Eine gut gewählte Internetadresse kann deinem StartUp zum entscheidenden Durchbruch verhelfen. Wie du die perfekte Internetadresse für dein Unternehmen findest, verraten dir die folgenden Tipps.
Ein Gastbeitrag von Ann-Kathrin Gräfe
Der Name deines Unternehmens als Internetadresse?
Wenn du den passenden Namen für dein StartUp schon gefunden hast, mag es zunächst naheliegend erscheinen, diesen auch für die Internetadresse zu verwenden. Sinnvoll ist das vor allem dann, wenn potentielle Kunden bereits wissen, welches Produkt oder welche Dienstleistung sie hinter dem Namen zu erwarten haben. Ritter Sport ist beispielsweise als Marke so bekannt, dass Internetnutzer wissen, dass sie unter www.ritter-sport.de die typisch quadratische Schokolade finden – und nicht etwa Sportartikel für einen längst ausgestorbenen Berufsstand.
Ebenso eignet sich der Name deines StartUps für die Internetadresse, wenn er „sprechend“ ist – also auf den ersten Blick verrät, was das Unternehmen anbietet. Möchtest du beispielsweise ein Café eröffnen, das auf Superfood spezialisiert ist, dann wüssten künftige Gäste mit www.superfood-cafe.de sofort, was sie bei dir bekommen.
Weniger geeignet ist ein zu komplizierter StartUp-Name. Also einer, der schwer zu buchstabieren oder anfällig für Rechtschreibfehler ist. Aber auch für einen Namen, der zu austauschbar ist, solltest du dir eine Alternative überlegen. Eine selbstständige PR-Beraterin namens Lisa Müller würde mit www.lisa-mueller.de wenig Erfolg haben. Zum einen, weil für potentielle Kunden nicht ersichtlich ist, welche Dienstleistung angeboten wird; Zum anderen, weil ein so gängiger Name wie Lisa Müller schwer als Marke etabliert werden kann.
Kurz erklärt: So ist eine Internetadresse aufgebaut
Achte bei deiner Internetadresse auch auf SEO!
Erreichst du deine Kunden vor allem über Suchmaschinen, ist es sinnvoll, relevante Keywords in die Internetadresse aufzunehmen. Dafür solltest du dementsprechend Wörter verwenden, die für deine Branche wichtig sind und die deine Zielgruppe auf der Suche nach Informationen auch tatsächlich verwendet. Google merkt das und belohnt deine Webseite mit einer besseren Positionierung in den Suchergebnissen.
Wenn du beispielsweise ein nachhaltiges Modelabel gegründet hast und weißt, dass Leute auf der Suche nach entsprechender Kleidung die Keywords „nachhaltige Mode“ in Suchmaschinen eingeben, dann ist die Internetadresse www.nachhaltige-mode.de für dein Unternehmen sicher geeignet. So wirkt sich der Name deiner Firmen-Homepage positiv auf deine SEO-Aktivitäten aus.
Die perfekte Internetadresse: kurz, verständlich, einprägsam
Ob du dich nun für den Namen deines StartUps für relevante Keywords oder für eine Kombination aus beidem entscheidest – folgende Regeln solltest du für die Wahl deiner Internetadresse beachten:
- Deine Internetadresse darf höchstens 63 Zeichen lang sein.
- Sie darf alle Buchstaben von A bis Z sowie alle Ziffern von 0 bis 9 enthalten.
- Bindestriche sind erlaubt und auch sinnvoll. Sie erhöhen die Lesefreundlichkeit und beugen im Zweifelsfall Missverständnissen vor. Beispiel: Das in Italien ansässige Unternehmen Power-Gen etwa hatte einst aus dem Unternehmenssitz sowie dem Firmennamen eine Internetadresse gebastelt und mit powergenitalia.com ein ziemlich bizarres Ergebnis erzielt. Ein Bindestrich hätte hier Klarheit geschaffen.
- Deine Internetadresse darf Umlaute enthalten. Empfehlenswert ist das allerdings nicht, weil „ä“, „ö“ und „ü“ international wenig bekannt sind und Mailadressen mit Umlauten oft nicht funktionieren.
- Die wichtigste Regel ist: Deine Internetadresse sollte kurz, verständlich und leicht zu merken sein! Nur so können deine Kunden ihn sich auf Anhieb merken und auch Wochen später noch richtig in den Browser eintippen.
Mit der Internet-Endung überzeugen
Zugegeben, kurze und einprägsame Internetadressen sind unter .de oder .com nur noch schwer zu bekommen. Aber es gibt Alternativen: Seit 2014 bereichern über 1.000 neue Endungen das Internet und ermöglichen damit die Registrierung von Adressen, die unter lange bestehenden Endungen wie .de oder .com längst vergeben sind.
Mit diesen Endungen lässt sich dein Leistungsspektrum noch besser beschreiben. Statt www.startup-in-berlin.de kannst du jetzt beispielsweise www.startup.berlin registrieren. Deine Internetadresse ist so nicht nur kürzer, einprägsamer und damit auch kundenfreundlicher. Es ist auch noch schneller ersichtlich, wo du tätig bist. Außerdem hast du Vorteile im Suchmaschinenranking: Bei einer lokalen Suche rankt eine Stadt-Endung im Schnitt um eine ganze Position höher als eine .de– oder .com-Adresse.
Auch .shop ist möglich
Ergänzt werden diese Endungen von solchen, die auf die Branche verweisen, dem dein StartUp angehört. Möchtest du beispielsweise ein Café eröffnen, kannst du die zugehörige Internetadresse auf .cafe enden lassen. Gehörst dein Unternehmen der Fitness-Branche an, wäre vielleicht .fitness die richtige Endung für deine Internetadresse. Und betreibst du einen Onlineshop, kannst du die Endung .shop wählen.
Die Möglichkeiten sind wirklich vielfältig. Listen mit den zur Verfügung stehenden Endungen findest du unter dem Stichwort „Domains“ auf den Webseiten von Providern, also den Anbietern von Internetadressen. Zu den gängigen gehören 1&1, Strato, Alfahosting oder United-Domains. Dort kannst du auch prüfen, ob deine Wunschadresse noch frei ist.
Fazit
Die perfekte Internetadresse zu finden, ist eine Investition für die Zukunft. Schließlich soll es sie so lange geben, wie dein Unternehmen selbst und maßgeblich zu dessen Erfolg beitragen. Nimm dir also Zeit und überlege genau, welche Internetadresse am besten zu deinem StartUp passt.
Über die Autorin:
Ann-Kathrin Gräfe ist Verfasserin zahlreicher Fachbeiträge zu den Themen Internetadressen und Webseitengestaltung. Die studierte Literaturwissenschaftlerin ist Pressereferentin bei dotBerlin, der Betreiberin der Internet-Endung .berlin, und der auf Internetadressen spezialisierten Beratungsgesellschaft DOTZON.
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Bilder: Pixabay, dotBerlin
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Also das Beispiel mit powergenitalia kannte ich nicht. Bin fast vom Stuhl gefallen.
Vielleicht noch als Tipp, dass man durchaus mutig und selbstbewußt sein sollte. Wir haben uns damals dazu entschieden einen Markennamen aufbauen zu wollen. Damals hat den Begriff niemand gegogelt. Wenn man jetzt nicht gerade eine Affiliate Seite aufbaut sollte man sich nicht zu sehr von SEO bestimmen lassen.
Oh ja … über die Sprachweise einer Domain machen sich leider viele Unternehmen zu wenig Gedanken.
Was gerade bei Start-ups wichtig ist: Denkt an eure Zukunft! Wie sieht euer Business-Modell in 2,3 oder 5 Jahren aus? So mag Windeln.de anfangs ein guter Name gewesen sein, aber mittlerweile bieten die ja viel mehr an, dementsprechend ist windeln.de unpassend.