Wie wird ein Firmenwagen versichert? Wer haftet bis zu welcher Schadenssumme? Was ist zu regeln? Das und mehr erfährst du in dieser FAQ.
Wissenswertes rund um den Firmenwagen und seine Versicherung
Für Angestellte ist ein Firmenwagen ein lukratives Extra zum Gehalt. Neben den Vorzügen haben deine Arbeitnehmer allerdings eine gewisse Verantwortung zu tragen. Neben anfallenden Steuern gelten verschiedene gesetzliche und firmeninterne Richtlinien, an die sich alle alten müssen.
Ein wichtiger Punkt ist die Versicherung des Firmenwagens und damit die Handhabung im Falle eines Unfalls. Wir geben dir hier eine kurze Übersicht über die wichtigsten Punkte.
Was ist eigentlich ein Firmenwagen?
Seltsamerweise wurde in Deutschland gesetzlich nicht genau definiert, was ein Firmenwagen – auch Dienstwagen genannt – ausmacht. In der Regel handelt es sich dabei um Autos, die ein Unternehmen als Betriebsvermögen hält und seinen Mitarbeitern überlässt.
Darf ein Firmenwagen privat genutzt werden?
Es kommt darauf an, was dein Unternehmen mit seinen Angestellten vereinbart. Es ist möglich, deinen Mitarbeitern die private Nutzung von Dienstfahrzeugen zu verbieten.
Typische Firmenfahrzeuge sind jedoch PKW, die deine Mitarbeiter für geschäftliche und private Fahrten nutzen dürfen. Wichtig ist hierbei, dass die Fahrzeuge zu mindestens 10 Prozent der betrieblichen Nutzung dienen.
Sind Urlaubsfahrten in Ordnung?
Für welche Fahrten ein Firmenwagen genutzt werden darf und für welche nicht, muss dein Unternehmen regeln. Du kannst beispielsweise Urlaubsfahrten ausschließen, da diese nur dem privaten Vergnügen dienen.
Zudem bringt eine Reise in den Ferienort einige Risiken mit sich: Es werden viele Kilometer gefahren, das Auto stark abgenutzt, es können Unfälle geschehen und so weiter. Das alles sind Aspekte, die sich auf die Versicherung des Firmenfahrzeugs auswirken.
Wie ist ein Dienstwagen versichert?
Im Grunde bestehen keine großen Unterschiede zwischen Privatfahrzeugen und Firmenwagen. Beide sollten ausreichend versichert sein, bevor sie bewegt werden. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Haftpflichtversicherung, die Sach- und Personenschäden abdeckt, die der Fahrer anderen zufügt. Sie bildet quasi die Grundabsicherung.
Darüber hinaus kannst du für deine Dienstwagen eine Teil- oder Vollkasko-Versicherung abschließen. Diese decken auch Schäden ab, die ein Mitarbeiter an seinem Firmenwagen verursacht. Zudem sorgen die Versicherungen dafür, dass Unfall-Gutachter bezahlt werden.
Wer zahlt die KFZ-Versicherung?
Die Kosten für eine Haftpflicht-, Teilkasko- oder Vollkasko-Versicherung hat immer der Halter des Fahrzeugs zu begleichen. Das ist im Falle eines Firmenfahrzeugs dein Unternehmen. Allerdings kannst du vereinbaren, dass sich die Angestellten, die einen Dienstwagen auch privat nutzen dürfen, sich an der Versicherung beteiligen müssen.
Was ist die eVB-Nummer?
Bei der Zulassung oder Ummeldung eines Wagens ist die sogenannte eVB-Nummer notwendig. Es handelt sich hierbei um eine elektronische Versicherungsbestätigung, bestehend aus sieben Ziffern und Buchstaben. Die Kombination weist das Bestehen einer Haftpflichtversicherung nach, die für sämtliche Fahrzeuge in Deutschland verpflichtend ist.
Welche KFZ-Versicherung gilt als die Beste?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn es gibt unzählige Versicherungen. Diese bieten zahlreiche Tarife mit individuellen Vor- und Nachteilen an. Hier ist es ratsam, einen ausführlichen Vergleich zu machen. Ein wichtiger Aspekt hierbei sind die sogenannten Deckungssummen.
Was ist eine Deckungssumme?
Den maximalen Betrag, den deine Versicherung in einem speziellen Schadensfall bezahlt, nennt sich Deckungssumme oder Versicherungssumme. Liegt die Deckungssumme beispielsweise bei 100.000 Euro, heißt das: Deine Versicherung zahlt bis zu 100.000 Euro für den Schaden, nicht mehr.
Wie hoch sollte die Deckungssumme sein?
Das kommt darauf an, gegen was du dich genau versichern möchtest. Bei Firmenwagen kann es beispielsweise zu Sachschäden, Personenschäden und Vermögensschäden kommen. Die gesetzlichen Mindestdeckungssummen für KFZ-Haftpflichtversicherungen liegen bei 50.000 Euro (Vermögensschäden), 1,22 Millionen Euro (Sachschäden) und 7,5 Millionen Euro (Personenschäden).
Es wird allerdings empfohlen, höhere Versicherungssummen zu vereinbaren. Experten raten zu Gesamtsummen von mindestens 50 Millionen Euro bei KFZ-Versicherungen.
Wie regelt man alle Aspekte eines Firmenwagens?
Dafür muss dein Unternehmen eine sogenannte Dienstwagenüberlassungsvereinbarung bzw. einen Überlassungsvertrag aufsetzen. In diesem Dokument wird unter anderen festgehalten, wie dein Mitarbeiter den PKW nutzen darf, welche Kosten er zu tragen hat und wie bei Unfällen sowie anderen Schäden zu verfahren ist.
Bilder: Freepik, Bornemann
Vielen Dank für diesen äußerst informativen Artikel! Die klaren Antworten sind wirklich Gold wert. Übrigens, als Versicherungsmakler habe ich oft festgestellt, dass es auch sinnvoll sein kann, verschiedene Versicherungsangebote zu vergleichen, um die beste Option für den Firmenwagen zu finden.