Ein boomender Markt: Diese Chancen und Herausforderungen bietet der 3D-Druck für junge Unternehmen.
Der 3D-Druck gehört zum digitalen Wandel
Die Business-Welt ist gerade im Umbruch. Die Digitalisierung treibt kleine und große Unternehmen an, es kommt zu gewaltigen Umwälzungen. Ein Aspekt des digitalen Wandels ist die sogenannte Industrie 4.0, die neue industrielle Revolution, bei der Daten zum Schmiermittel des Fortschritts werden.
Durch die Digitalisierung werden auch ganz neue Produktionsverfahren möglich, zum Beispiel mit Hilfe von 3D-Druckern bzw. 3D-Printern. Diese Geräte bedrucken keine zweidimensionalen Oberflächen, sondern stellen dreidimensionale Produkte wie Werkzeuge, Organe oder Häuser her.
Infografik: So funktioniert 3D-Printing
Mit Hilfe von 3D-Printern werden feste oder weiche Gegenstände hergestellt. Hierbei unterscheidet man grob zwischen zwei Verfahren:
- 3D-Printing
- Additive Manufacturing
Beim 3D-Druck werden Werkstoffe, zum Beispiel Kunstharz, Schicht für Schicht aufgetragen. So entstehen Spielzeugfiguren oder Ersatzteile für den Modellbau. In der Industrie kommt eher das Additive Manufacturing zum Einsatz. Diese additive Serienfertigung beim Spezialisten liefert unter anderem Prototypen für die Automobilindustrie oder Spezial-Ersatzteile, indem diese aus Flüssigkeit oder Pulver erzeugt werden.
Diese Infografik zeigt, wie das System funktioniert:
Der Markt mit 3D-Druck boomt
Anfangs galt 3D-Printing noch eher als Spielerei, mittlerweile hat sich das Verfahren etabliert, um verschiedene Ergebnisse zu erzeugen. So werden mit 3D-Druckern beispielsweise Werkzeuge, künstliche Organe und Prothesen, Auto- und Flugzeugteile oder Turnschuhe und Hauswände hergestellt. Es gibt auch verschiedene Anbieter, die 3D-Food anbieten, also Lebensmittel und Essen aus dem Drucker.
3,3 Milliarden US-Dollar – so viel wurde 2014 weltweit mit Produkten und Dienstleistungen im Segment der 3D-Printer umgesetzt. Analysten gehen davon aus, dass der Umsatz der 3D-Druckindustrie im Jahr 2020 über 22,0 Milliarden Dollar betragen wird.
Das sind die Vorteile der neuen Produktionsmethode
3D-Druck ist gerade im kommen, da …
- Unternehmen ihre Produkte – meist in Kleinserie – rasch produzieren können. So ist On-Demand- bzw. Just-in-Time-Produktion möglich.
- Lagerhaltungskosten eingespart werden. Gerade Kleinteile müssen nicht mehr lange gelagert werden, sondern werden bei Bedarf nachproduziert.
- 3D-Printer Produkte in fast jede erdenkliche Form drucken können, auch komplexe Gitter-Konstruktionen.
- leichte, langlebige Produkte einfacher herzustellen sind.
Das sind die Nachteile
Den Vorteilen des 3D-Drucks stehen auch ein paar Nachteile gegenüber. Das sind beispielsweise …
- die hohen Produktionskosten, da Maschinen und Materialien noch recht teuer sind.
- teilweise nicht ganz überzeugende Ergebnisse, die von Hand nachbearbeitet werden müssen.
- unterschiedliche Formate und Standards.
- fehlende Fachkräfte, die sich mit dem 3D-Druck-Verfahren auskennen.
Fazit
Dem 3D-Printing gehört der Zukunft, darüber sind sich Analysten wie auch die Industrie einig. Der gesamte Markt wird noch über viele Jahre mit hohen Zuwachsraten boomen. Damit ist dieses Segment für StartUps ein interessanter Bereich, in dem sie sich positionieren können – auch wenn es schon namhafte große Unternehmen gibt, die 3D-Drucker sowie entsprechende Software, Materialien und passendes Zubehör anbieten. Da der Markt wächst, ergeben sich viele Möglichkeiten für Innovationen und Nischen.
Bilder: Freepik, PrinterCare
Für mich klang der Begriff 3D-Druck immer sehr abstrakt und ich konnte mir das Verfahren nicht richtig vorstellen. Ihre Erklärungen sind visuell so gut aufbereitet, sodass ich nun das Prinzip verstehe. Es ist schon faszinierend, dass von Prothesen über Werkzeuge bis hin zu 3D-Lebensmittel kaum Grenzen gesetzt sind.