Content Marketing ist gerade „in“? Warum? Was sind die Vorteile? Und wie generiert man damit Aufmerksamkeit? Wir erklären es.
Alle reden gerade über Content Marketing – warum?
Onlinemarketing, Ambient Marketing, After Sales Marketing … jeder, der sich mit Marketing beschäftigt, weiß, es gibt nicht DAS Marketing.
Seit ein paar Jahren hört man einen Begriff rauf und runter: Content Marketing. Was bedeutet der Begriff, was steckt dahinter und wie wendet man Content Marketing an?
Definition und Bedeutung
Wie es der Name an sich eigentlich schon sehr gut beschreibt, geht es beim Content Marketing um Content – also Inhalte. Damit sind meist Texte gemeint, zum Beispiel Blogbeiträge in Firmenblogs oder Gastbeiträge im Ratgeber-Stil.
Ein besonderes Merkmal von Content Marketing ist, dass die Inhalte von Unternehmen erstellt werden (oder über Agenturen und Freelancer, die im Auftrag eines Unternehmens agieren) und in der Regel kostenlos verteilt werden.
Content Marketing ist keine neue Erfindung, sondern ein moderner Begriff für alter Wein in neuen Schläuchen. Ein Beispiel: In Apotheken wird schon seit vielen Jahrzehnten mit Content versucht, die Besucher zu Käufern von bestimmten Medikamenten zu machen, indem Ratgeber-Broschüren oder Magazine wie die „Apotheken Umschau“ gratis ausliegen.
Weitere Beispiele
Content Marketing besitzt viele Ausprägungen und Facetten. Bekannte Inhaltsträger sind:
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- Kundenmagazine (online und offline)
- Corporate Blogs
- Videos, z.B. von Events oder How-To-Ratgeber
- Social-Media-Kanäle, z.B. Facebook-Posts
- Backrezepte, z.B. auf Sanella.de
- Ratgeber-eBooks oder Whitepaper
- Newsletter
Praxis-Beispiele für starkes Content Marketing sind unter anderem der Restaurant-Guide von Michelin, das „Electronic Beats“-Magazin der Deutschen Telekom und all die kostenlosen Hilfestellungen von Neil Patel.
Was sind die Ziele?
Das Besondere an Content Marketing ist, dass es – im ganz krassen Unterschied zu klassischer Werbung – keine direkte Absatzförderung beinhalten darf. Inhalte, in denen die Werbebotschaften im Vordergrund stehen, sind somit kein echtes Content Marketing.
Beim Content Marketing geht es darum, die User …
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- zu informieren
- zu beraten
- oder sie zu unterhalten.
Unternehmen können mit Content Marketing verschiedene Marketing- oder Unternehmensziele verfolgen, die meist miteinander kombiniert werden:
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- Informationen zu einem Produkt bieten (z.B. Newsletter)
- Hilfestellungen zur Lösung eines Problems geben (z.B. Ratgeber, How-To-Anleitungen)
- Als „Though Leader“ (Wissens- / Kompetenzträger) positionieren, beispielsweise über Fach-Whitepaper oder -eBooks
- Das Branding / Image eines Unternehmens aufbauen. Beispiel: Mit seinen Extremsport-Videos wird Red Bull als coole Marke für außergewöhnliche wahrgenommen.
- Traffic / Aufmerksamkeit erzeugen
Doch nicht nur Online-Inhalte sind langlebig! Auch Print wirkt. Heute immer noch. Zum Beispiel bringt John Deere seit 125 Jahren (!) sein Kundenmagazin „The Furrow“ heraus. Mit großem Erfolg.
Warum ist Content Marketing gerade so angesagt?
Ganz einfach: Weil die Menschen klassische Werbung zunehmend ablehnen, indem sie im Fernsehen weiterzappen und beim Browsen im Internet Adblocker einsetzen. Ein Vorteil von Content Marketing ist, dass es durch solche Maßnahmen nicht ausgeblendet werden kann, denn die Inhalte sind „natürlich“ eingebettet – zum Beispiel als Gastbeitrag in einem Fachmagazin.
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Ein weiterer Pluspunkt ist: Bei den Inhalten steht nicht die Werbebotschaft im Vordergrund, stattdessen sollen beispielsweise Ratgeber den Menschen bei speziellen Fragen helfen. Derartiger Content wird gerne konsumiert und sogar weiterempfohlen. Gute Inhalte verbreiten sich somit von ganz alleine und kostenlos (Stichwort: Virales Marketing).
Online-Inhalte haben zu dem einen weiteren unschlagbaren Wert: Sie sind nachhaltig. Ein Blogbeitrag kann auch Jahre später noch gelesen werden. Und wenn auf die Suchmaschinen-Optimierung (SEO) geachtet wurde, hat er sogar die Chance, bei Google, Bing & Co. Gut zu ranken.
Wie können die Inhalte verbreitet werden?
Beim Content Marketing unterscheidet man zwei Ausprägungen: Inbound und Outbound.
Inbound bedeutet, dass Unternehmen ihre eigenen Kanäle („Owned Media“) dazu nutzen, um die Inhalte zu platzieren. Dazu gehört beispielsweise ein Firmenblog.
Outbound besagt, dass externe Verbreitungswege (z.B. Gastbeiträge in Fachmedien wie StartUpWisen.biz) genutzt werden, um seinen Content zu „seeden“. Hierbei wird unterschieden zwischen „Earned Media“ und „Paid Media“. Bei „Earned Media“ hat man sich die Verbreitung kostenlos „verdient“, indem der Content zum Beispiel vom Freunden und Fans über Facebook geteilt wird. Zu „Paid Media“ gehören unter anderem bezahlte Platzierungen wie Sponsored Posts oder Advertorials.
Fazit
Die Ära der Werbebanner und der marktschreierischen Reklame neigt sich dem Ende zu. Derartige Marketing-Maßnahmen werden immer weniger gesehen, ihre Messages verpuffen.
Die Lösung für diesen Aufmerksamkeitsverlust ist das Content Marketing. Es wird von den Usern gerne konsumiert und – wenn die Inhalte relevant für sie sind – weiter verbreitet.
Content Marketing ist zwar nachhaltig, wenn es funktioniert. Bis man aber seine ersten Erfolge feiern kann, vergehen meist mehrere Monate. Zum Beispiel, weil sich ein Corporate Blog seine Reputation langsam und mühsam erarbeiten muss – bei den Lesern und den Suchmaschinen.
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Bild: Photo by Sticker Mule on Unsplash
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