Chancen auf dein Gründerdarlehen.

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Über den Autor:

Michael Pilgram ist Co-Founder von simbly.ai. Das österreichische StartUp hat sich auf die Erstellung von Businessplänen mittels KI-unterstützung spezialisiert und adressiert dabei ganz konkret die Anforderungen der Banken im deutschsprachigen Markt. Die hier vorgestellten Erkenntnisse basieren auf Michaels Masterarbeit zum Thema „Der Weg zum KI-Gründungsberater – Automatisierung des Feedbacks von Businessplänen“.

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