Selbstständig im Ausland und Auswandern (Bild: Shutterstock)

Selbstständig im Ausland: 9 wichtige Dinge, die du unbedingt beachten musst

  • Letztes Update:11 Monaten 
  • Lesezeit:6Minuten

Möchtest du in ein anderes Land ziehen, um dort als Freelancer oder Unternehmer zu arbeiten? Dann beherzige unsere Tipps.

Ein großer Traum: Selbstständig machen im Ausland

Wechselhaftes Wetter, schlechte Auftragslage, komplizierte Bürokratie oder schlicht der Drang, die Welt besser kennen zu lernen: Es gibt zahlreiche Gründe, warum jedes Jahr zigtausende Deutsche ihrer Heimat den Rücken kehren.

Bist du selbstständig, kannst du das Auswandern mit deinem Business verbinden. Viele Freelancer arbeiten als sogenannte Digitale Nomaden. Andere starten in fernen Ländern komplett neu durch.

Wenn du ebenfalls mit dem Gedanken spielst, deine Selbstständigkeit ins Ausland zu verlagern, solltest du dir ein paar essentielle Fragen stellen.

Gefällt dir das Land wirklich?

Viele Auswanderer machen den Fehler, dass sie das Land, in das sie ziehen möchten, nur aus dem Urlaub kennen. Doch wie ist die Realität, wenn du dich 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche und 30 Tage im Monat dort aufhältst? Wie reagieren beispielsweise die Einwohner, wenn du plötzlich ein potenzieller Mitbewerber und kein Tourist mehr bist?

Bevor du dich entschließt, als Digitaler Nomade durch Thailand zu tingeln oder in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu wohnen, solltet du die Besonderheiten des Landes und seine Mentalität genau unter die Lupe nehmen!

Wie selbstständig bist du im Ausland?

Wenn du in ein anderes Land ziehst, um dort deinem Freelancer-Dasein nachzugehen, solltest du genau klären, in wie weit du noch mit Deutschland verbunden sein möchtest.

  • Lässt du deinen Firmensitz in der Bundesrepublik? Das bedeutet, du hältst dich nur ein paar Wochen oder Monate im Jahr in anderen Ländern auf und arbeitest beispielsweise per Remote.
  • Du gründest ein neues Gewerbe oder ein Unternehmen in einem anderen Land. Bei diesem Schritt reißt du gewollt einige Brücken ein, um etwas Neues aufzubauen.

Beide Arten der Auslandserfahrung haben ihre Vor- und Nachteile. Ein Punkt ist das leidige Thema Steuern.

Welche Arten von Steuern musst du zahlen?

Wenn du den Hauptsitz deiner selbstständigen Tätigkeit in Deutschland lässt, musst du einen Großteil deiner Steuern in deiner Heimat abführen. Denn: Wenn deine Unternehmung bzw. dein Unternehmen in der Bundesrepublik gemeldet ist, versteuerst du nach deutschem Recht.

Wanderst du dagegen richtig aus, hast du dich mit den ausländischen Steuersätzen und dem jeweiligen Steuerrecht auseinander zu setzen. Da kann es zum Vorteil sein, sich eine sogenannte Steueroase zu suchen.

“Ist der Wunsch nach einem Wechsel eher mit einer verbesserten finanziellen Situation verbunden, dann suchen Arbeitende vermehrt nach Ländern, die mit geringeren Steuern einhergehen”, erklärt Tayler Schweigert von Schweigert Consulting. “Auswandern nach Dubai steht bei vielen aufgrund der Befreiung der Besteuerung ganz weit oben.”

Schaubild: Steuerlast für Unternehmen im Ausland (Bild: Statista)

Wie teuer ist die Firmengründung im Ausland?

Bleiben wir bei Dubai als Beispiel, denn das Land hat in den letzten Jahren stark an Attraktivität gewonnen. Es gilt als Mekka für Selbstständige und Unternehmer, da viele Dinge angeblich deutlich günstiger als in Deutschland ausfallen. Stimmt das?

“Natürlich verursacht die Firmengründung in Dubai Kosten. Aber diese Mehrkosten hat man schnell wieder reingeholt, wenn das Geschäft gut läuft und man vielleicht sogar seinen Wohnsitz nach Dubai verlagert. Dann profitiert man nämlich von der Einkommensteuerfreiheit und kann sein über den Gewinn völlig frei verfügen”, beschreibt Tayler Schweigert die Situation in einem Ratgeber über eine Firmengründung in Dubai.

Doch du musst nicht unbedingt in die Ferne schweifen, um deine Kosten zu senken. Einige Länder locken Selbstständige und Unternehmen mit finanziellen Vorteilen an. Sie möchten so erreichen, dass beispielsweise innovative Gründer und StartUps ihr Land bereichern.

Wie bist du versichert?

Hältst du dich eine Zeit lang im Ausland auf, um selbstständig zu arbeiten, solltest du dich um deinen Versicherungsschutz kümmern. Wie sieht es zum Beispiel mit deiner Krankenversicherung aus? Was ist mit deinen Rentenansprüchen? Was deckt deine Haftpflichtversicherung ab?

Nimm das Thema Versicherungen ernst! Ansonsten erlebst du unter Umständen dein blaues Wunder, wenn du einen Schaden verursachst oder mal schwer krank wirst. Und auch deine Rücklagen für die Rente solltest du immer im Blick haben.

Welche Dokumente benötigst du?

Ist dein Personalausweis oder dein Reisepass im Land deiner Träume gültig? Benötigst du ein Visum oder ein spezielles Arbeitsvisum, um vor Ort tätig sein zu dürfen? Welche behördlichen Auflagen sind zu erfüllen, um als Selbstständiger im Ausland arbeiten zu können? Wo ist wann und was zu beantragen?

Erkundige dich hierzu sehr genau, ansonsten schaffst du dir unnötige Probleme. Tayler Schweigert dazu: “Ich würde dir davon abraten, ganz ohne Hilfe dieses Unterfangen anzugehen. Die Fettnäpfchen lauern überall und können recht teuer werden. Am Ende gründet man vielleicht die falsche Gesellschaftsform und hat viel Geld in den Sand gesetzt”

Beherrscht du die Sprache?

Wenn du selbstständig im Ausland arbeitest, gleichgültig wie viel, solltest du immer die Landessprache beherrschen. Ohne gute Sprachkenntnisse verstehst du die Anforderungen und Hürden vor Ort nicht. Das bremst dein Vorhaben aus oder bringt es zum Scheitern.

Kannst du kein Englisch sprechen oder beherrscht du kein Französisch oder beispielsweise Japanisch, benötigst du einen Dolmetscher. Hast du keine Freunde oder Geschäftspartner, die diese Rolle kostenlos übernehmen, musst du unter Umständen viel Geld für die Übersetzungshilfen ausgeben.

Wie tickt der Markt?

Möchtest du im Ausland deine Dienste anbieten oder Produkte verkaufen, solltest du den Markt vor Ort kennen.

Frage dich: Wie sieht die Wirtschaftsleistung aus, welche Branchen und Industrien gibt es? Findest du Zielgruppen für deine Angebot? Wie kaufkräftig sind die potenziellen Kunden? Welche Konkurrenten tummeln sich auf dem Markt? Musst du bestimmte Marketing- und Vertriebskanäle bedenken, die es in Deutschland nicht gibt?

Und: Bestehen Einschränkungen für dich als Ausländer? Darfst du einfach so mit inländischen Unternehmen Geschäfte machen oder Handel betreiben? Oder solltest du dich besser in einer Freihandelszone ansiedeln?

Hast du genügend Kapital?

Auszuwandern kann sehr kostspielig sein, besonders wenn du mit Sack und Pack umziehst. Und die Lebenshaltungskosten fallen in manchen Ländern höher als in Deutschland aus, zum Beispiel für Mieten und Lebensmittel.

Zudem solltest du bedenken, dass deine Selbstständigkeit im Ausland wahrscheinlich ein paar Anlaufschwierigkeiten hat. Bis der erste Rubel rollt, während die Kosten laufen, benötigst du einen ordentlichen finanziellen Puffer.

Selbstständig im Ausland: Wohnsitz, Steuern, Behörden …

Du siehst, ein Umzug in ferne Länder will wohl überlegt sein. Sei nicht so naiv und folge einfach deinen Träumen. Mache dich schlau, was dich vor Ort erwartet. Und finde heraus, welche Verpflichtungen weiter bestehen bleiben, wenn du selbstständig im Ausland arbeitest.

Recherchiere ausführlich im Netz, wende dich an Behörden und hole dir Rat von Auswander-Experten, bevor du dich Hals über Kopf ins Abenteuer stürzt!


Hinweis zur Transparenz: Bei diesem Ratgeber handelt es sich um einen bezahlten Beitrag, auch Sponsored Post genannt.

Bilder: Shutterstock, Statista

2 Kommentare

  1. Ein toller Artikel, wir möchten auch gerne Auswandern, alleine wegen dem Wetter auch beruflich sehen wir gute Chancen aber natürlich muss das alles gut gedacht sein damit man nicht auf der Strecke bleibt, denn alles in Deutschland abmelden und in einem anderen Land anmelden ist etwas schwer.

    Lg Imelda

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