Warum benötigt dein Unternehmen einen Firmenblog? Was ist dabei zu bedenken? Und wie erschaffst du einen guten Corporate Blog? Diese und weitere Fragen beantwortet dieser Mega-Ratgeber.
Warum Bloggen?
Das Marketing wird zunehmend digitaler. War das Onlinemarketing vor rund zehn Jahren noch etwas Neuartiges, gehört es heutzutage fest zum Marketing-Mix (4P) dazu. Zum Marketing-Mix zählen unter anderem das Inbound und Content Marketing, worunter unter anderem Firmenblogs (Englisch: Corporate Blogs) fallen.
Ein Firmenblog ist mehr als nur eine Spielerei. Ganz im Gegenteil: Betreibst du einen Blog, musst du ihn ernsthaft, konsequent und strategisch umsetzen! Alles andere verbrennt nur Zeit und Energie, sorgt für Frust und bringt nichts.
Das heißt: Ein Corporate Blog sollte wie alles bei deinem Unternehmen durchdacht angegangen werden. Er benötigt eine Strategie und klare Ziele! Wie dir das gelingt, erklären wir dir im Kapitel “Was muss eine Firmenblog-Strategie beinhalten?”.
Gehst du das Bloggen richtig an, wirkt sich das positiv auf verschiedene Bereiche aus. Unter anderem auf deine SEO-Maßnahmen, deine Positionierung und dein Personal Branding. Weitere Pro-Argumente erfährst du im Kapitel „Was bringt ein Unternehmensblog?„.
Möchtest du diesen Ratgeber als schick gestaltetes PDF haben, um ihn ausdrucken und besser lesen zu können? Hier kannst du ihn kostenlos als Whitepaper herunterladen:
Was sind eigentlich Blogs?
Der Begriff “Blog” ist eine Abkürzung für “Weblog”. Diese Bezeichnung entstand aus den englischen Wörtern “Web” und “Log”, was “Web-Logbuch” oder “Internet-Tagebuch” bedeutet. Genau das waren Blogs in ihrer Anfangszeit: Stark persönlich und subjektiv geschriebene Internet-Publikationen, die sich deutlich von den meist seriösen und nüchternen Online-Magazine und Webseiten unterschieden.
Was wir mit Anfangszeit meinen? Das Ende der 1990er-Jahre. Also die turbulente Wild-West-Zeit des WWWs, die von Aufbruchsstimmung und Spekulationen angefeuert wurde – und dann auch zum Platzen der ersten Internet Bubble führte.
Der Blog? Oder das Blog?
Der oder das Blog – was ist korrekt? In der Anfangszeit sprach man von das Blog, denn der Begriff stammt ja von dem Weblog ab. Über die Jahre hat sich der Blog eingebürgert, denn diese Schreib- und Sprachweise klingt in unseren deutschen Ohren richtiger.
Das hat auch der Duden erkannt. Laut dem deutschen Rechtschreibwörterbuch kannst du das oder der Blog sagen, beides gilt als richtig. Wir bevorzugen die Schreibweise der Blog.
Wie entwickelten sich Blogs weiter?
Obwohl die Dotcom-Blase platzte, gingen die Blogs nicht unter. Ganz im Gegenteil: Anfang der 2000er begannen immer mehr Privatpersonen und Unternehmen mit dem Bloggen. Sie erkannten die Vorteile und gaben über ihre Web-Tagebücher direkte Einblicke in ihren Firmenalltag.
Doch der Hype ließ über die Jahre nach. Der Grund: Facebook, Twitter und andere soziale Netzwerke kamen auf und entwickelten sich schnell zum nächsten “geilen Scheiß”. Unternehmen und Marketing-Agenturen dachten, die neuen Kanäle seien viel besser als Blogs. Und sie vertraten die Annahme, es würde ausreichen, nur über Facebook & Co. zu kommunizieren.
Mittlerweile wurde diese einseitige Meinung revidiert. Das liegt unter anderem daran, dass beispielsweise Facebook für immer mehr Dienstleistungen die Hand aufhält. Und daran, dass Firmenblogs einen wichtiger Grundstein für die Suchmaschinen-Optimierung (SEO) von Websites darstellt.
Über die Jahre wandelten sich der Blick aufs Bloggen und die Art der Inhalte. Heutzutage gelten auch News-Sektionen, Online-Magazine und Wissens-Rubriken irgendwie als Blog. Der Begriff wurde also verwässert.
Was bringt ein Unternehmensblog?
Betreibt dein Unternehmen einen Firmenblog, kannst du damit mehrere Ziele verfolgen und erreichen. Nämlich:
-
- Sichtbarkeit
- Reichweite
- Branding
- Profilierung
- Service
- Informationsverbreitung
- Kundengewinnung
- Kundenbindung
Was bedeutet das genau? Hier ein paar Beispiele, welche die Pluspunkte erläutern:
Durch deine Inhalte erreichst du Aufmerksamkeit. Zum Beispiel, wenn du einen guten Blogbeitrag auf LinkedIn oder Xing teilst. Im besten Fall regt er zu einer Diskussion an. Aber: Lasse dich nicht dazu verleiten, nur kontroverse Themen zu posten – so etwas kann sich schnell zu einem schädlichen Shitstorm entwickeln.
Blogbeiträge sorgen für eine bessere Reichweite deiner Firmenwebseite in Form von Visits und Page Impressions. Sind deine Inhalte überzeugend, steigt die Verweildauer an und die Leser klicken sich durch mehrere Beiträge.
Ein gut gemachter Corporate Blog bringt deine SEO-Strategie enorm nach vorne, indem beispielsweise die Blogposts zu relevanten Keywords ranken. So erschaffst du eine organische Reichweite. Eine, die jahrelang anhalten kann! Deine Website-Besucher kommen damit über unbezahlte Suchmaschinen-Treffer zu dir, wodurch du dir teure Kampagnen bei Google Ads (ehemals Google Adwords) und Bing Ads ersparst.
Die Beiträge unterstreichen die Expertise eines Selbstständigen oder eines Unternehmens. Hierdurch erarbeitet man sich Reputation, welche das Branding unterstützen.
Mit Ratgebern bietest du deinen Lesern – deinen (potentiellen) Kunden – nützliche Mehrwerte. Diese verkürzen beispielsweise Kaufentscheidungen bzw. die Customer Journey, da du ungeklärte Fragen oder Unsicherheiten aus dem Weg räumst.
Veröffentlichst du regelmäßig neue Blogbeiträge, hält das deine Website frisch und lebendig. Das zahlt unter anderem auf deine SEO-Maßnahmen ein.
Blogbeiträge können zu Lead-Magneten werden. Du “lockst” beispielsweise mit einem erstklassigen Ratgeber potentielle Kunden auf deine Website (= Inbound-Marketing-Strategie) und platzierst hier eine Newsletter-Anmeldung. Registrieren sich die Leser zu deinem Newsletter, werden sie zu sogenannten Leads. Diese Leads konvertiert dein Vertrieb über das Lead Nurturing zu echten Kunden.
Was wollen deine Kunden? Wahrscheinlich bist du ziemlich unsicher bei der Beantwortung der Frage, oder? Nutze deinen Firmenblog, um Feedback zu deinen Produkten oder deinem Unternehmen einzuholen. Oder finde darüber bewegende Themen und Trends heraus.
Blogs mit Service- und Hilfe-Themen reduzieren die Kundenanfragen über andere Kanäle. Das spart dir Zeit und Geld beim Support.
Unabhängigkeit ist ein weiterer Pluspunkt. Denn: Verbreitest du deine redaktionellen Inhalte nur über soziale Netzwerke oder Plattformen wie Medium, musst du dich an deren “Spielregeln” halten. Ändert beispielsweise Facebook seinen Algorithmus (was es ständig tut), so musst du das hinnehmen. Mit deinem Unternehmensblog bist du dagegen der Herr über deine Inhalte und deren Ausgestaltung.
Hörtipp zum Thema SEO
Was soll und kann ein Firmenblog bieten?
Darauf kann man zwei Antworten geben:
Nr. 1
Dein Blog muss relevante Inhalte bieten. Relevant bedeutet: Die Beiträge müssen zu deiner Zielgruppe und deinen Personas und deren Customer Journey passen. Finde somit heraus, wie du optimal auf ihre Wünsche, Bedürfnisse und Herausforderungen eingehen kannst. Damit ist ein Firmenblog ein wichtiges Werkzeug, um Content Marketing und Customer Journey strategisch zusammen zu bringen.
Nr. 2
Für Unternehmensblogs gibt es keine starren Vorgaben, du bist ziemlich frei bei der Ausgestaltung. Manche Unternehmen nutzen Ihren Blog, um persönliche Geschichten zu posten, andere fokussieren sich auf Ratgeber-Beiträge. Ein paar Inspirationen erhältst du im nächsten Abschnitt.
Welche inhaltliche Ausrichtung kann ein Firmenblog haben?
Von der lokalen Bankfiliale über StartUps und Mittelständler bis hin zum weltweit agierenden Großkonzern: Sehr viele Unternehmen besitzen einen Corporate Blog. Diese unterscheiden sich bei der inhaltlichen Umsetzung.
Folgend ein paar Beispiele, welche Arten von Blogs es gibt:
Mitarbeiter-Blog
Die Angestellten – vom Azubi bis zum Geschäftsführer – berichten über ihren Alltag. Durch die verschiedenen Schreibstile und Story-Formen erhält dein Unternehmen ein Gesicht. Es wirkt nicht mehr anonym, sondern persönlich und greifbar. Diese Form des Firmenblogs ähnelt am stärksten dem Urgedanken der Weblogs.
Produkt-Blog
Bei dieser Blog-Form steht ein Produkt im Fokus. Du berichtest hier über aktuelle Veröffentlichungen, erklärst neue Funktionen und gibst wichtige Tipps zur Benutzung.
Themen-Blog
Nicht ein einzelnes Produkt, sondern eine Produktgattung, ein Genre, ein Wirtschaftszweig oder ein Themenbereich bestimmen die Ausrichtung dieses Unternehmensblogs. Zum Beispiel bloggst du als Fahrrad-Hersteller über Bike-Trends, als Virtual-Reality-Entwickler über VR-Neuerungen im Allgemeinen.
Service-Blog
Du greifst häufig gestellte Fragen von Kunden auf und gibst die passenden Antworten. Gerne ausführlich, medial erweitert durch Schaubilder, Infografiken, Podcasts oder Videos. Ein derartiger Blog ist eine gute Ergänzung zu den FAQ, da er mehr in die Tiefe geht.
Wissens-Blog
Als Experte für ein Fachgebiet gibst du dein Know-How kostenlos weiter. So kannst du dich im besten Falls als Thought Leader – als Meinungsbildner – etablieren. Diese Blog-Art liegt im Trend, denn sie eignet sich sehr gut für SEO-Maßnahmen.
Magazin-Blog
Eine feste Redaktion schreibt mehrmals täglich in News-Form über Trends und Neuigkeiten einer Branche. Darüber hinaus bietet der Magazin-Blog Ratgeber, Hintergrundgeschichten und Videos an. Damit verschwimmen stark die Grenze zu richtigen Online-Magazinen. Diese Form des Firmenblogs ist somit am weitesten vom “echten” Bloggen entfernt.
Wie wichtig ist SEO für einen Unternehmensblog?
Das ist eine Frage, die spaltet.
Grundsätzlich gilt: Wie erwähnt, bist du bei deinem Firmenblog vollkommen frei. Es gibt keinen Zwang irgendetwas zu machen.
Allerdings kann es sinnvoll sein, wenn du bei deinem geschäftlich betriebenen Blog auf SEO achtest. So steigerst du deine organische Reichweite.
Aber: Versteife dich nicht auf das Thema Suchmaschinen-Optimierung! Das behindert dich beim Aufbau und beim Schreiben – besonders wenn du kein Text- und SEO-Profis bist.
Das Wichtigste ist, dass die Maßnahmen zu deiner Blog-Strategie passen! Mehr dazu erfährst in: “Müssen Firmenblogs für SEO optimiert sein?”
Was muss eine Firmenblog-Strategie beinhalten?
Obwohl es beim Bloggen recht wenig Regeln gibt, solltest du trotzdem nicht einfach so mit deinem Corporate Blog loslegen. Er ist ein Bestandteil deiner Content-, Inbound- und Onlinemarketing-Strategie. Somit muss er zu diesen strategischen Ausrichtungen passen und sie unterstützen.
Das heißt: Mach dir einen Plan! Dieser Plan sollte auf diesen Überlegungen und Vorarbeiten basieren:
Definiere deine Zielgruppen
An wen richtet sich dein Firmenblog? Handelt es sich beispielsweise um gewisse Geschlechts-, Alters- oder Interessen-Gruppen? Adressierst du Neu- oder Bestandskunden?
Leite Personas ab
Personas sind einzelne Vertreter deiner Zielgruppe. Beschreibe Sie möglichst genau, damit du ein Bild von den angepeilten Lesern hast.
Setze dir Ziele
Jede Strategie braucht Ziele, ansonsten tappst du im Dunklen bei der Überprüfung deiner (Miss-)Erfolge. Nutze für die Zieldefinition die SMART-Methode.
Nachvollziehbare und messbare Ziele können beispielsweise sein:
-
- Traffic: X Visits oder Y Page Impressions bis zum Datum Z.
- Leserverhalten: Wie viele Unique Visitors (= einzigartige Leser) bringt der Blog jeden Monat? Wie sieht deren durchschnittliche Verweildauer und Absprungrate aus?
- SEO: Wie viele Keywords ranken ganz vorne? Wie steht es um den Sichtbarkeitsindex?
- Feedback: Likes, Kommentare und Retweets auf sozialen Netzwerken (wo du die Blogbeiträge teilst) oder direktes Feedback im Blog
- Leads: Wie viele Leads – also Kundenkontakte – können über den Blog nachweislich generiert werden?
- Markenbekanntheit: Wie sehr zahlt der Blog auf dein Branding und Image ein? Das lässt sich leider nur schwer mit harten Fakten untermauern.
Wichtig: Setze dir keine Vanity Metrics! Das sind Kennzahlen, die zwar wichtig klingen, aber trotzdem wenig über den Erfolg deines Firmenblogs aussagen. Eine solche “eitle Metrik” können die Page Impressions sein. Es ist zwar schön, wenn dein Traffic steigt. Wenn dies aber durch Personen, die nicht zu deiner angepeilten Zielgruppe passen, geschieht, ist die Zahl der Seitenaufrufe irrelevant.
Messe deinen Fortschritt
Kommst du deinen Zielen näher? Bist du auf Kurs? Wie entwickeln sich die (wichtigsten) Kennzahlen? Diese Fragen kannst du nur beantworten, wenn du deinen Blog mit Tools wie Google Analytics, Piwik, Sistrix oder der Google Search Console trackst und die Zahlen regelmäßig auswertest.
Achtung: Verfalle nicht einer “Zahlengeilheit”, indem du dein Blogprojekt mit falschen oder überzogenen Erwartungen angehst! Bleibe stets realistisch und auf dem Boden der Tatsachen. Ein Firmenblog benötigt viele Monate und Jahre, um sich zu entwickeln.
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Best Practice: Was muss vor der Umsetzung noch bedacht werden?
Hast du deine Zielgruppen, Personas, Strategie und Ziele definiert, gilt es, weiter am Konzept zu feilen. Dazu gehören folgende wichtigen Überlegungen:
Blog-Form
Was soll die Ausrichtung deines Firmenblogs sein? Soll es ein echter Weblog mit einer sehr persönlichen Sichtweise auf dein Unternehmen werden? Oder eher ein Ratgeber-Magazin, bei dem SEO-Aspekte eine wichtige Rolle spielen? Lege dich fest!
Tonality
Wie sprichst du deine Leser an? Siezt oder duzt du sie? Oder schreibst du in der unpersönlichen “man”-Form? Welche Tonart schlägst du an? Geht es darum, seriös (und damit etwas steif) zu sein? Oder legst du einen flotten, lockeren Schreibstil an den Tag?
Design
Wie ist der Blog gestaltet? Wird er im Look & Feel deiner Marke und deiner Firmenseite gehalten? Oder besitzen die Designer mehr Freiheiten?
Namen
Welchen Namen hat der Blog? Nennst du ihn einfach “Blog” oder “MeineFirma-Blog”? Oder kreierst du dafür einen eigenen Namen wie “Bike-Trendblog”, “Biketrend-Radar” oder “Biiiiikey”? Bedenke hierbei, wie viel Nähe zwischen Blog und deinem Unternehmen bestehen soll. Nah oder fern – beide Möglichkeiten bieten jeweils Vor- und Nachteile, zum Beispiel beim Branding.
Internetadresse
Unter welcher Domain liegt dein Firmenblog? Lautet die URL blog.meinefirmenseite.de, meinefirmenseite.de/blog oder meinefirmenseite.de/biketrendblog? Oder registrierst du eine neue Internetadresse? Letzteres ist sinnvoll, wenn du deinen Blog losgelöst von deinem Firmen-Brand aufbauen möchtest.Allerdings bringt dir eine eigenständige Domain wenig für den Traffic-Aufbau oder für die SEO-Maßnahmen deiner Homepage oder deinen Onlineshop.
Technik
Mit welcher Software setzt du deinen Firmenblog um? Nutzt du dafür das System deiner Firmenwebsite, beispielsweise Drupal, Joomla oder einen Baukasten wie Jimdo? Oder nutzt du ein extra Content Management System (CMS) wie WordPress?
Technische Ansprechpartner
Wer kümmert sich um die technische Umsetzung und die Betreuung deines Blogs? Wer ist der Ansprechpartner bei Problemen? Nutzt du internes Wissen oder spannst du externe Unterstützer ein?
Redaktion
Wer betreut den Blog inhaltlich? Wer definiert die Strategie und kümmert sich um die Überwachung der Ziele? Wer ist der Chefredakteur, der die Themenplanung und die Korrektur der Beiträge vornimmt? Wie viele Redakteure gibt es? Sind das nur interne Kollegen oder engagierst du auch externe Schreiber?
Budget
Wie viel Geld kannst du für Technik und deine Redaktion ausgeben? Und wie viel Freiraum räumst du dir und deinem Team ein?Unterschätze gerade den Faktor Zeit nicht! Ein Firmenblog frisst – wenn du ihn richtig und nachhaltig betreibst – viele Stunden pro Woche. Unter Umständen musst du einen oder mehrere Mitarbeiter nur dafür einstellen.
Was du bei einer WordPress-Seite beachten solltest
Hosting, Sicherheit, Design und mehr: Der WordPress-Experte Oliver Pfeil gibt in dieser Podcast-Folge einige wichtige Tipps für Einsteiger und Fortgeschrittene.
Wie findest du Mitarbeiter für deinen Corporate Blog?
Idealerweise sollten die Beiträge in deinem Unternehmensblog von dir und deinen Mitarbeitern geschrieben werden. Denn ihr versteht eure Firma, euer Business, eure Produkte und Zielgruppen am besten.
Baue Barrieren wie “Ich hab keine Zeit fürs Bloggen” ab. Motiviere deine Kollegen zur Mitarbeit. Das geht so:
Rühre die interne Werbetrommel
Erkläre den Grund und die Sinnhaftigkeit eines Corporate Blogs. Setze einen Dummie um und zeige ihn den Kollegen.
Plane alle Abläufe und Tasks genau
… möglichst über mehrere Wochen hinweg. Vermittle mit diesem Plan, dass das Projekt gut durchdacht und strategisch langfristig angesetzt ist.
Hole dir Rückendeckung
Sprich mit den Team- und Bereichsleitern. Erkläre ihnen, dass die bloggenden Kollegen Freiräume benötigen. Bist du der Chef? Dann gib allen Beteiligten die benötigte Zeit!
Direkte Rekrutierung
Denkst du, gewisse Kollegen wären bestens für manche Themen und Beiträge geeignet? Dann geh’ auf sie zu und bitte sie um Mithilfe. Oft fühlen sich Mitarbeiter geschmeichelt, wenn sie als Fachmann für ein Thema ausgesucht werden.
Einstiegshürden herabsenken
Mach klar, dass nicht alle Autoren die besten Schreiber der Welt sein müssen. Zum Beispiel können Experten ihr Wissen beitragen, indem sie nur Stichworte oder Textfragmente liefern. Diese werden dann von internen oder externen Autoren in gut lesbare Beiträge ausformuliert.
Sprich darüber
Läuft der Blog? Kommuniziere regelmäßig die wichtigsten Kennzahlen, Erkenntnisse und Erfolge.
Und bedenke immer: Ein Unternehmensblog ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Bleibe dran und beweise Ausdauer!
Kann man einen Firmenblog mit externen Autoren betreiben?
Ja. Viele Unternehmen setzen auf externe Blogger, Texter und Fachautoren, weil es ihnen an Schreibkunst, Fachwissen und Zeit mangelt. Oft wird dieses Einkaufen von externen Beiträgen kaschiert. Das bedeutet, die freien Blogger fungieren als Ghostwriter, unter den Beiträgen stehen dann die Namen deiner Mitarbeiter.
Doch auch mit externer Unterstützung brauchst du interne Manpower. Es muss mindestens eine Person in deinem Unternehmen geben, die sich um den Blog kümmert. Diese verfasst beispielsweise die Briefings für die externen Texter und steht mit ihnen im ständigen Kontakt.
Tust du dir schwer beim Schreiben? Kein Problem! Wenn du uns eine Idee oder ein Textkonzept lieferst, wird unsere Redaktion gerne für dich als Ghostwriter tätig. Melde dich einfach, um eine unverbindliche Preisanfrage zu erhalten. > Ghostwriting by StartUpWissen.biz: Deine Vorteile & Kontakt
Was kostet ein Blogbeitrag von externen Autoren?
Das hängt von verschiedenen Faktoren ab:
-
- die Länge der Beiträge
- die Themen
- der Aufwand für Absprachen
- die Anzahl der Korrekturschleifen
Es haben sich drei Abrechnungsmodelle etabliert:
-
- Bezahlung pro Stunde
- Bezahlung pro Wort
- Festpreis pro Beitrag
Setzt du auf qualitativ hochwertige Texte, die von einem Fachautor (= Experte in einem Fachgebiet) verfasst werden, zahlst du mindestens 150 bis 250 Euro pro Blogbeitrag. Lange oder fachlich tiefgreifende Texte können zwischen 500 bis 1.000 Euro kosten.
Wie findest du die richtigen Blog-Themen?
Wenn du dich mit Content Marketing beschäftigst, wirst du regelmäßig die Worte “richtig” und “relevant” lesen. Die unterstreichen, dass du auch bei deinem Firmenblog nicht wahllos irgendwelche Beiträge posten sollst. Stattdessen ist dein oberstes Ziel, Posts zu bringen, die deinen Lesern und auch deinem Unternehmen etwas bringen.
Die Beiträge müssen wie im Strategie-Kapitel beschrieben auf deine Ziele einzahlen! Wie gelingt dir das? Indem du passende Themen findest, die du dann als News, Ratgeber, Wissenstext, Interview oder Meinung umsetzt. Das gelingt dir so:
Verständnis
Nimm die Rolle deiner Zielgruppen und Personas ein. Überlege dir, was für sie interessant sein könnte. Und recherchiere, welche Magazine, Webseiten und Blogs deine Personas konsumieren.
Strategie
Denke an die Ausrichtung und die Ziele deines Blogs: Möchtest du über Trends berichten, neue Kollegen zu Wort kommen lassen oder dein Wissen weitergeben? Sollen deine Leser kurz und knapp informiert werden oder stehen lange Ratgeber im Fokus? Welche Metriken (Verweildauer, Conversion Rate etc.) sind wichtig?
Themencluster
Was sind die Kernthemen, um die sich dein Blog dreht? Geht es um E-Mobilität, Öko-Trends, VR-Technologie oder um Tiere? Welche Unter-Themenbereiche sind hier relevant?
Schlagworte
Recherchiere zu den Themenbereichen, indem du ganz simpel Google und Bing benutzt. Zudem macht eine Keyword-Recherche Sinn, beispielsweise mit Keywordtool.io, Keywordstool.org und dem Google Keyword Planner.
Brainstorming
Gehe nicht nur systematisch vor, sondern schalte ebenso dein Gehirn ein: Werde kreativ! Gerade am Anfang ist es wichtig, ein ordentliches Brainstorming zu veranstalten und alle Ideen zu sammeln – ganz ohne Bewertung.
Aussortieren
Hast du genügend Ideen zusammen, gilt es, diese einzuordnen und die Besten davon auszuwählen. Lege dafür Kriterien fest, zum Beispiel: Wie gut helfen die Themen bei der Customer Journey der Leser? Inwieweit zahlt Beitrag A, B und C auf die Ziele ein? Was könnte gut für SEO sein?
Erste Umsetzung
Und dann? Los geht’s! Schreibe mehrere Blogbeiträge auf einmal. Überprüfe danach, wie sie zu deinen Zielen und deiner Ausrichtung passen. Beachte dabei das Gesamtbild: Gibt es eine Klammer? Wirken die potentiellen Posts ansprechend? Erkennt der Leser das “Big Picture”?
Qualitätscheck
Denkst du, die Posts werden gelesen? Animieren sie zum Weiterlesen und Stöbern? Könnten deine Leser damit zu treuen Fans werden?
Originalität
Wie originell sind deine Texte? Findet man die Themen und ihre Ausarbeitung auf unzähligen anderen Blogs? Oder hast du einzigartige Themen oder einen besonderen Schreibstil gefunden? Das ist wichtig, um sich von den Mitbewerbern abzuheben.
Mülleimer
Bist du mit manchen Ergebnissen unzufrieden? Dann überarbeite sie oder wirf sie in den Mülleimer! Denn es gilt: Qualität vor Quantität. Anfangs ist es vollkommen normal, dass nicht alle geschriebenen Texte erscheinen. Es fällt immer wieder Makulatur an. Das ist zwar schade, weil du Zeit und Geld reingesteckt hast, aber für den Entwicklungsprozess unumgänglich.
Wichtig: Schlechte oder unpassende Posts können das Gesamtbild trüben. Sie sorgen dafür, dass deine Blog-Besucher enttäuscht werden und abwandern.
Brauchst du einen Chefredakteur für deinen Unternehmensblog?
Jein. Es wird auf jeden Fall mindestens eine Person benötigt, welche die Verantwortung trägt und den Blog nach vorne bringt – strategisch und inhaltlich.
Ob du diese Person “Chefredakteur”, “Chef vom Dienst” oder “Head of Blog” bezeichnen möchtest, bleibt dir überlassen.
Wie erstellst du einen Blog-Redaktionsplan?
Kommt dein Blog-Projekt ins Rollen, geht es daran, langfristig zu denken: Du brauchst einen Themen- bzw. Redaktionsplan. Denn Blogs, die nur „aus der Hüfte geschossen“ produziert werden, arten gerne in Chaos aus.
Damit die Erstellung deines Redaktionsplans klappt, kannst du diese Tipps beherzigen:
Timing
In dem Plan muss stehen, welche Themen in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten umgesetzt werden sollen.
Deadlines
Zudem hältst du fest, wer wann welche Artikel schreibt und bis wann sie geliefert werden müssen. Dieses “Festnageln” ist besonders wichtig, wenn du mit mehreren Personen zusammenarbeitest, intern wie extern.
Pufferzeit
Zwischen Lieferung eines Textes und der Veröffentlichung müssen ein paar Tage liegen! Denn jeder Text sollte mindestens nach dem Vier-Augen-Prinzip gelesen, redigiert und überarbeitet werden. Zudem benötigst du neben dem Text auch noch passende Aufmacher-Bilder, dazu eventuell Schaubilder, Infografiken und Videos. Und jemand muss den Beitrag im Redaktionssystem bzw. CMS anlegen und ihn nochmals überprüfen.
Feedback
Es ist hilfreich, regelmäßig kleine oder große Redaktionssitzungen mit Feedback-Runden anzuberaumen. Setzt du auf freie Fachautoren, kannst du für die Redaktionssitzungen gängige Videokonferenz-Tools wie Skype, Google Meet oder Zoom verwenden.
Flexibilität
Ein Redaktionsplan sollte niemals in Stein gemeißelt sein. Es gibt immer wieder mal Verzögerungen bei der Abgabe oder neue, spannende Themen kommen auf den Tisch. Bleibe deswegen stets flexibel. Und produziere zeitlose Beiträge auf Halde, damit du diese jederzeit aus dem Hut zaubern kannst.
Welches Tool eignet sich für einen Redaktionsplan?
Im Internet findest du zahlreiche Spezialprogramme – oft kostenpflichtig -, um einen Redaktionsplan zu erstellen. Wir denken: Die brauchst du zu Beginn nicht!
Halte deine Planung so einfach wie möglich. Nutze Tools, die du eh im Einsatz hast: Microsoft Excel beziehungsweise Google Tabellen.
Trello ist ebenfalls sehr gut für die Themenplanung geeignet, unter anderem wegen der kalendarischen Ansicht der Tasks.
Apropos Kalender: Nutzt du WordPress als Blog-CMS, empfehlen wir dir das Editorial-Calendar-PlugIn. Damit planst du die fertigen Beiträge vor, indem du sie per Drag & Drop auf einem Kalender hin und her schiebst.
Hinweis: Suchst du weitere WordPress-Erweiterungen? Diese 19 PlugIns machen deinen Blog besser.
Wie lässt sich die Qualität der Blogbeiträge verbessern?
Qualität ist einerseits relativ: Sie hängt vom Auge des Betrachters ab. Andererseits gibt es ein paar Kriterien, die allgemeingültig sind. Darunter fallen folgende Punkte:
Rechtschreibung
Achte auf die korrekte Groß- und Kleinschreibung, Kommasetzung und Worttrennungen. Sollten du und deine Kollegen damit unsicher sein, müsst ihr Unterstützung einspannen – zum Beispiel ein Lektorat.
Überschrift
Verleitet die Headline zum Lesen des Beitrages? Macht sie neugierig? Passt sie zum Inhalt? Bietet der Inhalt das, was die Überschrift verspricht?
Das Verfassen einer Headline ist eine Kunst für sich und kann viel Zeit fressen. Zeit, die du auf jeden Fall investieren solltest. Ein paar Tipps dazu gibt’s in unserem Beitrag “So schreibst du die beste Überschrift der Welt”.
Lesefluss
Gibt es in dem Text einen roten Faden, der sich von Anfang bis Ende durchzieht? Versteht der Leser, was der Autor sagen bzw. vermitteln will? Oder bleibt er am Ende verwirrt zurück?
Und: Ist der Beitrag von der Struktur her gut lesbar? Gibt es Absätze, Zwischenüberschriften und Gliederungselemente wie Bulletpoints?
Kritisches
Überprüfe, ob der Inhalt deines Beitrages anstößig oder heikel sein könnte, weil er beispielsweise die Mitbewerber diskreditiert oder vertrauliche Internas preisgibt. Eine Checkliste mit 14 No-Gos findest du in unserem Ratgeber “Firmenblog: Diese Fehler sollte man nicht begehen”.
Leser-Check
Passt der Inhalt zu einer deiner Personas? Hast du den Wissensstand und den Background des Leser bedacht? Wurden beispielsweise zu viele oder zu wenige Fachbegriffe verwendet?
Fakten-Check
Sind alle Aussagen korrekt? Wurden die Sachverhalte richtig beschrieben? Stimmen die angegebenen Zahlen, Fakten und Quellen? Checke alles zwei- oder dreifach nach, besonders bei externen Autoren.
Bilder-Check
Apropos Quellen: Setzt du Bilder ein, musst du unbedingt auf die Bildrechte achten! Für Aufmacher- und Schmuckfotos nutzt du am besten Stock-Agenturen. Sehr gute Quellen für kostenlose Bilder sind Pixabay, Freepik und Pexels.
Design
Keine “Textwüste”, bitte! Blogbeiträge müssen das Auge ansprechen, ansonsten werden sie ungern gelesen. Schaffe nicht nur Gliederungen durch Absätze und Zwischenüberschriften, sondern setze passende Fotos, Schaubilder und Infografiken ein. Oder ergänze deine Posts um Videos und Podcasts, die du direkt integrierst.
Aber: Lasse deine Beiträge nicht zu “bunt” werden – das kann den Betrachter verwirren und ihn beim Lesen stören. Zudem verzögert der massive Einsatz von Bilddateien die Website-Ladezeit – was aus verschiedenen Gründen nicht gut ist.
Suchmaschinenoptimierung
Soll dein Unternehmensblog für Suchmaschinen optimiert sein? Dann überprüfe, ob bei den Posts die SEO-Kriterien stimmen. Zum Beispiel: Sind alle relevanten Keywords enthalten, wurden Title Tag, Meta Description und Alt Tags korrekt ausgefüllt? Passen die Verlinkungen und die Anchor-Texte?
Klick mich!
Möchtest du die Leser zu einer Aktion bewegen, beispielsweise zur Newsletter-Anmeldung? Setze mindesten einen Call to Action ein.
Wie erhält dein Firmenblog Aufmerksamkeit und Traffic?
Ein Corporate Blog ist kein Performance-Marketing-Kanal. Das bedeutet, du wirst die ersten Pflänzchen deines Erfolgs erst nach ein paar Wochen sehen. Und nach rund einem Jahr kannst du realistisch einschätzen, wo das Projekt steht.
Warum? Zum einen wartet niemand auf deinen Blog, das Netz ist voll mit Inhalten. Zum anderen musst du Schritt für Schritt eine Reputation und damit eine Leserschaft aufbauen. Das geht nicht von heute auf morgen.
Um die Bekanntheit und Reichweite deines Corporate Blogs zu steigern, kannst du beispielsweise auf folgende Maßnahmen setzen:
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-
- Integration: Binde den Blog gut sichtbar auf deiner Firmenwebseite ein.
- Bewerbung: Weise in deinen Marketing-Kanälen darauf hin, zum Beispiel bei Facebook, Twitter und LinkedIn sowie auf Flyern und Broschüren.
- SEM: Nutze SEO. Setze unterstützend auf SEA (Search Engine Advertising)und Social Media Advertising (SMA) wie Facebook Ads.
- Wissensverbreitung: Schreibe Gastbeiträge (zum Beispiel bei uns) und weise bei diesen auf deinen Blog hin.
- Community: Sei aktiv in der sogenannten Blogosphäre, indem du in anderen Blogs Kommentare schreibst.
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Wie kann man mit einen Blog Geld verdienen?
Ist es möglich, einem Blog zu monetarisieren. Ja! Tobias Gillen von BASICthinking.de erklärt in dieser Podcast-Folge, wie das geht:
Möchtest du diesen Ratgeber als schick gestaltetes PDF haben, um ihn ausdrucken und besser lesen zu können? Hier kannst du ihn kostenlos als Whitepaper herunterladen:
Bilder: Shutterstock, Scribbr, Contentbird, Screenshots: Euronics / Trello