Gewinnermittlung für Kleinunternehmer (Bild: Freepik)

Gewinnermittlung leicht gemacht: Der EÜR-Guide für Kleinunternehmer [inkl. Gratis-Vorlagen]

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Weißt du, wie man als Kleinunternehmer eine einfache Gewinnermittlung erstellt? Das Zauberwort heißt „EÜR“. So setzt du sie um.

Wer darf die EÜR nutzen?

Die Gewinnermittlung ist ein zentrales Thema für alle Selbstständigen und Gewerbetreibenden. Die Einnahmen-Überschuss-Rechnung, kürz: EÜR, kannst du nutzen, wenn du:

➡ als Kleinunternehmer höchstens 800.000 Euro Umsatz oder einen Gewinn von maximal 80.000 Euro erzielst.

➡ nicht gewerblich selbstständig bist, zum Beispiel als Freiberufler.

Doch wie genau funktioniert diese vereinfachte Gewinnermittlung? Worauf sollte man achten? Und was bringt dir die EÜR? Hier gibt’s einen Überblick und eine einfache Anleitung – inklusive kostenloser Excel-Vorlagen!

Warum ist die EÜR so praktisch?

Das vereinfachte Verfahren zur Gewinnermittlung bietet dir als Kleinunternehmer klare Vorteile. Diese sind:

Es ist einfach: Du sparst dir komplizierte Bilanzierungen.

Du sparst Zeit: Einnahmen und Ausgaben dokumentieren – fertig!

Du sparst Kosten: Oft brauchst du keinen Steuerberater.

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Gewinnermittlung: Was du unbedingt beachten musst

Wenn dein StartUp oder dein Business als Freelancer noch klein ist, kannst du dir den Steuerberater wahrscheinlich sparen. Sobald aber alles etwas komplexer wird, solltest du einen StartUp-Steuerberater zurate ziehen. Damit bist du nicht nur auf der sicheren Seite (Denn: Wer will schon Ärger mit dem Finanzamt?), sondern du kannst dich auch auf das Kerngeschäft deines Unternehmertums konzentrieren.

☝️ Achtung: Früher lagen die Grenzen für eine einfache Gewinnermittlung bei 60.000 Euro Gewinn oder 600.000 Euro Umsatz pro Jahr. Manche Websites, auch von IHKs, nennen diese Werte noch immer – doch sie sind veraltet! Seit 2024 gelten die neuen Schwellen: Liegst du als Gewerbetreibender unter 800.000 Euro Umsatz oder 80.000 Euro Gewinn, reicht eine EÜR. Darüber musst du bilanzieren!

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So erstellst du eine EÜR

Die Gewinnermittlung für Kleinunternehmer ist wirklich ganz simpel. Du musst – vereinfacht dargestellt – deine Einnahmen (sprich: Umsätze) und Ausgaben (sprich: Betriebskosten) gegenüberstellen, um so den Gewinn zu ermitteln. Gehe dafür zum Beispiel folgendermaßen vor:

1. Einnahmen und Ausgaben erfassen

Die Grundlage der EÜR ist einfach: Addiere deine Einnahmen und mache dasselbe mit deinen Ausgaben. Relevant sind dafür alle Einnahmen und Ausgaben, die im Betrachtungszeitraum (in der Regel ist das ein Geschäfts- oder Kalenderjahr) dein Geschäftskonto beeinflusst haben.

➡ Einnahmen: Beispielsweise Produktverkäufe oder Zahlungen von Kunden.

➡ Ausgaben: Kosten wie Büromiete, Material und Versicherungen.

👉 Tipp: Bewahre immer alle Kassenzettel, Rechnungen und Kontoauszüge gut sortiert auf – idealerweise digital.

2. Übersicht in einer Tabelle anlegen

Nutze eine Vorlage zum Herunterladen (siehe unten), um Einnahmen und Ausgaben monatlich zu erfassen. Oder nutze eine Buchhaltungssoftware. Halte darin folgende Daten fest:

Datum

Art der Einnahme/Ausgabe

Betrag netto

Steuerbetrag (falls umsatzsteuerpflichtig)

3. Gewinn berechnen

Hast du die Einnahmen und Ausgaben gut dokumentiert, ist dieser Schritt denkbar einfach: Ziehe die Gesamtausgaben von den gesamten Einnahmen ab. Das Ergebnis ist der Gewinn.

Sprich: Die Zahl stellt den Überschuss dar, den du als Kleinunternehmer oder StartUp erwirtschaftet hast.

4. Die EÜR beim Finanzamt einreichen

Für Kleinunternehmer genügt eine formlose Gewinnermittlung, die du entweder selbst erstellst oder mit einer Excel-Vorlage anfertigst. Reiche das Dokument als Anlage zur Gewinnermittlung bei deiner Steuererklärung ein.

Frau mit Steuererklärung (Bild: Freepik)

Vermeide unbedingt diese Fehler bei der Gewinnermittlung

Die Einnahmen-Überschuss-Rechnung ist recht einfach, wenn du konsequent deine eingehenden und abgehenden Zahlen dokumentierst. Dennoch solltest du typische Fehler vermeiden:

👉 Unvollständige Belege: Bewahre alle Quittungen und Rechnungen auf.

👉 Fehlerhafte Zuordnung: Trenne strikt private und geschäftliche Ausgaben.

👉 Fristversäumnis: Halte die Deadlines für die Steuererklärung im Blick.

👉 Keine Hilfe: Wenn du Fragen hast, dann konsultiere einen Steuerberater.

EÜR für Kleinunternehmer: Kostenlose Vorlagen

Muster für die Einnahmen-Überschuss-Rechnung können dir helfen, den „Papierkram“ zu vereinfachen. Hier sind zwei gute Quellen für solche Templates:

> EÜR Excel Vorlage bei Vorlage-Kostenlos.de

> EÜR Vorlage (PDF) des Finanzministeriums

Fazit

Die Einnahmen-Überschuss-Rechnung bietet Kleinunternehmern eine einfache und zeitsparende Möglichkeit zur Gewinnermittlung. Mit klaren Regeln, praktischen Vorlagen und etwas Organisationstalent kannst du deine Steuerpflichten problemlos erfüllen.

Aber: Ist das Erfüllen der EÜR zu kompliziert für dich oder bist du dir bei manchen Dingen ziemlich unsicher, solltest du einen Steuerberater um Rat bitten. Er kann dir punktuell helfen oder die komplette Gewinnermittlung für dich erledigen. Das kostet zwar Geld – doch die Ausgaben kannst du wieder von der Steuer absetzen. Zudem bekommst du längere Abgabefristen, wenn ein Steuerberater deine Dokumente einreicht.

Bilder: Freepik

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