Digital out of home (Bild: Pixaybay)

Was bedeutet eigentlich … Out of Home? Was macht OoH-Werbung so besonders?

  • Letztes Update:1 Woche 
  • Lesezeit:8Minuten

Out of Home ist eine klassische Werbeform, die aber heutzutage immer noch sehr wichtig ist. Das steckt dahinter.

Ohne Marketing und Werbung geht es nicht!

Im Jahr 2022 gab es in der Bundesrepublik Deutschland rund drei Millionen steuerpflichtige Unternehmen. Diese Zahl lässt erahnen, wie hoch der Konkurrenzkampf unter den einzelnen Betrieben sein muss. Dazu kommen noch zahlreiche Mitbewerber aus dem Ausland.

Das bedeutet: Produkte existieren in vielfacher Ausführung, die Kunden können sich vor Angeboten kaum noch retten.

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass dein Unternehmen, das in diesem Haifischbecken überleben möchte, eine starke Marketingstrategie benötigt. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Erhöhung der eigenen Sichtbarkeit, um in der Masse des Überangebots nicht unter zu gehen. Das gelingt zum Beispiel über Out-of-Home-Werbung.

Out of Home: Bedeutung und Definition

Out of Home, kurz: OoH, umfasst alle Werbemaßnahmen, die im öffentlichen Raum ergriffen werden, um die Aufmerksamkeit der Kundschaft auf sich zu ziehen. Das geschieht zum Beispiel über Litfaßsäulen, Plakatwände oder digitale Anzeigentafeln.

Synonyme Begriffe lauten:

  • Out of Home Advertising
  • Out of Home Media
  • Out-of-Home-Werbung
  • Outdoor-Werbung
  • Outdoor Media
  • Outdoor Advertising

Im Marketing-Bereich verwendet man aber in der Regel die verkürzten Begriffe OoH oder eben Out of Home. Die deutsche Übersetzung nennt sich Außenwerbung.

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Was ist eine Out-of-Home-Kampagne?

Unter einer OoH-Kampagne versteht man eine längerfristige und strategisch angelegte Werbemaßnahme. Das bedeutet, es werden nicht nur vereinzelt Anzeigen geschaltet oder Formen der Outdoor Advertising ausprobiert.

Eine Out-of-Home-Kampagne hat immer ein oder mehrere Ziele, die sie erreichen soll. Derartige Ziele können der Aufbau einer Marke oder die Absatzsteigerung eines Produktes sein. Idealerweise kombinierst du deine OoH-Maßnahmen mit anderen Marketing-Maßnahmen, die dann ineinander greifen. Zum Beispiel kannst du Offline- mit Onlinemarketing verbinden.

Beispiele: Die verschiedenen Formen der Außenwerbung

Bei OoH-Werbung bzw. Außenwerbung unterscheidet man unter anderem zwischen folgenden Maßnahmen:

Digital Out of Home

Der Times Square gehört zu den bekanntesten Sightseeing-Highlights in New York. Warum? Weil hier gigantische, digitale Werbeflächen angebracht sind, die den Platz Tag und Nacht kunterbunt illuminieren. Diese Form der Außenwerbung nennt man Digital Out of Home (DooH).

Mittlerweile sind die digitalen Installationen – egal in welcher Größe – aus den öffentlichen Plätzen nicht mehr wegzudenken und treffen den Zahn der Zeit. Denn: Mit dieser Art des Out of Home Marketings können Kampagnen in Minutenschnelle erstellt und gelauncht werden.

Programmatic Out of Home

In der Vergangenheit war das Platzieren von OoH-Werbung oft ein manueller Prozess, bei dem die Preise verhandeln mussten. Programmatic Out of Home, auch Programmatic Digital Out of Home genannt, hat diesen Prozess automatisiert. Er ermöglicht es deinem Unternehmen, seine OoH-Kampagnen schneller und effizienter auszuliefern.

Programmatic OoH nutzt Technologie wie Real-Time Bidding (RTB) und Automatisierungstechnologien, um Werbekampagnen effizienter und zielgerichteter auszuspielen. Durch die Verwendung von Daten und Algorithmen wird programmatische OoH-Werbung gezielt zu bestimmten Uhrzeiten an bestimmte Zielgruppen ausgeliefert – beispielsweise über Displays an Bahn- und Bus-Haltestellen.

Verkehrsmittelwerbung

Ein altbewährtes, aber noch immer relevantes Mittel, besonders für Lokalwerbung: die Verkehrswerbung.

Dabei bringst du Plakate, Banner und Werbebotschaften auf öffentlichen Verkehrsmitteln an. Der Vorteil: Die Busse, Züge und Straßenbahnen drehen ihre Runden durch die Städte und verbreiten so die „Message“ – und das bei zahlreichen Zielgruppen. Zudem können auch Plakate in Bussen und Bahnen gebucht werden.

Wie in unserem Beitrag „Was kostet Werbung?“ beschrieben, ist Verkehrsmittelwerbung gar nicht so teuer, wie oft vermutet wird. Selbst StartUps können sich kleine Maßnahmen leisten.

Neonschilder für Außenwerbung

Während Digital Out of Home die OOH-Branche übernimmt und ein enormes Umsatzwachstum schafft, gibt es trotzdem noch eine klassische Form der Außenwerbung: Neonschilder. Neonschilder kennt man seit den 1920er-Jahren, bis heute sind sie sehr beliebt. Mittlerweile tauchen alle Arten von Neonschilder auf, zum Beispiel als Restaurant- und Kaffee-Hinweisschilder.

Neonsigns (BPS.com)

Ambient Media

Bei Ambient Media, auch Ambient Marketing genannt, geht es darum, die Werbebotschaften in die Umgebung „einzubetten“. Dazu gehören beispielweise bedruckte Bierdeckel und witzige Postkarten in Bars.

Oder dein Unternehmen wird kreativ, indem es beispielsweise so einen Zebrastreifen umgestaltet:

Plakatwerbung

Die gute, alte Plakatwerbung ist das Aushängeschild der Außenwerbung. Diese klassische Werbeform leistet seit langer Zeit gute Dienste.

Werbeplakate findet man an Litfaßsäulen und Häuserfassaden. Sie ziehen durch ihr Format die Blicke auf sich. Obwohl die Plakatwerbung durch DooH und Co. starke Konkurrenz bekommt, stirbt der „Werbedinosaurier“ nicht aus.

Was kostet Out-of-Home-Werbung?

Das ist schwer genau zu beziffern. Die Kosten fallen ja bereits vor der Schaltung an: Du benötigst eine gute Idee, die dir vielleicht eine Werbeagentur liefert. Steht fest, wie deine OoH-Kampagne aussieht, müssen Grafiker oder Mediendesigner die Maßnahmen umsetzen, indem sie Plakate designen oder kurze Trailer für DooH-Platzierungen erstellen.

Dann musst du dich fragen: Was, wo und wie lange willst du deine OoH-Werbung schalten? Setzt du auf Buswerbung, Litfaßsäulen oder Public-Video-Installationen? Sind deine Anzeigen an hochfrequentierten Orten in Innenstädten oder eher auf dem Land zu sehen?

Du merkst: Es ist fast unmöglich, eine genaue Aussage zu treffen, was OoH-Werbung kostet, da die Preise je nach den genannten Faktoren variieren können. Doch in der Regel fällt Out of Home teurer als Onlinemarketing aus. Du benötigst mindestens ein vierstelliges Budget, um professionell loslegen zu können.

Was sind die Vorteile von Out of Home Media?

OoH sind Werbemittel und Werbemaßnahmen, die von deinen (potentiellen) Kunden gesehen werden, wenn sie sich draußen – also nicht zuhause – aufhalten. Du erhascht also ihre Aufmerksamkeit, wenn sie keine typischen Medien wie TV, Radio, Magazine oder soziale Netzwerke konsumieren.

Bei der Out-of-Home-Werbung setzt du in der Regel auf sehr große Formate, die auch aus größerer Entfernung gut erkennbar sind. Einige Unternehmen bringen zudem ihre Werbebotschaften gerne an besonders häufig besuchten Orten an, damit sie von einer Vielzahl an Menschen gesehen werden können.

Die Vorteile von Out-of-Home-Werbung sind somit:

  • OoH kann auf bestimmte Orte und damit auf gewisse Zielgruppen abgestimmt werden, wodurch eine effektivere und effizientere Werbung ermöglicht wird.
  • OoH wird gerne genutzt, um ein großes Publikum zu erreichen und so die Markenbekanntheit zu steigern.
  • OoH eignet sich gut, um andere Arten von Marketing – beispielsweise Fernseh- und Online-Werbung – zu ergänzen, um die Gesamtwirkung einer Kampagne zu erhöhen.
  • Durch XXL-Formate oder besondere Platzierungen lässt sich eine hohe Aufmerksamkeit generieren.
  • Überraschungseffekt: Die Anzeigen lassen sich an Orten platzieren, in denen die Konsumenten nicht damit rechnen, Werbung zu sehen.
  • OoH Advertising lässt sich nicht so einfach überspringen oder ausblenden wie andere Formen von Werbung, denn es gibt dafür (noch) keine Adblocker.
  • Durch die vielfältigen Einsatz- und Gestaltungsmöglichkeiten können sich auch StartUps gewisse Formen von OoH-Werbung leisten.

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Welche Nachteile bringt OoH-Werbung mit sich?

Outdoor Advertising hat wie jede Marketing-Maßnahme auch ein paar Negativpunkte. Zu den Nachteilen zählen beispielsweise diese Aspekte:

  • Eine ganz genau Adressierung von Zielgruppen ist schwer möglich, es entstehen also viele Streuverluste.
  • Auch außerhalb der eigenen vier Wände sind Menschen mittlerweile abgestumpft, sie nehmen Werbung nur noch stark gefiltert auf.
  • OoH Media ist in der Regel nicht interaktiv. Das bedeutet, die Interessenten können nicht direkt die Produkte kaufen oder testen.
  • Die Wirksamkeit von Out of Home Advertising lässt sich schwer messen.
  • Die Kosten für OoH-Werbung können sehr hoch ausfallen, besonders wenn man die Streuverluste bedenkt.

Out of Home Billboard (Bild: Freepik)

Was solltest du bei der Umsetzung deiner Ooh-Werbung bedenken?

Für eine möglichst wirksame Out-of-Home-Kampagne musst du an diese Punkte denken:

  • Definiere genau die Zielgruppen, die du erreichen möchtest. Frage dich immer wieder, ob deine OoH-Maßnahmen wirklich dazu passen.
  • Deine Werbebotschaft sollte möglichst kurz, präzise und eingängig sein. Das bedeutet: Die Botschaft muss in wenigen Sekunden gelesen und verstanden werden können.
  • Nutze deine Kreativität, um wirklich aufzufallen. Verwende zum Beispiel ungewöhnliche Motive, die zu einem zweiten Blick verleiten.
  • Versuche, wenn möglich, einen Call to Action zu integrieren. Verweise beispielsweise auf deine Firmenwebsite oder deinen Onlineshop.
  • Wähle gute Locations aus, wo deine Zielgruppe besonders häufig anzutreffen sind. Beim Programmtic OoH ist auch die Wahl der Zeiträume entscheidend.
  • Respektiere, dass Menschen in manchen Umgebungen Werbung als störend empfinden. Missachtest du das, kann das deine Marke beschädigen.
  • Lege ein ordentliches Budget zur Seite, um die Kampagne starten und bei Erfolg auch verlängern zu können.
  • Experimentiere am besten mit kleinen, ausgewählten Maßnahmen, anstatt gleich in die Vollen zu gehen.
  • Erhebe so viele Daten wie möglich. Leite daraus Erkenntnisse ab, um folgende OoH-Kampagnen zu verbessern.
  • Verhandle wie ein Großer, wenn du deine Maßnahmen in der Breite streuen oder über einen langen Zeitraum laufen lassen willst.

Wie sieht die Zukunft der Out-of-Home-Werbung aus?

Während die klassische Außenwerbung wohl weiterhin relevant bleiben wird, entwickelt sich die Digital Out of Home Werbung immer weiter. Sie verknüpft schon heute Infotainment (= Informationen wie News) und Werbung, was für Aufmerksamkeit sorgt.

Und DooH bietet neue Optionen: personalisierte Werbebotschaften, Passanten-Tracking, Augmented Reality und vieles mehr.

Das heißt, Außenwerbung ist trotz der vielen neuen Onlinemarketing-Kanäle immer noch relevant. Und keineswegs „out“, auch wenn dieses Wort im Begriff Out of Home steckt 😉

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Bilder: Pixabay, Freepik, BPS

2 Kommentare

  1. Hallo,

    wir sind von „normaler“ Plakatwerbung auch auf digitale Screens gegangen, da das Problem mit ausgerissenen Plakatecken und schlechter Verklebung damit wegfällt. Leider gibt es aber bei den Screens ein neues Problem der Pixelfehler.

    Alles Gute ist scheinbar nie beisammen.

  2. Der Artikel über OOH (Out of Home) ist sehr aufschlussreich und aktuell. Er erklärt, was OOH ist und wie es sich von anderen Werbeformen unterscheidet. Er zeigt auch, welche Vorteile und Herausforderungen OOH hat. Ich habe selbst mal mit OOH zu tun gehabt, als ich für eine Werbeagentur gearbeitet habe. Wir haben eine Kampagne für einen neuen Energy-Drink entwickelt. Wir haben OOH genutzt, um die Zielgruppe zu erreichen, die viel unterwegs ist. Wir haben Plakate, Banner, Busse und Taxis mit dem Logo und dem Slogan des Drinks beklebt. Ich finde, dass OOH eine effektive und kreative Möglichkeit ist, um Aufmerksamkeit zu erzeugen.

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