Projektmanagement-Methoden für StartUps (Bild: Freepik)

Projektmanagement für StartUps: So wählst du in 5 Schritten die richtige Methode aus

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Agil, klassisch oder hybrid: Welche Projektmanagement-Methode ist die richtige für dein Startup? So findest du es heraus.

Ein Gastbeitrag von Andreas Pettersson / Right People Group

Wie willst du deine Projekte managen?

Als StartUp-Gründer hast du viele Aufgaben, die gleichzeitig erledigt werden müssen. Ein sauberes Projektmanagement ist dabei unverzichtbar, um den Überblick zu behalten und das Unternehmen erfolgreich voranzubringen.

Doch welche Methodik oder Methode ist die richtige für dein StartUp? Das erfährst du hier.

Welche Projektmanagement-Methoden gibt es?

Um Projekte zu konzipieren, zu organisieren und zu leiten, haben sich verschiedene Projektmanagement-Methodiken etabliert. Das sind die drei bekanntesten:

Agiles Projektmanagement

Agile Methoden wie Kanban oder Scrum gelten als ideal für Projekte, bei denen viele unbekannte Variablen auftauchen oder sich die Anforderungen während des Projekts ändern können. Das agile Arbeiten erlaubt es dir, schnell auf Änderungen zu reagieren und das Projekt flexibel anzupassen.

Es gibt verschiedene agile Methoden und Frameworks, die du anwenden kannst. Die meisten basieren auf einer Wiederholung von kleinen Schritten, oft Sprints genannt, und der anschließenden Validierung der Ergebnisse. Die Grundlage dafür ist die BML-Methode (Build-Measure-Learn) beziehungsweise der PDCA-Zyklus.

Im StartUp-Bereich hat sich die agile Entwicklung etabliert. Das liegt unter anderem daran, dass Eric Ries in seinem Kult-Buch The Lean StartUp diese Vorgehensweise proklamierte. Nichtsdestotrotz solltest du auch für andere Projektmanagement-Methoden offen sein.

Klassisches Projektmanagement

Klassische Methoden im Projektmanagement beziehen sich auf traditionelle Ansätze, die vor allem in großen Unternehmen und in der Industrie jahrzehntelang angewendet wurden. Diese Methoden haben eine feste Struktur und klare Phasen, die nacheinander abgearbeitet werden.

Zu den klassischen Methoden gehören unter anderem der Wasserfall-Ansatz, die CPM – Critical Path Method (nicht zu verwechseln mit der Marketing-Kennzahl CPM – Clicks Per Mille) und die Program Evaluation and Review Technique (PERT). Bei diesen Vorgehensweisen wird das Projekt in mehrere Phasen unterteilt, die nacheinander abgeschlossen werden müssen, bevor man zur nächsten Phase übergehen kann. Dabei gibt es klare Meilensteine und eine klare Zielsetzung, die beispielsweise mit einem Gantt-Chart in Excel geplant werden.

Die klassischen Methoden eignen sich besonders für Projekte, die gut definierte Ziele und einen klaren Projektauftrag haben. Und man setzt sie ein, wenn die Anforderungen klar definiert werden können.

Hybrides Vorgehen

In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, eine Kombination aus agilen und klassischen Methoden zu verwenden. Hybrides Projektmanagement bietet die Vorteile beider Ansätze und ermöglichen es, die Flexibilität agiler Methoden mit der Struktur klassischer Methoden zu verbinden.

Das hybride Vorgehen ist zum Beispiel eine Lösung, wenn dein Team agil arbeitet, aber ein Kunde seine Projekte nach dem Wasserfall-Ansatz organisiert. So bekommt ihr beide Welten unter eine Haube.

Wie du Step by Step die richtige Projektmanagement-Methode für dein StartUp findest

Was ist nun die beste Lösung? Agil, hybrid oder klassisch? Finde das heraus, indem du dich den Antworten schrittweise näherst. Das geht so:

Schritt 1 | Definiere deine Ziele

Bevor du eine Projektmanagement-Methodik wählst, solltest du dir über deine Ziele und Prioritäten im Klaren sein. Was willst du erreichen? Welche Kennzahlen gelten als relevant? Wie wichtig sind sie für dein StartUp? Eine klare Zielsetzung ist unerlässlich!

Schritt 2 | Betrachte die Projekte

Nicht alle Projekte sind gleich. Manche Projekte erfordern einen agilen Projektmanagement-Ansatz, während andere besser mit einem klassischen Ansatz zu bewältigen sind. Durchleuchte die Projekte deines StartUps und überlege, welche Methode am besten geeignet sein könnten.

Schritt 3 | Berücksichtige das Team

Das Team spielt eine entscheidende Rolle bei der Auswahl der richtigen Projektmanagement-Methode. Welche Fähigkeiten und Erfahrungen bringen deine Teammitglieder mit, welche hat dein Projektleiter? Wie gut können sie miteinander kommunizieren? Benötigst du unter Umständen eine externe Unterstützung in Form eines Interim-Projektmanagers? Berücksichtige unbedingt die Stärken und Schwächen des Teams!

Schritt 4 | Wäge ab

Informiere dich über die verschiedenen Methoden und Frameworks. Arbeite heraus, welche am besten zu deinen Zielen, Projekten und Teammitgliedern passt. Erstelle eine Positiv- und Negativ-Liste oder eine Bewertungsmatrix, um deine Entscheidung professionell zu treffen.

Schritt 5 | Experimentiere

Es kann sein, dass du verschiedene Methodiken ausprobieren musst, um die passende für dein StartUp zu finden. Das ist in Ordnung! Experimentiere und lerne aus den Erfahrungen.

Fazit

Insgesamt gibt es keine pauschale Antwort auf die Frage, welche Projektmanagement-Methode die beste für StartUps ist. Vielmehr kommt es darauf an, diejenige auszuwählen, die zu deinen Zielen, Projekten und Teammitgliedern passt.

Und: Sei stets offen für Neues! Nur weil du beispielsweise drei Projekte nach Scrum sehr gut gemeistert hast, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass auch Projekt vier und fünf dafür geeignet sind.


Über den Autor:

Mit über 15 Jahren Erfahrung ist Andreas Pettersson ein Experte in den Bereichen IT-Projektmanagement, Beratung und technische Führung. Derzeit ist er als CTO der Right People Group tätig, wo er sich darauf spezialisiert hat, Kunden Zugang zu den qualifiziertesten unabhängigen IT-Beratern zu verschaffen.

Bild: Freepik

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