SpaceTech Astronaut (Bild: Freepik)

Was bedeutet eigentlich … SpaceTech? Wie lukrativ ist das Geschäft für StartUps?

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Von SpaceX bis Isar Aerospace: Tauche ein in die Welt der Raumfahrt. Erfahre, warum die SpaceTech-Branche boomt und welche Chancen sie für StartUps bietet.

Was ist SpaceTech? Eine kurze Definition

SpaceTech ist eine Abkürzung für „Space“ und „Technology“, was übersetzt ins Deutsche so viel wie „Weltraumtechnologie“ heißt. Mit SpaceTech bezeichnet man zunehmend Unternehmen, besonders StartUps, die sich mit echter Raketenwissenschaft und ähnlichen Bereichen der Weltraumwissenschaft beschäftigen. Dabei steht die Entwicklung von innovativen, nie dagewesenen Technologien im Fokus. Damit gehört SpaceTech in den Bereich von DeepTech.

Zudem ist SpaceTech der Name einer deutschen Firma im schwäbischen Immenstaad, die als SpaceTech GmbH firmiert. Diese hat laut der Firmenwebsite diese Mission: „Unser Hauptziel ist die Gestaltung, Entwicklung und Produktion von zuverlässigen, innovativen, hochwertigen und kosteneffektiven Raumfahrtausrüstungen und -subsystemen für Weltraummissionen – von Erdbeobachtung, Navigation und Wissenschaft bis zu neuen Weltraum-Megakonstellationen.“

Zur Info: In diesem Bericht geht es nicht um das deutsche Weltraum-Unternehmen, sondern um das SpaceTech-Business im Allgemeinen.

Was du über SpaceTech wissen musst

SpaceTech ist nicht nur der Stoff, aus dem Science-Fiction-Träume sind. Er ist besonders der Bereich, der die Grenzen unserer Vorstellungskraft und Technologie ständig erweitert und neu definiert. Und obwohl es den Anschein hat, dass Giganten wie SpaceX und die NASA die Schlagzeilen dominieren, gibt es eine Vielzahl von StartUps, die in diesem Bereich Pionierarbeit leisten.

Doch warum? Welche Innovationen treiben diese Unternehmen voran? Und warum ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, um in den SpaceTech-Sektor einzusteigen? Anschnallen, es wird ein galaktisches Abenteuer!

Der Himmel ist keine Grenze mehr: SpaceTech im Überblick

Das Universum war schon immer eine grenzenlose Inspirationsquelle für die Menschheit. Doch in den letzten Jahren hat sich die SpaceTech-Branche von einer fernen Fantasie zu einem konkreten Wirtschaftszweig entwickelt, der sowohl technologischen Fortschritt als auch wirtschaftliche Chancen bietet.

Dabei geht es nicht nur um die Erforschung des Weltraums, sondern auch um konkrete Anwendungen und Vorteile für das Leben auf der Erde. Hier zwei Beispiele für beeindruckende Erfolge der großen Akteure:

Beispiel 1: NASA

Die NASA schickte 2020 den Perseverance-Rover zum Mars, um nach Anzeichen von vergangenem mikrobiellem Leben zu suchen und Proben vom Roten Planeten zu sammeln. Eines der bemerkenswertesten Instrumente an Bord ist das MOXIE (Mars Oxygen In-Situ Resource Utilization Experiment). Es soll demonstrieren, wie man Sauerstoff aus der Marsatmosphäre für zukünftige Missionen mit Menschen gewinnen kann.

Beispiel: 2: ESA

Die Sentinel-Satelliten sind Teil des Copernicus-Programms der Europäischen Union und der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Sie liefern hochauflösende Bilder der Erde und unterstützen eine Vielzahl von Anwendungen, von der Überwachung des Klimawandels über die Katastrophenhilfe bis hin zur Land- und Meeresüberwachung. Die Daten, die von diesen Satelliten geliefert werden, sind entscheidend für viele Forschungsbereiche und kommerzielle Anwendungen auf der Erde.

SpaceTech Raumschiff (Bild: Freepik)

Die bekanntesten StartUps im SpaceTech-Bereich

In letzter Zeit sind es immer mehr die vermeintlich kleinen Player, die in den Markt drängen – und das recht erfolgreich …

SpaceX, gegründet von Elon Musk, ist wohl das bekannteste Beispiel für ein junges Unternehmen, das die Raumfahrt revolutionierte. Die Falcon-9-Rakete von SpaceX wurde so konstruiert, dass sie nach dem Start in den Weltraum sicher zur Erde zurückkehrt und wiederverwendet werden kann. Das senkt die Kosten für Weltraummissionen erheblich und macht Weltraumaktivitäten nachhaltiger.

Aber es gibt auch andere Weltraum-StartUps, die weltweit für Schlagzeilen sorgten. Zum Beispiel Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos oder Virgin Galactic von Entrepreneur-Legende Richard Branson. Auch Rocket Lab, das in Los Angeles seinen Sitz hat, aber von Neuseeland aus Raketen ins All schickt, hat sich einen Namen im SpaceTech-Business gemacht.

Space Tech: Diese StartUps kommen aus Deutschland

Ja, auch in der Bundesrepublik gibt es ein paar frische, innovative Unternehmen, welche mit Highspeed ins All vordringen möchten. Das sind die bekanntesten SpaceTech-StartUps „made in Germany“:

Isar Aerospace

Die in Ottobrunn bei München ansässige Isar Aerospace entwickelt eine Trägerrakete namens Spectrum, die kleine und mittelgroße Satelliten in den Orbit bringen soll. Ziel des Unternehmens ist es, die Kosten der Raumfahrt zu senken und den Zugang zum Weltraum für eine Vielzahl von Anwendungen zu demokratisieren.

Rocket Factory Augsburg

Die Menschheit muss die globalen Veränderungsprozesse in den Bereichen Klima, Urbanisierung, Mobilität oder Landwirtschaft besser verstehen, um Ressourcen effizienter verteilen und handeln zu können. Dazu braucht sie den Überblick – und der gelingt am besten von oben. Rocket Factory Augsburg (RFA) hat sich zum Ziel gesetzt, wiederverwendbare Raketen für den Transport von Satelliten und anderen Nutzlasten ins All zu entwickeln. Mit der Trägerrakete RFA One und dem Antriebssystem Redshift setzt das Unternehmen neue Maßstäbe in der Raumfahrttechnologie.

Mynaric

Mynaric, ebenfalls in Bayern ansässig, produziert Laserkommunikationstechnologien, um Netzwerke im Himmel und im Weltraum zu schaffen. Ihre Technologie ermöglicht Datenübertragungen über große Entfernungen mit hohen Geschwindigkeiten, was besonders für Satellitenkonstellationen und interplanetare Kommunikation von Bedeutung ist. Das Unternehmen positioniert sich in einem wichtigen Sektor der SpaceTech-Branche, indem es die Infrastruktur für die Kommunikation im Weltraum bereitstellt.

PTS

Planetary Transportation Systems (kurz: PTS), früher als PTScientists bekannt, hat das Ziel, modulare und nachhaltige Raumfahrtmissionen zu entwickeln. Das Berliner StartUp-Team arbeitet an Mondlandern und anderen Technologien, um den Weltraum zugänglicher und erforschbarer zu machen.

All diese Unternehmen repräsentieren nur einen kleinen Ausschnitt der dynamischen und schnell wachsenden SpaceTech-Szene. Sie zeigen, wie Deutschland in der Weltraumtechnologie von morgen mitentwickelt und an die Spitze der Raumfahrtinnovation aufsteigen möchte.

Was zeichnet SpaceTech-Unternehmen aus?

Viele Gründer und Mitarbeiter von SpaceTech-Unternehmen sind von einer langfristigen Vision getrieben – sei es die Besiedlung des Mars, die Erschließung von Weltraumressourcen oder der Aufbau eines globalen Internet-Netzwerks aus dem Weltraum. Eine Kombination aus Innovation, Risikobereitschaft und Agilität macht SpaceTech-Unternehmen zu spannenden Akteuren in der Raumfahrtindustrie und lässt sie oft als Wegbereiter für die Zukunft erscheinen.

Ihre Merkmale im Einzelnen:

Innovation

SpaceTech-StartUps stehen oft an der Spitze technologischer Durchbrüche und entwickeln Lösungen für Herausforderungen, die traditionelle Raumfahrtakteure nicht angehen konnten oder wollten.

Risikobereitschaft

Aufgrund der hohen Risiken und Kosten im Raumfahrtsektor sind SpaceTech-Unternehmen oft bereit, große Risiken einzugehen, um bahnbrechende Technologien zu entwickeln und umzusetzen.

Agilität

Im Gegensatz zu größeren, etablierten Raumfahrtunternehmen können SpaceTech-StartUps oft schneller auf Marktveränderungen reagieren und ihre Geschäftsmodelle entsprechend anpassen.

Kosteneffizienz

Viele Weltraum-StartUps haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Kosten von Raumfahrtmissionen durch innovative Technologien und Ansätze zu senken, sei es durch wiederverwendbare Raketen oder neue Produktionsmethoden.

Kooperationen

Um die hohen Kosten und Risiken zu teilen, suchen viele SpaceTech-Unternehmen aktiv nach Partnerschaften, sei es mit anderen privaten Unternehmen, staatlichen Organisationen oder Forschungseinrichtungen.

Multidisziplinärer Ansatz

SpaceTech-Unternehmen kombinieren häufig Fachwissen aus verschiedenen Bereichen wie Ingenieurwesen, Physik, Informatik und sogar Biologie, um komplexe Raumfahrtprojekte zu realisieren.

SpaceTech Rakete (Bild: Freepik)

Warum boomt die SpaceTech-Branche gerade?

Der SpaceTech-Sektor erlebt derzeit aus mehreren Gründen einen beispiellosen Aufstieg:

Sinkende Startkosten

Die Entwicklung wiederverwendbarer Raketen, insbesondere durch Unternehmen wie SpaceX, hat die Kosten für den Start von Satelliten und anderen Nutzlasten in den Weltraum drastisch gesenkt. Dadurch ist es für eine Vielzahl von Akteuren wirtschaftlich machbar geworden, Weltraummissionen zu starten.

Privates Kapital

Es gibt ein wachsendes Interesse von privaten Investoren und Risikokapitalgesellschaften am Raumfahrtsektor. Dieses frische Kapital hat vielen StartUps den nötigen Schub gegeben, um ihre innovativen Ideen in die Realität umzusetzen.

Technologischer Fortschritt

Durchbrüche in Bereichen wie Miniaturisierung, Künstliche Intelligenz und Materialwissenschaften haben die Entwicklung fortschrittlicher und kosteneffizienter Raumfahrttechnologien ermöglicht.

Wachsende Nachfrage

Die Nachfrage nach globaler Kommunikation, Erdbeobachtung und anderen Satellitendiensten steigt ständig. Dies treibt die Nachfrage nach neuen Satelliten und damit verbundenen Technologien.

Weltraumtourismus

Unternehmen wie SpaceX, Blue Origin und Virgin Galactic treiben den kommerziellen Weltraumtourismus voran und schaffen damit einen völlig neuen Markt für Weltraumaktivitäten.

Globale Herausforderungen

Der Klimawandel und andere globale Herausforderungen erfordern eine umfassende Erdbeobachtung und Datenanalyse, die am besten aus dem Weltraum erfolgen kann.

All diese Faktoren bilden ein ideales Umfeld für den derzeitigen Boom. Hier verbinden sich technologischer Fortschritt, wirtschaftliche Chancen und visionäre Ziele zu einer dynamischen und schnell wachsenden Branche.

Fünf relevante Fakten zu SpaceTech

  1. Im Jahr 2022 erwirtschaftete die Raumfahrtindustrie weltweit einen Umsatz von rund 546 Milliarden US-Dollar.
  2. Der Weltraumtourismus könnte sich bis 2030 zu einer Multimilliarden-Dollar-Industrie entwickeln.
  3. Neben den großen Playern drängen immer mehr StartUps auf den Markt und halten den Sektor dynamisch und innovativ.
  4. Satellitentechnologie ist die Grundlage für viele moderne Anwendungen – von GPS bis zur Wettervorhersage.
  5. Deutschland gilt als ein führender Akteur in der europäischen Raumfahrtindustrie mit mehreren aktiven und vielversprechenden StartUps.

Fazit

Raumfahrttechnologie ist nicht nur etwas für Träumer und Science-Fiction-Fans. SpaceTech ist wirklich das nächste große Ding – und Deutschland mit Unternehmen wie Isar Aerospace oder der Rocket Factory Augsburg ganz vorne mit dabei. Die Zukunft ist nicht nur hell, sondern interstellar …

Bilder: Freepik

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