Startup Standort Gründung (Bild: Pixabay)

Den idealen Standort finden: Wende diese Kriterien für deinen Unternehmensstandort an

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Was ist der beste Standort für dein StartUp? Wir erklären, was bei der Standortfrage unbedingt zu beachten ist.

Warum ist die Standortwahl so wichtig?

Wählst du als Gründer deinen Unternehmensstandort eher unbedarft aus, hast du unter Umständen im Nachhinein mit großen Problemen zu kämpfen. Denn: Fehlen wichtige Standortfaktoren, schlagen sich diese auf deinen Geschäfts(miss-)erfolg nieder.

So kann es sein, dass für ein Büro in deiner Wohnortnähe hohe Mieten fällig werden. Oder deine Büroflächen sind zu klein, um viele neue Mitarbeiter einzustellen. Oder die Räume eignen sich nicht, um deine Produkte herzustellen. Oder die Internetverbindung ist zu langsam, um richtig digital zu arbeiten. Oder deine potenziellen Kunden kommen nur schwer zu dir. Oder, oder, oder…

Möchtest du den passenden Standort finden, solltest du bei der Wahl des Unternehmensstandortes ein paar essenzielle Kriterien ansetzen. Hierbei musst du zuerst zwischen Makrostandort und Mikrostandort unterscheiden.

Makrostandort vs. Mikrostandort: Was bedeutet was?

Der Unterschied zwischen Makrostandort und Mikrostandort liegt in der räumlichen Betrachtung. Das bedeutet:

Makrostandort
Ein Makrostandort bezieht sich auf eine größere räumliche Einheit wie eine Region, ein Land oder sogar die ganze Welt. Bei der Wahl des Makrostandortes für dein Startup berücksichtigst du Faktoren wie politische Stabilität, Wirtschaftlichkeit, Infrastruktur, Kultur und Sprache.

Mikrostandort
Ein Mikrostandort stellt eine kleinere räumliche Einheit wie eine Stadt, ein Stadtteil oder eine Straße dar. Bei der Wahl deines Unternehmensstandortes beziehst du hier Faktoren wie die lokale Wettbewerbssituation, die Verfügbarkeit von Arbeitskräften, die Zugänglichkeit für Kunden, die Mietpreise und die Höhe der Gewerbesteuer mit ein.

Was bei der Standortfrage wichtig ist: Wofür benötigst du ihn?

Standort ist nicht gleich Standort! Kläre diese Fragen bei der Standortwahl:

  • Wird der Standort immer besetzt sein oder wird er nur gelegentlich genutzt?
  • Möchtest du am Unternehmensstandort etwas produzieren oder sitzt hier “nur” die Verwaltung und das Management?
  • Wird hier mit Gefahrstoffen hantiert oder benötigst du große Lagerflächen?
  • Bekommst du gelegentlich Besuch von Kunden oder willst du in Verkaufsräumen dauerhaft deine Produkte präsentieren?

Wie führt man eine Standortanalyse durch?

Hast du die grundlegenden Fragen geklärt, geht es darum, deine Anforderungen im Rahmen einer Standortanalyse durchzugehen. Das sind zum Beispiel:

Einzugsgebiet
Welche Zielgruppen und Bevölkerungsschichten sollte es in deiner Umgebung geben? Welche Kundengruppen sind für dein Business eher irrelevant?

Kaufkraft
Wie sieht die Kaufkraft der Bevölkerung in deinem Einzugsgebiet aus? Gibt es genügend Menschen, die sich deine Produkte leisten können? Oder ist die lokale bzw. regionale Kaufkraft für dein Geschäftsmodell irrelevant?

Anbindung
Wie gut ist dein Standort für deine Kunden, deine Geschäftskontakte und deine Mitarbeiter zu erreichen? Eine gute Verkehrsanbindung über Autobahnen, Flughäfen oder Bahnhöfe kann entscheidend für einen Standort sein.

Förderung
Frage dich auch: Gibt es in der Region oder im Bundesland spezielle Förderungen für StartUps? Macht es mittel- und langfristig Sinn, diese Fördermittel mitzunehmen?

Wettbewerb
Gibt es in der näheren Umgebung direkte oder indirekte Mitbewerber? Ist das ein Nachteil, weil ihr euch um die gleichen Kundengruppen streitet? Oder stellt das eher ein Vorteil dar, weil so ein Ballungsgebiet entsteht, das Kunden anlockt?

Image
Hat die Straße, der Stadtteil, die Region oder das Bundesland einen guten oder eher einen schlechten Ruf? Wirkt sich das eventuell auf die Geschäftstätigkeiten deines StartUps aus?

Was gibt’s bei großen Flächen zu beachten?

Produzierende Betriebe sollten bei der Wahl des Standortes unbedingt den eigenen Platzbedarf berücksichtigen. Es müssen nicht nur die Materialien und Maschinen einen Platz finden, sondern auch die zu lagernden Materialien und Produkte.

Gleichgültig, ob dein StartUp etwas produziert oder nicht: Im Idealfall sollte dein Unternehmensstandort je nach Auftragslage individuell anpassbar sein. Und mache dir Gedanken über das sogenannte Betreibermodell: Mietest du die Flächen an dem Standort an? Kümmert sich dein Unternehmen selbst um das Facility Management? Oder vermietest du eventuell Räume und Flächen, die du vorübergehend nicht benötigst?

Denn klassische Betreibermodelle werden mit den komplexeren Zusammenhängen, in denen viele moderne Unternehmen arbeiten, ebenfalls vielschichtiger. Betreibergesellschaften kümmern sich inzwischen um ganze Infrastrukturen, Produktionsanlagen, Gebäude und Entsorgungseinrichtungen. Das ringt große Vorteile für dich als Nutzer mit sich: Du kannst beispielsweise den Managementaufwand reduzieren und deine Mitarbeiter effizienter einsetzen.

Was darfst du bei der Standortanalyse nicht vergessen?

Die endgültigen Kosten! Schließt du zum Beispiel einen Gewerbemietvertrag ab, solltest du jedes Detail verhandeln und schriftlich festhalten.

Zahlungsmodalitäten, Vertragsdauer, Kündigungsfristen und Ähnliches sind unbedingt zu beachten. Vielleicht entpuppt sich ein vermeintlich perfekter Standort als Pleite, weil die Mietkonditionen nicht hinnehmbar sind. Oder “versteckte” Kosten wie die Betriebskosten fallen zu hoch aus.

Was du auch im Blick haben solltest: Viele Gründer machen den Fehler, dass sie einen Mietvertrag abschließen, bevor sie die Finanzierung ihres StartUps final geklärt haben. Gewisse Kreditarten schreiben es beispielsweise vor, dass ein Mietvertrag erst nach einem Gespräch mit der Bank abgeschlossen werden darf.

Fazit

Als Gründer solltest du die Standortfrage nie aus dem Bauch heraus entscheiden. Besser ist es, auf Basis einer genauen Standortanalyse deine entsprechende Entscheidung zu treffen.

Und ein Gedanke sollte dir als Entrepreneur ebenfalls durch den Kopf gehen: Braucht dein StartUp überhaupt ein Büro? Vielleicht ist zu Beginn das eigene Wohnzimmer oder ein Coworking Space ausreichend.

Bild: Pixabay

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