Viele Unternehmen machen beim Umbau ihres Büros teure Fehler. Vermeide sie! Unsere Übersicht zeigt dir, worauf du achten solltest.
Ein Umbau und seine (bürokratischen) Hürden
Du betrittst dein Büro – und der Anblick zaubert dir ein Lächeln aufs Gesicht. Und deinen Mitarbeitern geht es genauso. So startet es sich gleich viel besser in den Arbeitstag!
Damit ihr euch in den Arbeitsräumen wohl fühlt, müsst ihr diese speziell einrichten und vorher eventuell umbauen. Das ist gar nicht so einfach! Denn es gibt unzählige Fragen zu klären, unter anderem: Welche Gesetze erschweren den Umbau? Welche Genehmigungen sind von der Baubehörde einzuholen? Wofür braucht man einen Architekten? Wie teuer sind neue Wände? Wie hoch sind die Kosten eines Dachfensteraustauschs? Sollten die neuen Möbel gekauft oder gemietet werden?
Du siehst: Ein Büro-Umbau erfordert eine sorgfältige Planung! In diesem Ratgeber erfährst du, worauf du achten musst, damit dein Projekt ein voller Erfolg werden kann.
Was bringt dir ein Büro-Umbau?
Ein schlecht durchdachter Umbau führt oft zu unerwarteten Zusatzkosten, Verzögerungen oder sogar rechtlichen Problemen. Umgekehrt bringt eine kluge Planung viele Vorteile:
✅ Bessere Raumnutzung
Offene oder flexible Arbeitsplatzkonzepte schaffen mehr Platz und fördern die Zusammenarbeit.
✅ Leichte Skalierbarkeit
Du hast unter Umständen die Möglichkeit, die Büroflächen flexibel zu verkleinern oder zu vergrößern.
✅ Erhöhte Produktivität
Eine angenehme Arbeitsumgebung steigert Konzentration und Leistung.
✅ Technische Neuerungen
Du bekommst die Chance, die technische Arbeitsplatz-Ausstattung rundum zu verbessern.
✅ Mehr Mitarbeiterzufriedenheit
Ergonomische Möbel und eine gute Beleuchtung reduzieren Stress und Gesundheitsprobleme.
✅ Optimiertes Raumklima
Eine moderne Klimatisierung und Belüftung sorgen für angenehme Temperaturen und bessere Luftqualität.
✅ Nachhaltigkeit und Kostensenkung
Energieeffiziente Beleuchtung und Materialien sparen langfristig Betriebskosten.
👉 Damit diese Vorteile tatsächlich eintreten, ist es wichtig, sich im Vorfeld über alle regularischen Vorschriften zu informieren und ein realistisches Budget festzulegen.
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Rechtliche Vorgaben beim Büro-Umbau
Bauliche Veränderungen im Büro unterliegen verschiedenen gesetzlichen Bestimmungen. Je nach Umfang der Maßnahmen können diverse Genehmigungen erforderlich sein.
Baurechtliche Anforderungen
Wenn du größere Umbauten planst oder das Büro anders nutzen möchtest als bisher vorgesehen, brauchst du unter Umständen eine Baugenehmigung. Das ist vor allem in folgenden Fällen relevant:
🛑 Nutzungsänderungen
Falls du zum Beispiel ein Lager in Büroräume umwandelst, benötigst du in den meisten Fällen eine Genehmigung von der Bauaufsichtsbehörde. Die Anforderungen richten sich nach der jeweiligen Landesbauordnung.
🛑 Größere Umbaumaßnahmen
Das Versetzen von Wänden, der Einbau neuer Fenster oder Veränderungen an der Gebäudestruktur können eine behördliche Genehmigung erfordern. Besonders, wenn es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt, sind Auflagen zu beachten.
🛑 Tragende Elemente
Falls tragende Wände oder die Statik des Gebäudes betroffen sind, muss ein Architekt oder Bauingenieur hinzugezogen werden.
👉 Erkundige dich bei deinem Bauamt, ob dein Vorhaben genehmigungspflichtig ist.
Arbeitsstättenverordnung
Jedes Büro muss bestimmten Vorgaben entsprechen, um die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter zu gewährleisten. Die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) regelt diese Anforderungen. Zu den wichtigsten Punkten gehören:
🛑 Raumgröße
Jeder Arbeitsplatz muss eine Mindestgrößen haben. In Großraumbüros sollte pro Person noch mehr Fläche eingeplant werden.
🛑 Beleuchtung
Natürliches Licht wird bevorzugt. Wo das nicht möglich ist, muss eine künstliche Beleuchtung mit ausreichender Helligkeit vorhanden sein.
🛑 Lüftung
Ausreichende Frischluftzufuhr ist vorgeschrieben. Falls Fenster nicht geöffnet werden können, sind technische Lüftungsanlagen notwendig.
🛑 Lärmreduzierung
Die Büroakustik muss so gestaltet sein, dass Gespräche nicht störend wirken. Trennwände oder Akustikpaneele helfen dabei.
🛑 Ergonomie
Verstellbare Schreibtische und ergonomische Stühle sind keine Luxusartikel, sondern gesetzlich empfohlene Maßnahmen für gesundes Arbeiten.
Brandschutzbestimmungen
Den Brandschutz hast du bei baulichen Veränderungen immer zu beachten. Die wichtigsten Anforderungen der sogenanten ASR A2.2 Maßnahmen sind:
🛑 Fluchtwege
Notausgänge müssen jederzeit frei zugänglich und gut gekennzeichnet sein. Sie dürfen nicht durch Möbel oder andere Umbauten versperrt werden.
🛑 Feuerlöscher
In Büros müssen je nach Raumgröße und Nutzung Feuerlöscher oder Sprinkleranlagen installiert sein.
🛑 Brandschutztüren
Falls Wände verändert oder neue Räume geschaffen werden, sind Brandschutztüren einzuplanen.
Besonderheiten bei gemieteten Büroräumen
Falls du deine Büroräume nicht gekauft, sondern „nur“ gemietet hast, kannst du nicht einfach mit deinen Umbauarbeiten loslegen! Dein Vermieter hat ein Mitspracherecht – und der Mietvertrag kann Umbauten einschränken. Achte deshalb auf diese Punkte:
Zustimmung des Vermieters
Bauliche Veränderungen müssen in der Regel vom Vermieter genehmigt werden. Besonders, wenn diese Vorhaben umsetzen möchtest:
✔ Wände entfernen oder versetzen
✔ Elektrik und Wasseranschlüsse verändern
✔ Markisen oder Werbeschilder anbringen
Ohne Zustimmung riskierst du rechtliche Konsequenzen, etwa eine Vertragskündigung oder Schadensersatzforderungen.
Rückbauverpflichtungen
Viele Mietverträge enthalten Klauseln, die vorschreiben, dass das Büro bei Auszug in den Originalzustand zurückversetzt werden muss. Kläre dies im Voraus, um unnötige Ausgaben zu vermeiden.
Kostenübernahme
✔ Häufig muss der Mieter alle Kosten selbst tragen.
✔ Aber: Steigert der Umbau den Wert des Gebäudes, beteiligt sich der Vermieter möglicherweise an den Kosten.
✔ Manche Vermieter bieten Mietzuschüsse oder mietfreie Monate an, um den Umbau zu erleichtern.
Kostenpunkte beim Büro-Umbau
Ein Büro-Umbau kann teuer werden. Die wichtigsten Kostenpunkte, die du im Blick haben solltest, sind:
✔ Planung und Beratung
Architekten oder Innenarchitekten kosten mehrere tausende Euro.
✔ Baumaßnahmen
Wände, Bodenbeläge und Malerarbeiten sind oft die größten Posten.
✔ Technische Ausstattung
IT-Infrastruktur, Klimaanlagen und Beleuchtungssysteme können ins Geld gehen.
✔ Möblierung
Ergonomische Möbel sind teuer, aber eine langfristige Investition in die Gesundheit.
✔ Spezielle Maßnahmen
Falls beispielsweise Dachfenster ausgetauscht werden müssen, können die Kosten schnell steigen.
👉 Versuche, langfristig zu denken! Investiere dein Umbau-Budget für effiziente Strom-, Licht- und Heizsysteme. Denke an hochwertige, langlebige Materialien. Und mache dich schlau, ob es passende Fördermittel gibt, unter anderem für energetische Sanierungen.
Fazit
Ein Büro-Umbau kann dein Unternehmen effizienter und attraktiver machen. Doch er erfordert eine gründliche Planung. Kläre daher vorab alle rechtlichen Vorgaben, stimme dich mit dem Vermieter ab (falls es einen gibt) und behalte die Kosten im Blick.
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Bilder: Freepik