Weiterbildung-Förderung / Qualifizierungschancengesetz (Bild: Freepik)

Qualifizierungschancengesetz: So profitiert dein StartUp von den staatlichen Förderungen

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Du möchtest deine Mitarbeiter fortbilden, aber dein StartUp hat nicht genug Geld dafür? Dann nutze diese spezielle Förderung: das QCG!

Was ist eigentlich das QCG?

Das deutsche Qualifizierungschancengesetz (kurz: QCG) ist eine Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS), das in enger Zusammenarbeit mit den Arbeitsagenturen umgesetzt wird. Das Gesetz soll die Mitarbeiter-Weiterbildung und -Qualifizierung in Unternehmen fördern.

Das BMAS und die Arbeitsagenturen stellen für die Umsetzung des Qualifizierungschancengesetzes relevante Informationen, zielgerichtete Beratungen und finanzielle Unterstützung bereit, um Firmen – insbesondere StartUps sowie kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) – zu motivieren, in die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter zu investieren. Dieses Engagement und die Förderung hilft nicht nur bei der Sicherung von einzelnen Arbeitsplätzen, sondern stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der deutschen Wirtschaft insgesamt.

Welche Ziele hat das Qualifizierungschancengesetz?

Angesichts der Digitalisierung bzw. dem Digitalen Wandel, des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels ist es entscheidend, dass die Beschäftigten mit ihren Kenntnissen und Fähigkeiten immer auf dem neuesten Stand bleiben. Das übergeordnete Ziel des Qualifizierungschancengesetzes ist es, eine Kultur der lebenslangen Weiterbildung zu fördern. Damit soll die “Employability”, also die Beschäftigungsfähigkeit der Arbeitnehmer, langfristig gesichert werden.

Das Gesetz will also mit den verbundenen staatlichen Fördergeldern besondere Anreize für dein Unternehmen schaffen, in die Weiterbildung deiner Angestellten zu investieren. Denn die Kosten, die für die Fortbildungsmaßnahmen entstehen, werden teilweise oder ganz von der Bundesagentur für Arbeit übernommen.

2024 gibt es ein paar Änderungen beim Qualifizierungschancengesetzes. Ziel der Neuerungen ist, die Zugänglichkeit und Flexibilität der Förderung zu verbessern. Außerdem sollen bisher wenig bekannte Maßnahmen und Fördermöglichkeiten “gepusht” werden, damit mehr Menschen von den Angeboten profitieren können.

Welche Weiterbildungsmaßnahmen werden (nicht) gefördert?

Das Qualifizierungschancengesetz fördert eine breite Palette von Weiterbildungsmaßnahmen. Diese müssen darauf abzielen, die beruflichen Fähigkeiten und Qualifikationen der Beschäftigten zu verbessern. Dazu gehören sowohl Anpassungsqualifizierungen, die sich auf aktuelle technologische und wirtschaftliche Veränderungen beziehen, als auch Aufstiegsfortbildungen, die es deinem Team ermöglichen, höher qualifizierte Tätigkeiten zu übernehmen.

Nicht gefördert werden dagegen Maßnahmen, die ausschließlich der Persönlichkeitsentwicklung ohne direkten Bezug zu einer beruflichen Tätigkeit dienen. Auch Maßnahmen, die eine Einarbeitung am Arbeitsplatz darstellen, ohne dass einer deiner Mitarbeiter neue Qualifikationen erwirbt, werden weder vom QCG noch von den Arbeitsämtern unterstützt.

Wie hoch fällt die QCG-Förderung für StartUps aus?

Die Höhe der Förderung durch das Qualifizierungschancengesetz hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem von der Unternehmensgröße und der Art der Weiterbildungsmaßnahme. Generell sind die Fördersätze so gestaltet, dass sie insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen zugutekommen. StartUps mit weniger als zehn Mitarbeitern können beispielsweise bis zu 100 Prozent der Weiterbildungskosten gefördert bekommen.

Eine sehr gute Übersicht, was die “Qualifizierungsoffensive” bringt, speziell ab 1. April 2024, bietet dir dieses Schaubild der Bundesagentur für Arbeit:

Schaubild: Qualifizierungschancengesetz - Voraussetzungen für Unternehmen und Mitarbeiter (Bild: Agentur für Arbeit)

Wie du siehst, gibt es wie so oft unterschiedliche Kriterien, ab wann und in welcher Höhe dein Unternehmen staatliche Unterstützung erhält. Im Großen und Ganzen kann man aber sagen, dass viele Weiterbildungsmaßnahmen sehr stark finanziell gefördert werden.

Welche Voraussetzungen muss dein StartUp erfüllen?

Um die Förderungen durch das Qualifizierungschancengesetz zu erhalten, muss dein StartUp bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Das sind die wesentlichen Kriterien:

Beratungsgespräch
Vor der Antragstellung ist in der Regel ein Beratungsgespräch mit der Bundesagentur für Arbeit notwendig, um die Eignung und Notwendigkeit zu klären.

Anmeldung zur Sozialversicherung
Die Mitarbeiter, für die eine Förderung beantragt wird, müssen in deinem Unternehmen sozialversicherungspflichtig beschäftigt sein.

Bedarf an Qualifizierung
Es muss ein konkreter Bedarf an Weiterbildung nachgewiesen werden. Dieser soll darauf abzielen, die Beschäftigungsfähigkeit der einzelnen Angestellten zu erhalten oder zu verbessern.

Zukunftsorientierte Weiterbildung
Jede Weiterbildungsmaßnahme muss zukunftsorientierte Kompetenzen vermitteln, die die Wettbewerbsfähigkeit deines Unternehmens und die Beschäftigungssicherheit deiner Mitarbeiter unterstützt.

Weitere wichtige Aspekte
Die Fortbildungen müssen bei einem von der Bundesagentur für Arbeit anerkannten Träger stattfinden. Und die Weiterbildungen dürfen nicht bereits durch andere öffentliche Mittel finanziert werden.

Wie und wo kann man die QCG-Förderungen beantragen?

Um eine Förderungen durch das Qualifizierungschancengesetz zu beantragen, musst du unter anderem diese Schritte durchlaufen:

Kontaktaufnahme
Starte mit einer Beratung bei deiner zuständigen Agentur für Arbeit. Hier erhältst du Informationen zu den Fördermöglichkeiten. Und du kannst gleich klären, ob und in welchem Umfang deine geplante Weiterbildungsmaßnahmen wirklich förderfähig sind.

Angebote
Passen die Grundvoraussetzungen, dann hole dir ein oder mehrere Angebote von Weiterbildungsträgern ein. Achte darauf, dass die Inhalte der Fortbildungen den Anforderungen des Qualifizierungschancengesetzes entsprechen. Passende Kurse findest du auf der Seite der Social Media Akademie

Weiterbildung Mitarbeiter (Bild: Freepik)

Antragstellung
Der Förderantrag muss vor Beginn der Weiterbildungsmaßnahme bei deiner Agentur für Arbeit gestellt werden. Begleitend dazu hast du verschiedene Dokumente einzureichen – zum Beispiel ein Kosten- und Finanzierungsplan, eine Beschreibungen der Inhalte und Ziele der Fortbildung sowie Informationen zu den teilnehmenden Mitarbeitern.

Abwarten
Nach dem Einreichen des Antrags und aller erforderlichen Unterlagen prüft die Arbeitsagentur deinen Antrag. Das kann einige Wochen dauern. Bei einem positivem Bescheid erhältst du eine Förderzusage. Danach können die Weiterbildungsmaßnahmen begonnen und bei Abschluss abgerechnet werden.

Fazit

Das Qualifizierungschancengesetz bietet deinem StartUp die Chance, dein Team durch quasi kostenlose Weiterbildungen zukunftsfähig aufzustellen. Dadurch verbesserst du die Kompetenzen deiner Mitarbeiter, was ihre Zufriedenheit steigert und die Bindung zu deinem Unternehmen erhöht. Außerdem kannst du Angestellte für neue Bereiche schulen, ohne im “War for Talents” nach neuen Bewerbern suchen zu müssen.

Nutze also die staatliche Förderung, um in das wertvollste Gut deines StartUps zu investieren: dein Team!

Bilder: Freepik

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