Dunkle Flure, stürzende Menschen, Chaos. In einer Notsituation braucht es eine gute Beleuchtung. Daran musst du bei der Umsetzung denken.
Bringe Licht ins Dunkel
Wenn du ein StartUp gründest oder ein Unternehmen leitest, musst du tagtäglich hunderte Dinge erledigen. Im Daily Business denkst du daher oft an das, was dich direkt bewegt. Aber denkst du auch an potentielle Gefahren und Notsituationen?
Ein Beispiel: Stell dir vor, es gibt einen Brand in einem Lager und der Strom fällt aus. Kein Licht, keine Orientierung, kein sicherer Weg zum Ausgang. Gerade in Unternehmen mit vielen Mitarbeitern oder Kunden kann das schnell zu gefährlichen Situationen führen. Genau deshalb ist eine funktionierende Notfallbeleuchtung keine nette Zusatzoption, sondern eine gesetzliche Pflicht.
Was musst du bei der Installation einer Notfallbeleuchtung konkret beachten? Welche Vorschriften gelten in Deutschland? Und wie setzt du die Anforderungen technisch korrekt um? In diesem Ratgeber bekommst du schnell alle relevanten Antworten.
Notbeleuchtung: Die gesetzlichen Grundlagen
In Deutschland regeln mehrere Gesetze und Verordnungen, wann und wie eine Notbeleuchtung installiert werden muss. Die wichtigsten Grundlagen sind die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) und die Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR). Besonders solltest du die Absätze ASR A2.3 („Fluchtwege und Notausgänge“) und ASR A3.4/7 („Sicherheitsbeleuchtung, optische Leitsysteme“) studieren.
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Achtung: Keine Ausnahmen für StartUps!
Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass kleine Unternehmen keine Notbeleuchtung benötigen. Das ist falsch! Die Vorschriften gelten für alle Firmen, unabhängig von ihrer Größe.
Warum? Stell dir vor, dein StartUp hat ein 3-Personen-Büro im Dachgeschoss mit nur einem Fluchtweg über eine dunkle Treppe. Was passiert im Fall einer Notsituation? Schon ein einziger Sturz im Dunkeln kann schwerwiegende Folgen haben.
Daher ist auch bei kleinen Unternehmen mit wenigen Mitarbeitern eine Sicherheitsbeleuchtung Pflicht. Denn laut dem Gesetzgeber ist nicht entscheidend, wie viele Menschen in einem Büro sitzen, sondern wie sicher sie es im Ernstfall verlassen können.
Deine Pflichten als Arbeitgeber im Überblick
Wenn du ein Unternehmen leitest, musst du dich auch um die Notfallbeleuchtung kümmern. Denke daher an diese Aspekte, wenn du deine Betriebsräume neu baust, einen Büro-Umbau vornimmst oder neue Räume anmietest.
➡ Bereichsdefinition
Nicht überall ist ein Notlicht notwendig – aber in bestimmten Bereichen unverzichtbar, beispielsweise in fensterlosen Räumen und Treppenhäusern.
➡ Gefährdungsbeurteilung
Du musst prüfen, ob bei einem Stromausfall eine sichere Flucht möglich wäre. Ist das nicht der Fall, musst du eine Sicherheitsbeleuchtung einrichten.
➡ Mindestbeleuchtung
Auf der Mittellinie von Fluchtwegen müssen mindestens 1 Lux Lichtstärke herrschen. Das ist wenig und vergleichbar mit Mondlicht, aber ausreichend zur Orientierung.
➡ Einschaltzeit
Innerhalb von 5 Sekunden müssen 50% Helligkeit erreicht werden, nach 60 Sekunden die volle Leuchtkraft.
➡ Leuchtdauer
Eine Notfallbeleuchtung muss mindestens 30 Minuten in Betrieb sein. So bleibt genügend Zeit für eine Evakuierung.
➡ Rettungszeichen
Die typischen grünen Piktogramme mit Pfeil und laufender Person müssen auch bei Dunkelheit gut erkennbar sein.
Anforderungen: Die Technik hinter der Notbeleuchtung
Mache keine Kompromisse bei der Betriebssicherheit! Eine gute Notbeleuchtung besteht daher aus mehreren Komponenten, die alle zusammenwirken sollten. Dazu gehören unter anderem diese:
🛑 Stromversorgung
Du brauchst eine zuverlässige Notstromlösung. Hier kommen beispielsweise Akkus ins Spiel – am besten aus einem spezialisierten Akku & Batterie Online Shop, der geprüfte und normkonforme Produkte anbietet.
🛑 Normen
Der Widererkennungseffekt und die Sicherheit gelten als extrem wichtig. Die Leuchten müssen daher nach DIN EN 60598-2-22 zugelassen sein. Und es sind nur Piktogramme nach ISO 7010 erlaubt.
🛑 Montagehöhe
Notfallleuchten über Türen oder an der Decke zeigen im Dunkeln den Weg. Bodennahe Markierungen wie LED-Bänder oder nachleuchtende Streifen helfen in verrauchten Räumen.
🛑 Betriebsarten
Du hast zwei Möglichkeiten, deine Notleuchten zu betreiben: Bei der Dauerschaltung leuchten sie dauerhaft, bei der Bereitschaftsschaltung erst im Falle eines Stromausfalls.
🛑 Helligkeit
Die Ausleuchtung muss gleichmäßig sein. Die ASR schreibt ein Verhältnis von maximal 40:1 zwischen hellstem und dunkelstem Punkt vor. Blendung oder Schatten dürfen die Sicht nicht behindern.
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Notbeleuchtung: Checkliste für die Planung und Umsetzung
✅ Gefährdungsbeurteilung durchgeführt?
✅ Montageorte sinnvoll gewählt?
✅ Rettungszeichen normgerecht und sichtbar?
✅ Akkus geprüft und funktionsfähig?
✅ Fluchtwege ausreichend hell beleuchtet?
✅ Wartungsplan erstellt?
Fazit
Ob kleines Büro oder großer Betrieb – überall kann ein Stromausfall zur ernsten Gefahr werden. Eine professionell angebrachte Notbeleuchtung ist deshalb keine Kür, sondern eine gesetzliche Pflicht. Mit einer durchdachten Planung sorgst du dafür, dass niemand im Dunkeln stehen bleibt und das Risiko von Unfällen deutlich sinkt.
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Bilder: Freepik