StartUp Spirit (Bild: Shutterstock)

Live the Change! Wie StartUps sich ihren innovativen Spirit dauerhaft erhalten

  • Letztes Update:2 Jahren 
  • Lesezeit:6Minuten

StartUps sind wendig, agil und innovativ. Wie schaffst du es, diesen beneidenswerten Spirit bis ins hohe Alter aufrecht zu erhalten?

Ein Gastbeitrag von Marcus Funk, FLYACTS GmbH

Schafft Change Management einen guten Spirit?

Die Organisationskultur ist der Schlüssel zum Erfolg eines jeden Unternehmens. Sie liefert die Werte und Normen, von denen schließlich alle Entscheidungen und Handlungen abgeleitet werden. Aus diesem Grund versuchen viele Unternehmer durch Change Management ihre Kultur moderner zu gestalten und damit bereit für die Entwicklung Digitaler Innovationen.

Das Problem: Change Prozesse bremsen Unternehmen aus und verhindern die Digitalisierung!

Änderungen der Unternehmenskultur benötigen mindestens zwei bis drei Jahre ehe sie eine merkbare Wirkung erzielen. In dieser Zeit die Innovationsentwicklung zu pausieren, wäre fatal. Denn entgegen der langwierigen Change Prozesse in Unternehmen vollzieht sich der Wandel am Markt wesentlich schneller.

Die Produktlebenszyklen – von der Markteinführung bis hin zur Sättigung und Degeneration – haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr verkürzt. Brauchte der Fernseher damals noch 26 Jahre, um sich am Massenmarkt durchzusetzen, waren es beim PC nur noch 16 Jahre. Das Internet war in sieben Jahren vom Massenmarkt durchdrungen. WhatsApp schaffte es in zwei Jahren, die App Pokémon GO in gerade einmal 19 Tagen, um sich in den App Stores nach ganz vorne zu spielen.

Bild: Flayacts

Tappe nicht in die Change-Falle!

Was deutlich wird: Eine Idee kann nicht zwei Jahre warten, ehe sie entwickelt, geschweige denn auf den Markt gebracht wird. Die Bedürfnisse der Nutzer ändern sich einfach viel zu schnell, die Entwicklung digitaler Innovation muss ebenso schnell erfolgen.

Dabei sind StartUps klar im Vorteil. Mit ihrem frischen Spirit können sie schnell und flexibel handeln – ohne die Notwendigkeit langwieriger Change Prozesse, die ablenken oder gar ausbremsen.

Diese innovative Organisationskultur ist die Stärke deines StartUps, auf die du neben der Wendigkeit setzen und unbedingt erhalten solltest, um nicht selbst irgendwann in die Change-Falle zu tappen.

Wie du deine wertvolle StartUp-Kultur kontinuierlich pflegst

Wichtig ist es, den Wandel fest in der Unternehmenskultur zu verankern. So wie man sich nicht auf einer Innovation ausruhen darf, muss auch die Unternehmenskultur kontinuierlich weiterentwickelt und gepflegt werden. Dabei gilt: Der Wandel und auch eine Kultur des Wandels muss von oben kommen.

Es ist die Aufgabe der Geschäftsführung, sich kontinuierlich zu Trends weiterzubilden, Strukturen zu verbessern und weiterzuentwickeln. Aber auch Prozesse, die gut funktionieren, müssen gepflegt und verteidigt werden. Das geht so:

Fördere die Agilität deiner Mitarbeiter

Agilität ist nicht nur bei der Abarbeitung von komplexen Projekten ein wichtiger Erfolgsfaktor. Auch die persönliche Fähigkeit agil zu denken und zu handeln, ist eine wertvolle Eigenschaft, um perfekten Service zu leisten oder auf Herausforderungen flexibel und offen zu reagieren.

Damit Mitarbeiter agil handeln können, muss die Unternehmensführung mit gutem Beispiel vorangehen. Das beginnt bei besseren Arbeitszeitmodellen und endet keineswegs bei der individuellen Verteilung von Aufgaben. Eltern benötigen mehr Flexibilität, um ihre Aufgaben trotz familiären Verpflichtungen erfüllen zu können; ein anderer möchte gern Teilzeit arbeiten und bringt nicht zuletzt durch mehr Freizeit Leistung on Point.

Und auch wenn die Aufgabe XY in der Stellenbeschreibung stand: Wenn ein Mitarbeiter in einer anderen Sache besser ist, sollte man ihm die Freiheit lassen, diese zu übernehmen.

Mindset über Qualifikation

Achte bei Vorstellungsgesprächen nicht nur auf Hard Skills, sondern auch auf die Passgenauigkeit zum Unternehmens-Mindset. Hard Skills lassen sich notfalls noch erlernen, eine bestimmte Lebenseinstellung meist nicht. Wenn diese nicht zum Unternehmens-Spirit passt, nützt auch die beste Vita nichts.

Fördere eine visionäre Teilhabe

Schenke deinen Mitarbeitern Vertrauen und beziehe sie in Entscheidungen ein, die die Unternehmensstruktur und -kultur betreffen. Doch übertreibe es mit dem Laissez-faire-Führungsstil nicht, ansonsten kochen zu viele Köche mit.

Sei transparent und offen

Bei einem wiederkehrenden Treffen werden alle wichtigen Entwicklungen des vergangenen Monats untereinander ausgetauscht und ein Ausblick auf den kommenden Monat geworfen. Das reicht von organisatorischen und wirtschaftlichen Entscheidungen, die durch die Unternehmensführung vermittelt werden, bis hin zu den Erfolgen und Aufgaben der einzelnen Teams.

Der aktive Austausch beugt Silobildung vor und unterstützt eine offene Teamkultur auf Augenhöhe. Auch Probleme können so frühzeitig erkannt und bearbeitet werden.

Schaffe Raum für Kreativität

Bei einem regelmäßigen Event, wie einem Open Camp, erhalten die Mitarbeiter Gelegenheit, sich innerhalb der Arbeitszeit mit auf den ersten Blick arbeitsfremden Themen zu beschäftigen, sich weiterzubilden und auszutauschen.

Das sorgt für fachlichen Weitblick, regt zu neuen Methoden an und steigert die Motivation und Kreativität der Mitarbeiter. Wichtig ist dabei, dass die Mitarbeiter die Themen vorgeben und die einzelnen Gruppen leiten, also aktiv an ihrer Weiterentwicklung arbeiten.

Löse gezielt Probleme

Kreativität ist nicht der einzige Weg, um innovativ zu sein. Manchmal kann es förderlich sein, wenn deine Mitarbeiter verschiedene bewährte Methoden wie das Systematic Inventive Thinking erlernen.

Bilde Task Forces

In ausgewiesenen Expertenteams, sogenannten Task Forces, können Mitarbeiter selbst organisiert bestimmte Themen der Unternehmenskultur oder des Portfolios offen und kritisch betrachten und weiterentwickeln. So erhalten sich StartUps ihre radikale Energie, die Dinge zu verbessern. Ergebnisse können zum Beispiel neue Arbeitsmethoden wie Workation sein.

Halte die Teams klein

Zu viele Köche verderben den Brei, das war schon immer so. Als schlanke, autonome und unabhängige Einheiten arbeiten Teams wesentlich produktiver, da Kommunikationswege deutlich verkürzt werden.

Nimm dir Zeit fürs Onboarding

Jeder Mitarbeiter sollte die Vision und Mission des Unternehmens kennen und vertreten. Nimm neue Mitarbeiter vom ersten Arbeitstag an “auf” und mach ihnen die Unternehmenskultur im Rahmen des Onboardings bewusst. So festigt sich von Anfang an das Commitment der Mitarbeiter gegenüber dem StartUp und dem Produkt.

Pflege eine nachhaltige Fehler- und Feedbackkultur

Ein wesentlicher Bestandteil einer guten Unternehmenskultur ist die Pflege einer aufrichtigen Fehlerkultur. Die Quintessenz: Fehler passieren jedem und immer wieder. Offen darüber zu sprechen, aus ihnen zu lernen und sich dadurch sogar zu verbessern, sollte Kern jeder zukunftsgewandten Arbeitskultur sein.

Behalte deine Gründer-Mentalität bei

Dazu gehört vor allem deine Mission, die deinem StartUp seine besondere Bestimmung verleiht. Auch scheinbare Kleinigkeiten wie Detailverliebtheit oder eine engagierte Service-Mentalität, das mutige und kreative Investieren finanzieller Ressourcen und die Fähigkeit, schnell und lösungsorientiert auf Probleme zu reagieren, gilt es zu pflegen.


Markus Funk von FLYACTSÜber den Autor

Marcus Funk ist Gründer und Geschäftsführer der FLYACTS GmbH. Die Digital Innovation Factory hat sich auf die Beratung, Kreation und Entwicklung wertschöpfender, zukunftsweisender digitaler Lösungen spezialisiert. Über 200 Digitalisierungsprojekte hat FLYACTS bislang realisiert, davon über 30 Geschäftsmodelle. Als Unternehmer startete Marcus Funk bereits im Alter von 22, als er sein eigenes StartUp, der „fliegende Kellner“ alias flywai, gründete. 

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