Fremdsprachen, Praktika, gute Noten: Was sollte in deinem Lebenslauf drin sein, um bei Personaler wirklich punkten zu können?
Ein Gastbeitrag von Tina Knauer, Hausarbeit-Agentur
So erstellst du einen überzeugenden Lebenslauf
Manche schaffen es, das Thema Bewerbung bis zu ihrem Uni-Abschluss hinauszuschieben. Anderen begegnet es bereits während ihres Studiums. Denn auch für Praktika und Werkstudenten-Jobs verlangen viele Unternehmen eine anständige Bewerbung mit Anschreiben und Lebenslauf.
Bei Top-Firmen landen teilweise über hundert Bewerbungen pro Monat für eine Praktikantenstelle. Deswegen musst du dich richtig ins Zeug legen, um aus der Masse hervorzustechen! Erhalte hier die besten Tipps für einen Lebenslauf mit Überzeugungskraft.
Was ist Sinn und Zweck eines Lebenslaufs?
Der Lebenslauf ist im Grunde der wichtigste Teil einer Bewerbung. Personaler haben wenig Zeit und erhalten gerade in großen Unternehmen viele Bewerbungen. Ein Blick auf den Lebenslauf eines Bewerbers – und erfahrene Personaler wissen, ob ein Kandidat in Frage kommt, oder nicht.
Du bist genau der richtige Mann oder die richtige Frau für diesen Job? Das muss dein Lebenslauf auf den ersten Blick erkennbar machen. Ein perfekter Lebenslauf hebt genau die Qualifikationen hervor, die dich zum Top-Bewerber für eine ausgeschriebene Stelle machen. Unwichtige Informationen, zum Beispiel Grundschulnoten oder eine ausführliche Beschreibung deiner Hobbies und Interessen, haben hier nichts zu suchen.
Das Auge liest mit: Layout, Design und Schrift
Ein Lebenslauf in InDesign mit ausgefallener Typografie und bunten Icons mag eventuell für eine Bewerbung als Grafikdesigner geeignet sein. Für alle anderen gilt: Weniger ist mehr. Setze auf ein schlichtes Design. Es zählen die Fakten!
Du kannst entweder eine Lebenslauf-Vorlage aus dem Internet nutzen, oder du setzt auf ein Standard-Textverarbeitungsprogramm. Dabei solltest du bei den klassischen Schriftfarben Schwarz, Grau und Blau bleiben. Als Schriftart empfiehlt sich eine klassische Schrift wie Arial. Die Schriftgröße sollte auf etwa 12 Punkt eingestellt sein.
Damit dennoch ein persönlicher Stil erkennbar ist, kann man Trennlinien, Unterstreichungen und Bullet Points nutzen oder Überschriften besonders hervorheben.
Einfach überzeugend: Aufbau und Form
Beim Aufbau des Lebenslaufs hat sich schon lange eine Form durchgesetzt: der tabellarische Lebenslauf. Er bildet die einzelnen Stationen deiner Vita stichpunktartig und übersichtlich ab und verzichtet weitestgehend auf Fließtext.
Zwischenüberschriften gliedern die Inhalte in thematisch sinnvolle Abschnitte. Gut sind:
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- Persönliche Daten
- Praxiserfahrung oder Berufserfahrung
- Ausbildung und Studium
- Besondere Qualifikationen und Fähigkeiten (Sprachkenntnisse)
- Hobbies
Ein solcher Lebenslauf lässt sich einfach mit einem Textverarbeitungsprogramm wie Word oder Google Docs erstellen. Du legst einfach eine zweispaltige Tabelle an. Dann fügst du in der linken Spalte die Zeit-Intervalle und in der rechten Spalte die konkreten Stationen mit Beschreibung ein.
Alternativ kannst du ein Muster als Vorlage aus dem Netz verwenden. Dabei solltest du aber noch ein paar individuelle Anpassungen vornehmen, um deinem Lebenslauf eine persönliche Note zu verpassen.
Und: Dein Lebenslauf sollte nicht länger als zwei bis drei DIN-A4-Seiten sein. Er schließt am Ende der letzten Seite immer mit dem aktuellen Datum und deiner Unterschrift ab.
Ein Kandidat zum Verlieben: Dein Bewerbungsbild
Ein Bewerbungsbild ist kein Muss. Auf der Grundlage des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) dürfen Bewerber, die ihrer Bewerbung kein Foto beilegen in Deutschland nicht benachteiligt werden. Dennoch ist „Gesicht zeigen“ in Deutschland immer noch üblich.
Damit du mit deinem Bewerbungsbild punktest, solltest du ein paar Regeln beachten:
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- Gehe zu einem professionellen (Business-)Fotografen und lasse dort ein Bewerbungsbild, kein Passfoto machen!
- Trage für den Job passende Kleidung. Mit neutraler Kleidung wie einem Hemd und einem Sacco bei Männern und einem schlichten Oberteil und einem Blazer bei Frauen kannst du nichts falsch machen. Für einen Kreativ-Job kannst du auffälligere Farben und extravaganten Schmuck kombinieren.
- Sitzt auch alles da wo es hin soll? Achte darauf, dass deine Kleidung keine Falten wirft, dein Hemdkragen aufliegt und deine Haare nicht abstehen.
- Bitte lächeln. Zähne zeigen ist kein Muss, weil bei dem einen ein offenes Lachen sehr sympathisch und bei einem anderen aufgesetzt wirkt. Für eine positive Ausstrahlung reicht es, wenn die Mundwinkel leicht nach oben gezogen sind.
Das bist du: Persönliche Daten und Kontakt
Ein Lebenslauf beginnt immer mit deinen persönlichen Daten und Kontaktdaten. Dazu gehören auf jeden Fall:
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- Name
- Anschrift
- Telefonnummer (Festnetz und Mobil)
- E-Mail-Adresse
Angaben wie Alter, Religionszugehörigkeit, Familienstand oder Staatsangehörigkeit können nach dem AGG weggelassen werden. Eine Bewerbung ohne Angabe des Alters dürfte in Deutschland aber auf Skepsis stoßen.
Bewirbst du dich auf ein Jobangebot bei einem christlichen Träger, könnte die Angabe deiner Religionszugehörigkeit für dich von Vorteil sein.
Hörtipp: Warum solltest du alle paar Jahre deinen Job wechseln? Und wie geht das ganz einfach? Das erfährst du in dieser Folge des USP Marketing Podcasts:
Mit Praxis punkten: Praktika und Berufserfahrung
Stehst du noch ganz am Anfang deines Studiums, hast du vermutlich noch nicht viel Berufspraxis vorzuweisen. Wenn du bereits Praktika absolviert hast, kannst du diese hier angeben. Nenne das Unternehmen und die Abteilung, in der du tätig warst. Und gebe in Stichpunkten wieder, welche Aufgaben du dort übernommen hast.
Absolventen mit Berufserfahrung haben es hier leichter: Beginne mit deinem aktuellen Job und zähle nacheinander alle beruflichen Stationen mit Angabe von Zeit, Arbeitgeber und dem konkreten Verantwortungsbereich auf.
Auch mit einem Nebenjob kannst du Eindruck schinden, wenn du dort bestimmte Fertigkeiten erworben hast, die dir bei der angestrebten Position etwas bringen. Bewirbst du dich zum Beispiel auf eine Werkstudentenstelle im Vertrieb, kannst du damit punkten, dass du schon eine Zeit lang in einem Schuhladen gearbeitet hast.
Wenn du noch nie in die Arbeitswelt hineingeschnuppert hast, solltest du deinen Lebenslauf direkt mit dem nächsten Punkt beginnen.
Hier zählen die Noten: Ausbildung und Studium
Hier beginnst du mit dem höchsten Abschluss bzw. der Ausbildung, die du gerade absolvierst. Du gibst deine Hochschule und deinen Studiengang an. Füge zusätzlich auch ein paar Stichpunkte zu den Schwerpunkten deines Studiums hinzu.
Hast du bereits eine Bachelor- oder Masterarbeit geschrieben? Passt das Thema zu der Position, auf die du dich bewerben möchtest, solltest du das Thema und deine Note hier zusätzlich angeben.
Danach folgen alle weiteren Schulen in rückläufiger Reihenfolge, also zum Beispiel Abitur, Fachabitur oder Berufsausbildung, jeweils mit Abschlussnote. Deine Grundschule musst du in einem Lebenslauf nicht angeben.
Sei ein Nerd: Besondere Qualifikationen und Fähigkeiten
In dieser Kategorie kannst du Extrapunkte sammeln. Du bist vielleicht nicht der beste Schüler gewesen, aber du beherrscht Java im Effeff, sprichst drei Fremdsprachen und kennst dich mit SAP, SPSS und Co. aus? Zähle hier all deine Fertigkeiten auf, die für die Stelle relevant sein könnten.
Und – wichtig! – gib immer auch an, wie gut deine Kenntnisse sind. Vor allem bei Sprachkenntnissen ist dies zwingend erforderlich. Kannst du auf Englisch dein Abendessen bestellen oder eine Verhandlung führen? Hier solltest du auf jeden Fall ehrlich sein!
Hand aufs Herz: Deine Hobbies
Zu dem Thema Hobbies gibt es die wüstesten Theorien. Manche sind der Meinung, bei einer Bewerbung in einer Unternehmensberatung käme man nicht um das Hobby „Laufen“ herum, unabhängig davon, ob man sportlich aktiv ist. „Laufen“ ist einfach ein Hobby für Menschen mit Engagement und Durchhaltevermögen. Andere vertreten die Meinung, dass man hier mit einer Teamsportart von seinen sozialen Fähigkeiten überzeugen kann.
Auch hier gilt: Ehrlichkeit zahlt sich aus. Erstens, weil ein exotisches Hobby in Erinnerung bleibt. Und zweitens, weil es einem immer passieren kann, dass man später für den Firmenlauf aufgestellt wird.
Über die Autorin:
Tina Knauer arbeitet als Content- und Outreach-Specialist bei der Hausarbeit-Agentur. Die Hausarbeit-Agentur ist eine Online-Plattform für die Texterstellung und Textkorrektur. Die Agentur bietet Studierenden eine breite Auswahl wissenschaftlicher Schreibdienstleistungen an.
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