Bürostuhl (Bild: Pexels)

Darum ist dein Bürostuhl wichtiger als du denkst

  • Letztes Update:3 Jahren 
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Die Auswahl des passenden Bürostuhls und das richtige Sitzen auf diesem sorgen dafür, dass du weniger oder gar keine Rückenschmerzen hast. Das ist dabei zu beachten.

Tägliches Leiden im Büro

Schon morgens zieht es in der Lenden-Gegend, gegen Mittag schmerzt die Schulter und abends gehst du mit einem steifen Nacken nach Hause. Kennst du das? Dann gehörst du zu den ganz vielen Deutschen, die die gleichen Sympthome haben. Besonders Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit, die wegen den sitzenden Tätigkeiten im Büro zunehmen.

52% der Bundesbürger leiden unter gelegentlichen Rückenschmerzen, davon 17% mehrmals die Woche und 10% täglich. Das ergab eine Umfrage von Statista im Jahr 2016.

Infografik Rückenschmerzen in Deutschland (Bild: Statista)

Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit

Die Gründe für Rückenschmerzen sind meist eine Mischung aus Bewegungsmangel und Fehlhaltung. Zum Beispiel durch häufiges Autofahren oder Pendeln mit Bus und Bahn (wo man meistens sitzt), die wachsende Nutzung von Smartphones (und dem damit verbundenen gekrümmten Blick) und natürlich das viele Sitzen im Büro.

Wenn du im Büro viel sitzt, schadest du deinem Körper. “Sitzen ist das neue Rauchen” – dieses Zitat hast du sicherlich schon gehört. Und es stimmt. Denn: “Ein 8-Stunden-Tag in Sitzstarre passt nicht zum bewegungsorientierten Menschen”, so Ingo F. Schreiber im Magazin SWDirekt.de. Als Lösung empfiehlt der Geschäftstführer von Schreiber-Weinert: “Mehr Bewegung beim Sitzen, sich wohlfühlen im Job, lautet die Konsequenz. In diesem Trend liegen viele innovative Sitzlösungen, die Bewegung oder Muskelan- und entspannung fördern und fordern oder einen Wechsel aus Sitzen und Stehen unterstützen”.

Anders ausgedrückt: Sitzen heißt nicht gleich Sitzen!

Verschiedene Konzepte für ein Ziel: einen gesünderen Rücken

Die Zeiten, in denen man acht bis zehn Stunden am Tag auf einem harten Holzstuhl saß, um seine Arbeit zu verrichten, sind zum Glück vorbei. Heutzutage hast du eine große Auswahl an speziellen Bürostühlen, die mit weichen Polsterungen, Armlehnen und Rückenstützen auftrumpfen. Zudem kannst du zu gefederten Konstruktionen wie dem Swopper greifen, spezielle Gelkissen und Keile auf deinen Stuhl legen oder deinen Tag auf einem speziellen Gymnastikball verbringen.

Gerade den Gymnastikball sieht man in vielen Büros, da er deinen Körper – speziell deine Rückenwirbelsäule – in Bewegung bringt. Die sogenannten Sitzbälle sind aber umstritten. Manche Experten warnen sogar davor und raten, maximal eine halbe Stunde am Stück darauf zu sitzen – ansonsten drohen eine Fehlhaltung auf den Bällen erst recht Rückenprobleme.

Wie es scheint, ist und bleibt der gute, alte Bürostuhl eine der besten Möglichkeiten, um mehrere Stunden konzentriert und bequem an einem Tisch zu sitzen. Allerdings nur, wenn du ein paar wichtige Dinge beachtest!

Das muss ein Bürostuhl bieten

Um Rückenprobleme zu vermeiden, benötigst du einen guten, das heißt: ergonomischen, Bürostuhl. Der sollte am besten folgende Dinge bieten:

  • Sitzfederung, um dein Gewicht abzufedern
  • Stufenlos verstellbare Rückenlehne, die mindestens bis zu den Schulterblättern reicht
  • Zwei Armlehnen, damit du deine Arme ablegen kannst
  • Ausreichend große Sitzfläche
  • Alle Komponenten (Sitzhöhe, Armlehnen, Lehne) müssen in der Höhe verstellbar sein, im Optimalfall auch in andere Dimensionen
  • Rollen, damit du dich gut hinsetzen und wieder aufstehen kannst

Du siehst, es gibt verschiedene Kriterien, die du bei einem Bürostuhl beachten musst. Bevor du nun gleich ein Modell online bestellt, raten wir dir, vorher zur Probe zu sitzen. Denn jedes Stuhlmodell und jeder Mensch sind unterschiedlich gebaut. Beide sollten bestens zusammenpassen.

Im Idealfall testest du verschiedene Bürostühle in deinem Büro. Oder zumindest in einem Fachgeschäft, das ähnliche Bedingungen (Boden/Untergrund, Schreibtisch, etc.) bietet.

Haltung bewahren

Genauso wichtig wie die Wahl des passenden, ergonomischen Bürostuhls ist deine Sitzhaltung. Denn der beste Stuhl bringt nichts, wenn du darauf falsch sitzt!

So sitzt du richtig: Versuche so aufrecht wie möglich zu sitzen, damit deine Schultern und deine Wirbelsäule entlastet werden. Fehlhaltungen führen zu Verkrampfungen und Schäden. Die folgende Infografik zeigt dir die optimale Sitzhaltung:

Um die gezeigte Sitzhaltung einnehmen zu können, ist es wichtig, dass dein Bürostuhl wie genannt flexibel verstellbar ist. Nur so kannst du deine Beine und Arme richtig anwinkeln, damit du deine Wirbelsäule und deinen Nacken nicht falsch krümmst.

Abwechslung muss sein

Sitzt du richtig, wirst du merken, dass du diese Haltung nicht den ganzen Tag durchhältst. Besonders, wenn deine Muskeln und Gelenke bereits durch Fehlhaltungen verspannt und verkrümmt sind. In diesem Fall solltest du vor, nach und wenn möglich auch während der Arbeit spezielle Dehnübungen durchführen.

Und ja – du darfst auch gerne mal in deinem Stuhl “herumlümmeln”, um deine Bandscheiben zu entlasten. Noch besser ist es aber, wenn du regelmäßig aufstehst und dich im Büro bewegst. Zum Beispiel, um in die Kantine zu laufen oder um einen neuen Kaffee zu holen (Tipp: mit kleinen Kaffeenbechern müsst du öfters nachschenken!).

Fazit

Rückenschmerzen durch Büroarbeit sind nicht nur lästig, sondern gefährlich. Erkrankungen am Skelett- und Muskelapparat gehören zu den häufigsten Gründen für eine Berufsunfähigkeit. Das musst du vermeiden – zum Beispiel, indem du dir mehr Gedanken übers Thema Bürostuhl machst.

Bilder: Pexels, Statista, Blitzrechner.de

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