KI Job - Data Scientist (Bild: Freepik)

Datenkultur: Der gelebte Wandel zur datengetriebenen Organisation

Die Erhebung, Auswertung und Verarbeitung von Daten wird in Firmen jeder Größe immer wichtiger. Daher sollte es eine Datenkultur geben. Das steckt dahinter.

Das Wichtigste in Kürze

Eine starke Datenkultur ist entscheidend, um Daten im gesamten Unternehmen sinnvoll zu nutzen und datenbasierte Entscheidungen zu fördern. Sie basiert auf klaren organisatorischen, technischen und kulturellen Rahmenbedingungen und stellt den Menschen in den Mittelpunkt.

Typische Hürden wie Datensilos, fehlende Datenkompetenz oder eine zu starke Technikorientierung lassen sich durch gezielte Maßnahmen und eine offene Unternehmenskultur überwinden.

Worum geht es bei einer Datenkultur?

Eine starke Datenkultur ist der Schlüssel für eine erfolgreiche digitale Transformation. Sie bestimmt, wie in einem Unternehmen mit Daten umgegangen wird, und zwar auf allen Ebenen. Der Begriff „Datenkultur“ beschreibt die gemeinsamen Werte, Überzeugungen und Verhaltensweisen im Umgang mit Daten.

Sie ist das Fundament für datengetriebenes Handeln und ergänzt die strategische Ausrichtung eines Unternehmens zur sogenannten „Data Driven Company“. Das Ziel: Daten sollen nicht nur gesammelt, sondern auch aktiv genutzt werden, und zwar von allen Mitarbeitern. Eine gelebte Datenkultur schafft Transparenz über den Sinn und Zweck der Datennutzung und fördert ein Umfeld, in dem datenbasierte Entscheidungen zur Selbstverständlichkeit werden.

Zugleich sorgt sie dafür, dass jede Person im Unternehmen die passenden Werkzeuge und die für die jeweilige Aufgabe relevanten Informationen an die Hand bekommt. So können auch komplexe Daten effektiv aufbereitet und ggf. mit Hilfe von KI interpretiert und in den Arbeitsalltag integriert werden.

Ein weiterer zentraler Aspekt ist der vertrauensvolle Umgang mit sensiblen Informationen. Eine verantwortungsvolle Datenkultur stellt sicher, dass Datenschutz und Datensicherheit jederzeit gewährleistet sind, nicht nur auf dem Papier, sondern im täglichen Handeln.

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Warum eine starke Datenkultur den Unterschied macht

Daten sind das neue Gold, doch ihr Potenzial entfalten sie nur durch den richtigen Umgang. In vielen Unternehmen herrscht jedoch ein Ungleichgewicht: Entweder sind Daten durch zu viele Einschränkungen schwer zugänglich, oder sie stehen ohne klare Regeln jedem offen. Beide Extreme führen zu Problemen, von Frust über ineffiziente Prozesse bis hin zu Risiken für Datenqualität und Compliance.

Eine starke Datenkultur schafft hier Abhilfe. Sie etabliert ein gemeinsames Verständnis für die Relevanz, den Umgang und die Potenziale von Daten im Unternehmen. Das Ergebnis: Daten werden nicht länger als abstrakte Rohmasse betrachtet, sondern als wertvolle Ressource genutzt, und zwar auf breiter Front.

Statt nur Daten zu sammeln, verwandeln datenaffine Unternehmen ihre Infrastruktur in ein intelligentes System: Berichte, Dashboards und Visualisierungen unterstützen Teams dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen, schneller und zielgerichteter. Dabei hilft ein System abgestufter Compliance mit unterschiedlichen Datenzugriffsrechten und unterschiedlichen Funktionalitäten, die jeweils relevanten Informationen für jede Zielgruppe bereit zu stellen.

Die wichtige Rolle von ML und KI

Doch es geht noch weiter. Durch den Einsatz moderner Technologien wie Künstlicher Intelligenz und Machine Learning lassen sich Daten in Echtzeit analysieren und automatisiert in Handlungsempfehlungen umwandeln.

Viele Daten fallen dabei heute laufend an, da digitale Geschäftsmodelle Einzug halten und zum Beispiel durch Sensorik, Video-Interpretaion oder Kundendaten in Echtzeit neue Möglichkeiten der direkten Steuerung eröffnen. Wo früher manuelles Abwägen notwendig war, agiert das Unternehmen heute datengetrieben und ist damit seiner Konkurrenz stets einen Schritt voraus.

Data Mining (Bild: Freepik)
Eine starke Datenkultur bedeutet auch: Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter hat Zugang zu relevanten Daten und kann sie sinnvoll einsetzen. Entscheidungen basieren nicht mehr auf dem Bauchgefühl, sondern auf nachvollziehbaren Fakten. Das steigert nicht nur die Qualität der Entscheidungen, es schafft auch Vertrauen in das eigene Handeln.

Ein auf BI spezialisiertes Unternehmen sollte diesen Kulturwandel aktiv begleiten, durch Schulungen, intuitive Tools und eine enge Zusammenarbeit mit den Fachbereichen, damit Datenkompetenz zum festen Bestandteil der Arbeitsweise wird.

Der Weg zur Datenkultur im Unternehmen

Eine starke Datenkultur entsteht nicht über Nacht, sie ist das Ergebnis gezielter Veränderungen auf mehreren Ebenen. Diese lassen sich in drei Dimensionen einteilen:

Die Grundlage der Datenkultur

Bevor Daten effektiv genutzt werden können, braucht es stabile Rahmenbedingungen. Das beginnt mit einer funktionierenden Datenorganisation, etwa in Form einer durchdachten Data Governance. Diese regelt nicht nur Zuständigkeiten und Standards im Umgang mit Daten, sondern stellt auch sicher, dass Daten zugänglich, qualitativ hochwertig und vertrauenswürdig sind.

Ebenso wichtig ist die technische Basis: Tools und Systeme, die einen echten Mehrwert bieten. Nur wenn Daten leicht auffindbar, analysierbar und verständlich sind, können sie sinnvoll eingesetzt werden.

Doch Technik allein reicht nicht. Es braucht greifbare Anwendungsbeispiele, die zeigen, wie Daten im Arbeitsalltag konkret genutzt werden können. Erfolgsgeschichten aus dem eigenen Unternehmen schaffen Vertrauen, Motivation und machen Lust auf mehr. Nur wenn Anwenderinnen und Anwender einen Mehrwert in ihrem Arbeitsalltag erfahren, lässt sich langfristig Akzeptanz und Motivation erreichen.

Full Service Agentur Team (Bild: Freepik)

Der Mensch im Zentrum der Datenkultur

Menschen sind der Schlüssel zum Erfolg jeder Datenstrategie. Deshalb ist es essenziell, dass Führungskräfte mit gutem Beispiel vorangehen. Wer Datenorientierung glaubwürdig lebt, sorgt für Identifikation und schafft eine offene Haltung gegenüber neuen Methoden.

Gleichzeitig müssen Mitarbeitende befähigt werden, mit Daten umzugehen. Das erfordert passgenaue Schulungs- und Weiterbildungsangebote, abgestimmt auf unterschiedliche Rollen, Kenntnisse und Anforderungen im Unternehmen.

Transparente Kommunikation spielt dabei eine zentrale Rolle. Datenprojekte sollten frühzeitig kommuniziert, Mitarbeitende eingebunden und Daten-Communities aufgebaut werden. So entsteht ein gemeinsames Verständnis und Engagement für die datengetriebene Transformation.

Die Unternehmenskultur

Zuletzt braucht Datenarbeit auch die passende Unternehmenskultur. Eine Kultur, in der Offenheit, Lernbereitschaft und auch Fehler erlaubt sind. Denn nur wer sich traut, Neues auszuprobieren, kann Potenziale entdecken und weiterentwickeln.

Hier ist wieder das Management gefragt: Indem es Freiräume schafft, Rückhalt bietet und Erfolge sichtbar macht, kann es den Nährboden für eine lebendige Datenkultur bereiten.

Wenn alle drei Ebenen, Organisation, Mensch und Kultur zusammenspielen, entsteht eine Umgebung, in der Daten nicht nur verfügbar, sondern Informationen effektiv genutzt werden. So wird die Datenkultur zur treibenden Kraft für nachhaltigen Unternehmenserfolg.

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Typische Stolpersteine beim Aufbau einer Datenkultur

Dass datenbasierte Entscheidungen die Zukunft sind, ist längst kein Geheimnis mehr. Viele Unternehmen haben dies erkannt und bereits in entsprechende Systeme und Tools investiert. Dennoch zeigt sich in der Praxis oft: Zwischen Anspruch und gelebter Realität klafft eine Lücke.

Ein häufiger Grund dafür ist die Annahme, dass Daten ausschließlich in den Aufgabenbereich der IT oder der Analystenteams fallen. Daten werden dadurch als technisches Thema behandelt, und nicht als wertvolles Gut, das alle im Unternehmen betrifft.

Hinzu kommt: Daten werden oft nur als Nebenprodukt von Prozessen betrachtet, nicht als strategischer Vermögenswert. Eine starke Datenkultur hingegen sieht Daten als Grundlage für fundierte Entscheidungen und stattet die Mitarbeitenden mit den nötigen Rahmenbedingungen aus, um diese Potenziale auch zu nutzen.

Ein weiteres Hindernis sind Datensilos. Zwar existieren viele Daten bereits im Unternehmen, doch sie sind oft isoliert, technisch wie organisatorisch.

Die Folge

Wichtige Informationen bleiben ungenutzt, Zusammenhänge zwischen verschiedenen Datenbereichen werden nicht erkannt, Potenziale bleiben unentdeckt. Eine funktionierende Datenkultur sorgt für Durchlässigkeit und demokratisiert den Datenzugang, ohne dabei die Sicherheit aus den Augen zu verlieren.

Zentral ist dabei auch die Frage nach der Datenqualität. Denn nur verlässliche Daten führen zu verlässlichen Ergebnissen. Eine ausbalancierte Kombination aus Data Governance und praktischer Nutzbarkeit ist deshalb unerlässlich. Ist der Datenschutz zu strikt und wird von einer Kultur der Vorsicht begleitet, kann das schnell zu einer Blockadehaltung führen.

Stattdessen braucht es eine gesunde Balance: klare Regeln, aber auch Mut zur Nutzung. Nur so kann eine Datenkultur entstehen, die nicht nur auf dem Papier existiert, sondern echten Mehrwert schafft.

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