Kreativität kann man nicht erzwingen. Aber du kannst den kreativen Gedanken auf die Sprünge helfen, indem du eine ideale Basis dafür schaffst.
Ein Gastbeitrag von Philipp Kraatz
So steigerst du deine Kreativität
Die Chancen stehen nicht schlecht, dass du, lieber Leser, gerade gelangweilt auf deinen Bildschirm schaust. Vermutlich befinden sich neben dir eine Kaffeetasse, funktionale Möbel, im besten Falle eine Topfpflanze. Und jetzt die Aufgabe: Innovative, Outside-the-Box-Ideen müssen her!
Machen wir uns nichts vor: Der typische Büro-Arbeitsplatz ist nicht unbedingt die ideale Quelle für größte Inspiration und kreative Ausbrüche – egal, ob StartUp oder Großunternehmen. Wenn die Mittagspause der aufregendste Tagesordnungspunkt darstellt, ist klar, dass in Meetings, Brainstorming-Sessions und Projektbesprechungen nicht viel Kreativität zu erwarten ist.
Wie kann man aus dem Alltagstrott ausbrechen?
Diese fünf Tipps helfen dir sicher, Kreativität zu fördern, ohne gleich dein Büro umbauen zu müssen:
Tipp 1 | Beweg‘ dich!
Es sind häufig die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. Und auch wenn es banal klingt: Einer der einfachsten Wege, seine Kreativität anzukurbeln ist, einfach aufzustehen!
Natürlich sollte man nicht den ganzen Tag lang stehen, aber ein Mix verschiedener Körperhaltungen macht den Unterschied. Einige Stunden sitzen, dazwischen spazieren gehen, dann im Stehen arbeiten, gern auch mal auf der Couch lümmeln: Abwechslung ist der Schlüssel zum kreativen Erfolg.
Zwei Empfehlungen hierzu: Ein höhenverstellbarer Tisch ist eine super Möglichkeit, sich das Arbeiten im Stehen anzugewöhnen. Und ein Gymnastikball erzieht dich zum aufrechten Sitzen. So wird nicht nur dein kreativer Output erhöht, sondern auch deinen Rücken gestärkt.
Tipp 2 | Bau‘ deine Ideen!
In jedem von uns steckt noch ein Kind. Nur wird es uns während der Ausbildung und dem Studium zunehmend abtrainiert, wie ein Kind Ideen zu visualisieren. Mehr und mehr lernen wir, abstrakt zu denken und Ideen ausschließlich verbal miteinander zu kommunizieren.
Das ist eine verpasste Chance. Denn seine Ideen zu visualisieren, ist oft sehr gut, um als Team auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen!
Wenn man nur von “einem großen Haus mit viel Glas” spricht, hat nämlich jeder zunächst ein unterschiedliches Bild im Kopf. Und visualisieren heißt nicht nur zu zeichnen, sondern auch zu konstruieren.
Es mag auf den ersten Blick lächerlich klingen, Konzepte aus Klemmbausteinen (Lego Serious Play genannt) nachzubauen oder mit Knete und Strohhalmen ein Modell zu errichten. Aber fast jeder, der es schon mal getan hat, ist überrascht, was passiert: Während des Prozesses entstehen oft neue Ideen, an die zuvor niemand gedacht hat.
Tipp 3 | Gönn‘ dir Pausen!
Einer der schlimmsten Fehler, den man seiner Kreativität antun kann, ist, sie krampfhaft erzwingen zu wollen. Kreative Ideen brauchen ihre Zeit!
Wenn eine Brainstorming-Session keine neuen Erkenntnisse bringt, lohnt es sich nicht, sie einfach zu verlängern. Stattdessen sollte man sich öfter mal erlauben, eine Pause einzulegen. Und sich bewusst auf andere Gedanken zu bringen.
Egal, ob das heißt, sich mit den Kollegen über die Wochenendpläne auszutauschen, einmal um den Block zu laufen oder ein Mandala auszumalen: Man sollte ein bisschen Distanz zur Materie aufbauen und sie dann wieder unvoreingenommen zu betrachten. Aufenthaltsräume mit Tischtennisplatten oder einem Boxsack sind aus gutem Grund ein Bestandteil vieler StartUp-Büros und Kreativ-Aggenturen.
Sie sollten nicht nur existieren, um zu betonen, dass die Stimmung im Office gut ist, sondern auch genutzt werden! Und als guter Nebeneffekt soll nicht unerwähnt bleiben, dass eine Runde Tischfußball den Zusammenhalt im Team fördert und so vielleicht sogar neue Kommunikationskanäle öffnet.
Tipp 4 | Geh‘ raus!
Das wöchentliche Team-Meeting steht an und alle drängen sich in den immer gleichen Konferenzraum. Die Luft ist stickig, die Gesichter müde, die Decke fällt dir auf den Kopf…
Wenn das für dich zwar übertrieben, aber im Grunde vertrautig klingt, wird es höchste Zeit für einen Wechsel der Umgebung!
Es kommt gar nicht so sehr darauf an, wohin man geht, solange man die Routine durchbricht. Die kreativsten Ideen kommen, wenn man sich in einer ungewohnten Umgebung befindet.
Natürlich ist das mehr Aufwand, als sich um einen Schreibtisch im Großraumbüro zu versammeln, aber er macht sich bezahlt. Raus aus dem Büro und rein in den Boxring, ein Fotostudio oder sogar in den Park – hauptsache, das Team wird wachgerüttelt!
Solche Meetings sorgen auch nach ihrem Ende noch für Gesprächsstoff und werden zu deutlich ausgefalleneren Ideen führen. Und vor allem werden sie allen Teilnehmern Spaß machen. Das motiviert, inspiriert und führt letztendlich zu mehr Produktivität.
Tipp 5 | Sei wild!
Wer sich bei innovativen Firmen für seine Meetings etwas abgucken möchte, dann vor allem dies: Ideen sind grundsätzlich gut. Es gibt keine schlechten Ideen!
Deshalb sollte es auch keine Hemmschwellen geben, seine Ideen zu äußern. Je verrückter ein Vorschlag, desto interessanter! Oft sind es genau die Äußerungen, die auf den ersten Blick total abwegig wirken, in denen das meiste Potential steckt.
Verrückt klingende Ideen kannst du sogar nach Plan erschaffen. Nutze dafür beispielsweise die Kopfstand-Methode, bei der du Fakten oder erste Ideen in ihrer Aussage umdrehst.
Bei Ideenfindungen jeder Art ist es wichtig, sich mental zu befreien von der Angst, die anderen könnten eine Idee gleich als irrelevant abtun. Es ist wichtig, als Team auf Augenhöhe zu brainstormen und jeden Vorschlag ernst zu nehmen.
Fazit
Wer kreativer arbeiten will, sollte sich bewusst sein, dass man Kreativität nicht erlernen und schon gar nicht erzwingen kann. Aber sie steckt doch in jedem von uns. Ein großer Schritt hin zu kreativen Ideen ist, sie einfach zuzulassen. Dafür helfen selbst schon kleine Schritte.
Und auch die positiven Nebenwirkungen eines kreativen Arbeitsklimas im StartUp sind nicht zu unterschätzen: Mit ihm einhergehen ein gesteigerter Team-Zusammenhalt und Spaß am Job.
Über den Autor:
Philipp Kraatz ist nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre in Mannheim nach Berlin gezogen und ist dort in die Startup- Welt eingetaucht. Zusätzlich hat er Design Thinking am Hasso-Plattner Institut in Potsdam studiert. Aktuell arbeitet er bei Spacebase, der größten Buchungsplattform für außergewöhnliche Meeting- und Workshopräume in Europa
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Bilder: Pixabay, Spacebase