Gründerzentrum (Bild: Freepik)

So kann ein Gründerzentrum deine Unternehmensgründung deutlich erleichtern

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Räume, Beratung, Networking und mehr: Darum können dir Gründerzentren ganz praktisch beim Start ins Unternehmertum helfen.

Die wichtigsten Fakten über Gründerzentren

… erhältst du in dieser Episode des StartUpWissen Podcast:

Zu Gast war Christoph Wöhrl. Er arbeitet beim digitalen Gründerzentrum brigk in Ingolstadt. Im Gespräch mit unserem Chefredakteur Jürgen Kroder erklärt er, warum angehende Gründer und junge StartUps sich einen Platz in einem Technologie- und Innovationszentrum suchen sollten.

Definition: Was ist ein Gründerzentrum?

Gründerzentren sind Einrichtungen, die speziell darauf ausgerichtet sind, Gründern und StartUps Unterstützung zu bieten. Sie stellen in der Regel die Infrastruktur bereit, zum Beispiel Büros und andere Räumlichkeiten. Außerdem bieten sie Gründer-Workshops, Networking-Events sowie den Zugang zu Experten und Investoren an.

Gründerzentren können von verschiedenen Organisationen betrieben werden, darunter Regierungsbehörden, Universitäten, Risikokapitalfonds oder private Unternehmen.

Was heißt Gründerzentrum auf Englisch?

Das Wort „Gründerzentrum“ nennt man im Englischen „StartUp Incubator“ oder „Startup Center“. Beide Begriffe werden oft synonym verwendet, wobei „Incubator“ speziell die intensive Betreuung in der frühen StartUp-Phase betont.

Wie nennt man Gründerzentren noch?

Gründerzentren bezeichnet man oft auch als Existenzgründerzentrum, Technologiezentrum, Innovationszentrum, Innovations Lab, Accelerator, Inkubator oder Brutkasten. So vielfältig wie die Begriffe fallen auch die Definitionen aus.

So werden Acceleratoren, Inkubatoren und Brustkästen oft nicht von staatlichen Organisationen, sondern von großen Unternehmen oder Venture Capital Fonds betrieben. In diesen “züchten” die Geldgeber junge Unternehmen heran oder helfen ihnen dabei, möglichst schnell zu wachsen.

Was macht ein Gründerzentrum?

Gründerzentren haben das Ziel, die Zusammenarbeit und den Austausch von Wissen und Ideen zwischen Gründern und StartUps zu fördern, indem sie ihnen Räume und Ressourcen zur Verfügung stellen. Zudem helfen sie ganz praktisch bei der Unternehmensgründung und Skalierung des Geschäftsmodells, unter anderem mit Mentoring-Programmen, Networking-Veranstaltungen und Gründerberatungen.

Was genau unterscheidet die Typen von Gründerzentren?

Diese verschiedenen Typen von Gründerzentren bieten jeweils spezifische Vorteile, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von StartUps in verschiedenen Entwicklungsphasen und Branchen abgestimmt sind.

🐣 Inkubatoren

Inkubatoren konzentrieren sich auf die sehr frühen Phasen eines StartUps. Sie bieten intensive Unterstützung durch Beratungen und Infrastrukturen, um die Ideen der Gründer in marktreife Produkte zu verwandeln. Der Fokus liegt auf der Entwicklung und Validierung von Geschäftsmodellen sowie auf der Schaffung eines soliden Fundaments für zukünftiges Wachstum.

🚀 Acceleratoren

Acceleratoren zielen auf StartUps ab, die bereits erste Erfolge vorweisen können und schnelles Wachstum anstreben. Diese Programme sind meist zeitlich begrenzt und bieten intensives Mentoring, Zugang zu Investoren und intensiven Workshops. Das Ziel ist es, das Wachstum zu beschleunigen und aus jedem StartUp ein echtes ScaleUp zu machen.

🏢 Coworking Spaces

Coworking Spaces bieten flexible Arbeitsumgebungen für Einzelunternehmer, Freiberufler und StartUps. Sie sind weniger strukturiert als Inkubatoren oder Acceleratoren und konzentrieren sich mehr auf die Bereitstellung einer gemeinschaftlichen und kreativen Umgebung. Neben Arbeitsplätzen bieten Coworking Spaces häufig Veranstaltungen, Networking-Möglichkeiten und eine inspirierende Community.

💡 Innovationszentren

Innovationszentren sind oft an Universitäten oder Forschungseinrichtungen angeschlossen und fördern die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Sie bieten Infrastruktur und Unterstützung für Forschungsprojekte und technologische Entwicklungen. Ziel ist es, Innovationen voranzutreiben und deren wirtschaftliche Anwendung zu fördern.

⚙️ Branchenfokussierte Zentren

Diese Gründerzentren sind auf bestimmte Branchen oder Technologien spezialisiert – zum Beispiel Gesundheitswesen, FinTech oder Künstliche Intelligenz. Sie bieten maßgeschneiderte Unterstützung und Ressourcen, die spezifisch auf die Anforderungen und Herausforderungen der jeweiligen Branche abgestimmt sind. Solche Zentren ziehen oft Experten und Investoren an, die ebenfalls in diesen Bereichen tätig sind.

🌍 Soziale Innovationszentren

Soziale Innovationszentren unterstützen StartUps, die sich auf soziale und ökologische Herausforderungen konzentrieren – beispielsweise Green StartUps. Sie bieten Ressourcen und Netzwerke für Unternehmen, die durch ihre Geschäftsmodelle positive gesellschaftliche Veränderungen anstreben. Der Fokus liegt auf nachhaltigen und somit wirkungsorientierten Projekten.

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Wie viele Innovations- und Gründerzentren gibt es?

Es gibt weltweit über 10.000 Gründerzentren und europaweit mehr als 1.000. Davon befinden sich allein in Deutschland etwa 500. Zirka 350 sind davon im Bundesverband Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren e.V. (kurz: BVIZ) organisiert.

Wie kriegt man einen Platz in einem Innovationszentrum?

Das ist von Gründerzentrum zu Gründerzentrum unterschiedlich. Oft musst du dich bewerben und deine StartUp-Idee oder dein Geschäftsmodell vorstellen. Es ist am besten, wenn du dich an die Acceleratoren und Inkubatoren in deiner Nähe wendest, um nach den Aufnahmebedingungen zu fragen.

Darüber hinaus helfen dir diese Tipps:

📑 Businessplan und Pitch Präsentation entwickeln

Ein solider Businessplan und eine überzeugende Pitch Deck sind unerlässlich. Dein Businessplan sollte eine klare Vision, detaillierte Marktanalyse, Finanzprognosen und eine durchdachte Geschäftsstrategie enthalten.

Und die Pitch-Präsentation sollte die wichtigsten Punkte des Businessplans auf prägnante und ansprechende Weise zusammenfassen. Betone dabei besonders die Innovationskraft und den gesellschaftlichen Mehrwert deiner Idee.

🤝 Netzwerken und Beziehungen aufbauen

Networking ist entscheidend. Besuche relevante Veranstaltungen, Konferenzen und Meetups, um Kontakte zu knüpfen und dich mit potenziellen Mentoren, Investoren und anderen Gründern zu vernetzen.

Ein starkes Netzwerk kann dir nicht nur wertvolle Einblicke und Unterstützung bieten, sondern auch deine Chancen erhöhen, von einem Innovationszentrum aufgenommen zu werden.

📈 Nachweisbare Fortschritte vorweisen

Innovationszentren bevorzugen oft Projekte, die bereits erste Fortschritte gemacht haben. Zeige nachweisbare Erfolge wie einen funktionierenden Prototyp, erste Kundenfeedbacks oder Pilotprojekte.

Diese Demonstrationen von Engagement und Machbarkeit können deine Bewerbung erheblich stärken. Und sie erhöhen das Vertrauen in die Umsetzbarkeit deiner Idee erhöhen.

Was kostet ein Büro in einem Existenzgründerzentrum?

Auch darauf gibt es keine pauschale Antwort. Die Kosten für ein Büro in einem Existenzgründerzentrum können variieren und hängen von Faktoren wie Standort, Ausstattung und Art der Einrichtung ab.

Es gibt Gründerzentren, die kostenlose Arbeitsplätze anbieten, während andere eine monatliche Miete oder eine Gebühr für die Nutzung von Räumen und Ressourcen verlangen. Um Informationen über die Kosten für die Nutzung eines Büros zu erhalten, ist es am besten, wenn du die Einrichtung kontaktierst.

Wie lange darf man als StartUp in einem Innovations- und Gründerzentrum bleiben?

In der Regel nur wenige Jahre, denn im Laufe der Zeit sollte aus deinem StartUp ein ScaleUp und irgendwann ein “richtiges” Unternehmen werden. Gelingt dir das nicht, ist dein StartUp wahrscheinlich zum Scheitern verurteilt.

Die genaue Dauer, wie lange du in einem Existenzgründerzentrum oder in einem Inkubator bleiben darfst, hängt von der jeweiligen Einrichtung ab.

 

Bild: Freepik

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