Bootstrapping (Bild: Pexels)

Was bedeutet eigentlich … Bootstrapping? Wie funktioniert die Finanzierungsmethode?

  • Letztes Update:2 Jahren 
  • Lesezeit:4Minuten

Ein Unternehmen ganz ohne externe Finanzierung gründen? Mit Bootstrapping ist das möglich. Lohnt sich das? Verraten wir dir.

Zusammenfassung: Bootstrapping – die Bedeutung

 

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Finanzieren über Bootstrapping: So geht’s

Vor einer Existenzgründung steht häufig die Frage nach der richtigen StartUp-Finanzierung. Die Möglichkeiten, an Startkapital zu kommen, sind vielseitig.

In diesem Artikel lernst du Bootstrapping als Möglichkeit der Finanzierung genauer kennen und erfährst, welche Vor- und Nachteile das im Vergleich zur Fremdfinanzierung mit sich bringt.

Was ist Bootstrapping?

Das Wort Bootstrapping leitet sich von dem englischen „bootstrap“ ab, was „Stiefelriemen“ bedeutet. Doch was hat eine Unternehmensfinanzierung mit einem Stiefelriemen zu tun? Das Ganze beruht wohl auf der BaronMünchhausen-Geschichte, in der sich der Baron selbst aus einem Sumpf zog.

Im übertragenen Sinne heißt das: Als Gründer versuchst du, dein StartUp mit eigenen Mitteln zu finanzieren, ohne fremde Hilfe, ohne Kredite. Bootstrapping ist also eine Form der Unternehmensfinanzierung, bei der du möglichst lange ohne Fremdkapital auskommst.

Stattdessen nutzt du dein Gründerkapital, deine Ersparnisse, Geldmitteln von Freunden und Familie oder öffentlichen Fördermitteln. Nicht einfach, aber nicht unmöglich.

Wie funktioniert Bootstrapping?

Beim Bootstrapping macht sich der bekannte Spruch „Jeder fängt mal klein an“ bezahlt. Gerade in der Anfangsphase einer Gründung brauchst du selten ein Büro. Ein guter Arbeitsplatz in deiner Mietwohnung – perfekt.

Es muss auch nicht gleich die teuerste Software sein. Gratis-Programme wie OpenOffice oder Google Docs ermöglicht dir Kollaboration über verschiedene Standorte – wieder Geld gespart. Wichtig ist für dich, so schnell wie möglich in das operative Geschäft einzusteigen.

Die Minimierung von Ausgaben bei gleichzeitiger Maximierung deiner Einnahmen – so lautet dein Ziel. Oder anders formuliert: Sobald dein Unternehmen so viel Cash-Flow generiert, dass du die weitere Entwicklung selbst tragen kannst, bist du auf der Erfolgsspur. Ambitioniert, ja. Aber es lohnt sich!

Vorteile von Bootstrapping

Die Vorteile von Bootstrapping liegen auf der Hand: Gründer legen häufig Wert auf Unabhängigkeit. Indem sie keine Kapitalgeber involvieren, behalten sie die volle Kontrolle über ihr StartUp und alle Abläufe: Angefangen bei der Gründung über das Geschäftsmodell bis hin zur Verwendung des erwirtschafteten Gewinns.

Zudem lernen sie, von vornherein sparsam und effektiv zu wirtschaften – eine Grundlage für nachhaltigen Erfolg. Und wer nach einiger Zeit (zum Beispiel aufgrund von rasantem Wachstum) doch Fremdkapital benötigt, dem fällt es leichter, Investoren zu überzeugen.

Denn was ist vertrauenswürdiger als ein StartUp, das man aus eigener Kraft finanziert, aufgebaut und zum Wachsen gebracht hat?!

Gibt es auch Nachteile?

Ja, die Unabhängigkeit hat natürlich eine Kehrseite. Besonders am Anfang bist du wahrscheinlich stets knapp bei Kasse und chronisch überarbeitet, soziale Beziehungen leiden. Du bist gezwungen, schnell ein Geschäftsmodell aufzubauen, das tragfähig ist und dir von Anfang an positive Cash Flows und Gewinne generiert.

Zudem besteht durch Bootstrapping die Gefahr, dass dein Unternehmen nur langsam wächst, wenn du permanent auf der Kostenbremse stehst.

Sparen um jeden Preis?

Der Plan, deine Kosten durchgängig zu minimieren, bedeutet zwar zunächst mehr Aufwand, zahlt sich am Ende aber aus. Es gibt jedoch zwei Dinge, an denen du nach Möglichkeit nicht sparen solltest: Steuerberater und/oder Rechtsanwälte.

Sie sind ihr Geld in der Regel wert, vor allem bei Gründern, die noch keine oder nur wenig Erfahrungen im kaufmännischen Geschäftsverkehr haben.

Fazit

Bootstrapping kann zum Erfolg führen – das haben verschiedene StartUps bewiesen. Es ist jedoch nicht für jedermann geeignet!

Bootstrapping lohnt sich vor allem dann, wenn du langfristig in deinem Unternehmen bleiben oder es möglicherweise sogar zu einem Familienunternehmen aufbauen möchtest. Um erfolgreich Herr oder Frau im eigenen Haus zu sein, brauchst du neben einer guten Geschäftsidee und deinem Gründergeist vor allem Sparsamkeit, wohldosiertes Outsourcing sowie viel Geschick in der Personalpolitik und der Produktentwicklung.

Viel Erfolg, es lohnt sich!

Bild: Photo by Alex Fu from Pexels

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