Hier erfährst du, warum mittelgroße Städte besonders gut zum Gründen geeignet sind. Außerdem findest du eine Top 4 der besten, deutschen Städte.
Ein Gastbeitrag von Ivo Dimitrov, FINOM
Es müssen nicht immer die Großstädte sein!
Berlin, München und Hamburg – diese Städte ziehen in Deutschland viele StartUps an. Doch ein internationales Umfeld und eine hohe StartUp-Dichte sind nicht alles!
Auch andere Städte haben Vorteile für dich als Gründer. Sie können mit günstigen Mietpreisen und einer hohen Verfügbarkeit von Fachkräften punkten. Deshalb solltest du auch einen Blick auf diese Städte werfen.
Berlin, München und Co. sind ziemlich teuer
Werfen wir zunächst einen Blick auf die in internationalen StartUp-Rankings oft genannten deutschen Großstädte Berlin, München und Hamburg. Diese sind berüchtigt für ihre hohen Mieten. Und ihre hohe StartUp-Dichte bedeutet zwar gute Chancen für dein Netzwerk, aber auch harte Konkurrenz um die besten Mitarbeiter.
Berlin liegt laut Erhebungen bei den Mietpreisen für Büroräume bei durchschnittlich 28,70 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2020. Es folgen München mit 22,30 Euro und Hamburg mit 17,50 Euro pro Quadratmeter. Zum Vergleich: In Dortmund lagen die Mieten im Jahr 2020 nur bei 11,25 Euro.
Besonders die noch erschwinglichen kleinen Büroflächen sind in Großstädten heiß begehrt und immer schwerer zu bekommen. Das ist für dich als Gründer in der Anfangsphase mit gegebenenfalls wenig Platzbedarf nachteilig. Außerdem gibt es den Trend, Personal immer mehr im Home-Office arbeiten zu lassen. Unternehmen brauchen deshalb weniger Platz. Damit verschärft sich der Wettbewerb um kleinere Büroflächen noch zusätzlich.
Angesichts dieser Preise stellen mittelgroße, gut mit der Wirtschaft in ihrer Region vernetzte Städte eine gute Alternative für die Ansiedlung deines StartUps dar.
Mittelgroße Städte bieten einige Standort-Vorteile
Du solltest bei der Auswahl einer Stadt zunächst darauf achten, dass die nötige Expertise in der Region vorhanden ist und genügend Fachkräfte verfügbar sind. Ein guter Indikator dafür sind die Universitäten.
Es gibt einige „Hidden Champions“ unter deutschen Universitäten, die ein sehr hohes allgemeines MINT-Ranking aufweisen. Universitäten haben zudem unterschiedliche Forschungsschwerpunkte sowie unzählige Forschungscluster und Graduiertenschulen mit speziellen Themen. Es lohnt sich deshalb, genauer für deine Branche zu recherchieren.
In Bezug auf Innovation müssen sich Städte wie Düsseldorf, Hannover oder Dortmund nicht hinter den Metropolen wie Berlin und München verstecken. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie über den Innovations-Index verschiedener Städte weltweit.
Studenten sind gute StartUp-Mitarbeiter
Hast du eine passende Stadt für dein Unternehmen gefunden, solltest du Studenten durch Praktika oder auch in Junior-Positionen beschäftigen. Im Vergleich zu großen Städten wie München oder Berlin ist der Arbeitsmarkt in mittelgroßen Städten weniger umkämpft. Es wird dir generell leichter fallen, die passenden Fachkräfte für weniger Geld zu finden.
Durch das Rekrutieren von Studenten bleibst du zusätzlich in Kontakt mit der Forschungswelt und sicherst dir vielversprechende Talente schon vor deren Abschluss. Und du kannst sehr gute Studienabbrecher „abgreifen“.
Die Top 4 der alternativen StartUp-Städte im Ranking
Hier wirst du als Gründer abseits ausgetretener Pfade erfolgreich:
Düsseldorf
In der Metropole am Rhein findest du über 20 Universitäten und ein jährlich stattfindendes StartUp-Festival. Bereits über vierhundert StartUps haben sich hier angesiedelt – nicht nur die Mode-Branche, auch KI und Biotech sind vertreten. Die Verfügbarkeit von Venture Capital ist fast genauso hoch wie in München. Die durchschnittlichen Mietpreise sind mit 16,10 Euro pro Quadratmeter deutlich günstiger als in München.
Hannover
Ganz Niedersachsen hat eine lebendige StartUp-Szene, die sich in Hannover konzentriert. Charakteristisch sind eine enge Nähe zu den Hochschulen, technisches Know-how und verschiedene Gründerwettbewerbe. Preislich gesehen liegt die Stadt im oberen Mittelfeld, braucht sich aber nicht vor München oder Berlin zu verstecken.
Dortmund
Dortmund liegt mitten im Ruhrgebiet, einem wirtschaftlichen Hotspot. Durchschnittliche Lohnkosten und Mieten sind moderat. Viele StartUps aus dem Bereich Digitalisierung und Medien sind hier angesiedelt. Die Stadt bietet Förderprogramme für Gründer an und zeichnet ökologische Geschäftsmodelle mit einem Stipendium aus.
Leipzig
Die Stadt punktet mit besonders niedrigen Kosten: Selbst die Spitzenmieten lagen 2021 nur bei 15,00 Euro pro Quadratmeter und die Löhne bei durchschnittlich 1.891 Euro. Gleichzeitig hat Leipzig ein gutes Forschungsumfeld und bereits junge Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. Auch die Nähe zum StartUp-Hub Berlin ist von Vorteil.
Fazit
Du solltest bei der Wahl deines Gründungsstandorts über den Tellerrand und die „üblichen Verdächtigen“ hinauszublicken. Der Trend hin zur Arbeit im Home-Office und der digitale Wandel in allen Branchen führt dazu, dass du dein Unternehmen nicht unbedingt in einer Metropole gründen musst, um erfolgreich zu sein.
Deutschland bietet eine Reihe an mittelgroßen Städten, die sich ideal für die Gründung deines StartUps eignen. Sie überzeugen mit günstigen Mieten und motivierten jungen Talenten. Das sind gute Ausgangsbedingungen. Sie helfen dir, richtig durchzustarten!
Über den Autor:
Ivo Dimitrov ist Chief Product Officer und Co-Founder von FINOM, einer der am schnellsten wachsenden europäischen B2B-Finanzdienstleistungs-Plattformen. Ivo Dimitrov hat FINOM von Anfang an mit aufgebaut und ist für alles verantwortlich, was mit Produktentwicklung und Design zu tun hat. Ihm ist es gelungen, die Fintech-Plattform mit dem besten Nutzererlebnis auf dem Markt zu schaffen und das potenzielle Wachstum schneller voranzutreiben als jeder andere Branchenakteur.
Anzeige:
Bild: Freepik