Quick Commerce (Bild: Freepik)

Was bedeutet eigentlich … Quick-Commerce? Wie funktioniert der superschnelle Onlinehandel?

  • Letztes Update:2 Jahren 
  • Lesezeit:3Minuten

Was steckt hinter dem sogenannten Quick-Commerce? Und was ist bei der Umsetzung zu beachten?

Ein Gastbeitrag von Andreas Maurer / Neo-Netwerk

Wie hat sich der Versandhandel verändert?

Vor rund 20 Jahren steckte der Onlinehandel noch in den Kinderschuhen. Statt dem Internet dienten eher Kataloge als Medium, und der Versand dauerte teilweise mehrere Wochen. Mit der Digitalisierung hat sich das massiv verändert. Ein Effekt: der E-Commerce boomt – und das scheinbar unaufhaltsam.

Insbesondere Versandriesen wie Amazon haben die Erwartungshaltung der Kunden enorm hochgesetzt. Next-Day-Delivery und High-Speed-Lieferungen innerhalb weniger Stunden sind mitunter möglich. Besonders hoch sind die Ansprüche bei Kunden, die eine Lebensmittellieferung erwarten. Geprägt wird diese Entwicklung durch den Begriff Quick-Commerce.

Was ist Quick-Commerce?

Quick-Commerce wird auch Q-Commerce genannt. Diese Form des Onlinehandels zeichnet aus, dass die Anbieter extrem schnelle Lieferungen anbieten. Die Waren sind teilweise in weniger als einer Stunde bei den Kunden. Die Auslieferung erfolgt häufig per E-Bike oder Motorrad. Werden Nahrungsmittel „quick“ überbracht, spricht man auch von E-Food.

Weitere Elemente, die Q-Commerce und E-Food auszeichnen, sind: Das Sortiment fällt überschaubar aus, die Warendepots befinden sich in innerstädtischen Gebieten und die Liefergebiete sind begrenzt. Oft agieren Quick-Commerce-Anbieter nur in großen Städten.

Schaubild: Konventioneller Handel vs E-Commerce vs Quick-Commerce - Gemeinsamkeiten und Unterschiede (Bild: Bitkom Akademie)

Was macht Q-Commerce so besonders?

Lebensmittellieferungen kann man schon eine ganze Weile online bestellen, zum Beispiel bei Supermarkt-Ketten wie REWE. Doch: Während klassische Lieferdienste eine Lieferzeit oder Lieferzeiträume vorgeben, ist das bei Quick-Commerce-Anbietern wie Gorillas nicht mehr der Fall. Sobald die Bestellung eingegangen ist, werden die Lieferungen verpackt und auch direkt geliefert. Die Bezahlung ist größtenteils über PayPal oder einen anderen Dienstleister möglich.

Das System hinter Quick-Commerce ist also recht einfach gehalten, aber effizient. Bestellung, Verpackung, Lieferung – und das alles innerhalb einer Stunde. Damit unterscheidet sich die neue Form des Onlinehandels deutlich von konventionellen Wegen.

Wie gut laufen E-Food und Q-Commerce?

Aktuell befindet sich Quick-Commerce auf der Überholspur, was sich unter anderem an den vielen Investoren in diesem Bereich zeigt. Wie schnell die StartUp-Unternehmen wachsen, lässt sich am Beispiel Gorillas aufzeigen: Das Unternehmen war innerhalb kürzester Zeit in über 20 deutschen Städten vertreten. Aus StartUps werden so dann schnell echte ScaleUps.

Quick-Commerce ist keine deutsche Erscheinung, derartige StartUp-Sterne gibt es weltweit. Ursprünglich kam die Idee aus den USA. Obwohl das Business hier mit Vollgas losging, haben die recht jungen Unternehmen mittlerweile Rückgänge zu verzeichnen. Das liegt aber nicht an der mangelnden Nachfrage, sondern an anderen Umständen – beispielsweise am Fahrermangel.

Die Nachfrage nach Quick-Commerce-Angeboten wird bestehen bleiben, da ist sich die Branche sicher. Denn die Corona-Pandemie hat das Einkaufsverhalten der Menschen enorm verändert. Das bestätigt auch eine Umfrage des Digitalverbandes Bitkom: Laut dieser ist die Nachfrage nach Online-Lieferdiensten im E-Food-Bereich um 10 Prozent gestiegen.

Was ist bei der Umsetzung zu beachten?

Quick-Commerce hat selbstverständlich einige Herausforderungen, weswegen das Konzept nicht für alle Unternehmen tragbar ist. Jedes StartUp, welches mit dem Gedanken an Q-Commerce spielt, sollte bedenken:

  • Es muss eine engmaschige Infrastruktur innerhalb der Wohngebiete bestehen
  • Zusätzlich muss in den Gebieten ein zeitlich dringender Bedarf bestehen
  • Gewicht und Größe der Produkte sind limitiert, denn der Transport erfolgt mit dem Fahrrad
  • Gefragt sind in der Regel nur Dinge des täglichen Bedarfs
  • Die Marge fällt recht gering aus, der Weg in den Profit ist lang

Nicht jedes Unternehmen kann diese Parameter abdecken. Wer beispielsweise USB-Sticks verkauft, für den lohnt sich der Einstieg in den Q-Commerce nicht.


Über den Autor: 

Andreas Maurer ist Inhaber der Neo-Netwerk und Onlinemarketing-Manager aus Leidenschaft. Als SEO-Fachmann betreut er bei seinen Kunden die Google-Optimierung und das Suchmaschinenmarketing. Net-Netwerk agiert deutschlandweit, fokussiert sich aber auf die Städte Nürnberg, Würzburg und Aschaffenburg.


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Bilder: Freepik, Bitkom Akademie

2 Kommentare

  1. Danke für die tolle Arbeit die hier geleistet wurde, hier bekommt man sehr gute Informationen, die sehr nützlich sein können.

    Lieben Gruß Mia

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