Influencer - Steuern zahlen (Bild: Freepik)

Bist du Influencer? Achtung, Steuerfalle! DAS musst du unbedingt über deine Abgaben wissen

  • Letztes Update:2 Wochen 
  • Lesezeit:4Minuten

Als Influencer kannst du viel Geld verdienen. Doch wie musst du mit deinen Einnahmen umgehen, um Ärger mit dem Finanzamt zu vermeiden?

Müssen Influencer wirklich Steuern zahlen?

Die Antwort: Ja, definitiv!

Wenn du als Influencer tätig bist, indem du beispielsweise einen Instagram- oder einen Youtube-Kanal betreibst, und damit Geld verdienst, musst du Steuern bezahlen. Denn es gibt keine Ausnahmen für Kreative, die online Umsätze oder gar Gewinne erzielen.

Die verschiedenen Steuerarten für Influencer

Wie gesagt: Für Influencer gibt es keine Ausnahmen oder Sonderregeln. Die Steuerpflicht richtet sich nach den allgemeinen Regeln des Steuerrechts. Das sind die wichtigsten Punkte.

Einkommensteuer für Influencer

Wenn du als Influencer regelmäßig Einnahmen erzielst, gelten diese als Einkünfte aus Gewerbebetrieb und unterliegen der Einkommensteuer.

🔷 Du bist somit verpflichtet, eine Einkommensteuererklärung abzugeben, wenn deine gesamten Einkünfte den jährlichen Grundfreibetrag überschreiten. Für das Jahr 2025 beträgt dieser 12.096 Euro für Alleinstehende.

🔷 In der Steuererklärung musst du den Gewinn aus deiner Influencer-Tätigkeit in der Anlage G angeben. Deinen Gewinn ermittelst du durch eine Einnahmenüberschussrechnung (EÜR).

Gewerbesteuer für Influencer

🔷 Bist du mit deiner Influencer-Tätigkeit eher ein Freiberufler oder ein Gewerbetreibender? Kläre vorab diese Frage.

🔷 Solltest du eindeutig ein Gewerbetreibender sein, bist du gewerbesteuerpflichtig.

🔷 Allerdings fällt Gewerbesteuer nur an, wenn dein Gewerbeertrag den Freibetrag von 24.500 Euro übersteigt.

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Umsatzsteuer für Influencer

🔷 Als Influencer bist du Unternehmer im Sinne des Umsatzsteuergesetzes, wenn du selbständig und nachhaltig Einnahmen erzielst. Dabei spielt es keine Rolle, ob du Gewinn erzielen willst.

🔷 Du musst daher grundsätzlich Umsatzsteuer auf deine Leistungen berechnen und an das Finanzamt abführen.

🔷 Allerdings gibt es die Kleinunternehmerregelung: Wenn du im ersten Jahr höchstens 25.000 Euro (bis 2024: 22.000 Euro) umsetzt, musst du keine Umsatzsteuer zahlen. In diesem Fall darfst du sie in deinen Rechnungen auch nicht ausweisen.

Steuern auf Sachzuwendungen und Geschenke

🔷 Erhältst du als Influencer Produkte kostenlos? Das Finanzamt bewerten diese als Einnahme.

🔷 Ausnahme: Liegt der Wert des Geschenks unter 10 Euro, gilt es als Streuartikel – und es fällt keine Besteuerung an.

🔷 Den Wert dieser Sachzuwendungen musst du als Betriebseinnahme erfassen. Unternehmen können die Steuer für solche Sachzuwendungen pauschal übernehmen, was jedoch schriftlich bestätigt werden sollte.

Steuerliche Pflichten und Konsequenzen für Influencer

👆 Du bist verpflichtet, deine Tätigkeit beim zuständigen Gewerbeamt anzumelden und dem Finanzamt den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung zu übermitteln. Zudem musst du Aufzeichnungen über deine Einnahmen und Ausgaben führen.

👆 Kommst du diesen Pflichten nicht nach, können steuerliche Nachzahlungen, Zinsen und gegebenenfalls strafrechtliche Konsequenzen drohen.

Noch Fragen? Weitere Tipps und Hinweise

➡ Lies den Leitfaden “Ich bin Influencer. Muss ich Steuern zahlen?” vom Bayerischen Landesamt für Steuern.

➡ Hole dir Rat und Unterstützung bei einem StartUp-Steuerberater.

➡ Schau dir dieses Video an und kopiere nicht die genannten Fehler:

Zusammenfassung: Steuern für Influencer

👉 Deine Einnahmen als Influencer gelten als Einkünfte und unterliegen der Einkommensteuer.

👉 Kostenlose Produkte und Geschenke gelten auch als steuerpflichtige Einnahmen.

👉 Gewerbesteuer musst du zahlen, wenn du ein Gewerbe angemeldet hast.

👉 Als Unternehmer musst du grundsätzlich Umsatzsteuer abführen

👉 … es sei denn, du nutzt die Kleinunternehmerregelung.

👉 Die Nichtbeachtung steuerlicher Pflichten kann harte Konsequenzen haben.

Fazit

Du siehst: Auch wenn der Beruf des Influencers anders ist als viele andere Jobs und auch wenn du ihn nur nebenbei ausübst, musst du ganz normal Steuern zahlen. Sei dir dessen bewusst, sobald du auch nur einen Euro mit Insta, TikTok und Co. verdienen willst!

Wenn du deine Einkünfte als Influencer nicht beim Finanzamt angibst, drohen dir saftige Nachzahlungen. Nachzahlungen, die du vielleicht nicht einkalkuliert hast und dann auf Steuerschulden sitzen bleibst. Eine steile Influencer-Karriere kann so schnell in der Pleite enden.

Bild: Freepik

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