Trendscouts und Megatrends (Bild: Freepik)

Megatrends & Co.: Was du beim Trend-Scouting unbedingt im Blick haben solltest

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Erkenne interessante Trends und nutze sie zu deinem Vorteil! Beachte aber dabei, wie sinnvoll und nachhaltig manche Hypes und Trends sind.

Auf der Suche nach dem besonderen Geschäftsmodell

Max, ein Gründer mit großen Visionen, sitzt mit seinem Team in einem Coworking-Space. Die Whiteboards um sie herum sind voller bunter Notizen und Skizzen. „Lasst uns ein Produkt entwickeln, das perfekt zu den aktuellen Trends passt!“, ruft er in die Runde. Seine Kollegin Clara schlägt vor, etwas im Bereich der Gamesindustrie zu entwickeln – schließlich gilt dieser Markt als total attraktiv.

Max nickt, doch innerlich ist er skeptisch. Ein neuer Gaming-Trend könnte morgen schon wieder vorbei sein. Ist es nicht schlauer, sich auf Entwicklungen zu konzentrieren, die langfristig relevant bleiben? Etwas, das mit den grundlegenden Veränderungen unserer Gesellschaft einhergeht?

Diese Überlegungen bringen Max auf eine entscheidende Frage: Wie erkennt man nicht nur kurzfristige Hypes und mittelfristige Trends, sondern auch die großen, prägenden Veränderungen, die über viele Jahre Bestand haben? Wie wäre es, einem sogenannten Megatrend zu folgen?

Überblick: Die verschiedenen Arten von Trends

Trends sind nicht gleich Trends! Sie unterscheiden sich in ihrer Reichweite, Dauer und dem Einfluss, den sie haben. Möchtest du wie Max auf das “Next Big Thing” setzen, musst du zuerst verstehen, welche Arten von Trends es gibt. Hier eine schnelle Übersicht:

Mikrotrends

Mikrotrends sind kleine, oft sehr spezifische Phänomene, die in einer bestimmten Zielgruppe oder auf einer Plattform entstehen. Da sie meist nur eine kurze Dauer haben, verblassen sie schnell wieder.

Beispiele für Mikrotrends

➡ Virale Social-Media-Trends wie die Ice Bucket Challenge

➡ Trendige Kleidungsstücke wie Bucket Hats

➡ Temporäre Food-Trends wie Bubble Tea oder Cronuts

Erkenntnisse

Mikrotrends bieten oft die Chance, schnelle Gewinne mitzunehmen. Sie sind jedoch riskant, weil sie meist keine langfristige Basis bieten.

Substitutionstrends

Die Substitutionstrends ersetzen bestehende Technologien, Produkte oder Gewohnheiten durch innovative Alternativen. Diese Entwicklungen entstehen unter anderem durch sich neue gesellschaftliche Werte oder technischen Fortschritt.

Beispiele für Substitutionstrends

E-Zigaretten gelten als modern, klassische Zigaretten als oldschool und extrem ungesund

Streaming-Dienste boomen: Netflix und dergleichen verdrängen massiv DVDs und Blu-rays

➡ Smartphones haben unter anderem Fotokameras und MP3-Player ersetzt.

Erkenntnisse

Wer rechtzeitig auf Substitutionstrends setzt, kann alte Märkte auf den Kopf stellen (Stichwort: Disruption) und eine Position als Marktführer einnehmen.

Digitalisierung - Erklärung, Definition & Beispiele (Bild: Freepik)

Megatrends

Sie sind die mächtigsten aller Trends: Megatrends. Sie entfalten ihre Wirkung über Jahrzehnte und beeinflussen nicht nur einzelne Branchen, sondern die gesamte Gesellschaft. Sie formen daher Politik, Wirtschaft und Kultur nachhaltig.

Beispiele für Megatrends

➡ Klimawandel und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand, um das Überleben der Menschheit zu sichern

➡ Digitalisierung: Vom Homeoffice bis hin zur KI-Nutzung verändert diese Revolution alle Lebensbereiche

➡ Demografischer Wandel: Eine alternde Gesellschaft bringt Herausforderungen und Chancen mit sich

Erkenntnisse

Megatrends kommen langsam, bleiben aber dafür lange Zeit erhalten. Das heißt, hiermit lässt sich selten schnelles Geld verdienen.

Makrotrends

Die Makrotrends bewegen sich auf einer Zwischenebene: Sie sind größer als Mikrotrends, aber nicht so langfristig wie Megatrends. Makrotrends dauern in der Regel einige Jahre bis ein Jahrzehnt an und beeinflussen bestimmte Zielgruppen stark.

Beispiele für Makrotrends

➡ Es ist noch unklar, ob sich Workation – die Mischung aus Arbeiten und Urlaub – wirklich durchsetzen wird

➡ Minimalismus und die Bewegung „Weniger ist mehr“ erfahren Akzeptanz, aber keine Massenbewegung

➡ Die steigende Nachfrage nach Milch-Alternativen wie Hafermilch und Fleischersatzprodukten

Erkenntnisse

Setzt du auf Makrotrends, kannst du davon gut und einige Jahre lang profitieren.

Nischentrends

Wie es der Name besagt, richten sich Nischentrends an sehr kleine Zielgruppe. Dafür können sie stabil und langlebig ausfallen.

Beispiele für Nischentrends

➡ Retro-Gaming und die Nachfrage nach alten Spielkonsolen.

➡ Die Tiny-House-Bewegung, die Menschen anspricht, die auf wenig Raum leben möchten.

➡  Vegane Luxuskosmetik für eine anspruchsvolle Zielgruppe.

Erkenntnisse

Nischentrends können sich lohnen, wenn du eine starke Verbindung zu deiner Zielgruppe aufbaust und gezielt deren Bedürfnisse ansprichst.

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Das sind die starken Vorteile von Megatrends

Makrotrends und Nischentrends können für ein Geschäftsmodell interessant sein. Doch Megatrends sind das Fundament, auf dem du einen langfristigen Erfolg aufbaust. Das macht sie so besonders:

💪 Beständigkeit
Während Mikrotrends oft nur ein paar Wochen oder Monate relevant sind, halten Megatrends Jahrzehnte. Wer auf sie setzt, investiert in nachhaltige Entwicklungen.

💪 Globaler Einfluss
Megatrends wirken über alle Branchen und Ländergrenzen hinweg. Beispiel: Die Digitalisierung beeinflusst nicht nur Technologieunternehmen, sondern auch den Einzelhandel, die Bildung und die Gesundheitsbranche.

💪 Gesellschaftliche Transformation
Megatrends verändern, wie Menschen leben, arbeiten und konsumieren. Ein Beispiel: Der demografische Wandel führt dazu, dass Produkte und Dienstleistungen für ältere Menschen immer wichtiger werden.

💪 Innovationsmotor
Megatrends treiben Innovationen an. Der Klimawandel beispielsweise hat die Entwicklung von Technologien wie Solarenergie, Recyclingverfahren oder nachhaltigen Verpackungen gepusht.

Weshalb Megatrends besonders für StartUps spannend sind

StartUps haben gegenüber großen Unternehmen einen entscheidenden Vorteil: Sie können sich schnell an neue Gegebenheiten anpassen. Megatrends bieten StartUps daher eine hervorragende Möglichkeit, sich auf langfristige Entwicklungen zu konzentrieren und gleichzeitig agil zu agieren.

Weitere Pluspunkt sind:

✅ Innovative Geschäftsmodelle
StartUps, die Megatrends nutzen, haben die Chance, innovative Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln, die sich von etablierten Unternehmen abheben.

✅ Finanzierungs-Chancen
Investoren bevorzugen Projekte mit langfristigem Potenzial. Eine Businesscase, der auf einem Megatrend basiert, wirkt überzeugender und zukunftssicherer.

✅ Wettbewerbsvorteil
Wer frühzeitig auf einen Megatrend setzt, kann die Konkurrenz hinter sich lassen oder zumindest eine Zeitlang auf Abstand halten. Man denke an Tesla und seine E-Auto-Revolution.

StartUp Marklücke / Marktnische finden (Bild: Freepik)

So erkennst und nutzt du verschiedene Trends

Die Kunst beim Trend-Scouting besteht darin, nicht nur kurzfristige Hypes zu erkennen, sondern auch langanhaltende Entwicklungen zu identifizieren und daraus innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln. Möchtest du das? Hier ein paar praktische Tipps fürs Erkennen passender Trends:

Jobs-to-be-Done-Methode anwenden

Die JTBD-Methode hilft dir, Trends aus der Sicht deiner Zielgruppe zu analysieren. Sie fragt: Welche „Jobs“ wollen deine Kunden erledigen? Welche Probleme haben sie, und wie lässt sich ihnen helfen?

Trendanalyse-Tools nutzen

Plattformen wie Google Trends oder Anwendungen für die Social-Media-Analyse liefern wertvolle Einblicke in aktuelle Themen. Mit den Daten kannst du besser einschätzen, welche Trends an Relevanz gewinnen und welche an Bedeutung verlieren.

Zukunftsstudien lesen

Institute wie das Zukunftsinstitut, Gartner oder McKinsey veröffentlichen regelmäßig Berichte über kommende Entwicklungen. Diese Analysen und Auswertungen (wie die Megatrend-Karte) geben dir eine solide Basis, um langfristige Entscheidungen zu treffen.

Netzwerke aufbauen

Tausche dich mit anderen Gründern, Forschern und Experten aus. Oft entstehen die besten Ideen aus interdisziplinären Gesprächen. Oder besuche Events und Fortbildungen, um dich zu vernetzen.

Prototyping und Tests durchführen

Entwickle MVPs (Minimum Viable Products), um schnell herauszufinden, ob deine Idee am Markt ankommt. Setze zudem auf agiles Arbeiten, um dich flexibel an Feedback und Veränderungen anzupassen.

Aus einer Nische wachsen

Eine Weiterführung der MVP-Philosophie ist: Suche dir eine Marktnische und besetze sie. Lerne die Kundschaft bis ins Detail kennen, um attraktive Trends herauszufinden.

Fazit

Max hat seine Lektion gelernt: Statt blind einem Hype zu folgen, will er sich auf das Wesentliche konzentrieren. Das heißt: Er und sein Team haben sich für ein Produkt entschieden, das nicht nur aktuell relevant ist, sondern auch auf dem Megatrend “Nachhaltigkeit” basiert. Damit schaffen sie die Grundlage für die Entwicklung ihres Unternehmens.

Die wichtigste Erkenntnis? Trends zu erkennen, ist eine Fähigkeit, die du trainieren kannst. Wenn du die großen Veränderungen unserer Zeit verstehst und sie mit kreativen Lösungen kombinierst, steht deinem Erfolg nichts im Weg. Also: Schau nach vorne, denk groß – und setze auf die Trends, die die Zukunft bestimmen.

Bild: Freepik

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