Kein StartUp (Bild: Freepik)

Mythos entzaubert: Warum ganz viele junge Firmen definitiv KEINE StartUps sind

Gefühlt ist jede Neugründung ein cooles, innovatives StartUp. Doch der Schein trügt! Hier eine Abrechnung mit allen Pseudo-StartUps.

Der Hype hinter dem Buzzword „StartUp“

StartUp. Hast du bei dem Begriff auch die klassische Geschichte von zwei Freunden im Kopf, die in einer Garage an einer revolutionären Idee tüfteln? Diese Vorstellung ist zwar romantisch, doch die Realität ist weitaus komplexer und härter. Der Begriff „StartUp“ wird heute inflationär für fast jede Neugründung verwendet.

Du hörst ihn in den Nachrichten, in der Politik und vor allem in TV-Formaten wie „Die Höhle der Löwen“. Doch bevor du deinen Job kündigst, um beim nächsten „heißen StartUp“ anzuheuern, oder dein Erspartes in eine vermeintlich vielversprechende Idee investierst, solltest du die ungeschminkte Wahrheit kennen.

Dieser Artikel ist ein Realitätscheck. Wir dekonstruieren den Mythos und decken die fünf überraschendsten Wahrheiten auf, die das wahre Wesen eines StartUps beleuchten. Und wir helfen dir, den StartUp-Hype von der handfesten Realität zu trennen.

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Die meisten StartUps sind gar keine StartUps

Machen wir uns nichts vor: Der Begriff „StartUp“ wird so inflationär verwendet, dass die meisten Unternehmen, die sich so nennen, der eigentlichen Definition nicht entsprechen. Produkte, die beispielsweise in DHDL als Innovationen gefeiert werden – von Interdentalbürsten über asiatische Marinaden bis zu Socken mit Zehenspreizern – haben oft nichts mit dem zu tun, was ein echtes StartUp ausmacht.

Ein echtes StartUp zeichnet sich durch drei wesentliche Kriterien aus, die zwingend zusammenkommen müssen:

💪 Ein wirklich innovatives Produkt oder Geschäftsmodell

💪 Eine exzellente Skalierbarkeit

💪 Ein hohes disruptives Potenzial

Fehlt auch nur einer dieser Aspekte, handelt es sich streng genommen nicht um ein StartUp!

Die Konsequenz ist unmissverständlich: Selbst Branchenriesen wie Zalando waren per Definition nie ein StartUp. So brillant die Umsetzung auch war, das Geschäftsmodell – Kleidung online zu verkaufen – war weder grundlegend innovativ noch neuartig. Operative Exzellenz allein schafft keine bahnbrechende Innovation. Die Unterscheidung ist fundamental, wie eine treffende Analogie verdeutlicht: Ein Dacia ist eben kein Porsche, auch wenn beides Autos sind!

Fetter Exit statt Weltverbesserung

🔷 Was ist der Unterschied zwischen einem StartUp und einer klassischen „Existenzgründung“? Während eine Existenzgründung, etwa die Eröffnung eines Handwerksbetriebs oder einer Agentur, auf die langfristige Sicherung des Lebensunterhalts und den Aufbau eines Lebenswerks abzielt, verfolgt ein StartUp eine völlig andere Strategie.

🔷 Das Kernziel eines StartUps ist es, innerhalb kurzer Zeit extrem schnell zu wachsen, um dann zu einem möglichst hohen Preis verkauft zu werden. Dieser Verkauf wird als „Exit“ bezeichnet. Alles – von der Produktentwicklung bis zu den Finanzierungsrunden – wird diesem Ziel untergeordnet.

🔷 Die Erzielung von Gewinnen ist dabei oft ein nachrangiges Ziel. Viel wichtiger ist es, durch rasantes Wachstum gemäß der 10X-Thinking-Mentalität eine starke Marktposition zu erobern. Damit wird das „Schnellboot“ zu einem lukrativen Übernahmeziel für größere Konzerne oder Investoren.

🔷 Es geht also nicht darum, ein Imperium für die Ewigkeit zu bauen, sondern ein wertvolles Asset für einen schnellen Deal zu schaffen.

Wann ein StartUp aufhört, ein StartUp zu sein

Ein erfolgreiches StartUp bleibt nicht ewig ein StartUp. Es durchläuft einen Lebenszyklus, bei dem ein Zwischenschritt das ScaleUp ist, und an dessen Ende der Übergang zu einem klassischen Unternehmen steht. Dieser Wandel ist kein Scheitern, sondern ein Zeichen von Stabilität und Markterfolg. Er markiert das Ende der turbulenten Anfangsphase.

Mehrere Anzeichen signalisieren diesen Übergang:

➡ Die Ziele des Unternehmens nähern sich denen eines klassischen Unternehmens an

➡ Das bedeutet: Profitabilität wird wichtiger als das Hypergrowth-Wachstum

➡ Es haben sich klare, etablierte Unternehmensprozesse herausgebildet

➡ Die Mitarbeiterzahl steigt, und die Strukturen verfestigen sich.

Fazit

Viele Unternehmen nennen sich heute „StartUp“, ohne es tatsächlich zu sein. Der Begriff wird oft missverstanden und daher überstrapaziert. Ein echtes StartUp zeichnet sich durch Innovation, Skalierbarkeit und disruptives Potenzial aus – nicht durch gute PR oder schnelles Wachstum allein.

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