Startup Idee (Bild: Pixabay)

10 Wege, um eine erfolgreiche StartUp-Idee zu finden

  • Letztes Update:4 Monaten 
  • Lesezeit:9Minuten

Checkliste: So kommst du schrittweise deinem Traum eines eigenen StartUps näher.

Ein Gastbeitrag von Dr. Catharina Hofmeister

Unternehmensgründung: So findest du eine Geschäftsidee

Einer der ersten aber wichtigsten Schritte auf dem Weg zum eigenen StartUp ist die Suche nach einer Geschäftsidee, auf der man sein Business aufbauen möchte.

Hier sind zehn Tipps, wie man nicht nur irgendeine, sondern vor allem auch eine gute Geschäftsidee findet.

Schritt 1: Ziel definieren

Was ist überhaupt eine gute Idee für ein Startup? Die Antwort auf diese Frage fällt für jeden Gründer unterschiedlich aus. Um zu erkennen, ob eine Idee zu den eigenen Vorstellungen und Wünschen passt, muss man sich zunächst über seine Ziele klar werden.

Dazu sollte man sich die folgenden Fragen stellen:

    • Soll das Startup eher als Hobby geführt werden? Zum Beispiel indem man selbst kreierte Schmuckstücke auf Online-Plattformen verkauft)
    • Soll es zunächst ein Teilzeit-Business sein, dass eventuell auf lange Sicht eine Vollzeit-Beschäftigung werden kann? Beispiel: Blog über Autozubehör
    • Soll es ein Vollzeit-Business sein, bei dem man auf einen Verkauf nach drei bis fünf Jahren hinarbeitet und Risikokapitalgeber mit an Bord hat? Beispiel: Marktplatz für die Vermietung privater Autos
    • Soll es ein großes, Cashflow positives Business sein? Beispiel: Import und Verkauf von Möbeln aus dem Ausland

Wie die Beispiele zeigen, unterscheiden sich die jeweils passenden Geschäftsideen stark voneinander. Es gibt hier keine bessere oder schlechtere Variante. Die Idee muss in allererster Linie zu dem entsprechenden Gründer passen. Und die Ziele sollten nach der SMART-Methode definiert sein.

Schritt 2: Stärken und Leidenschaften finden

Ein guter Startpunkt für die Suche nach einer passenden Geschäftsidee sind die eigenen Hobbies und Interessen. Immerhin ist man auf der Suche nach einer Idee, mit der man sich umfassend und langfristig beschäftigen möchte. Da kann es nicht schaden, wenn man ein ehrliches und ernsthaftes Interesse an diesem Thema hat. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man in diesem Bereich bereits einige tiefer gehenden Fähigkeiten und Kenntnisse hat.

Mit solchem Hintergrundwissen ist es leichter, eine wirklich relevante Lösung für ein Problem zu entwickeln und erfolgreich zu sein. Darum würde ich angehenden Gründern raten, sich zu fragen:

    • „Wofür habe ich eine besondere Leidenschaft?“
    • „In welchen Bereichen liegen meine besonderen Stärken?“

Schritt 3: Kreativ sein

Auf eine Geschäftsidee zu kommen, ist zu einem großen Teil ein kreativer Prozess. Wie auch in anderen Bereichen kann man sich kreativer Techniken wie Design Thinking bedienen, die dabei helfen, die Gedanken in Schwung zu bringen.

Angehenden Gründern würde ich raten, sich über unterschiedliche Techniken zu informieren und zu schauen, welche sie davon besonders ansprechen. Ich persönlich ziehe Techniken, die im Team angewendet werden, denen vor, die allein praktiziert werden.

Wie wir auch in den folgenden Schritten noch sehen werden, ist der Input von außen ein wichtiger Aspekt bei der Ideensuche.


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Schritt 4: Analysiere deine Umwelt

Um Gründer zu werden, sollte man sich angewöhnen, wie ein Gründer zu denken und zu handeln (Lesetipp: „Diese Eigenschaften zeichnen Gründer aus„). Damit meine ich vor allem, mit offenen Augen und Ohren durch den Alltag zu gehen, um Gelegenheiten für Geschäftsideen zu erkennen.

Sich mit einem Stift und Papier an den Schreibtisch zu setzen und Geschäftsideen zu notieren führt selten zu Ideen, die ein reelles Problem lösen. Stattdessen sollte man beobachten, wie Dinge im Moment funktionieren und überlegen, was dabei noch fehlt oder wie man es besser machen könnte – am besten jeden Tag und zu jedem Zeitpunkt.

Das ist sicher nichts, was man von heute auf morgen erreicht, sondern vielmehr ein Prozess. Konkret kann man sich aber vornehmen, von nun an jede Idee zu notieren, die einem in den Kopf kommt. Je mehr Inspirationsquellen man sich auf diese Weise bewusst macht, desto mehr mögliche Geschäftsideen wird man in seiner Umwelt wahrnehmen.

Ebenso solltest du Methoden wie das Systematic Inventive Thinking anwenden, um bestehende Produkte durch besondere Denkweise radikal zu verändern.

Schritt 5: Frage nach Problemen

An den vierten Schritt, seine Umwelt aufmerksam zu betrachten, schließt sich an, mit Personen in der eigenen Umgebung zu sprechen. Auch wenn jemand selbst nicht gerade auf der Suche nach einer Geschäftsidee ist, kann er oder sie eine gute Quelle für Ideen sein.

Mein Tipp wäre dabei, den Gegenüber nicht zu fragen: „Was für ein Produkt oder eine Dienstleistung würdest du dir wünschen?“ Diese Frage ist für die meisten sehr schwer zu beantworten. Einfacher ist es, wenn man fragt: „Was war ein großes Problem, auf das du in letzter Zeit gestoßen bist?“

Von dieser Antwort eine mögliche Lösung abzuleiten, ist dann die Aufgabe des zukünftigen Gründers. Das gelingt dir unter anderem mit der Jobs To Be Done (JTBD)-Methode und dem Wheel of Progress.

Schritt 6: Schreibe deine Ideen auf

Wenn man mit den vorhergehenden Schritten eine Liste an möglichen Geschäftsidee gesammelt hat, sollte man für jede Idee das zu lösende Problem und die erdachte Lösung in zwei bis drei Sätzen beschreiben. Dieser Schritt mag im ersten Moment überflüssig klingen. Er ist aber sehr wichtig, um eine gute Idee von einer eher durchschnittlichen zu unterscheiden.

Eine gute Idee löst ein klar definierbares Problem. Außerdem sollte die Beschreibung der Lösung nach Möglichkeit ein Alleinstellungsmerkmal (USP, Unique Selling Proposition) beinhalten. Also etwas, was die eigene Idee besonders macht und durch das sie sich von möglichen Wettbewerbern absetzt. Sich darüber von Anfang an bewusst zu sein, ist auch deswegen hilfreich, weil es eine der ersten Fragen ist, die mögliche Investoren stellen.

Die Ausformulierung der Idee und des ersten Geschäftskonzeptes sollte zusätzlich über das Business Model Canvas erfolgen. Damit schaust du mit einem weiteren Blickwinkel auf dein potentielles Geschäftsmodell.

Schritt 7: Hole dir ehrliches Feedback ein

So früh wie möglich sollte man potentielle Kunden aus der relevanten Zielgruppe um Feedback zu der Idee bitten. Wichtig ist es hierbei, tatsächlich Personen aus der Zielgruppe zu finden. Die eigenen Freunde und Bekannten gehören oft nicht dazu und können somit keine hilfreichen Informationen geben.

Außerdem gibt es Studien, die zeigen, dass ein so genannter „Interviewer bias“ mit im Spiel ist, wenn man Verwandte oder Freunde nach ihrer Meinung fragt: Einem Nahestehen bewerten sie Idee positiver, als es ein Fremder tun würde.

Man sollte aber keine Angst vor kritischen Meinungen haben! Im Gegenteil: Solche Meinungen können einen vor Fehlern bewahren und den Fokus der Idee schärfen. Die so genannte „rosarote Brille“ gibt es nämlich nicht nur in Liebesbeziehungen, sondern auch bei der Findung von Startup-Ideen.

So wichtig es auch ist, dass ein*e Gründer*in von seiner/ihrer Idee begeistert ist, gerade zu Beginn sollte man versuchen, auf so viele Herausforderungen wie möglich aufmerksam zu werden. Entweder man findet schon früh Lösungen für diese Probleme oder aber man verwirft die Idee.

Hier gilt: Je früher, desto besser und vor allem bevor man schon viel Zeit und Geld investiert hat.

Schritt 8: Know-how vorhanden?

In den vorherigen Schritten ging es vor allem darum, eine Idee zu identifizieren, die eine relevante Lösung zu einem tatsächlich vorhandenen Problem darstellt. Es gibt aber auch einige harte Fakten, die für die Entscheidung wichtig sind, ob man eine gute Geschäftsidee für die eigene Person gefunden hat. Ein wichtiges Beispiel hierfür ist das technische Wissen, das benötigt wird, um eine Idee umzusetzen.

Selbstverständlich kann man Wissen und Expertise von außen einkaufen. Dies macht allerdings die Umsetzung einer Geschäftsidee ungleich teurer und komplexer. Man sollte sich gut überlegen, ob man dazu bereit ist.

Auch rechtliche Bestimmungen sollte man in diesem Zusammenhang beachten. Man macht sich das Leben unnötig schwer, wenn man an der Umsetzung einer Idee arbeitet, die dann aber im eigenen Markt aufgrund juristischer Hürden nicht eingeführt werden kann.

Wenn also eine Idee theoretisch sinnvoll erscheint, sollte man sich immer noch fragen, ob die Umsetzung realistisch machbar ist. Und ob man auch die richtige Person ist oder die richtigen Mitarbeiter hat, um sie umzusetzen.

Schritt 9: Marketing nicht vergessen!

Bereits während der Ideenfindung sollte man sich Gedanken über die Vermarktung des Produkts oder der Dienstleistung machen.

Es wird vielleicht einige wundern, dass dieser Punkt in einem Beitrag über Startup-Ideen auftaucht. Kunden zu gewinnen ist aber so essenziell für den Erfolg eines Unternehmens, dass man sich nicht früh genug darüber Gedanken machen kann! Es bestünde sonst die Gefahr, dass man mit einer fertigen Lösung dasteht, aber gar nicht weiß, wie man potentielle Kunden darauf aufmerksam machen kann.

Es gibt sogar immer wieder den Ratschlag, Marketing-Aktionen bereits durchzuführen, bevor die Idee an sich umgesetzt ist, um das Interesse möglicher Kunden zu testen (das sogenannte Pretotyping). Je nach Idee kann dies sicher sinnvoll sein, muss aber natürlich auch im Budget liegen.

Schritt 10: Denke ans Geschäftsmodell

Der letzte, aber sicher nicht unwichtigste Schritt ist es, bereits von Anfang an klar vor Augen zu haben, wie man mit einer bestimmten Idee Geld verdienen kann. Es ist sicher toll, sein Unternehmen nach kürzester Zeit für mehrere Milliarden zu verkaufen, ohne vorher einen Euro Umsatz gemacht zu haben. Solche Geschichten gibt es, aber leider ist es alles andere als die Norm.

Eine klare Vorstellung von einem profitablen Geschäftsmodell zu haben macht es außerdem sehr viel leichter, mögliche Investoren von der eigenen Idee zu überzeugen. Ohne Businessplan besteht die Gefahr, dass ein StartUp schnell als Liebhaberei abgestempelt wird.

Fazit

Leider gibt es kein „Kochrezept“ für eine gute Geschäftsidee. Dieser Beitrag sollte vielmehr Anregungen geben, die auf dem Weg zur perfekten Geschäftsidee helfen können.

Einer der wichtigsten Aspekte ist sicher, dass die Idee zu einem selbst bzw. zum Gründungsteam passt: Wenn man die eigenen Stärken und Schwächen kennt und diese in der Suche nach einer Geschäftsidee berücksichtigt, erhöht dies deutlich die Chancen, erfolgreich zu sein.


Über die Autorin 

ideacheck-Catharina_HofmeisCatharina ist Gründerin von IdeaCheck.io, einer Plattform zur Ideenvalidierung. Gründer können hier ihre Ideen von ihrer Zielgruppe bewerten lassen. IdeaCheck kümmert sich um die Erstellung eines wissenschaftlich validierten Fragebogens und um die Sammlung von Antworten. Der Ergebnisbericht enthält zusätzlich zu individuellem Feedback der Teilnehmer ein Benchmarking, welches die Bewertung der Idee mit allen anderen Ideen, die bereits von IdeaCheck bewertet wurden, vergleicht. Der Gründer erhält dadurch eine Einschätzung, wie gut seine Idee im Vergleich zu anderen Ideen abschneidet.


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