Ein Unternehmen ganz ohne externes Investment gründen? Mit der Bootstrapping-Finanzierung ist das möglich! Aber lohnt sich dieser Weg? Das verraten wir dir in diesem Artikel.
Finanzieren über Bootstrapping: So geht’s
Vor einer Existenzgründung steht häufig die Frage nach der richtigen StartUp-Finanzierung. Die Möglichkeiten, an Startkapital zu kommen, sind vielseitig. Aber das Bootstrapping bietet für StartUps eine besonders unabhängige Lösung.
In diesem Artikel lernst du das Konzept der Bootstrapping-Finanzierung genauer kennen. Und du erfährst, welche Vor- und Nachteile es im Vergleich zu klassischen Formen der Fremdfinanzierung mit sich bringt.
Was ist Bootstrapping?
Das Wort „Bootstrapping“ leitet sich vom englischen Begriff „bootstrap“ ab, was so viel wie „Stiefelriemen“ bedeutet.
Und ja, es gibt eine witzige Verbindung zu dieser Unternehmensstrategie: Ähnlich wie Baron Münchhausen, der sich der Legende nach selbst an den Stiefeln aus einem Sumpf zog, versuchst du als Gründer, dein Unternehmen aus eigenen Mitteln zu finanzieren – ohne Hilfe von außen, ganz ohne Kredite oder Investorengelder.
Bootstrapping-Unternehmen agieren also so, dass sie möglichst lange auf Fremdkapital verzichten. Stattdessen nutzt du als Gründer dein eigenes Geld, eventuell unterstützt durch Ersparnisse, Gelder von Freunden und Familie oder durch staatliche Förderungen.
Das Bootstrapping ist für StartUps sicherlich nicht die einfachste Methode, aber sie kann durchaus funktionieren!
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Wie funktioniert Bootstrapping?
Beim Bootstrappen lautet das Motto: „Klein anfangen, groß rauskommen“. In der Anfangsphase deines Bootstrapping-StartUp brauchst du oft noch kein Büro. Ein Arbeitsplatz in deiner Wohnung kann völlig ausreichen.
Ebenso musst du nicht sofort die teuerste Software kaufen. Es gibt viele kostenlose Tools wie Google Docs oder OpenOffice, die dir schon zu Beginn viel Geld sparen. Der Schlüssel liegt darin, frühzeitig Einnahmen zu generieren und die Ausgaben so gering wie möglich zu halten.
Das Ziel eines Bootstrapping Unternehmens ist klar: Sobald dein StartUp genügend Cashflow generiert, um die nächsten Entwicklungsschritte selbst zu finanzieren, hast du die erste Hürde genommen. Ambitioniert? Auf jeden Fall! Doch viele Gründer haben es erfolgreich vorgemacht.
Vorteile von Bootstrapping
Die Vorteile der Bootstrapping-Finanzierung liegen auf der Hand:
✅ Die Volle Unabhängigkeit. Ohne Kapitalgeber behältst du die vollständige Kontrolle über dein Unternehmen – von der Gründung über das Geschäftsmodell bis hin zur Verwendung des Gewinns.
✅ Ein Bootstrapping-Unternehmen schult dich zudem von Anfang an darin, sparsam und effizient zu wirtschaften, was eine wertvolle Grundlage für langfristigen Erfolg ist.
✅ Und das Beste: Wenn du zu einem späteren Zeitpunkt doch auf Fremdkapital angewiesen bist, hast du bereits bewiesen, dass dein Geschäftsmodell funktioniert.
✅ Investoren schätzen StartUps, die bereits bewiesen haben, dass sie ohne externe Hilfe profitabel arbeiten können.
Gibt es auch Nachteile?
Natürlich hat die Unabhängigkeit ihren Preis! Das sind die typischen Bootstrapping-Nachteile:
🛑 Besonders zu Beginn wirst du wahrscheinlich knapp bei Kasse sein.
🛑 Es besteht die Gefahr, dass dein Bootstrapping-Unternehmen langsamer wächst, wenn du stets auf der Kostenbremse stehst.
🛑 Auch deine Arbeitslast wird hoch sein – soziale Kontakte könnten darunter leiden.
🛑 Hinzu kommt der Druck, schnell ein Geschäftsmodell zu entwickeln, das von Anfang an positive Cashflows und Gewinne generiert.
👉 Mehr über die Vor- und Nachteile des Bootstrapping erfährst du in diesem Video:
Sparen um jeden Preis?
Beim Bootstrapping ist Kostenminimierung das A und O. Aber es gibt Bereiche, in denen du besser nicht sparst: Ein guter StartUp-Steuerberater und Rechtsanwalt können Gold wert sein, besonders wenn du noch keine Erfahrung im kaufmännischen oder rechtlichen Bereich hast. Fehler in diesen Bereichen können später teuer werden, daher ist hier strategische Investition entscheidend.
Bootstrapping: Die Bedeutung für junge Unternehmen
➡ Die Bedeutung von Bootstrapping geht weit über die reine Finanzierung hinaus. Es ist mehr als nur eine Methode, um dein Unternehmen zu starten – es ist eine Philosophie des unternehmerischen Handelns. Ein Bootstrapping-StartUp symbolisiert die Fähigkeit, Ressourcen effizient zu nutzen, kreativ Probleme zu lösen und unabhängig zu handeln.
➡ Ein erfolgreiches Bootstrapping-Unternehmen beweist Resilienz und Anpassungsfähigkeit. Und es zeigt, dass man mit wenig Startkapital große Dinge erreichen kann, indem man sich auf das Wesentliche konzentriert und unnötige Ausgaben vermeidet.
➡ In der heutigen Gründerwelt, wo viele auf externe Investoren und Kredite setzen, hebt sich das Bootstrapping durch seinen Fokus auf Eigenständigkeit und Kosteneffizienz ab. Diese Methode stärkt das unternehmerische Fundament und schafft oft Unternehmen, die besonders widerstandsfähig gegenüber wirtschaftlichen Schwankungen sind.
Fazit
Die Bootstrapping-Finanzierung kann der Schlüssel zum Erfolg sein – das haben viele erfolgreiche Unternehmer bereits bewiesen. Es ist jedoch nicht für jeden geeignet!
Bootstrapping-StartUps funktionieren besonders gut, wenn du langfristig in deinem Unternehmen bleiben oder es vielleicht sogar als Familienunternehmen führen möchtest. Um als Gründer erfolgreich zu sein, brauchst du mehr als nur eine gute Geschäftsidee: Sparsamkeit, eine kluge Personalpolitik und viel Fingerspitzengefühl in der Produktentwicklung sind entscheidend.
Wenn du bereit bist, diese Herausforderungen anzunehmen, dann kann das Bootstrapping der richtige Weg für dich sein. Also, viel Erfolg auf deinem Weg zum Bootstrapping-Unternehmen – es lohnt sich!
Bild: Adobe Firefly