Es gibt zahlreiche Förderungen für StartUps. Damit du im Fördermittel-Wirrwarr nicht die Fokussierung verlierst, solltest du dir folgende Maßnahmen zuerst anschauen.
Wie viele Fördermittel gibt es? Zu viele!
Wirtschaftlich unsichere Zeiten sind für StartUps und kleine Unternehmen ein Dilemma: Sie müssen einerseits ihre Existenz sichern, sich gleichzeitig aber auch weiterentwickeln, um künftig erfolgreich zu sein. Wer das operative Geschäfts absichern muss, hat also meist nicht genügend Kapital, um in die Zukunft zu investieren.
✅ Das Gute ist: Die Unternehmen stehen hier allerdings nicht alleine da – denn es gibt zahlreiche Förderprogramme vom Bund und den einzelnen Bundesländern.
🔻 Die Crux dabei: Es sind hierzulande über 2.500 Förderprogramme verfügbar. Und alle haben eigene Förderzwecke, Voraussetzungen und Bedingungen.
➡ Hier bekommst du eine Übersicht über die bekanntesten Fördermittel für StartUps und mittelständische Unternehmen.
GRW-Förderung
Durch Investitionen wird nicht nur die Zukunft des jeweiligen Unternehmens gesichert, sondern letztlich auch die des Standorts Deutschland. Deshalb greifen Bund und Länder bei Investitionsvorhaben von StartUps sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) unter die Arme. Das größte diesbezügliche Programm hierzulande ist die Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur, kurz: GRW-Förderung.
Mit der GRW-Förderung werden vor allem Investitionen unterstützt, die in strukturell schwachen Regionen Arbeitsplätze sichern. Andere Ziele können Nachhaltigkeit oder der Ausbau erneuerbarer Energien sein.
ZIM-Förderung
Innovationen sind zentrale Erfolgsfaktoren für die Wirtschaft. Die dafür nötige Forschung und Entwicklung kostet Unternehmen aber viel Geld – ohne direkte Erträge. Zudem halten sich Banken bei solchen Projekte meist zurück.
Um den Fortschritt zu unterstützen, helfen Bund und Länder deshalb gezielt nach. Etwa durch das Zentrale Innovationsprogramm, auch als ZIM-Förderung bekannt.
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Wachstumschancengesetz
Förderung geht auch über steuerliche Vergünstigung. So enthält das Gesetz zur Stärkung von Wachstumschancen, Investitionen und Innovation sowie Steuervereinfachung und Steuerfairness (= Wachstumschancengesetz) eine deutliche Anhebung der Bemessungsgrenze der steuerlichen Forschungsförderung.
Die maximal erreichbare Erstattung auf förderfähige Aufwendungen erhöht sich für KMU dabei auf 3,5 Millionen Euro pro Jahr. Förderfähig sind dabei Anschaffungs- und Herstellungskosten von abnutzbaren beweglichen Wirtschaftsgütern, die nur vom Betrieb selbst und für begünstigte Forschungs- und Entwicklungsvorhaben genutzt werden.
ERP-Innovationskredit
Der ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit unterstützt innovative kleine und mittlere Unternehmen. Dabei geht es sowohl um die Entwicklung von Produkten, Verfahren und Dienstleistungen, die neu für den jeweiligen Betrieb sind, als auch um Digitalisierungsvorhaben.
Die Fördersumme kommt von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) und beläuft sich auf maximal 25 Millionen Euro pro Innovations- und Digitalisierungsvorhaben. Der Kredit soll zudem einen Teil des Finanzierungsbedarfs bei der Ausrichtung des Geschäftsmodells auf zukunftsfähige Technologien decken.
Regionale Förderungen
Zusätzlich zu den vielfältigen bundesweiten Förderprogrammen lohnt sich der Blick auf länderspezifische Förderangebote für Unternehmen. Die Programme der Länder, zum Beispiel Sachsen und Bayern, richten sich nach der jeweiligen Wirtschaftspolitik.
Viele Fördermittel sind thematisch verwandt. So gibt es auch in den beiden Freistaaten eine Innovationsförderung, eine Förderung Digitalisierung oder eine Förderung Landwirtschaft.
Wie kannst du an die richtige StartUp-Fördermittel gelangen?
Wer Fördermittel geschickt einsetzt, kann manches Wachstums- oder Entwicklungsprojekt bezuschusst umsetzen oder günstiger finanzieren. Dazu sollte im Rahmen der Planung immer auch nach möglichen Förderungen gesucht werden.
👉 Die Beantragung hängt von der Art der Unterstützung ab. Bei Förderdarlehen ist der erste Ansprechpartner meist die Hausbank. Sie regelt die Anfrage und stimmt sie mit dem Fördermittelgeber ab.
👉 Bei Zuschüssen müssen sich StartUps und KMU in der Regel direkt an den jeweiligen Projektträger oder die zuständige Behörde wenden.
👉 Wichtig: Förderungen immer vor dem Beginn des Vorhabens beantragen! Denn fallen bereits erste Kosten an, bevor das OK des Mittelgebers kommt, werden diese nicht unterstützt.
👉 Fördermittel sind oft sogar miteinander kombinierbar und zudem selten auf bestimmte Branchen beschränkt. Es sollte aber immer genau in den jeweiligen Förderbedingungen nachgeschaut werden.
Fazit
Die hier gegebene Übersicht ist nur ein winziger Bruchteil der vielen Förderprogramme, entsprechend fällt die Suche und Auswahl der richtigen Unterstützung nicht leicht. Unternehmen können sich aber jederzeit Beratung dazu holen: bei Verbänden, Industrie- und Handelskammern oder Unternehmensberatern
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Über den Autor:
Ronny Baar ist Geschäftsführer der ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG im Beratungsverbund ABG-Partner und Betriebswirt. Bereits langjährig als Senior Consultant für den Kanzleiverbund ABG-Partner tätig, liegt seine Expertise in der betriebs-und finanzwirtschaftlichen Beratung von mittelständischen Unternehmen. In den vergangenen Jahren haben Ronny und sein Team eine Vielzahl von strategischen Beratungsprojekten erfolgreich umgesetzt – im Rahmen von Gründungs-, Wachstums-, Nachfolge- und Restrukturierungsprozessen.
Bilder: Freepik
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