Um ein erfolgreiches Online-Projekt auf die Beine zu stellen, solltest du eine Konkurrenz-Analyse deiner Mitbewerber durchführen. So geht’s.
Ein Gastbeitrag von Ronny Schneider, Blog-als-Nebenjob.de
Konkurrenz-Analyse muss auch online betrieben werden
In der Betriebswirtschaftslehre (BWL) wird im Studium dazu geraten, vor dem Gründen eines Unternehmens diverse Faktoren zu prüfen. Hierzu zählen unter anderem der Standort und die Mitbewerber.
Das gilt gleichermaßen für Unternehmen, die ausschließlich oder zusätzlich im Internet tätig sind. Denn nichts wäre schlimmer als Geld in etwas zu investieren, dass zum Scheitern verurteilt ist.
Worauf du bei deinem Internet-Projekt im Hinblick auf die Konkurrenz achten solltest? Das erkläre ich dir in den folgenden Absätzen.
Wieso eine Konkurrenz-Analyse unbedingt notwendig ist
Du kannst ein Unternehmen in der heutigen Zeit sehr schnell gründen. Klar, es gibt je nach Unternehmensform ein paar Hürden zu überwinden. In aller Regel sind die Formalien aber schnell geklärt.
Noch schneller kannst du eine Firmenwebseite erstellen. Dazu bedarf es nicht einmal Programmierkenntnisse, dank Homepage-Baukästen und Content Management Systemen wie WordPress und Joomla.
Insbesondere diese schnellen Prozesse können Gründer in eine Notlage bringen. Ja, richtig gelesen! Der technische Fortschritt bietet auch Nachteile.
Junge Gründer stecken voller Tatendrang. Ich kenne das selbst von vielen meiner Blogs. Da wird ohne Nachzudenken etwas erstellt. Langfristig betrachtet sind das jedoch nicht die besten Entscheidungen. Wo wir auch wieder bei der Konkurrenz-Analyse wären und deren Notwendigkeit.
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Massenweise Mitbewerber
Während im Jahr 2015 nur 58% der Unternehmen in Deutschland einen Internetauftritt hatten, sind es im Jahr 2019 66% gewesen. Dazu kommt, dass Suchmaschinenoptimierung 1.000%+ mehr Traffic als Social Media Marketing einbringt.
Das sind die Gründe, warum stetig mehr Mitbewerber in den Wettbewerb einsteigen. Top-Rankings in den Suchmaschinen bringen nicht nur Traffic, sondern interessierte Besucher, die eine hohe Kaufbereitschaft haben.
Was du jedoch auf keinen Fall machen solltest: Sinnlos Inhalte veröffentlichen, die Geld abwerfen müssen. Mit einer Konkurrenz-Analyse verhinderst du das Verschwenden von Ressourcen.
Sie ermöglicht es dir dort Geld und Arbeitskraft zu investieren, wo du die meisten Chancen auf Erfolg hast. Wie du dabei vorgehen solltest, zeige ich dir nachfolgend im Detail.
Konkurrenz-Analyse: ein Beispiel
Es existieren jede Menge Werkzeuge, welche dir bei einer Analyse helfen können. Allerdings sind nicht alle Tools, die du verwenden kannst, kostenlos.
Gerade im Bereich Suchmaschinenoptimierung (SEO) sind Zahlen und Fakten wichtig. Diese Daten lassen sich die Dienstleister natürlich bezahlen.
Außerdem wäre es auch wichtig grundsätzlich die Funktionsweise von Suchmaschinen zu kennen.
Brainstorming: Haupt-Keywords
Bevor du mit einer Konkurrenz-Analyse beginnst, musst du dir Gedanken zu deinem Projekt machen.
Was sind die Haupt-Keywords, zu denen du gefunden werden willst? Schreibe diese auf, nutze ggfs. eine Mindmap.
HubSpot hat dir in diesem Artikel einige Mindmap Programme vorgestellt, welche du nutzen kannst. Notfalls tut es auch ein Stift und ein Zettel, oldschool halt.
An dieser Stelle ein Hinweis: Versuche die Keywords so genau wie möglich aufzuschreiben. Zu allgemein gehalten würde es sonst das Ergebnis verfälschen. Konzentriere Dich daher auf die Kerngebiete deines Projektes.
Wer sind deine Mitbewerber?
Anhand der ermittelten Keywords kannst du nun deine Mitbewerber ermitteln. Das ist wichtig, um später notwendige Strategien zu entwickeln.
Ich glaube die erste Möglichkeit sich mit der Konkurrenz zu beschäftigen kennt jeder: Google die Hauptkeywords! In der Regel findest du dort einen Großteil deiner Mitbewerber.
Gerade bevor dein Projekt steht, macht es Sinn sich auch noch die Ergebnisse auf Seite 2 anzusehen.
Meistens schauen die Menschen nur auf die Top-10, weil dort eben die meisten Klicks erfolgen. Ein Blick über den Tellerrand kann dennoch nicht schaden.
Und womit rankt die Konkurrenz nun?
Der schwierigere Teil der Konkurrenzanalyse sind die Rankings der Mitbewerber. Mitbewerber veröffentlichen ihre Suchmaschinenplatzierungen und Keywords nicht auf deren Internetseite. Somit musst du selbst tätig werden!
Die gängigen SEO-Tools können dir dabei helfen. Genauso wie Google hier ebenfalls eine kostenlose Alternative darstellt. Kostenlos ist nur eben oft aufwendiger.
Kennst du den Suchoperator „Site:“? Dieser hilft dir an dieser Stelle enorm. Mit Hilfe des Operators kannst du die indexierten Seiten einer Website über die Google-Suche finden. Nehmen wir zum Beispiel einen Fußball-Blog auf Seite 2 namens Halbfeldflanke.
Meine Sucheingabe bei Google sieht wie folgt aus: site:https://halbfeldflanke.de/
Das Ergebnis sagt dir, dass der Blog mit 656 Seiten im Index steht. du kannst den Suchoperator aber auch noch einschränken. Mit site:domain keyword zeigt Google dir indexierte Seiten zu einem gezielten Keyword an. Allerdings ohne die Angabe, welche Platzierung die Seite damit erzielt. Das müsstest du separat herausfinden.
Weitere Tools für die Online-Analyse der Mitbewerber
Zum Beispiel Buzzumo. Eine Webseite, die dir Artikel zeigt, die oft in den sozialen Medien geteilt werden. So siehst du, welche Themen beliebt sind bzw. bei dir beliebt werden könnten.
Auch Ubersuggest kann helfen. Wenngleich das Tool auf eine kostenlose Anfrage am Tag limitiert ist und nur zehn Ergebnisse angezeigt werden.
Ansonsten kannst du noch die Keyword-Tools von Seobility nutzen. Das ist kostenlos. Und dir werden neben der Häufigkeit der Suchanfragen noch weitere Werte wie der Klickpreis und der Wettbewerb angezeigt.
So kannst du sehen, zu welchen Keywords es sich lohnt einzusteigen.
Schlussendlich kommst du an konkrete Daten nur mit Hilfe von kostenpflichtigen Tools. Dennoch sind die oben genannten Werkzeuge kostenlos nutzbar.
Mit viel Engagement hast du dort gute Optionen, um dir potenzielle Themengebiete für den Einstieg mit deinem Projekt kostenlos herauszusuchen.
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Fazit
Warum ist es wichtig die Konkurrenz zu analysieren? Sagen wir, du verzichtest auf eine Konkurrenz-Analyse und startest einfach so mit einem Onlineshop, über den du verkaufen möchtest.
Die Bestellungen bleiben jedoch aus, trotz Werbung und Suchmaschinenoptimierung. Kein Wunder.
Laut den oben genannten Keyword-Tools liegt der Wettbewerb im Bereich Fernseher bei 100%. Auch wenn der Klickpreis mit 0,51 € nicht sehr hoch scheint, werden enorm viele Shops auf den Zug aufspringen, um die 300.000 monatliche Suchanfragen abzugreifen.
Die Mitbewerber steigern die Klickpreise ins Ermessliche. Und mit Amazon, Ebay etc. kann ein kleiner Onlineshop am Anfang nicht mithalten. Dort einzusteigen wäre utopisch! Zumindest wenn nicht das notwendige Budget dafür vorhanden ist.
Darum solltest du auf jeden Fall vor dem Start des Projektes analysieren, was die Konkurrenz wie macht. Schau dir, an welche Keywords eine Optimierung wert sind. Wo wenig Wettbewerb herrscht, aber dennoch genügend Suchanfragen im Monat vorhanden sind.
Nur dann wird dein Projekt zum Erfolg. Und genau aus diesem Grund ist eine Konkurrenz-Analyse wichtig.
Über den Autor:
Seit 2014 schreibt Ronny Schneider auf Blog als Nebenjob über WordPress, SEO, Marketing und das Geld verdienen mit Webseiten. Schwerpunkt liegt vor allem auf Blogs, von denen er eine Vielzahl erstellt hat und noch heute betreibt.
PS: Möchtest du mehr über Ronny und das Thema „Blog als Nebenjob“ erfahren? In dieser Podcast-Folge verrät er, wie du mit einem Blog nebenher Geld verdienen kannst >>
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Bilder: Business photo created by 8photo – www.freepik.com, Google
War mir gar nicht so klar, dass man auch online sehr gut Konkurrenzanalyse betreiben kann. Aber klar, in einer Welt, in der viele Dinge nur noch online ablaufen, muss das ja fast so sein. Danke auf jeden Fall für die tollen Tipps!
Hallo,
freut mich dass der Artikel gut angekommen ist. In der Tat glauben vielen Menschen eine Online Konkurrenzanalyse wäre nicht so gut machbar. Aber es gibt sehr viele Möglichkeiten sich darüber zu informieren wie die Mitbewerber aktiv sind.
Viele Grüße
Ronny