StartUp-Finanierungsrunden und Finanzierungsphasen (Bild: Freepik)

StartUp-Finanzierungsrunden: Eine Übersicht über die wichtigsten Phasen und Stages

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Schritt für Schritt das Wachstum finanzieren: Diese Finanzierungsrunden kann dein StartUp durchlaufen, um neue Investments zu erhalten.

Finanzierungsrunden eines StartUps: So sieht der Ablauf aus

Erstellst du einen Businessplan und damit auch einen Finanzplan, kommt dir sicherlich eine große Frage: “Wie komme ich an das nötige Geld, um mein Konzept umzusetzen?”

Unter Umständen benötigst du Hunderttausende oder gar Millionen Euro, um deine innovativen StartUp-Ideen real werden zu lassen.Solltest du gleich einen Banktermin bzw. ein Bankgespräch vereinbaren, um einen Kredit aufzunehmen? Oder ist es besser, einen anderen Weg zu suchen?

Eines ist klar: Handle nicht vorschnell und verfalle nicht in blinden Aktionismus! Mache dich schlau, welche Arten der StartUp-Finanzierung es gibt. Und informiere dich über die typischen Finanzierungsrunden, denn jedes StartUp durchläuft verschiedene Finanzierungsphasen.

Welche StartUp-Finanzierungsphasen gibt es?

In der Fachsprache redet man bei der Finanzierung von StartUps von der Seed Stage, Early Stage, Startup Stage, Growth Stage und Later Stage. Manchmal wird auch die verkürzte Darstellung mit nur drei Phasen verwendet: Early Stage, Expansion Stage und Later Stage.

Hier eine genauere Erläuterung:

Early Stage

Die Early Stage beginnt mit der Preseed Phase und der darauf folgenden Seed Stage. In diesem Abschnitt entwickelst du deine ersten Ideen und verfasst ein passendes Konzept. Zudem arbeitest du an einem Prototypen oder MVP.

Zu der Early Stage gehört auch die StartUp Stage: Du kümmerst dich um die Gründung deines Unternehmens und nimmst den Betrieb auf. In dieser Phase geht es besonders darum, den passenden Markt zu adressieren und erste Kunden zu akquirieren.

Expansion Stage

Die Expansion Stage, auch Growth Stage genannt, ist die erste Phase des Wachstums. Dein StartUp erreicht hierbei den Product Market Fit. Das bedeutet, es entwickelt sich eine gute Kundenbasis und du weißt im Großen und Ganzen, wie Marketing und Vertrieb zu organisieren sind.

Beim Übergang von der StartUp Stage zur Expansion Stage wächst der Cashflow und oft wird auch der Break Even erreicht. Um das Wachstum zu beschleunigen und um aus deinem StartUp ein ScaleUp zu formen, benötigst du weiteres Kapital.

Later Stage

Neue Produktentwicklungen, Eintritt in andere Märkten oder nötige Umstrukturierungen zeichnen die Later Stage aus. Auch dieser Abschnitt kann sehr kapitalintensiv sein, weshalb dein StartUp weitere Finanzierungsrunden abschließen muss, um die Vorhaben zu meistern.

Ablauf: Wann ist welche Finanzierungsform passend?

Von der Early Stage bis zur Later Stage: Für jede Phase gibt es unterschiedliche Wege der Kapitalbeschaffung. Dieses Schaubild der Haspa zeigt, wie die Verteilung aussehen kann:

Schaubild: Finanzierungsphasen eines StartUps (Bild: Haspa)

Du siehst: Anfangs solltest du eher versuchen, über Bootstrapping und Fördermittel deine StartUp-Idee zu finanzieren. Später, in der StartUp Stage und Expansion Stage, können Bankdarlehen sowie Geld von Business Angels und Venture Capital sinnvoll sein. Auch Crowdinvesting stellt eine valide Maßnahme dar.

Finanzierungsrunden eines StartUps: die Phasen

Von den Seed-Finanzierungsrunden über Series A und Series B bis danach: Für die Early Stage, Growth Stage und Later Stage gibt es typische Arten der Finanzierung, die wir hier erläutern.

Preseed-Finanzierung

In dieser sehr jungen Phase benötigst du Kapital, um deine Ideen und Konzepte zu testen. Du bereitest damit sinnbildlich das Aussäen des Saatguts vor. Meist nutzen Gründer dazu Ihr Eigenkapital (beispielsweise ihre Ersparnisse) und bitten Familienmitglieder, Freunde oder Bekannte um einen Zuschuss.

Seed-Finanzierung

Der Samen wurde gepflanzt. Sprich: Dein StartUp ist gegründet und hat sich am Markt etabliert. Doch die Entwicklung von Produkten, die Vermarktung und andere Kostenblöcke können sehr teuer sein. Deshalb suchst du Investoren, die dich bei der Seed-Finanzierung unterstützen.

In der Seed-Finanzierungsrunde musst du professionell Business Angels und andere Investoren überzeugen – zum Beispiel mit einem durchdachten Pitch Deck. Gibt es zu viele sogenannte Dealbreaker, kommt kein Investment zustande.

Series-A-Finanzierung

Möchtest du dein Geschäftsmodell skalieren, weitere Produkte entwickeln oder mit deinem jungen Unternehmen ins Ausland expandieren? Diese Vorhaben lassen sich wahrscheinlich nicht mit deinem Eigenkapital stemmen, also benötigst du wieder Geldspritzen. Das heißt: die nächste Finanzierungsrunde steht an.

Die Series A ist die erste, große Finanzierungsrunde deines StartUps. Hier geht es oft um Summen von ein bis zehn Millionen Euro, unter Umständen auch um 15 oder 20 Millionen Euro. Dieses Geld erhältst du zum Beispiel durch den Einstieg von VC-Gesellschaften.

Series-B-Finanzierung

Hat sich dein StartUp gut etabliert und möchte es weiter schnell wachsen, kommt die nächste Finanzierungsrunde: die Series B. Bei der Series B versuchst du, zweistellige Millionenbeträge einzusammeln. In der Regel sind hier noch die Risikokapital-Geber aus der Series A an Bord, ergänzt um neue Investoren.

Series C und so weiter

Die meisten StartUps scheitern in der Early Stage, nur wenige meistern die Later Stage. Und die allerwenigsten wagen sich an eine Finanzierungsrunde nach der Series B.

Sollte die Series-B-Finanzierung nicht die letzte Finanzierungsphase für dein StartUp gewesen sein, kannst du weitere Runden drehen. Diese nennen sich gemäß dem Alphabet dann Series C, Series D, Series E und so weiter.

In dieser Finanzierungsphase geht es um Investments von 100 Millionen Euro und mehr – so wie bei N26. Dein StartUp ist dann im Bereich der Unicorns oder gar Decacorns angekommen. Herzlichen Glückwunsch!

StartUp Unicorn (Bild: Freepik)

Was kommt dann?

Im Laufe der Zeit wird aus deinem StartUp ein “echtes” Unternehmen. Eines, das über sein erwirtschaftetes Kapital auf eigenen Füßen stehen sollte. Willst du weitere Gelder einsammeln, kann ein Börsengang ein guter Weg sein. Den sogenannten IPO meisterst du aus eigener Kraft oder über einen Börsenmantel.

In dieser Finanzierungsphase kommt es zu einem Exit. Das bedeutet: Deine bisherigen Investoren steigen aus und lassen sich Ihre Investments über den Börsengang versilbern. Auch viele Gründer gehen an diesem Punkt gerne von Bord.

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Bilder: Freepik, Haspa

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