Neobroker-StartUp (Bild: Freepik)

Was ist eigentlich … ein Neobroker-StartUp? Was macht diese Newcomer so besonders?

  • Letztes Update:2 Jahren 
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Die Neobroker-StartUps wirbeln gerade den Finanzsektor auf. Mit diesen Chancen und Herausforderungen haben sie zu kämpfen.

Was bedeutet Neobroker-StartUp? Eine kurze Definition

Bei den Neobroker-StartUps handelt es sich um eine neue Form von Brokern (“neo” steht für “neu”), die mit frischen Ideen den Trading- und Finanzmarkt aufmischen. Da es sich hierbei in der Regel um Neugründungen handelt, lässt man das “StartUp” im Begriff meist weg und spricht nur von Neobrokern.

Ähnliche Begriffe für Neobroker – manchmal fälschlicherweise Neonbroker geschrieben – sind Onlinebroker und Smartphonebroker. Wobei es hier trotz synonymer Verwendung kleine, aber feine Unterschiede gibt. So kann ein Onlinebroker das Online-Angebot eines traditionellen Händlers sein. Echte Neobroker dagegen sind StartUps, deren Angebote du vorwiegend über dein Smartphone erledigst. Daher kommt auch die Bezeichnung Smartphone-Broker bzw. Smartphonebroker-StartUp.

Beispiele: Wie heißen bekannte Neobroker?

Trade Republic, Smartbroker und Scalable Capital: Das sind die derzeit angesagtesten Broker der Fintech-Szene, sagt Finanzwissen.de in seinem breit gefächerten Neobroker-Vergleich. Andere Portale stimmen dem zu: Wenn du dich mit dem Thema Neobroking beschäftigst, hörst du stets diese genannten Unternehmen.

Zu den Pionieren des Smartphone-Brokings gehört Trade Republic. Das deutsche StartUp wurde 2015 in München als Neon Trading gegründet. Heute gehört das Unternehmen zu den wertvollsten StartUps “made in Germany”. Im Sommer 2022 lag die Bewertung von Trade Republic bei fünf Milliarden Euro.

Was machen Neobroker-StartUps anders?

Einfache Bedienung, schneller Handel, niedrige Gebühren: Das zeichnet die neue Generation von Handelsplattformen aus. Theoretisch kann jeder, selbst mit wenig Ahnung, ins Trading-Geschäft einsteigen. Und das ganz bequem per Smartphone, rund um die Uhr.

Mit diesen Besonderheiten machen die Neobroker-Angebote den klassischen Tradern das Leben schwer. Denn der Handel ist hier für “Normalos” meist recht kompliziert und teuer. Robinhood, Trade Republic, Scalable Capital und Co. haben somit für eine Demokratisierung des Börsenhandels gesorgt.

Durch dieses Modell bedrohen die Smartphonebroker-StartUps die etablierten Strukturen. Die Fintechs sorgen für eine Disruption, also für starke Umbrüche in der Finanz- und Banken-Welt.

Sind die Angebote der neuen StartUp-Broker kostenlos?

Nein, in der Regel nicht. Die Anbieter werben zwar mit Gratis-Angeboten um Neukunden, doch am Ende musst du in der Regel gewisse Gebühren bezahlen. Zum Beispiel hast du Ordergebühren abzugeben oder die Neobroker ziehen von deinen Transaktionen ihre Provisionen ab. Dementsprechend heißt es auf der Website von Verbraucherzentrale.de ganz klar: “Umsonst gibt es nichts”.

Sei dir immer bewusst, dass auch Neobroker-StartUps Geld verdienen wollen und müssen. Dementsprechend gilt es, die Versprechen genau zu durchleuchten.

Lohnt es sich, in den Neobroker-Markt einzusteigen?

Möchtest du ein StartUp im Bereich der Neobroker gründen? Dann hast du dir einen hart umkämpften Markt ausgesucht. Zum einen gibt es zahlreiche Broker, die bislang konventionell agierten, die nun auch an neuen, digitalen und einfachen Lösungen arbeiten.

Zum anderen sind Scalable Capital, Trade Republic und dergleichen mit harten Bandagen dabei, ihre Reviere abzustecken. Und dann musst du auch bedenken, dass Krisen wie die Corona-Pandemie dein Geschäft stark beeinflussen können.

Ein bekanntes Beispiel für das krasse Auf und Ab ist Robinhood: Im Jahr 2021 erlebte das StartUp einen “brutalen Absturz nach dem Hype”, so Der Aktionär. Das mündete unter anderem in Shitstorms und Massenentlassungen.

Börsenkurs des Neobroker-StartUps Robinhood im August 2022 (Screenshot: Finanzen.net)
Die Kursentwicklung von Robinhood (Stand: 23. August 2022)

Fazit

Die Neonbroker-StartUps sind die “jungen Wilden” im teils angestaubten Finanzsektor. Verständlich, dass sie derzeit sehr viel Aufmerksamkeit erhalten. Doch: Auch wenn es attraktiv erscheint, ein Fintech im Neobroking-Bereich zu gründen – sei dir über die gewaltigen Herausforderungen und Risiken immer bewusst!

Bilder: Freepik, Finanzen.net

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