Steuerprüfung (Bild: Freepik)

Steuerprüfung 2025: Diese Unternehmer stehen nun besonders im Visier des Finanzamts

Dieses Jahr werden spezielle Firmen und Unternehmer besonders streng geprüft. Diese Zielgruppen sind nun im Fokus. Gehörst du dazu?

Warum die Finanzämter 2025 schärfer werden

Jedes deutsche Finanzamt will in diesem Jahr besonders genau hinschauen. Daher haben die Kontrolleure ihre Prüfstrategie verschärft. Ziel ist es, Steuerbetrug früher zu erkennen und konsequent zu verfolgen. Dabei spielen Datenanalysen und neue digitale Prüfmethoden eine zentrale Rolle.

Hier eine schnelle Zusammenfassung, was sich ändert:

👉 Mehr unangekündigte Kontrollen

👉 Erweiterte Datenabgleiche mit Online-Plattformen

👉 Neue Prüffelder wie Social Media und Auslandswohnsitze

👉 Nutzung branchenspezifischer Risikofaktoren zur Vorselektion

Im Fokus: Sogenannte „Bargeldbetriebe“

Das Finanzamt stuft Unternehmen, die viel mit Bargeld hantieren, als besonders kritisch ein. Der Grund: Hier sind die Einnahmen schwerer nachvollziehbar.

Typische Bargeldbetriebe sind:

🔷 Restaurants, Cafés und Imbisse

🔷 Friseure und Kosmetikstudios

🔷 Bäckereien, Kioske und kleine Läden

🔷 Autowerkstätten und Handwerksbetriebe

Das Finanzamt erkennt solche Betriebe anhand der Branchennummer in der Steuererklärung. Einmal identifiziert, kann eine unangekündigte Kassen-Nachschau erfolgen. Der Prüfer steht dann plötzlich im Laden – ohne Vorwarnung.

Worauf du dich vorbereiten solltest:

✅ Ist deine Kasse ordnungsgemäß zertifiziert und finanzamtskonform?

✅ Werden alle Einnahmen korrekt gebucht und dokumentiert?

✅ Gibt es ein lückenlos geführtes Kassenbuch?

✅ Sind Protokolle und Berichte der Kasse archiviert?

✅ Können auch Ersatzkassenbelege erklärt werden?

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Freiberufler und Einzelunternehmer unter der Lupe

Auch Freiberufler und Solo-Selbstständige werden nun genauer geprüft. Vor allem Betriebe, die über Jahre Verluste oder sehr geringe Gewinne melden, kommen vermehrt auf den Radar der Finanzbeamten.

Was prüft das Finanzamt hier?

❓ Deckt der Gewinn die Lebenshaltungskosten?

❓  Ist die Unternehmen eher ein Hobby („Liebhaberei“)?

❓  Wird der Betrieb wirklich nachhaltig geführt?

❓  Gibt es private Vermischungen von Ausgaben?

❓  Stimmen Betriebsausgaben mit dem Tätigkeitsfeld überein?

❓ Hat der Unternehmer den Status „nicht steuerlich relevant“?

Genauere Prüfung von Autos und Fahrtenbüchern

Ein Klassiker unter den Prüfungsfeldern bleibt die private Autonutzung. Das Finanzamt fragt jetzt genauer nach, wenn du ein teures Auto absetzen willst oder ein ungenaues Fahrtenbuch führst.

Was ist bei der Autonutzung zu beachten?

☑ Das Fahrtenbuch muss manipulationssicher geführt werden

☑ Alle Fahrten müssen zeitnah, vollständig und nachvollziehbar erfasst sein

☑ Selbst kleine Ungenauigkeiten führen zur Verwerfung des Fahrtenbuchs

☑ Braucht dein Unternehmen wirklich einen Sport- oder Luxuswagen?

☑ Ist eher die 1%-Regelung als die Firmenwagen-Absetzung angebracht?

Firmenwagen-Leasing (Bild: Freepik)

Influencer und Content Creator: Jetzt wird es ernst!

Neu auf dem Radar der Finanzbehörden: Influencer, Streamer und Content Creator. Denn diese verdienen teilweise sehr viel Geld, trotzdem zahlen sie kaum oder gar keine Steuern. Dabei gilt: Wer mit Werbung, Produktplatzierungen oder Affiliate-Links Geld verdient, muss beim Finanzamt alles lückenlos angeben und versteuern.

Was das Finanzamt hier prüft:

➡ Sind alle Einnahmen (auch Sachleistungen) vollständig angegeben?

➡  Gibt es Belege für Kooperationen, Sponsoring oder Affiliate-Einnahmen?

➡  Ist die Influencer-Tätigkeit in Deutschland als Gewerbe gemeldet?

➡  Stimmt der gemeldete Wohnsitz mit dem tatsächlichen Aufenthaltsort überein?

➡  Werden Auslandsverhältnisse korrekt angegeben?

Wenn der Prüfer vor der Tür steht: So reagierst du richtig

Eine Steuerprüfung ist kein gewöhnlicher Termin. Siee kann gravierende Folgen für dich und dein Business haben. Deshalb gilt: Ruhe bewahren und bestens vorbereitet sein!

Was du bei einer Prüfung unbedingt beachten solltest:

✔ Lege alle Unterlagen strukturiert und geordnet vor

✔ Vermeide hektische Reaktionen oder unklare Aussagen

✔ Dokumentiere den Ablauf der Prüfung schriftlich

✔ Lass dich von einem Steuerberater begleiten

✔ Antworte schriftlich auf komplexe Rückfragen

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Deine Rechte während der Steuerprüfung

Das Steuerrecht gibt dir klare Schutzmechanismen an die Hand. Viele kennen diese Rechte nicht – und machen deshalb entscheidende Fehler.

Diese Rechte solltest du kennen:

💠 Recht auf Akteneinsicht: Du darfst wissen, worauf sich die Prüfung stützt

💠 Recht auf Anhörung: Vor belastenden Maßnahmen musst du gehört werden

💠 Recht auf Einspruch: Gegen jede Entscheidung kannst du schriftlich Einspruch einlegen

💠 Recht auf Datenschutz: Du musst sensible Daten nicht ungeprüft herausgeben

💠 Recht auf Rechtsbeistand: Du darfst jederzeit einen Steuerberater hinzuziehen

Einspruch ist kein Angriff, sondern dein gutes Recht

Viele Unternehmer scheuen sich davor, Einspruch gegen die Verdächtigungen und Prüfungen des Finanzamtes einzulegen. Sie glauben, das würde die Beziehung zu den Kontrolleuren verschlechtern. Das ist ein Irrtum.

Was du zum Thema Einspruch wissen solltest:

🔻 Ein Einspruch ist ein normales Rechtsmittel im Steuerverfahren

🔻Du musst ihn schriftlich und fristgerecht einreichen

🔻 Begründe den Einspruch sachlich und beziehe dich auf konkrete Punkte

🔻 Nutze Musterformulare oder lass dir vom Steuerberater helfen

🔻 In vielen Fällen lohnt sich der Einspruch, auch finanziell

Fazit

Das Finanzamt wird 2025 und wahrscheinlich auch in den Folgejahren genauer prüfen. Das gilt besonders bei Bargeldbetrieben, Freiberuflern und Influencern. Wer seine Unterlagen sauber führt, hat wenig zu befürchten.

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, dann sprich mit einem Steuerberater über deine Situation und Fragen. Je früher du ihn einbeziehst, desto besser bist du geschützt.

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Hinweis: Die in diesem Beitrag genannten Informationen stellen keine rechtliche oder steuerliche Beratung dar. Falls du eine rechtliche oder steuerliche Beratung benötigst, dann wende dich bitte an einen qualifizierten Experten, zum Beispiel an eine Rechts- oder Steuerkanzlei.

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Bilder: Freepik

2 Kommentare

  1. Und was ist, wenn ich ein häusliches Arbeitszimmer habe und der Prüfer das sehen möchte? Muss ich den dann unangekündigt direkt in meine Wohnung lassen oder muss der einen Termin bei mir vereinbaren?

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