Die Zinsen pendeln, Wohnraum bleibt knapp, die Mieten steigen: Immobilien bieten dir starke Chancen für Diversifikation, Cashflow und Vermögensaufbau – wenn du clever vorgehst.
Wo könntest du dein Geld anlegen?
Der Tag war bislang sehr stressig. Doch du gönnst dir eine kurze Pause. In deinem Browser hast du verschiedene Nachrichtenportale geöffnet. Du liest unter anderem, dass die Inflation wieder bei rund zwei Prozent liegt und die Bauzinsen zwischen drei und vier Prozent schwanken. Parallel dazu sind die Nettokaltmieten in Deutschland deutlich angestiegen, besonders in Großstädten. Gleichzeitig brechen die Neubauten ein, was die Wohnungsknappheit weiter befeuert.
Als Gründer spürst du sofort: Hier liegt eine Chance für dich. Dein junges Unternehmen braucht Liquidität, dein Privatleben mehr Stabilität und dein Vermögen eine klare Strategie. Wäre es sinnvoll, überschüssiges Geld in Immobilien zu investieren? Dieser Frage gehen wir in diesem Ratgeber nach.
In Immobilien investieren: Die Vorteile für Unternehmer
Seit Jahrzehnten gelten Wohnungen, Büros und Häuser als „Betongold“. Zu Recht. Trotz aller Krisen und Schwankungen können Immobilien eine gute Investition sein, um Vermögen zu sichern und unter Umständen sogar ordentliche Renditen zu erzielen. Das bedeutet:
Immobilien als Inflationsschutz
✅ Immobilien zählen zu den klassischen Sachwerten. In einem Umfeld, in dem die Inflation zwar zurückgeht, aber weiterhin positiv ist, schützt du mit Betongold deine Kaufkraft. Und das oft deutlich besser als mit Geld auf dem Tagesgeldkonto.
✅ Die Mietpreise haben deutlich zugelegt, besonders in gefragten Lagen – und das über dem Niveau der Inflationsrate.
Zinsumfeld: Unspektakulär, aber planbar
✅ Nach den heftigen Zins-Anstiegen der Jahre 2022 bis 2024 signalisiert die Europäische Zentralbank auch für 2026 eher Stabilität. Laut aktuellen Umfragen rechnen viele Ökonomen damit, dass der Einlagezins bei etwa zwei Prozent bleibt.
✅ Für dich bedeutet das: Du kalkulierst mit Bauzinsen in einem Korridor, der zwar nicht mehr historisch billig, aber gut planbar ist. Das erleichtert die Liquiditätsplanungen und Verhandlungen mit den Banken.
Mietmarkt: Hohe Nachfrage
✅ Wohnraum in Großstädten bleibt knapp. Der Rückgang der Neubau-Fertigstellungen verstärkt den Druck auf die Immobilienpreise und Mieten.
✅ Tipp: Spannend für dich als Gründer können Nischenmärkte wie Co-Working-Spaces, flexible Büroflächen, Lagerflächen für E-Commerce oder Mikroapartments sein.
Steuervorteile clever nutzen
✅ Die deutsche Steuergesetzgebung belohnt Investoren, die Einkünfte mit Immobilien erzielen. Über die Absetzung für Abnutzung verteilst du die Anschaffungs- und Herstellungskosten eines Gebäudes über die Nutzungsdauer. So senkst du deine Steuerlast.
✅ Mit dem Wachstumschancengesetz kamen zusätzlich attraktive Abschreibungsregeln für den Wohnungsneubau hinzu, etwa degressive AfA-Komponenten. Das ist ein weiterer Hebel für deine Rendite.
Schritt für Schritt: So investiert du als Gründer in Immobilien
Wie bei allen finanziellen Entscheidungen gilt auch hier: Lass dir Zeit, agiere nicht nach einem spontanen Bauchgefühl! Entwickle stattdessen einen Schritt-für-Schritt-Plan. Der kann folgendermaßen aussehen:
Objektstrategie definieren
🎯 Lege fest, ob du auf Wohnimmobilien, Gewerbeobjekte oder Mischformen setzen möchtest. Jede Strategie besitzt eigene Zielgruppen, Risiko- und Renditeprofile.
🎯 Definiere wichtige Kriterien wie Objektgröße, Baujahr, energetischer Zustand, Mietniveau und geplante Haltedauer. So findest du schneller die passenden Angebote.
Budgetplanung und Finanzierung
💰 Analysiere deine persönliche und geschäftliche Finanzlage. Stelle einen umfassenden Finanzplan auf. Ermittle unter anderem, wie viel Eigenkapital du für ein Investment aufbringen kannst, ohne dein StartUp zu gefährden.
💰 Lege eine maximale monatliche Rate fest, die du dir auch in schwächeren Phasen leisten kannst. Nutze dazu einen kostenlosen Finanzierungsrechner, um verschiedene Zins- und Tilgungsvarianten durchzuspielen und deinen Sweet Spot zu finden.
Förderungen nutzen
💶 Die KfW und andere Förderbanken unterstützen Investitionen mit zinsgünstigen Darlehen und Zuschüssen. Das gilt beispielsweise für energieeffiziente Immobilien und Sanierungsmaßnahmen.
💶 Besonders spannend sind Programme für klimafreundliche Neubauten oder energetische Umbauarbeiten, bei denen niedrige Zinsen und Tilgungszuschüsse deine Rendite spürbar verbessern.
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Netzwerk aufbauen
🤝 Such dir früh Makler, die Investoren ernst nehmen, nicht nur Eigennutzer. Vernetze dich mit anderen Gründern und Investoren, besuche gerne lokale Meetups oder Immobilienstammtische.
🤝 Ergänze dein Netzwerk um einen Steuerberater, einen Finanzierungsspezialisten und einen Anwalt. Dieses Team begleitet dich vom ersten Kauf bis zur laufenden Verwaltung.
Standortwahl
🏡 Überlege dir genau: Soll deine Immobilie urban, suburban oder ländlich liegen? Willst du in deiner Nähe investieren oder dort, wo die Zahlen am besten passen?
🏡 Beachte Aspekte wie Pendlerbewegungen, Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Unis und großen Arbeitgebern oder die Versorgung mit Breitband-Internet. Hole dir so viele Informationen wie möglich.
Immobilien-Risiken – und wie du sie entschärfst
Der Kauf bzw. die Finanzierung einer Immobilie mag attraktiv wirken, doch das Investment birgt auch einige Risiken. Daher solltest du diese unbedingt in deine Überlegungen mit einbeziehen:
Marktschwankungen und Standortfehler
🔎 Lage, Lage, Lage – vergiss nie dieses Credo! Prüfe daher die Bevölkerungsentwicklung, den Arbeitsmarkt und die Infrastruktur, damit du keine bösen Überraschungen erlebst.
🔎 Lies Marktberichte, etwa von großen Beratungshäusern, Banken und Instituten, um die Entwicklung von Mieten, Leerstand und Transaktionsvolumen zu verstehen. Ergänze diese Daten durch Besichtigungen, Gespräche mit Maklern und lokalen Investoren.
Rechtliche Fallstricke
📑 Mietrecht, WEG-Recht, Steuerrecht und Co. wirken komplex. Nimm deshalb rechtzeitig einen spezialisierten Anwalt und einen Steuerberater an Bord, die genügend Erfahrung besitzen.
📑 Typische Themen, die zu klären sind: Mietverträge mit Staffelmieten, Nebenkostenabrechnungen, AfA-Gestaltung, Holding-Strukturen und die Abgrenzung zwischen Privat- und Betriebsvermögen.
Hohes Liquiditätsrisiko
📑 Immobilien gelten als illiquide Mittel. Denn du verkaufst sie nicht über Nacht wie Aktien oder ETFs. Besonders als Gründer brauchst du deshalb einen ordentlichen finanziellen Puffer für dein Unternehmen.
📑 Plane so, dass deine Firma nicht zusammenbricht, wenn ein Mieter ausfällt oder eine teure Reparatur ansteht. Ein Reservekonto mit mehreren Monatsmieten hilft enorm.
Checkliste: Die wichtigsten Schritte als Immobilien-Investor
✅ Kläre deine persönliche und geschäftliche Liquidität inklusive Notgroschen.
✅ Definiere ein realistisches Budget und eine Obergrenze für die monatliche Rate.
✅ Privat- oder Gewerbeimmobilien? Entscheide dich für eine klare Strategie.
✅ Sammle ausreichend Marktdaten zu den bevorzugten Standorten.
✅ Sprich mit mindestens einem Finanzierungsexperten.
✅ Plane steuerliche und rechtiche Themen früh mit einem Berater.
✅ Starte mit einem überschaubaren Projekt.
✅ Skaliere erst, wenn du genügend Erfahrungen gesammelt hast.
FAQ: Immobilien und Gründer
Sicherlich hast du noch ein paar offene Fragen, oder? Hier bekommst du kurz und knapp weitere Informationen:
❓ Wie viel Eigenkapital brauche ich als Gründer für eine erste Immobilie?
Banken verlangen meist zwischen 10% und 20% Eigenkapital, je nach Objekt. Als Gründer brauchst du unter Umständen eine zusätzliche Sicherheit. Alternativ kannst du mit Crowdinvesting oder Immobilienfonds klein starten.
❓ Soll ich die Immobilie privat kaufen oder über eine Holding?
Ein privater Kauf ist einfacher, besonders für den Einstieg. Eine Holding oder GmbH spart Steuern, verursacht aber mehr Aufwand und Kosten. Lass dich von einem Steuerberater beraten, der sich mit StartUps und Immobilien auskennt.
❓ Was passiert, wenn es finanzielle Engpässe gibt?
Prüfe Mieter sorgfältig, schließe eine Mietausfallversicherung ab und lege Rücklagen an. So überstehst du Durststrecken entspannter.
❓ Eignet sich „Fix and Flip“ für Gründer?
„Fix and Flip“ (kaufen, sanieren, schnell verkaufen) ist riskant: Es braucht Marktkenntnis, Zeit und Reserven für unerwartete Kosten. Für dich als Gründer könnte “Buy and Hold” mit stabilen Mieteinnahmen besser sein.
❓ Sind Auslandimmobilien für Gründer sinnvoll?
Auslandsinvestments locken mit günstigen Preisen und hohen Renditen. Sie bergen aber zusätzliche Risiken, zum Beispiel schwankende Fremdwährungen, andere komplizierte Gesetze, schwierige Verwaltungsprozesse.
Fazit
Viele Zahlen, viel Kapital, viele Regeln. Immobilien wirken für Gründer auf den ersten Blick schwerfällig. Blickst du jedoch tiefer in die Materie, erkennst du: Wohnungen, Büros, Häuser und dergleichen liefern dir genau das, was im StartUp-Leben oft fehlt. Nämlich Stabilität, planbare Cashflows und einen langfristigen Vermögensaufbau.
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Bilder: Freepik
