StartUps und die Silver Generation: So greifen ältere Mentoren frisch gebackenen Gründern mit KnowHow und Geld unter die Arme.
Rentner in StartUps – warum nicht?
Ein StartUp ist der Inbegriff von Innovation, Technologie und Agilität. Scheinbar lässt es keinen Raum für altbackene Strukturen, klassische Hierarchien und überholte Finanzierungssysteme. Doch wer genauer hinsieht, erkennt, dass in einigen der altbewährten Geschäftsmodelle auch für Jungunternehmen Chancen stecken können.
Und auch ehemalige Manager, Ingenieure und Unternehmensinhaber, die jahrzehntelange Erfahrung auf dem Buckel haben, können für StartUps eine Bereicherung sein. Deswegen setzen immer mehr Gründer auf das Wissen und die Erfahrung älterer Mentoren – mit Erfolg!
Was bringt die Zusammenarbeit?
Endlich Rente, endlich Freizeit – aber wo sind die Aufgaben geblieben? Vielen Ruheständlern fällt es schwer, nicht mehr gebraucht zu werden. Deswegen engagieren sie sich als Mentoren für die junge, „wilde“ Generation.
Die aktiven Senioren beraten Jungunternehmer und bieten ihnen neue Denk- und Handlungsansätze. Diese Symbiose befördert sowohl den tatenkräftigen Jungunternehmer, als auch den engagierten (Un-)Ruheständler in eine beschwingte Grundstimmung. Das stärkt das Betriebsklima, Jung und Alt können gemeinsam Erfolg haben.
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Senioren als Business Angels für Jungunternehmer
Manche Rentner investieren nicht nur ihre Zeit und ihr Know-how, sondern auch ihr Geld. Sie werden so zu Business Angels.
Denn viele ehemalige Manager, Geschäftsführer, Bereichsleiter oder Fachkräfte konnten sich in ihrem Leben ein dickes Polster schaffen, mit dem sie im Alter noch etwas Wegweisendes anstellen möchten. Also werden sie zu „Geschäftsengeln“ und investieren einen Teil ihrer Rücklagen in spannende Konzepte.
Andere haben zwar keine großartigen Rücklagen, möchten aber zum Beispiel engagierte Gründer aus ihrem Familien- oder Freundeskreis unterstützen. Diese nutzen dann einen speziellen speziellen Kredit für Rentner und Senioren. Bei diesem nehmen sie eine Grundschuld auf eine eigene Immobilie auf. Wenn sich ihre Investition lohnt, können sie den Kredit zurückzahlen.
So profitieren StartUps von Rentern
Junge Gründer sind oft blind für Wege, die sich jahrzehntelang bewährt haben. Sei es, weil sie diese Wege nicht auf dem Schirm haben, oder weil sie sie für überholt halten. Es kann also ratsam sein, eine Person mit Lebenserfahrung ins Unternehmen zu holen, die den Blick für klassische Ansätze schärft.
Besonders interessant ist der Input von Rentnern, die in derselben Branche tätig waren. Ihre langjährige Berufserfahrung trägt dann dazu bei, bekannte Fehler erst gar nicht zu machen und bewährte Maßnahmen zu ergreifen.
Möchte ein Senior ins StartUp-Business einsteigen, zu dessen Zielgruppe er gehört, ist das umso besser. Die Zielgruppenzugehörigkeit des Mentoren hilft dem Gründer dabei, die Sichtweise der Kunden besser zu verstehen.
Wie kommt man an einen „Wirtschafssenior“?
Viele beratende Ruheständler sind in Vereinen wie dem Wirtschafts-Senioren-Beraten e.V. zusammengeschlossen. Diese tauschen sich in der Regel mit denen aus anderen Regionen aus, zum Beispiel mit dem Aktivsenioren Bayern e.V. oder dem Bremer Senior Service e.V.
Zudem unterstützen die IHK (Industrie- und Handelskammern) sowie Gründerzentren bei der Vernetzung zwischen Gründern bzw. StartUps und den aktiven Rentnern.
Fazit
Neben dem breiten Wissen, dem großen Erfahrungsschatz und dem frischem Geld für Investitionen bringen erfahrene Senioren außerdem erstaunlich viel Tatendrang mit. Wer in Rente ist, sucht oft eine neue Aufgabe, um darin aufzugehen.
Nimmt ein älterer Business Angels tatsächlich einen Kredit auf, um zu investieren, ist das ein eindeutiges Zeichen: Er ist vom Geschäftsmodell überzeugt und will dessen Erfolg vorantreiben.
Bild: Shutterstock