PR-Arbeit - Pressearbeit - Fragen (Bild: Freepik)

StartUp-PR: 7 wichtige Fragen, die du dir bei der Pressearbeit unbedingt stellen solltest

  • Letztes Update:1 Jahr 
  • Lesezeit:5Minuten

Einfach mal eine Presseaussendung verschicken, die große Coverage bekommen und einen Kundenansturm verzeichnen? Cool, aber leider nicht realistisch. Wie du deine PR als StartUp richtig aufsetzt, erfährst du hier.

Ein Gastbeitrag von Sylvia Bauer / Golden Nuggets Communications

Warum ist StartUp-PR so wichtig?

PR ist Storytelling in Medien, etwa in Tageszeitungen, Magazinen, Radiosendern und TV oder Podcasts. Resultat ist ein redaktioneller Bericht, in dem ein Dritter (ein Journalist oder Influencer) über dich und dein Unternehmen spricht – eben nicht du selbst. Das ist genau der Grund, warum PR primär auf Glaubwürdigkeit und Vertrauen bei der Zielgruppe abzielt.

Dafür muss man wissen: Journalisten suchen in erster Linie nach guten Themen und erst dann nach Experten – und nicht umgekehrt. Du kannst der renommierteste Experte sein, doch wenn du kein Thema hast, das einen Mehrwert für den Journalisten bringt, verlierst du.

Dann gibt es noch Themen wie Verteiler, den richtigen Einsatz von PR-Werkzeugen und die Kontaktpflege zur Medienwelt. Klingt nach viel Knowhow? Ist es auch. Weil PR aber eine Marketing-Maßnahme ist, die dir gerade in den Anfangsjahren deines StartUps hilft, solltest du dir jedenfalls eine kluge Strategie dafür zurechtlegen.

Welche Top-Fragen du dir dafür stellen und beantworten solltest, liest du hier.

Frage 1 | Ist mein StartUp bereit für PR?

Es ist generell empfehlenswert, nicht zu früh mit PR zu starten. Doch eine fortgeschrittene Produktentwicklung, erste (namhafte) Kunden sowie Erfolge sind gute Indikatoren dafür, dass du beginnen kannst, deine Geschichte auch den Journalisten zu erzählen.

Doch warte nicht bis zum Product Market Fit – das könnte zu spät sein. Generell legst du mit PR im besten Fall spätestens dann los, wenn du auch mit anderen Marketingaktivitäten startest.

Das richtige Timing kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden – auch beim Aussand deiner Pressemitteilungen. Wie du den (vermeintlich) perfekten Zeitpunkt findest, erfährst du in dieser Podcast-Episode:

Hinweis: Die Folge kannst du auch bei Apple Podcast, Google Podcasts, Spotify, Deezer, Podigee, Youtube und über Alexa bzw. Amazon Echo anhören.

Frage 2 | Welche Ziele will ich mit PR erreichen?

Die einen betreiben PR, um sich und ihr Unternehmen zum Thought Leader zu machen. Andere wiederum für die Bekanntheit, das Echo im eigenen Netzwerk oder auch fürs Employer Branding.

Wichtig: PR ist primär kein Lead-Generator. Wenn überhaupt, bereitet PR deine Leads vor, indem die Marke nicht mehr völlig unbekannt ist, wenn deine eigentlichen Lead-Generatoren zuschlagen. Betrachte PR eher als ein Positionierungswerkzeug.

Frage 3 | Über welche Themen will ich sprechen?

Du solltest dir klar überlegen, wofür du stehst und welche Werte du vertrittst. Stelle dir beispielsweise diese Fragen:

  • Welches Problem löse ich?
  • Wie wichtig ist es aktuell gesellschaftlich, dieses Thema zu lösen?
  • Was sollen die Menschen über mich denken?

Journalisten werden mit dir nicht „einfach so“ sprechen, weil dein StartUp aktuell hohen Umsatz macht. Viel eher werden sie ein offenes Ohr für dich haben, wenn du mit deinem Unternehmen innovative Ansätze verfolgst, um etwa die Welt ein bisschen besser zu machen oder Produkte zu erzeugen, die die Menschen interessieren. Es ist nicht die Firma über die Medien reden, es ist das Thema.

Frage 4 | Brauchen wir einen Pressesprecher?

Was ist glaubwürdiger: Ein Logo oder ein Mensch? Richtig, ein Mensch. Daher solltest du in jedem Fall einen Sprecher im Unternehmen auswählen, der öffentlich auch so auftritt. In vielen StartUps und kleinen Unternehmen übernehmen die Gründer oder die Geschäftsführer die Rolle des Presseprechers.

Wächst dein Unternehmen und/oder fühlst du dich in der Rolle des Pressesprechers nicht wohl, solltest du dafür einen Mitarbeiter einstellen.

Frage 5 | Welche Länder sind wichtig?

Natürlich soll die ganze Welt von dir erfahren, aber wenn dein PR-Budget nicht jenem von Apple, Microsoft & Co. entspricht, solltest du dich erstmal auf das wichtigste Land konzentrieren.

PR erfordert viel Feingefühl für Zwischenmenschliches, Sprachliches, Netzwerk und die Medien selbst. Setze daher klar auf lokale PR-Partner anstatt auf länderübergreifende Agenturen, die von einem Headquarter aus arbeiten. Du wirst sehen, dass du dadurch mit einem stark vorteilhaften Qualitätsunterschied medial platziert werden kannst.

Frage 6 | Wie sollte man das PR-Budget kalkulieren?

Langfristig. Nimm einen Teil deines PR-Budgets und kalkuliere es im besten Fall für das erste Jahr im Voraus fix ein. Der Grund: Du wirst einige Monate brauchen, um die Leistung auf die Straße zu bekommen. Wenn du das erreicht hast und plötzlich mangels Budget aufhören müsstest, würdest du dein komplettes Momentum zerstören. Schade drum.

Daher: Langfristig planen, Jahresbudgets blocken!

Frage 7 | PR selbst machen oder auslagern?

Strategische PR-Arbeit ist enorm zeitaufwändig und von langjährigen Erfahrungswerten abhängig. Daher stellen viele Unternehmer erfahrene PR-Fachkräfte ein oder arbeiten mit externen Agenturen zusammen.

Der Vorteil von PR-Mitarbeitern ist die Nähe zum Unternehmen – sie sind täglich im Geschehen. Das kann allerdings dazu führen, dass sie betriebsblind werden und gute Themen nicht mehr erkennen. Oder sie werden mit anderen, PR-fremden Themen überschüttet.

Der Vorteil von Agenturen ist, dass sie Profis sind und dank der Arbeit für auch andere Unternehmen über ein einmaliges Gefühl für Themen verfügen. Agenturen haben in der Regel ein großes Mediennetzwerk, durch welches sie deine Themen weitaus schneller an die Öffentlichkeit bringen können. Interne Mitarbeiter müssten dieses Netzwerk erst über Jahre hinweg aufbauen.


Über die Autorin:

Sylvia Bauer ist PR-Expertin und Gründerin der Wiener PR-Agentur Golden Nugget Communications. Die Agentur ist darauf spezialisiert, die Menschen hinter den Unternehmen in die Medien zu bringen und damit authentische und glaubhafte Medienpräsenzen zu generieren. Ihre Zielmedien sind Tageszeitungen, Magazine, Blogs, Radiosender, TV und Podcasts. Sylvias Agentur arbeitet mit national sowie international namhaften Unternehmen im Bereich Karriere, Innovation und Handel zusammen. StartUps bis hin zu etablierten Corporates vertrauen auf ihre Expertise


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Bild: Freepik

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