Lohnt es sich als Einzelhändler parallel einen Onlineshop zu betreiben? Ja, auf jeden Fall! Das sind die Vorteile.
Ein Gastbeitrag von Hanna Lohse, Eierund Hildesheim
Wer nicht mit der Zeit geht…
Der Einzelhandel gehört zu den gebeutelten Branchen in der Coronakrise. Schon vor den Lockdowns stand es um große Ketten, kleine Boutiquen oder sogar ganze Fußgängerzonen teilweise sehr schlecht.
Während die Ladentüren geschlossen bleiben mussten, florierte der E-Commerce. Einzelhändler, die in den vergangenen Jahren nicht darum bemüht waren, sich im Internet ein zweites Standbein aufzubauen, haben dies bitter bereut.
Der Einzelhandel muss digital werden!
Der moderne Kunde will immer und überall shoppen: ungeduscht auf der Couch, sonntags am Frühstückstisch oder für fünf Minuten in der Mittagspause. Der Onlinehandel bietet dem Kunden fast unbegrenzte Flexibilität an, was Zeit und Ort betrifft. Ohne Kontakt zu anderen kann er oft versandkostenfrei so viel er will auf Rechnung bestellen.
Während der Coronakrise haben sich positive Alleinstellungsmerkmale des stationären Handels plötzlich ins Negative gekehrt: Der persönliche Kontakt zum Verkäufer ist unerwünscht, und die Maskenpflicht hält vom Bummeln in der Fußgängerzone ab. Dies hat den Onlinehandel weiter gestärkt und ihn weiter boomen lassen.
Wie viele Kunden der stationäre Einzelhandel wieder zurückgewinnen kann, bleibt abzuwarten.
Bei der Gründung zweigleisig denken
Wer in der heutigen Zeit in die Einzelhandelsbranche einsteigt, muss zweigleisig denken: stationär und online.
Ein erfolgreiches Geschäft hat mit der digitalen Welt verbunden zu sein – und damit ist nicht nur ein Onlineshop gemeint! Die Unternehmer müssen Social Media-Kanäle wie Instagram und Facebook einrichten, um medial präsent zu sein. Ein Onlinemagazin zum Thema Mode ist eine perfekte Ergänzung für das digitale Portfolio.
Dabei geht es nicht darum, über die sozialen Medien direkt Verkäufe zu generieren. Facebook und Co. ziehen hauptsächlich Kunden an. Die mediale Präsenz hat den Vorteil, immer im Kopf der Kunden zu bleiben, was schließlich zu mehr Umsatz im stationären Geschäft und im Onlineshop führt.
Die verpasste Chancen
Etablierte Einzelhandelsgeschäfte, die zehn Jahre und älter sind, haben bei ihrer Gründung womöglich überhaupt nicht an den digitalen Bereich gedacht – oder er existierte noch gar nicht.
Ihnen fällt es nun teilweise extrem schwer, im Nachhinein ihre Fühler ins Onlinemarketing auszustrecken. Mangelnde Motivation, der Widerwille gegen Veränderung, Geldmangel oder Angst vor zu starker Konkurrenz sind oft die Gründe.
Marktplätze als Lösung für den stationären Handel?
In der Coronakrise haben viele Einzelhändler nach einer schnellen Lösung gesucht, um in den Onlinehandel einzusteigen. Sie wendeten sich an Onlineriesen wie Amazon oder Zalando, da sie sich als Vermittler zwischen Kunde und Einzelhandel anboten.
Dabei sollten Händler beachten, wenn sie beispielsweise als Amazon Seller durchstarten, dass die Plattformen strenge Richtlinien zur Bearbeitungszeit der Aufträge oder zu Stornierungen haben. Außerdem fällt natürlich eine Provision an. Mit einem eigenen Onlineshop hat man als Händler mehr Freiraum und Gewinn.
Den eigenen Onlineshop starten
Ein Unternehmer kann mit rudimentärem Wissen und einem beliebten Shopsystem relativ schnell einen eigenen Onlineshop aus dem Boden stampfen. Die Schwierigkeit dabei ist eher, den Shop zum Laufen zu bekommen. Dafür ist Fachwissen, Geduld und Zeit gefragt.
Der Neuling muss viel Arbeit in SEO investieren, denn ohne Suchmaschinen ist er aufgeschmissen. Und bezahlte Anzeigen über Google Ads sind quasi Pflicht, um beim Onlinehandel mitspielen zu können. Die Etablierung ist ein langer Prozess und macht eine ständige Aktualisierung der digitalen Präsenz erforderlich.
Fazit
Die derzeitige Corona-Pandemie zeigt, dass sich die Investition in das Onlinebusiness auszahlt. Sie rettet in dieser Krise einem gut vorbereiteten Einzelhändler das Geschäft! Wer jetzt anfängt, sich online aufzustellen, ist für die nächste Krise gewappnet.
Über die Autorin:
Hanna Lohse ist Texter bei dem Modeunternehmen Eierund Hildesheim und dessen Onlineshop HoseOnline.de. Dort kümmert sie sich hauptsächlich um Blogbeiträge und die Suchmaschinenoptimierung.
Anzeige:
Bild: Technology photo created by mego-studio – www.freepik.com