Lean Marketing (Bild: Freepik)

Lean Marketing als Effizienz-Booster: So erreichst du in Rekordzeit deine Marketingziele

  • Letztes Update:4 Monaten 
  • Lesezeit:7Minuten

Spare Geld und Zeit mit dieser revolutionären Methode! Erfahre, wie Lean Marketing funktioniert und warum es so effektiv und effizient ist.

Lean Management im Marketing statt endlose Planungen

Bist du in deinem Unternehmen fürs Marketing zuständig? Eigentlich solltest du bei deiner Arbeit stets auf Qualität statt Quantität achten. Nicht beim sogenannten Lean Marketing.

Bei Lean Marketing geht es darum geht, möglichst schnell viele Erkenntnisse zu gewinnen – und das mit einem geringen Budget. Das steckt hinter der ungewöhnlichen, agilen Denk- und Handlungsweise.

Woher kommt das Lean Marketing?

Der Begriff stammt aus der Gründerszene. Der Entrepreneur Eric Ries prägte in seinem 2011 erschienenen Buch The Lean StartUp* den Begriff “Lean StartUp”. Dahinter stehen verschiedene Methoden, wie du ein frisch gegründetes Unternehmen schnell voranbringen kannst.

Ein Paradigma ist, stets “lean” – also “schlank” – zu bleiben. Das bedeutet unter anderem, du erstellst keinen großen Masterplan für die nächsten fünf Jahre und versuchst stets mit überschaubarem Aufwand erste (möglichst große) Erfolge zu erzielen. Du musst also unterm Strich deinen Berufsalltag effizienter gestalten.

Aus dem Lean-StartUp-Gedanken wurde das Lean Marketing abgeleitet. Auch bei diesem geht es um die bestmögliche Nutzung der vorhandenen Ressourcen.

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14 Dinge, die Lean Marketing ausmachen

🚀 Schnelligkeit
Um “lean” zu sein, musst du stets mit hohem Tempo arbeiten. Verschwende keine Zeit mit ellenlangen Marketingplänen, die am Ende eh kaum einer liest und schnell wieder vergessen werden. Setze dir stattdessen kurze Meilensteine, die du erreichen möchtest. Trotzdem solltest du dabei immer einem großen Ziel, beispielsweise deiner Mission und Vision, folgen.

⚡ Flexibilität
Viele Marketingpläne sind schon veraltet, wenn sie besprochen werden. Deshalb hast du dich schnell an die aktuelle (Markt-)Lage anzupassen. Sage nicht: “Wir müssen das jetzt so umsetzen, weil wir das mal so festgelegt haben”! Sei flexibel und offen für Neues, jeden Tag.

🎯 Keine Perfektion
Damit du schnell und flexibel sein kannst, musst du den Drang zur Perfektion ablegen! Besprich nicht jede Maßnahme bis ins Detail, indem du Freigabe- und Korrekturrunden mit zig “Stakeholdern” durchläufst.

🚀 Geschwindigkeit
Nimm es hin, dass manche Ergebnisse nicht 110%ig perfekt sind, sondern schalte beispielsweise Werbebanner, die nur zu 70% dem Idealzustand entsprechen. Der Faktor Zeit ist im Lean Marketing immer wichtiger als die Qualität.

📈 SMART
Doch trotz der genannten Punkte darfst du nicht “blind” agieren. Gehe nach der SMART-Methode vor, indem du konkrete Zahlen, die erreicht werden sollen, festhältst. Sage dir: “Mit dieser Maßnahme möchten wir bis zum 1. Oktober mind. 2.000 Website-Besucher erhalten” oder “Diese Anzeige muss in drei Tagen für zehn Leads sorgen.”

📊 Daten und Zahlen
Wie erkennst du, ob du deine SMARTen Ziele erreichst? Indem du so viele Daten und Informationen wie möglich und DSGVO-konform erhebst. Messe hierzu die Klicks, die Reichweite, die Conversions und/oder untersuche die Bewegungspfade.

🔍 Analysieren
Werte deine Zahlen und Daten aus. Ziehe daraus Rückschlüsse und gleiche die Ergebnisse mit deinen Zielen ab. Passe danach deine Ziele an oder setze dir komplett neue. Finde zudem Hebel, mit denen du deine Maßnahmen skalieren kannst.

🔄 Neustart
Nachdem du eine Maßnahme konzipiert, umgesetzt, gemessen und analysiert hast, geht es darum, wieder von vorne zu beginnen. Diesen Kreislauf nennt man im Lean-Startup-Bereich “BML” oder “PDCA”. Die Akronyme stehen für:

  • Build – Measure – Learn: Bauen, Messen, Lernen
  • Plan – Do – Check – Act: Planen, Umsetzen, Überprüfen, Handeln

Beide Zyklen gehören in den Bereich der agilen Entwicklung, wo ebenso der schnelle Output im Fokus steht.

⏱️ Rhythmus
Um wirklich schnell zu sein, sollten deine Meilensteine recht kurz gefasst sein. Typische PDCA-Kreisläufe erfolgen im Zwei- oder Vier-Wochen-Takt. Das bedeutet, in diesen kurzen Sprints durchläufst du alle Phasen und beginnst dann wieder von vorne.

🔍 Fokussierung
Um das hohe Tempo des Lean Marketings zu halten, benötigst du einen klare Fokussierung. Verstricke dich somit nicht in einer hohen Anzahl an Maßnahmen, sondern konzentriere dich nur auf wenige Dinge.

🎡 Experimentierfreude
Das Lean Marketing besteht aus einer Vielzahl an Experimenten, die du in kurzen Intervallen durchführst. Wahrscheinlich werden viele Experimente “scheitern”, weil sie nicht das erhoffte Ergebnis bringen. Das ist in Ordnung, solange du stets aus den Erkenntnissen lernst und deine Maßnahmen sukzessive verbesserst.

💡 Scheiterkultur
Das Durchführen von Experimenten kann nur funktionieren, wenn es in deinem Team oder deinem Unternehmen eine Scheiterkultur gibt. Das bedeutet, es wird akzeptiert, dass es regelmäßig Niederschläge gibt, die Ressourcen (Zeit, Manpower, Budget) kosten.

👥 Zielgruppen
Warum ist Lean Marketing so spannend? Weil du sehr schnell verstehst, was funktioniert und was nicht. Das gilt allerdings nur, wenn du eine ganz klare Zielgruppen- und auch Persona-Definition hast. Ansonsten stocherst du sinnbildlich im Nebel und deine Daten werden wertlos. Ein Ziel muss es stets sein, zu verstehen, wie deine Zielgruppen “ticken”.

🛍️ Kundenwunsch
Die iterative Entwicklung deiner Marketing-Maßnahmen hat zur Folge, dass du fortwährend erkennst, was deine (potenziellen) Kunden möchten. Richte deshalb deine nächsten Maßnahmen immer darauf aus.

Lean Marketing Management im Team (Bild: Freepik)

Ein Beispiel, wie du Lean Content Marketing anwendest

Innerhalb des Marketings kannst du die agile Arbeitsweise in verschiedenen Bereichen anwenden – unter anderem auch als Lean Content Marketing, wenn es um die schnelle, durchdachte Umsetzung von Inhalten geht.

Hier ein Beispiel: Paul ist StartUp-Gründer, der sich vorgenommen hat, eine Social-Media-Präsenz aufzubauen. Sein Unternehmen war bislang noch nicht auf den sozialen Netzwerken aktiv. Nun möchte er wissen, welche Plattformen am besten sind.

Paul und sein Marketing-Team entscheiden sich, diese Maßnahmen des Lean Marketings anzuwenden.

🚀 Schritt 1: Starten
Das Team beginnt nicht mit Accounts auf zehn oder mehr sozialen Netzwerken! Stattdessen fokussieren sie sich auf drei Social-Media-Kanäle. Sie treffen Annahmen, welche die Zielgruppen am häufigsten nutzen.

🎯 Schritt 2: Ziele setzen
Klare, messbare und realistische Ziele werden festgelegt, unter anderem: “Wir möchten bis Ende des Jahres 500 Fans auf Instagram erreichen” und “Unserem LinkedIn-Firmenprofil sollen in drei Monaten zehn Personen aus der Gamesindustrie folgen”.

📈 Schritt 3: Inhalte entwickeln
Paul und sein Team überlegen, was die angesprochenen Zielgruppen interessieren und dazu verleiten könnte, die Ziele zu erfüllen. Sie entwerfen vier Arten von Inhalten.

📊 Schritt 4: Testen und Anpassen
Der erste Inhalt wird gepostet und Daten werden erhoben. Das Team analysiert – so weit wie möglich – die Ergebnisse und trifft Annahmen, wie sie besser werden können. Dann wird der erste Content angepasst und erneut gepostet. In den kommenden Wochen durchlaufen sie den Zyklus aus Build – Measure – Learn.

📊 Schritt 5: Weitere Inhalte testen
Sobald genügend Erkenntnisse gesammelt sind, veröffentlicht das Team den zweiten Inhalt. Auch hier durchlaufen sie in kurzen Sprints den BML- bzw. PDCA-Kreislauf.

🔍 Schritt 6: Rückschlüsse ziehen
Am Ende der Testphase haben Paul und sein Marketing-Team viele Daten und Erkenntnisse gesammelt. Sie lernen daraus und ziehen Rückschlüsse:

  • Die Social-Media-Plattformen passen nicht zur Zielgruppe – es müssen neue Netzwerke ausprobiert werden.
  • Die Plattformen sind in Ordnung, aber an den Content-Formaten muss noch weiter gefeilt werden.

👉 Schritt 7: Entschluss
Paul und sein Team beschließen, die Strategie anzupassen. Sie sind zukünftig auf nur einer Plattform aktiv, aber diese werden sie dafür mit voller Konzentration „bespielen“.

Lean Management im Marketing: Fazit

Die Business-Welt von heute dreht sich immer schneller. Denkweisen wie “Das haben wir schon immer so gemacht” oder “Ach, das bringt doch nichts” sind pures Gift für deine Weiterentwicklung!

Passe dich stattdessen schnell und flexibel an die Wünsche deiner Kunden an! Sei experimentierfreudig und setze einen agilen, nach dem Lean Marketing Prinzip folgenden Prozess auf.

Bild: Freepik

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