Welche europäischen Unternehmen legen ein rasantes Wachstum hin? Sind in den Top 20 auch ein paar deutsche StartUps zu finden? Ja!
Wachsen, wachsen, wachsen!
Was unterscheidet ein echtes StartUp von anderen neu gegründeten Unternehmen? Die „jungen Wilden“ punkten unter anderem mit innovativen Konzepten, die im besten Fall disruptiv sind. Zudem haben StartUps das Bestreben möglichst schnell zu wachsen, um sich zu etablieren.
Um diese Mission zu erfüllen, sind Agilität und Spontanität die wichtigsten Bausteine. „Nicht quatschen, sondern machen!“, lautet die Devise. Zudem benötigen StartUps gerade in den ersten Jahren viel Geld, um das Wachstum zu befeuern. Die Rentabilität nimmt dabei meist eine untergeordnete Rolle ein.
Wachstums-Champions aus Deutschland und dem Rest Europas
Wenn von schnell wachsenden, innovativen Unternehmen die Rede ist, denken die meisten sofort an Amazon, Tesla, Uber, Google, Netflix oder Facebook. Die stammen allesamt aus den USA, meist aus dem wohl bekannten Silicon Valley.
Doch auch in Europa gibt es einige StartUps, die mit neuartigen Konzepten überzeugen und zugleich rasant wachsen. Viele dieser „Wachstums-Champions“ stammen aus Großbritannien, Spanien und Deutschland. Die Financial Times erstellte zusammen mit Statista eine Liste mit den am schnellsten wachsenden Unternehmen.
Diese StartUps legen ein extremes Wachstum hin
Die „FT 1000 – Europe’s Fastest Growing Companies 2018“ zeigt: Auf Platz 1 steht unangefochten Deliveroo. Der britische Online-Lieferdienst legte zwischen 2013 und 2016 ein Umsatzwachstum von satten 107.117% hin. Kein Wunder: Deliveroo wurde 2013 gegründet, wo es quasi bei Null begann. 2016 hatte das Food-StartUp bereits über 1.000 Mitarbeiter, die über 157 Millionen Euro Umsatz erwirtschafteten. Die Bewertung liegt bei einer Milliarde Dollar, womit Deliveroo den Status eines „StartUp Unicorns“ erreicht hat.
Auf Platz 2 der Financial-Times-Liste steht Thermondo. Das Berliner StartUp wuchs in den letzten Jahren um fast 10.900%. Mit seiner Online-Plattform unterstützt es Eigentümer beim Wechsel ihrer Heizungen, indem es unter anderem die beste Gasheizung laut Stiftung Warentest im Angebot hat. Um sein Wachstum zu finanzieren, erhielt Thermondo unter anderem von Rocket Internet, Holtzbrinck Ventures und E.ON mehrfach eine Geldspritze.
Auf den Plätzen 3, 4 und 5 der am schnellsten wachsenden Unternehmen in Europa findet man drei spanische Namen: Traventia Viajes (9.377% Wachstum), Alainsana (9.114%) und iTravex (8.398%). Erst auf Platz 7 (Formycon, 6.965%), Platz 10 (Global Savings Group, 5.449%), Platz 13 (Germanimals, 4.764%) und Platz 18 (HelloFresh, 3.989%) sind deutsche StartUps in den Top 20 vertreten.
Infografik: Europe’s Fastest Growing Companies
Die genaue Belegung der Plätze inklusiver weiterer Zahlen gibt es in diesem Schaubild:
Fazit
Wie es die Erhebung der Financial Times zusammen mit Statista zeigt, sind deutsche StartUps besser als ihr Ruf – zumindest was das Wachstum angeht. Im europäischen Vergleich können sie sehr gut mithalten.
Doch wie wir alle wissen, ist ein schnelles Wachstum und auch hohe Umsätze nicht alles. Nach ein paar Jahren möchten die Investoren handfeste Zahlen in Form von Gewinnen sehen. Ein Punkt, der schon manches Unternehmen ins Wanken gebracht hat. Denn oft wird der rasante Aufstieg mit massiven Investitionen finanziert, wodurch ein großer Schuldenberg entsteht. Dieser kann dann nur hingenommen werden, wenn die Vision des StartUps stimmt. Man denke an Tesla.
Bilder: Pixabay, Statista