Profilpass für die Selbstständigkeit - was ist das? Was bringt der Kompetenz-Check? (Bild: Freepik)

Was steckt hinter dem „ProfilPASS für die Selbstständigkeit“? Was bringt er dir als Gründer?

  • Letztes Update:8 Monaten 
  • Lesezeit:4Minuten

Hast du das Zeug zum StartUp-Gründer und Unternehmer? Mit dem „ProfilPASS für die Selbstständigkeit“ kannst du deine Kompetenzen überprüfen.

Ein Gastbeitrag von Till Kammerer / Checkpoint Berufsweg

Was ist der „ProfilPASS für die Selbstständigkeit“? 

Mit dem „ProfilPASS für die Selbstständigkeit“ kannst du erforschen, ob du als dein eigener freiberuflicher oder gewerbetreibender Chef taugst. Das kostenlose Dokument, das vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung herausgegeben wird, geht nicht auf die Hard Skills der Unternehmensgründung ein, sondern auf die Soft Skills, die ein Unternehmer mitbringen sollte. Das Motto lautet: „Stärken kennen, Stärken nutzen.“

„ProfilPASS für die Selbstständigkeit“: Wo gibt’s den Download?

Die PDF-Datei kannst du gratis von der offiziellen Website Profilpass.de herunterladen. Oder du klickst auf diesen Link:

> Download „ProfilPASS für die Selbstständigkeit“

Was bietet der Check für Gründungswille im Detail?

Wie gesagt, ist der „ProfilPASS für die Selbstständigkeit“ kein Ratgeber, der dir sagt, an was du bei der Unternehmensgründung alles denken musst. Dafür gibt es in jeder größeren Stadt Existenzgründer-Seminare. Diese Seminare schulen dich beispielsweise rund um steuerliche und betriebswirtschaftliche Gesichtspunkte: Anmeldung beim Finanzamt oder Gewerbeamt, Erstellung des Businessplans, Beantragen von öffentlichen Fördermitteln oder Fragen der Finanzierung sind klassische inhaltliche Schwerpunkte.

Im Gegensatz dazu fokussiert sich der „ProfilPASS für die Selbstständigkeit“ auf die mindestens genauso wichtigen Soft Skills der Unternehmensgründung. Er bietet dir eine gut erläuterte Anleitung zur Selbst-Erkundung von 13 zentralen, unternehmerischen Kompetenzen. Hinzu kommt eine abschließende Kompetenzen-Bilanz und der Ausblick, welche Skills dir noch fehlen könnten.

Die Kompetenzen basieren unter anderem auf dem EntreComp-Kompetenzmodell des Joint Research Centre der Europäischen Kommission und dem Kompetenzmodell von John Erpenbeck und Volker Heyse. Fragen, die du dir dabei stellen musst, lauten zum Beispiel:

  • „Kannst du gut mit anderen Menschen zusammenarbeiten?“
  • „Kannst du dich begeistern und selbst immer wieder motivieren?“
  • „Kannst du netzwerken?“

Wie läuft der Kompetenz-Test ab?

Die Prüfung, ob du die erforderlichen Kompetenzen für eine Selbstständigkeit besitzt, läuft beim „ProfilPASS für die Selbstständigkeit“ nach dem immer gleichen Schema ab:

  • Du beschreibst, bei welcher Aktivität und in welchem Lebensbereich (zum Beispiel Freizeit oder Beruf) sich die einzelne Kompetenz konkret gezeigt hat.
  • Im nächsten Schritt formulierst du, was du aus der jeweiligen Situation bzw. Aktivität, bei der sich die Kompetenz manifestierte, gelernt hast.
  • Diese Learnings werden in Bezug zu deiner geplanten Selbstständigkeit gesetzt.
  • Abschließend erfolgt eine Gewichtung. Die Leitfrage dabei: Wie ausgeprägt ist die Kompetenz? Dazu gibt es drei Niveau-Stufen.
  • Mehrere Personen-Fallbeispiele illustrieren die Kompetenz-Auswertung. Bei der Auswertung kannst du dich natürlich durch einen zertifizierten ProfilPASS-Berater begleiten lassen.

Warum ist der Soft-Skills-Check so wichtig?

Die sogenannte 3-30-Faustregel hat es in sich: Innerhalb von drei Jahren beenden etwa 30 Prozent der Existenzgründer ihr Geschäft wieder. Dies stellte der „Gründungsmonitor 2020“ der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fest .

Die Gründe für das Scheitern eines StartUps fallen vielfältig aus. Manchmal gibt es keinen passenden Markt bzw. fehlt die Nachfrage für das neue Produkt- oder die vermeintlich gute Dienstleistung. Da hilft es dir nichts, wenn du leidenschaftlich für deine Idee brennst.

Offt kommt es auch zum Scheitern, weil der Gründer nicht der richtige Typ fürs eigene Business ist. Dann mangelt es an gewissen „weichen Kompetenzen“, eben den Soft Skills.

Hörtipp zum Thema: Darum scheitern StartUps und Gründer in den ersten Jahren.

Fazit

Der „ProfilPASS für die Selbstständigkeit“ ersetzt kein klassisches Existenzgründerseminar. Aber er ergänzt es zu einem sinnvollen Gesamtpaket: Die Gründerseminare erläutern die harten Fakten rund um die Gründung, und der „ProfilPASS“ hilft dir dabei, deine persönlichen Eigenschaften und Kompetenzen zu reflektieren.

Sehr gut ist außerdem: Der „ProfilPASS für die Selbstständigkeit“ bezieht bewusst informelle Lernorte bzw. Lebensbereiche in die Kompetenzanalyse ein. Auswertungsbereiche wie Familie oder Hobby ergänzen auf diese Weise formelle Lernorte wie Schule, Betrieb/Arbeitsplatz oder Fortbildungseinrichtungen. Das führt zu einem ganzheitlichen Ergebnis. Und somit zu einer runderen Antwort darauf, ob du der Typ dafür bist, dein eigener Chef zu werden.


Über den Autor:

Till Kammerer arbeitete zwanzig Jahre als Fachredakteur für Beruf und Bildung, Jobcoach und Arbeitsvermittler. Er ist heute als Berufsberater (Präsenz und Live Online-Coaching) tätig. Du erreichst ihn unter Checkpoint-Berufsweg.de.


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Bild: Freepik

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