ChatGPT Schwächen (Bild: Freepik AI)

Die größte Schwäche von ChatGPT: So gehst du clever mit den eklatanten KI-Fehlern um

ChatGPT wirkt in der Regel sehr schlau. Doch es hat eine große Schwäche. Hier erfährst du, wie du dich wirksam davor schützen kannst.

Ein Gastbeitrag von KI-Kaenguru.de

Dein perfekter Text – mit einem fatalem Haken

Du sitzt spätabends im Büro. Morgen pitchst du vor einem wichtigen Investor. Du fragst ChatGPT nach aktuellen Zahlen zu deinem Markt, nach Studien und nach ein paar knackigen Zitaten.

Die Antworten des KI-Chatbots sehen beeindruckend aus. Saubere Formulierungen, konkrete Prozentzahlen, zahlreiche Quellenangaben. Du baust alles in deine Präsentation ein, speicherst die Datei und gehst zufrieden nach Hause.

Am nächsten Tag stellt der Investor eine simple Frage: „Woher stammt diese Studie genau? Ich finde sie nicht.“

Du suchst hektisch nach der Quelle – und merkst: Die Studie existiert gar nicht. Die Zitate auch nicht. ChatGPT hat sie schlicht erfunden. Souverän, selbstbewusst, ohne den kleinsten Hinweis auf Zweifel.

Genau das beschreibt die größte Schwäche von ChatGPT: Die KI wirkt stets sicher, auch wenn sie Unsinn liefert.

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Was ist die größte Schwäche von ChatGPT?

Die größte Schwäche von ChatGPT lautet: die KI halluziniert.

„Halluzination“ bedeutet in der KI-Welt: Das Modell erzeugt Inhalte, die überzeugend klingen, aber faktisch falsch, erfunden oder verzerrt sind. OpenAI, der Entwickler von ChatGPT, beschreibt dieses Phänomen als zentrales Problem großer Sprachmodelle. Und OpenAI betont, dass Halluzinationen selbst mit besseren Daten und mehr Training nicht vollständig verschwinden werden.

Ein verwandtes ChatGPT-Problem

Dazu kommt ein zweites, eng verwandtes Problem: das Thema „Wissensstand“. Sprachmodelle besitzen einen sogenannten Knowledge Cutoff. Das ist ein Zeitpunkt, bis zu dem sie mit Daten trainiert wurden. Informationen danach kennt das Grundmodell ohne Internetanbindung nicht. 

Die Kombination aus begrenztem Wissensstand und Halluzination führt zu einem gefährlichen Mix:

⚠️ Die KI kennt viele aktuelle Entwicklungen nicht.

⚠️ Statt zu sagen „Das weiß ich nicht“, erfindet sie plausible Antworten.

⚠️ Du erhältst dadurch überzeugend formulierte, aber sachlich falsche Aussagen.

Für dich als Gründer, Freelancer oder Unternehmenslenker wird genau diese Mischung zur größten praktischen Schwäche von ChatGPT. Daher solltest du immer ein Bezahl-Abo mit neuestem Modell und den Deep-Research-Modus nutzen.

Warum ChatGPT-Probleme richtig teuer werden können

Die größte Schwäche von ChatGPT wirkt auf den ersten Blick „nur“ wie ein nerviger Fehler. In der Praxis gefährdet sie aber direkt dein Geschäft.

Rechtliche Risiken

Ein bekanntes Beispiel: In den USA erhielten Anwälte eine Rüge, weil sie ChatGPT nutzten, um Gerichtsentscheidungen zu recherchieren. Denn die KI erfand mehrere Urteile komplett, inklusive Aktenzeichen und angeblicher Zitate.

Übertragen auf dein Business bedeutet das:

🛑 Du übernimmst erfundene Gesetzespassagen in AGB oder Verträgen.

🛑 Du zitierst falsche Gerichtsurteile in deinem Legal-Whitepaper.

🛑 Du berätst Kunden mit vermeintlich „sicheren“ Infos, die nie gestimmt haben.

Reputationsschäden

Stell dir vor, du veröffentlichst einen Blogartikel mit Zitaten angeblicher Branchenexperten, komplett aus ChatGPT übernommen. Die Zitate sind erfunden, der Kontext nicht korrekt, die Zahlen stimmen nicht.

Wenn Leser das merken, verlierst du Vertrauen – und Vertrauen zählt im StartUp-Bereich mehr als jede Design-Spielerei. Diverse Medienberichte und Untersuchungen zeigen immer wieder, dass Nutzer sich von KI-Systemen abwenden, sobald sie merken, wie unberechenbar diese sich verhalten. 

Falsche Entscheidungen

Noch gefährlicher: Du triffst echte Geschäftsentscheidungen auf Basis falscher KI-Antworten.

Zum Beispiel:

❌ Du schätzt Marktgrößen falsch ein und kalkulierst deinen Businessplan daneben.

❌ Du priorisierst Features, weil ChatGPT die Trends falsch interpretiert.

❌ Du bewertest Wettbewerber auf Grundlage frei erfundener Informationen.

Je mehr du ChatGPT vertraust, desto größer wird das Risiko, dass die größte Schwäche – die Halluzination – direkt in deine Strategie hineinläuft.

So gehst du clever mit der Schwäche von ChatGPT um

Du musst ChatGPT nicht abschalten, um sicher zu arbeiten! Du brauchst klare Regeln und Gewohnheiten. Dann kannst du die „KI-Lügen“ und Fake-Antworten schnell entlarven.

Denkweise ändern

Stell dir ChatGPT nicht als allwissende Expertin vor, sondern als Praktikanten im ersten Monat:

✅ Extrem fleißig, schnell, nie müde.

✅ Gute Ideen, starke Formulierungen, viel Kreativität.

🛑 Aber: kein eigenes Verantwortungsgefühl, keine echte Ahnung von Konsequenzen.

Niemals ungeprüft veröffentlichen

Egal ob Social-Media-Beitrag, Pressemitteilung, Landingpage oder Whitepaper:

✅ Lies jede Zahl, jede Behauptung, jedes Zitat aktiv gegen.

✅ Suche nach Originalquellen über Suchmaschinen oder Fachportale.

✅ Prüfe, ob die Aussagen zu deinem eigenen Wissen und deinen Daten passen.

Ein pragmatischer Workflow:

✅ ChatGPT schreibt den ersten Entwurf.

✅ Du markierst alle Fakten, Zahlen und Namen.

✅ Du recherchierst die wichtigsten Punkte separat und passt den Text an.

Fakten von Meinungen trennen

Nutze ChatGPT stark für:

✅ Strukturierung von Inhalten (Outline, Gliederungen, Storylines).

✅ Formulierungen, Tonalität, Stilvarianten.

✅ Ideenbrainstorming, Titelvorschläge, Formulierungshilfen.

Sei extrem vorsichtig bei:

🛑 „Faktenübersichten“ zu Steuern, Regularien und Gesetzen.

🛑 Konkreten Markt- oder Wettbewerbszahlen, wenn keine Quelle dahintersteckt.

🛑 Studien, Zitaten oder Quellen, die du nicht selbst überprüft hast.

Nach Quellen fragen

Du kannst ChatGPT anweisen, immer Quellen und Links vorzuschlagen. Das hilft beim Einstieg in deine eigene Recherche.

verwende Formulierungen wie:

👉 „Suche nach einer aktuellen wissenschaftlichen Quelle zum Thema [dein Thema] und zitiere sie im APA-Stil.“

👉 „Sein dein eigener Kritiker! Bitte überprüfe ganz genau, ob deine Quellen und Zitate wirklich stimmen.“

Wichtig: Nimm die Links und Zitate niemals als endgültige Wahrheit. Die ChatGPT-Modelle erzeugen auch hier teils frei erfundene Referenzen. 

KI bewusst mit aktuellen Daten füttern

Wenn du ChatGPT für Entscheidungen nutzt, arbeite mit deinen eigenen, aktuellen Daten. Das heißt:

✅ Kopiere relevante Kennzahlen, Auszüge aus Reports oder Marktstudien in den Prompt.

✅ Bitte ChatGPT, diese konkreten Daten zu analysieren, statt zu raten.

✅ Halte schriftlich fest, auf welchen echten Quellen deine Auswertung beruht.

Interne Spielregeln im Team festlegen

Definiere einfache, klare Regeln:

✅ Niemand veröffentlicht KI-generierte Inhalte ohne Vier-Augen-Prinzip.

✅ Jeder kennzeichnet intern, welche Teile eines Textes aus ChatGPT stammen.

✅ Rechtliche oder steuerliche Aussagen prüft immer ein echter Experte.

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Fazit

Die größte Schwäche von ChatGPT liegt nicht in der Grammatik, nicht in der Kreativität und nicht in der Geschwindigkeit. Das Kernproblem lautet: Die KI erfindet Inhalte, präsentiert sie aber, als wären sie in Stein gemeißelt. Ignorierst du die Halluzinationen, landen Fehler in deinen Präsentationen, Verträgen und Entscheidungen.

Daher ist es extrem wichtig, dass du alle Ergebnisse von ChatGPT immer kritisch betrachtest und essentielle Aussagen genau überprüfst.

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FAQ zur größten Schwäche von ChatGPT

Du hast noch offene Fragen? Kein Problem – hier bekommst du weitere Antworten, kurz und kompetent.

Wie erkenne ich, ob ChatGPT gerade halluziniert?

Typische Warnsignale sind sehr genaue Zahlen ohne Quelle, exotische Studiennamen, die sich nicht finden lassen, oder Widersprüche zwischen mehreren Antworten. Wenn dir etwas zu schön oder zu perfekt wirkt, lohnt sich immer ein Faktencheck.

Wird die nächste ChatGPT-Version dieses Problem lösen?

Aktuelle Studien und Berichte deuten darauf hin, dass selbst neue, leistungsfähigere Modelle weiterhin halluzinieren – teils sogar häufiger, weil sie ausführlicher argumentieren. OpenAI selbst spricht von grundlegenden mathematischen Grenzen, die Halluzinationen nie komplett verschwinden lassen. Du solltest also langfristig mit dieser Schwäche planen, statt auf die „eine“ perfekte Version zu warten.

Ist ChatGPT für rechtlich relevante Texte komplett tabu?

Als alleinige Quelle: Ja. Als unterstützendes Werkzeug: Nein. Du kannst die KI nutzen, um Entwürfe zu formulieren, Struktur in komplexe Themen zu bringen oder verständliche Erklärungen zu erzeugen. Entscheidend bleibt, dass ein Fachanwalt oder ein rechtlicher Profi am Ende jede Aussage prüft und verantwortet.

❓ Hast du Fragen zu Steuern, Recht oder Gründung?

Schreib uns eine E-Mail! Wir helfen dir gerne weiter, beispielsweise bei der Suche nach einem passenden Experten.

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Wie gehe ich mit vertraulichen Daten beim Faktencheck um?

Für sensible Analysen eignet sich ein zweistufiger Ansatz: Du bereitest deine Daten anonymisiert oder aggregiert auf und lässt dir nur die Struktur und Argumentation helfen. Die endgültige Auswertung mit echten Zahlen führst du in deinen eigenen Systemen durch.

Wie kann man die Risiken der ChatGPT-Probleme senken?

Setze auf eine Kombination aus KI, klassischer Recherche und Fachwissen. Neben ChatGPT helfen dir Suchmaschinen, Fachportale, Branchenreports und Experteninterviews, um Behauptungen abzusichern.

Kann ich ChatGPT so einstellen, dass es weniger halluziniert?

Direkt deaktivieren kannst du Halluzinationen nicht – aber du kannst sie deutlich reduzieren. Das gelingt durch präzisere Prompts, klare Anweisungen zur Quellenprüfung, das Bereitstellen eigener Daten sowie durch iterative Nachfragen. Dadurch sinkt das Risiko fehlerhafter Inhalte.

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KI-Känguru Logo (Bild: www.ki-kaenguru.de)Über den Gastautor:

KI-Kaenguru.de ist ein stark wachsender ChatGPT- und KI-Blog für Anfänger und Fortgeschrittene. Hier findest du tolle Inspirationen und erstklassige Prompt-Tipps für ChatGPT und andere KI-Tools. Die Ratgeber vermitteln dir ganz einfach, wie du besser und effizienter mit Künstlicher Intelligenz arbeiten kannst.

Bilder: Freepik

 

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